,,Kulturelle Öffnung“ – Diversity und Interkulturelle Kompetenz im Kontext der Integration von Geflüchteten
Aktueller Stand der gesellschaftlichen Maßnahmen
Aktueller Stand der gesellschaftlichen Maßnahmen
Vom 31.10. bis zum 02.11.2019 nahmen die Projektkoordinatorin Prof. Petia Genkova und Herr Henrik Schreiber an der internationalen IACCM2019 Konferenz in Paris teil. Dort stellten sie unter anderem die ersten Ergebnisse des DNA-Projektes vor.
Die Konferenz der International Association of Cross-Cultural Competence and Management fand in den modernen Gebäuden der IÉSEG Business School Paris statt und stand unter dem Motto: Intercultural competencies for a disruptive VUCA world: Exploring creativity, innovation, resilience & resistance in intercultural research, training & management. In diesem Rahmen fanden an zwei Tagen über 40 Vorträge, Seminare und Workshops statt und gaben so den Teilnehmern aus über 20 Ländern die Möglichkeit sich auszutauschen.
Direkt am ersten Tag hielten Frau Genkova und Herr Schreiber zwei Vorträge. Zum einen über “Diversity beliefs and Diversity Climate: Potentials for Organisations”, in den auch Erkenntnisse des laufenden Projektes miteinflossen, zum anderen “ Impact of Stays Abroad on Intercultural Competence of Students“. An die Vorträge folgte jeweils eine fachliche Diskussion, in der das interdisziplinäre Publikum Gelegenheit hatte die Vorträge aus unterschiedlichen Perspektiven zu erörtern. So fand sich viel Gelegenheit sich mit den anderen Besuchern der Konferenz auszutauschen und sich gegenseitig mit neuen Perspektiven zu bereichern. Darüber hinaus wurden als Beiträge zur Konferenz zu den Vorträgen jeweils ein Paper eingereicht, um in der Zeitschrift zur Konferenz veröffentlicht zu werden. Zu ihrer großen Überraschung wurde das Paper „Impact of Stays Abroad on Intercultural Competence of Students“, das zum großen Teil auf der Bachelorarbeit von Herrn Schreiber basiert, als bestes eingereichtes Paper der Konferenz ausgezeichnet. Damit konnte die erste internationale Konferenz von Herrn Schreiber als großer Erfolg abgeschlossen werden.
József Poór präsentierte am 25. Juni in Ungarn ein weiteres Thema und reflektierte den ständig wachsenden Bedarf an Wissen und die damit verbundene Entwicklung des Lernens.
Das Konzept des Lernens hat sich durch das Hochgeschwindigkeits-Internet und die Vielfalt der Inhalte im Internet verändert. Das Lernen wurde technologisch integriert. In nur einer Generation sind wir von traditionellen Lernprogrammen zu E-Learning, integriertem, talentiertem Lernen und anschließendem kontinuierlichen Lernen übergegangen. So ermöglicht die Technologie jetzt das digitale Lernen.
E-Learning ist ein Prozess der Ausbildung oder des Wissenstransfers, der durch digitale Geräte unterstützt wird. Konkret kann es als eine offene Form und als Rahmen der Ausbildung beschrieben werden, die die effiziente Organisation von Ausbildungsprozessen sowie die richtige Kommunikation und Rückmeldung zwischen Tutoren und Auszubildenden unabhängig von zeitlichen und räumlichen Entfernungen unterstützt. Der Wissenstransfer wird in digitaler Form gespeichert und offensichtlich computergestützt durchgeführt.
E-Learning ist mit typischen Problemen konfrontiert. Benutzer können mit Anpassungsfähigkeit oder technischen Problemen kämpfen. Zeitmanagement und Selbstmotivation sind oft ebenfalls ein Problem. Diese Herausforderungen können leicht gelöst werden, indem man die Einstellung der Benutzer ändert oder technischen Support in Anspruch nimmt. Weitere Lösungen sind ein Terminplaner oder Grundkurse in Computerkompetenz.
