CPTE
Aktuelle Forschungsprojekte
Das übergeordnete Ziel des beantragten Forschungsvorhabens RefLabPerform besteht in der Entwicklung eines Referenzlabors zur Beurteilung von neuromuskuloskelettalen Erkrankungen mit Hilfe von physiotherapeutischen Befunderhebungsmethoden in Kombination mit biomechanischen Bewegungsanalysen. Dazu gehört auch die automatisierte Zusammenführung des händischen Befundes der Physiotherapie mit der technischen biomechanischen Analyse zu einer individuellen Behandlungsempfehlung mit dezentralen Versorgungsvorschlägen für eine heimatnahe Therapie auf Basis evidenzbasierter Präventions- und Rehabilitationsstrategien. Dieses erfolgt am Beispiel von spielbedingten Beschwerden bei Musikern, die eine sehr vulnerable Gruppe in der Entwicklung dieser Beschwerden darstellen.
Dieses Projekt wird durch das BMBF gefördert.
In dem Forschungsprojekt TheraThesisLink wird eine frei zugängliche Online-Volltextdatenbank entwickelt, welche es Absolventen aus den Bereichen der Therapiewissenschaften ermöglichen soll, ihre Abschlussarbeiten (BSc, MSc, PhD) hochzuladen. Dies kann einerseits dazu beitragen, dass das Wissen aus den Abschlussarbeiten qualitätsgesichert zitierbar, auffindbar und dauerhaft verfügbar ist. Andererseits wird den Studierenden die Gelegenheit geboten einen Einblick in bereits bestehende Forschungsarbeiten zu bekommen. Darüber hinaus wird die Voraussetzung geschaffen, dem Trend der Spaltung innerhalb der Therapieberufe entgegenzuwirken, da es durch die voranschreitende Akademisierung zu einer Teilung der Therapieberufe in „Akademiker“ und „Praktiker“ kommen könnte.
Die Möglichkeit einer Volltextrecherche mittels einer freizugänglichen Literaturdatenbank könnte nicht nur den Wissensaustausch ermöglichen, sondern darüber hinaus klinisch tätigen Therapeuten, welche an evidenzbasierten Arbeiten Interesse haben, in die Akademisierung mit einzubeziehen.
Dieses Projekt wird durch das BMBF gefördert.
Mit dem Projekt MusikPhysioKohort sollen der physische und psychische Gesundheitszustand von Musikstudierenden der Universitäten und Hochschulen innerhalb Deutschlands untersucht werden. Ziel des Projektes ist die Ermittlung von Risikofaktoren bei der Entstehung von muskuloskelettalen Beschwerdebildern bei Musikstudierenden. Das Erfassen von Risikofaktoren bietet die Möglichkeit, Präventions- und Rehabilitationsstrategien zu entwickeln, um die musikerspezifische Gesundheit zu fördern.
Das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen, die Qualität der Versorgung – auch im ländlichen Raum – sicherzustellen und zu optimieren und dies vor dem Hintergrund der ethischen, rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu realisieren. Dabei muss es zwangsläufig zu neuen Formen der Versorgung und Kooperation kommen. Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen haben die Hochschule und Universität Osnabrück sich zusammengefunden, um Forschung, Lehre und Praxistransfer im Gesundheitsbereich zu bündeln. Sie arbeiten daher am Aufbau eines gemeinsamen Gesundheitscampus, in dem die Gesundheitseinrichtungen der Region aktiv einbezogen werden.
Das Projekt ROSE ist Teil dieses im Aufbau befindlichen Gesundheitscampus. Das Projekt widmet sich einer auf die Region Osnabrück fokussierten Forschung, dem Aufbau entsprechender forschungsförderlicher Strukturen und der Entwicklung von institutionalisierten Beziehungen zu den Gesundheitseinrichtungen in der Region. Dabei soll das Prinzip des Lernens durch Forschung gelten, das als Motor der Kooperation der Hochschulen und der Gesundheitseinrichtungen dienen soll. Das „Lernende Gesundheitswesen in der Region Osnabrück-Emsland“ ist eine über 5 Jahre angelegte Maßnahme, die es erlaubt, langfristige Beziehungen einzugehen. Kernelement ist eine Austauschplattform, die Daten von – zum Beispiel – Kliniken, Gesundheitsnetzen, Kommunen und den Hochschulen bündelt. Weitere Ziele von ROSE sind unter anderem der Aufbau und Betrieb eines Graduiertenkollegs von Hochschule und Universität Osnabrück zum Thema „Patientenzentrierte Versorgungsgestaltung durch Forschung“ sowie eine institutionalisierte Zusammenarbeit mit den Gesundheitsdienstleistern in der Region. ROSE wird mit 2,5 Millionen Euro aus Landesmitteln durch das „Niedersächsische Vorab“ gefördert.