Wenn diese Probleme gelöst sind, hat E-Learning eine Menge Vorteile. Kostensenkung, Flexibilität und Lerneffizienz sind nur einige davon. Dennoch haben nur 40% der Mitarbeiter in Ungarn E-Learning genutzt und nur ein Drittel der Unternehmen sind E-Learning-Anwender.
Vor diesem Hintergrund hat Poór eine Studie mit der Universität Szent István durchgeführt, um sich einen Überblick über die Verbreitung und den praktischen Einsatz von E-Learning-Methoden in Ungarn zu verschaffen. Die Stichprobe der Studie waren große Unternehmen, sechzig Prozent inländische und 65 Prozent private Unternehmen. Die Studie ergab, dass fast die Hälfte von ihnen E-Learning aus Gründen wie Effizienz, Wunsch des Eigentümers, einfache Papierarbeit oder Standardisierung einsetzte.
Mit zunehmendem Umsatz und Mitarbeiterzahl eines Unternehmens steigt auch die Nutzung von E-Learning schrittweise an. Darüber hinaus zeigen statistische Analysen einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Art des Eigentümers und der Nutzung von E-Learning, obwohl diese Korrelation deutlich schwächer ist. Die Studie zeigt, dass der Einsatz von E-Learning in inländischen Unternehmen am geringsten (42%) und in börsennotierten Unternehmen am höchsten ist (86%). Der Hauptzweck ist die Ausbildung von Büroangestellten, zeigte die Studie.
Poór kam zu dem Schluss, dass E-Learning ein schwieriger und komplizierter, aber reifer Markt ist. Jede Firma hat ihren persönlichen Grund für die Nichtnutzung. Während IT-Profis mit Begeisterung immer wieder neue und wunderbare Funktionalitäten in E-Learning-Systemen entwickeln, ist der Appetit der Entscheidungsträger in Unternehmen vorhanden, aber auf einem sehr niedrigen Niveau.
Nach seinem Vortrag in Ungarn über Arbeitskräftemangel und Arbeiterbindung machte sich Prof. Jozsef Poór am 25. April auf den Weg nach Wien, um im Lichte von drei aufeinander folgenden empirischen Umfragen auf der ESIAM-Konferenz über die Trends bei den externen professionellen Anbietern von Personalmanagement zu sprechen.
Poór beginnt seinen Vortrag auf dem 34. Workshop zum Thema Strategisches Personalmanagement mit einer Interpretation des Themas Beratung. Er erklärt Beratung als eine Form von Hilfe. Auch wenn die Branche erst um 150 Jahre alt ist, ist es heute fast unmöglich, einen Bereich des Geschäftslebens zu finden, der nicht mit einer Art Beratungsgeschäft verbunden ist. Die Beratung zeichnet sich durch das Ziel aus, die Probleme des Kunden zu lösen oder das gewünschte Ergebnis des Kunden zu erreichen.
Die Beratung steht in letzter Zeit vor neuen Herausforderungen, wie z.B. den Veränderungen in der Ausrichtung des Kapitalismus, Innovationen und kulturell komplexen Gesellschaften, und die Lösung dieser Herausforderungen gestaltet nicht einfach. Die Herausforderungen wirken sich auf die Beratung aus, denn die Kunden beginnen unter anderem mit dem Offshoring ihrer Beratungskäufe und mit Multi-Sourcing, was bedeutet, dass sie Berater aus verschiedenen Beratungsunternehmen auswählen, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Darüber hinaus werden die Kunden immer vorsichtiger mit ihren Ausgaben und achten sehr auf die Kosten für professionelle Dienstleistungen. Insgesamt verlagert sich der gesamte Beratungszyklus eher von der Beratung zur Anfrage.
Poór präsentierte drei aufeinander folgende empirische Studien. Diese Studien zeigten, dass die meisten HR-Bereiche im Zeitraum 2008/10 einen dramatischen Rückgang bei der Zahl der Unternehmen zu verzeichnen hatten. Mittlerweile scheint es, dass eine Reihe von Unternehmen, mit Ausnahme des osteuropäischen Clusters, externe Anbieter nutzen. Die Auswirkungen der Finanzkrise haben also zu einem Rückgang des Einsatzes externer Dienstleister geführt. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass das Auftreten einer HRM-Abteilung die Wahrscheinlichkeit erhöht, externe Dienstleister zu nutzen. In den Fällen, in denen das Unternehmen über eine Personalabteilung verfügt, ist der Einsatz externer Dienstleister vermehrt. Die letzte Schlussfolgerung aus den Studien ist, dass größere Unternehmen häufiger externe Dienstleistungen nachfragen als kleinere.
Poór beendet seinen Vortrag mit einem Zitat eines österreichischen Spitzenexperten für die Beratungsbranche: "With the presentation of the Constantinus Awards the professional association of consultants has set an exemplary initiative for exceptional quality of advice in order to make the quality of the local professionals visible".
József Poór, einer der Teammitglieder von Cult Open, hielt am 13. und 14. Juni einen Vortrag über Arbeitskräftemangel und Arbeiterbindung in den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOE) im Lichte von drei aufeinander folgenden empirischen Umfragen auf der Internationalen Konferenz zum Thema Management in Gödöllő, Ungarn. Er begann die Themen, die den Arbeitskräftemangel verursachen, zu präsentieren, gefolgt von empirischen Umfragen und einer Schlussfolgerung.
Einer der vielen Sachverhalte, die Arbeitskräftemangel und Arbeiterbindung beeinflussen, ist, dass sich die globale Wirtschaftstätigkeit weiter festigt. Darüber hinaus nehmen die FDI (Foreign Direct Investment) ab und werden durch Veränderungen wie beispielsweise den Welthandel, die Globalisierung von Märkten und Produktionen sowie Migration, Klimawandel und Terrorismus beeinflusst. Außerdem verändert sich mit den Mindestlöhnen auch die Beschäftigungsstruktur. Die Mindestlöhne hatten in den meisten MOE-Ländern eine drastische Veränderung zwischen acht und achtzehn Prozent, dennoch gibt es weiterhin einen großen Unterschied zwischen Ost und West. Zudem haben sich auch die Arbeitslosenquoten drastisch im positiven Sinne verändert.
Auch wenn diese positiven Veränderungen eingetreten sind, führt die Einwanderung dazu, dass die MOE-Länder immer noch wertvolle Arbeitskräfte verlieren. Dennoch werden immer mehr Arbeiter durch Roboter ersetzt. Im Jahr 2016 gab es im Weltdurchschnitt 74 Industrieroboter pro zehntausend Arbeiter.
Poór präsentierte drei Studien, die im Zeitraum von 2016 bis 2018 stattgefunden haben. Die Studien zeigen, dass der Wert der Fluktuation stetig gestiegen ist und dass der Ersatz eines Mitarbeiters immer teurer wird. Darüber hinaus waren im Jahr 2016 die vakanten Stellen in den untersuchten Unternehmen durchschnittlich 11 Wochen in 2016 und 20 Wochen in den Jahren 2017 und 2018. Die am schwierigsten zu besetzende Position scheint die Position der Ingenieure zu sein, und im öffentlichen Sektor ist der Gesundheitssektor der am stärksten betroffene Bereich, insbesondere bei Ärzten und Tierärzten.