Abgeschlossene Forschungsprojekte
In dem Forschungsprojekt DokuStress werden die Bedingungen für eine erleichterte Dokumentation im Hinblick auf die Messung von Zielparametern physiotherapeutischer Intervention zusammengeführt. Beides, die Stress-Messung vor und nach der Behandlung als Ausdruck funktioneller Gesundheit, ebenso wie die Dokumentation des gesamten Behandlungsverlaufs werden durch den Einsatz effizienter e-health-Technologie in einem innovativen Ansatz verfolgt.
Dies beinhaltet zum einen die Entwicklung eines Software-Systems zur sprachgesteuerten elektronischen Befunderhebung und Dokumentation im physiotherapeutischen Setting. Zum anderen erfolgt die Entwicklung und Validierung eines nutzerspezifischen nicht-invasiven Systems zur Messung von Stress für den physiotherapeutischen Einsatz (Prävention, Diagnostik, Therapie).
Dieses Projekt wird von EFRE gefördert.
Entwicklung eines Virtual Reality-basierten, mobilen Hard- und Softwaresystems zur Unterstützung adaptiver Trainingsmethoden für Reha-Patienten und ältere Menschen.
Zentraler Inhalt des Binnenforschungsschwerpunktes MusikPhysioAnalysis ist die Durchführung einer systematischen, grundlegenden Bewegungsanalyse pathologischer Bewegungsmuster bei Musikern mit und ohne musikerassoziierten Erkrankungen mit Hilfe von instrumentellen und händischen Befunderhebungsmethoden. Es wird dabei auf Ressourcen der vorhandenen und auszubauenden Infrastruktur aus zwei Fakultäten der Hochschule Osnabrück, den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) und Ingenieurwissenschaften und Informatik (IuI), sowie dem Institut für Musik (IfM) und dem Institut für angewandte Physiotherapie und Osteopathie (INAP/O) zurückgegriffen.
Auf Grundlage der erhobenen Daten werden Subgruppen ausgewertet, um eine möglichst effektive physiotherapeutische Strategie zur Behandlung von musikerassoziierten Erkrankungen zu entwickeln. Diese bezieht sowohl die Instrumente mit ein, aber auch die vielfältigen Lebensrealitäten der betroffenen Musiker im Sinne von Gender-, Diversity- und Interkulturalitätsaspekten und die daraus entstehenden, möglicherweise unterschiedlichen Bedürfnisse hinsichtlich des Instrumentalspiels.
Auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse wird zum Ende des Förderzeitraumes ein instrumentenspezifisches Präventionskonzept entwickelt worden sein.
Die Gründe dafür, dass die Komplexleistung ‚Interdisziplinäre Frühförderung’ (IFF) nur zögerlich umgesetzt wird sind ebenso vielfältig und komplex, wie die möglichen Probleme, mit denen die Betroffenen zu kämpfen haben. Dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen in der IFF unabdingbar ist, begründet sich bereits darin, dass mehrere Disziplinen mit unterschiedlichen Arbeitskonzepten vertreten sind. Da insbesondere die medizinischen und pädagogischen Professionen allerdings bisher nebeneinander bestehen oder gar miteinander konkurrieren, herrscht kaum gelebte Interdisziplinarität. An diesem Phänomen soll das angestrebte Forschungsvorhaben ansetzen: unter Interdisziplinarität in der IFF verstehen wir mehr als die Ansammlung verschiedener Professionen unter einem gemeinsamen Dach - die fundamentale Grundlage für eine gelebte Interdisziplinarität bildet eine geeignete Kommunikation und Information der Beteiligten. Unter Einbeziehung der Beteiligten soll das fokussierte Problem zunächst in der regionalen Praxis explorativ untersucht werden, um darauf aufbauend im Konsens eine innovative Möglichkeit zu kreieren, Interdisziplinarität innerhalb IFF erfolgreich zu leben. Bereits mit der regionalen Erprobung sollen so gezielte, bedarfsgerechte und vor allem frühzeitige Entwicklungsmöglichkeiten für Betroffene der Regionen Osnabrück, Cloppenburg und Emsland ermöglicht werden, damit sie in angemessener Weise am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Das Forschungsprojekt MEDPhysio in Klinik und Forschung zielt auf die interprofessionelle Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin und der Physiotherapie ab. Studierende der Humanmedizin aus Oldenburg und der Physiotherapie aus Osnabrück sollen in gemeinsamen Lehrveranstaltungen, die als Blockwochenangebot durchgeführt werden, in zwei wesentlichen thematischen Feldern zusammen und voneinander lernen: klinische Forschung in der Bewegungsanalyse und klinische Schnittstellen in der Patientenversorgung. Begleitend wird eine Fortbildung zum interdisziplinären Lehren und Lernen implementiert.