Die Studien suchten nach der Ursache von Arbeitskräftemangel und Fluktuationen und fanden heraus, dass niedrige Löhne, Arbeitskräftemangel an Fachkräften und Krieg um Arbeitskräfte/Talente die Hauptursache sind. Glücklicherweise sind Wege bekannt, die die Fluktuation reduzieren. Ein wettbewerbsfähiges Vergütungs- und Zahlungssystem soll die Wahrscheinlichkeit von Fluktuationen verringern. Gleiches gilt für die Leistungsbewertung und ein Prämiensystem sowie für flexible Arbeitszeiten.
Poór schloss seinen Vortrag mit der Unterstützung der Expertenmeinung, dass die MEO-Länder Assembly Center und nicht Knowledge Center sind. Für die Zukunft wäre es für immer mehr Unternehmen äußerst wichtig, sich in Richtung einer zunehmenden Automatisierung ihrer Prozesse zu bewegen.
Nach ihrem Besuch in Italien Anfang Juni reisten Frau Prof. Genkova und Herr Schreiber zusammen mit Herrn Castner, Mitarbeiter im Kompetenzzentrum Globale Kompetenz der Hochschule Osnabrück, vergangen Montag in die serbische Hauptstadt Belgrad. Vom 17. – 18.06 waren sie zu Gast bei der Partneruniversität Belgrad und waren zu Besuch bei der Kollegin Dr. Jovana Bjekic, Mitarbeiterin bei PIN, dem Psychosocial Innovation Network.
PIN, insbesondere Dr. Bjekic, war bereits bei der Cult Open Forschung involviert und führt zudem noch zahlreiche weitere Projekte durch.
Die NGO unterstützt schutzbedürftige und marginalisierte Gruppen und versucht diesen anhand von psychologischen Interventionen bei verschiedenen sozialen und psychologischen Herausforderungen zu helfen und deren Lebensqualität zu verbessern. Derzeit kooperiert PIN mit der Kahane Foundation bei der psychologischen Unterstützung und Beratung für Flüchtlinge und Migranten. Mit UNHCR, dem Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, arbeitet das Psychosocial Innovation Network bei mehreren Projekten zusammen, unter anderem um das Wohlergehen von Asylbewerbern in Serbien zu fördern und sich für ein sensibles Asylsystem einzusetzen.
Zusätzlich werden noch Kooperationen mit der Open Society Foundation Serbia, der Europäischen Union, der Konrad-Adenauer-Foundation und Citizens Association Atina, sowie dem International Rescue Committee und der DIVAC Foundation durchgeführt.
Die Reisenden diskutierten mit PIN über zukünftige Projektanträge und Kooperationen, sowie die gemeinsame Cult Open Forschung.
Die Universität Belgrad ist die älteste und wichtigste Universität des Landes und somit stellen Kooperation mit dieser Hochschule eine erfolgsversprechende Möglichkeit da. Die im Jahr 1808 gegründete Universität ist die zweitgrößte Universität Südosteuropas. Zudem gilt sie als eine der modernsten und als einer der größten Beiträge der europäischen Völker zum Weltkulturerbe. Neben Kooperation wurde ebenfalls über Erasmus und Verträge diskutiert.
Nach all den neuen Erfahrungen und interessanten und informativen Diskussionen machten sich Frau Prof. Genkova, Herr Schreiber und Herr Castner wieder auf den Weg nach Osnabrück.
Nach langer Arbeit und Forschung zu „Cult Open“ reiste Frau Prof. Genkova in der vergangenen Woche für Meetings und Vorträge auf das International Forum on Knowledge Asset Dynamics (IFKAD) nach Matera, Italien. Seit 2006 bietet das IFKAD eine einzigartige Gelegenheit für internationalen Austausch. Das diesjährige Forum, 5. – 7. Juni, wurde rund um das Thema „Knowledge, Ecosystems and Growth“ gestalten.
Am Donnerstag präsentierte Frau Prof. Genkova zusammen mit Christopher Castner auf der IFAKD die Ergebnisse von Cult Open unter dem Titel „Migration and Diversity Potentials for Organisation“. Der Vortrag bezieht sich darauf, dass eine erfolgreiche Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt und in die Organisationen aufgrund des demografischen Wandels immer wichtiger wird. Die Ergebnisse des Projekts stellen dar, dass Mitarbeiter in Unternehmen zwar die Bedeutung von Vielfalt erkannt haben, Managern jedoch die Schwere und Dringlichkeit von Maßnahmen zur kulturellen Vielfalt nicht bewusst ist. Personalverantwortliche sind nicht in der Lage, den zusätzlichen Stress von Migranten richtig einzuschätzen und sie in ihren täglichen Führungs- und Diversity-Maßnahmen zu berücksichtigen.
Abschließend wurden die Ergebnisse im Peer-Review-Verfahren publiziert und mit interessierten Fachkollegen diskutiert.
Die Session ihres Vortrags lief unter dem Unterthema „Nachhaltige Ökosysteme und Gemeinschaften: Wertschöpfung und Innovation“ und wurde von Mauro Romanelli geführt.
Neben weiteren Projektvorstellungen in der gleichen Session hatte ebenfalls Frau Prof. Wesselmann von der Hochschule Osnabrück die Möglichkeit, den Vortrag „Networks for regional sustainability: A case study approach“ zu halten.
Die weiteren Vortragsthemen und zusätzliche Informationen zu dem International Forum on Knowledge Asset Dynamics können hier gefunden werden.
Öffentliches Verständnis aufbauen und fördern
Durch die Teilnahme an verschiedenen öffentlichen und wissenschaftlichen Veranstaltungen, wir die Öffentlichkeitsarbeit vorangetreiben. So referierte Prof. Dr. Petia Genkova auf dem Bundeskongress für Schulpsychologie und dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Hier finden Sie genauere Informationen.
Welche Einstellungen haben die Menschen zu Migration?
Diese Frage soll durch gemeinsame Forschungsarbeit beantwortet werden. Dabei wird auf die unterschiedlichen Prioritäten und Problem der einzelnen Länder eingegangen. Aktuell werden verschiedene Studien hierzu durchgeführt.
Welche Kompetenzen sind für erfolgreiche Integration nötig?
Die Forscher sind die dabei, ein Kompetenzmodell auszuarbeiten.
Erarbeitung eines gemeinsamen H2020-Antrages
Dazu sind viele Informationen und konkrete Pläne und Ziele nötig. Aktuell ist die Zusammenstellung der Daten in den letzten Zügen.
Nachdem Prof. József Poór im März einen Vortrag an der Hochschule Osnabrück ,gehalten hat, ging es für Frau Prof. Petia Genkova diesen April nach Ungarn. Im nahe von Budapest gelegenem Gödöllő fand ein Treffen der Projektkoordinatorin mit Dr. Henriett Nagy, Internationale Dean an der Szent István University, Prof. József Poór und Andrea Visztenvelt statt. Zusammen mit anderen Projektbeteiligten wurden die ersten Ergebnisse der gemeinsamen Cult Open Forschung diskutiert und analysiert, mit Einbringung der gesammelten Ergebnisse aus dem Besuch von Prof. Genkova in der Slowakei und in Tschechien. Zusätzlich wurden die Möglichkeiten für weitere Projekte und Erasmus Kooperationen besprochen.
Auf die Gespräche folgte ein gemeinsames Mittagessen und anschließend ein Besuch des altertümlichen Schlosses Gödöllő, der größte Barockpalast Ungarns, welcher einen angenehmen und kulturreichen Abschluss des Tages bot.
Nach ihrem Besuch in Bratislava, Slowakei, reiste die Projektkoordinatorin Prof. Dr. Petia Genkova nach Brno, Tschechien. Dort traf sie sich mit ihren Forschungspartnern Prof. Martina Rasticova, International Dean an der Mendel-Universität in Brno, und Prof. Clary Krekula. Die Gesprächspunkte bezogen sich primär auf zukünftige Kooperation der drei Professoren.