Hintergrund für das Programm „Operation Team – Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen“ der Robert-Bosch-Stiftung ist der Anstieg chronischer Krankheiten sowie die wachsende Bedeutung von Multimorbidität und Demenz. Im Rahmen der demografischen Entwicklung in Deutschland wird für eine älter werdende Gesellschaft eine patientenorientierte und interprofessionell abgestimmte Gesundheitsversorgung zunehmend wichtiger. Wer sich allerdings heute für einen Gesundheitsberuf entscheidet, bleibt sowohl während des Studiums als auch während der Berufsausbildung meistens unter seinesgleichen. Bis heute sind Medizin- oder Pflegestudium, Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung sowie Ausbildungen und Studiengänge der Therapieberufe fast ausschließlich monoprofessionell ausgerichtet.
Mit ihrer Arbeit möchte die Robert-Bosch-Stiftung deshalb die interprofessionelle Kooperation zwischen den Gesundheitsberufen vorantreiben und dafür sorgen, dass die monoprofessionelle Bildungskultur aufgebrochen wird. Ziel ist eine strukturelle und curriculare Verankerung interprofessioneller Lernangebote.
Das Forschungsprojekt MusikPhysio – Laufzeit Juli 2010 bis Dezember 2012 – wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und legte die Basis für den Binnenforschungsschwerpunkt MusikPhysioAnalysis.
Hintergrund
Bedingt durch die extreme Spezialisierung ihrer Tätigkeit leiden Musiker häufig an Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems und bedürfen somit einer individuell auf sie abgestimmten Behandlung. Die Besonderheit der musikerphysiotherapeutischen Behandlung ist es, physiotherapeutische Maßnahmen sinnvoll mit musikerspezifischen Interventionen zu kombinieren. Die Physiotherapeuten erarbeiten gemeinsam mit dem Musiker Strategien und Techniken für ein gesundes Üben und zur Vermeidung von spielbedingten Problemen. Daher ist die Behandlung durch einen spezialisierten Physiotherapeuten sinnvoll, der idealerweise über gute Instrumentalkenntnisse verfügt und bestenfalls selbst Erfahrungen in der Orchester- und Kammermusikpraxis vorweisen kann.
Ziele
- Entwicklung eines Erhebungsinstrumentes zur Erfassung von musikerassoziierten Erkrankungen
- Entwicklung eines standardisierten Algorithmus zum Ablauf von Untersuchung, Befunderhebung, evtl. weiterführender Diagnostik und Therapie
- Schulungsmedien zum Einsatz im musikphysiologischen Unterricht auf Schul- (Musikunterricht), Musikschul- und Musikhochschulniveau und zum Selbststudium
- Erstellung eines Konzeptes zur Gesundheitsförderung und Prävention aus physiotherapeutischer Perspektive
Das Verbundprojekt SIRKA (Sensoranzug zur individuellen Rückmeldung körperlicher Aktivität) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,1 Millionen Euro im Rahmen seines Förderschwerpunkts „Mensch-Technik-Interaktion im demografischen Wandel“ gefördert. Das Gesamtvolumen des auf zwei Jahre angelegten Vorhabens liegt bei 1,88 Millionen Euro.
Sieben Partner aus der deutschen Industrie- und Wissenschaftslandschaft arbeiten dabei eng zusammen: Neben dem Konsortialführer Budelmann Elektronik sind dies das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen, die Johanniter-Unfall-Hilfe in Berne, die Hochschule Osnabrück (Physiotherapie), die Meyer Werft in Papenburg, OFFIS in Oldenburg und das Rofa-Bekleidungswerk in Schüttorf.