Da sich das gemeinsame Projekt Cult Open nun dem Ende nähert wurden erste Ergebnisse der gemeinsamen Forschung analysiert und besprochen.
Die Zusammenarbeit bei wissenschaftlichen und politischen Themen ist entscheidend und notwendig für das Lösen von Problemen. COST Action, die europäische Kooperation von Wissenschaft und Technik, fördert wissenschaftliche Zusammenarbeiten von grenzüberschreitenden Netzwerken durch nationale Forschungsmittel. Für weitere gemeinsame Forschung wird eine Beteilung an einem europaweiten Konsortium an Cost Action von den Professoren geplant.
Ebenfalls in Planung steht ein Grundlagen-Forschungsprojekt bei der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) und der Czech Science Foundation (GACR). Weiterhin wurden Erasmus Kooperationen besprochen.
Die Projektkoordinatorin Prof. Dr. Petia Genkova reiste Mitte April nach Bratislava (Slowakei) und traf sich dort mit Doc. Ing. Daniela Spirkova, PhD., um über weitere gemeinsame Forschung zu reden und die nächsten Schritte zu planen. Auch Dr. Julius Gojej, ein Kollege von Spirkova, nahm am Meeting teil.
Nachdem das Projekt CultOpen nun ausläuft, ist kürzlich die Bewerbung für Fördergelder für das Forschungsprojekt FairFuture abgegeben worden. Das Projekt konzentriert sich auf den Ausbau europäische Zusammenarbeit in den Themen Integration von Flüchtlingen und Migranten und hat zum Ziel die Bedingungen für diese zu verbessern; insbesondere in Hinsicht auf Lebensbedingungen und Zukunftschancen. Hier spielt auch die Chance auf Bildung eine große Rolle. Am Projekt beteiligt sind aktuell 15 Partner aus ganz Europa.
Doc. Ing. Daniela Spirkova, PhD. und ihr Kollege konnten als Partner für das Projekt gewonnen werden. Sie bringen neben fachlichem Wissen auch weitere Kontakte mit in das Projekt ein, sodass die europäische Verknüpfung und der Austausch weiter ausgebaut werden können.
Auch geplant ist, ein gemeinsames Paper für das Journal for Political Psychology zu verfassen, in welchem die Situation von Flüchtlingen und Migranten in den einzelnen Ländern analysiert und verglichen wird.
Zusätzlich wurde weitere gemeinschaftliche Forschung zwischen Deutschland und der Slowakei geplant. In dieser sollen Themen wie die ökonomische Situation und Wohnbedingungen von Flüchtlingen und Migranten und Einstellungen und Vorurteile der Bevölkerung miteinander verknüpft werden.
So konnte das Meeting erfolgreich abgeschlossen werden. Bei einer gemeinsamen Besichtigung der Burg von Bratislava fanden die Teilnehmer zudem Zeit für weiteren Austausch und ließen das Meeting ausklingen.
Prof. Dr. Petia Genkova wird nun noch weiter reisen und Projektpartner in Tschechien sowie Ungarn besuchen.
Am Montag den 11. März 2019 hatten wir die Ehre, Prof. Dr. Jozsef Poor von der Szent Istvan University in Ungarn als Gastprofessor an unserer Hochschule zu haben. Seine Präsentation über Management im interkulturellen Kontext war nicht nur informativ, sondern auch greifbar. Mit seinem professionellen Wissen und seinen Erfahrungen in der Management-Branche, stellte Prof. Dr. Poor lebhafte Zusammenhänge zwischen Theorien und den Arbeitsprozessen von globalen Playern her.
Mit seinem offenen und direkten Lehransatz, sprach Prof. Dr. Poor die Aufmerksamkeit der studenten an und führte sie mit Enthusiasmus und Geduld durch den herausfordernden Stoff des interkulturellen Managements.
Durch das Einbeziehen des Kurses mit interaktiven Aufgaben und visuellem Input in Form eines Video Clips, konnten wichtige Modelle und Konstrukte des interkulturellen Managements mit Leichtigkeit verstanden werden. Insgesamt, war der Besuch von Prof. Dr. Poor nicht nur eine Bereicherung für unsere Studenten, sondern auch vorbildhaft für die enge Bindung an die Szent Istvan University als Partner.
Wie bereits angekündigt, fand am 07.02.2019 an der Universität Vechta die feierliche Übergabe des mit 10000€ Preisgeld dotierten Höffmann-Wirtschaftspreises für Interkulturelle Kompetenz statt. Die Projektkoordinatorin Prof. Dr. Petia Genkova ist die diesjährige Preisträgerin. Der Festakt wurde vom Höffmann-Jugendchor musikalisch begleitet. Als besonderer Ehrengast wohnte Emery Kabongo, der Erzbischof des Vatikans, der Preisverleihung bei und würdigte so Petia Genkovas Beitrag für die Gesellschaft über Ländergrenzen hinweg.
In seiner Begrüßung betonte der Universitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt die hohe Aktualität des Themenbereichs der interkulturellen Kompetenz für ein gegenseitiges Verständnis und ein freiheitliches Miteinander. Auch der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, nahm an der Preisverleihung teil und lobte in seiner Rede die Preisträgerin insbesondere für den hohen Praxisbezug der Ergebnisse der Forschung. Der Transfer ist besonders wichtig, um Veränderungen und Erfolge hervorrufen zu können. Dies hob auch der Vorsitzende der Auswahl-Jury, Prof. Dr. Prof. h.c. Egon Spiegel hervor. Er betonte zudem, dass Petia Genkova sich über die Grenzen der akademischen Forschung hinaus in Trainingskursen und Praxisseminaren für die gesellschaftliche Verbreitung ihrer Erkenntnisse in Unternehmen, Behörden und Öffentlichkeit engagiert. Auch Uwe Bartels, der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft Vechta e.V., hielt eine Rede, in welcher er insbesondere auf den internationalen Diskurs zum Themenbereich der interkulturellen Kompetenz einging.
Die Laudatio auf Professorin Genkova hielt Prof. Dr. Siegfried Preiser, Rektor der Psychologischen Hochschule Berlin und Professor für Lebenslanges Lernen. Er führte aus, wie im öffentlichen Diskurs Verunsicherungen und Ängste durch scheinbar positive und tatsächlich destruktive Schlagworte geschürt würden. Im Kontext Klimawandel beispielsweise führte das zu einer unbekümmerten Illusion, die in Hoffen und Abwarten ende. In Bezug auf Genkovas Forschungen zu Migration und ihrer positiven Aufnahme in Kultur und Arbeitswelt sei es wichtig, den Blick z. B. auf Zufriedenheit, Erfolg und Gesundheit zu lenken. „Wenn es gelingt, die Perspektive auf Erfolgsbedingungen statt Schlechtes zu lenken, wird Migration nicht mehr negativ besetzt sein“, so Preiser. Er betonte zudem die Breite von Genkovas Forschung in dem Themenbereich Interkulturelle Kompetenz auch über Landesgrenzen hinweg.
Prof. Dr. Petia Genkova hielt abschließend informativen und gleichzeitig anschaulichen und lebendigen Vortrag zu verschiedenen Aspekten des Forschungsbereiches der Interkulturellen Kompetenz. Hierbei ging sie unter anderem auch auf Voraussetzungen, Erfolgsprädiktoren und Auswege ein und gab so einen kleinen Einblick in die vielfältigen Themenbereiche Ihrer Forschung. Sie schloss diesen mit einem kleinen Appell an die Zuhörer: „Wichtig in einer globalen Welt ist es, nicht nur dabei zu sein, sondern dazu zu gehören.“
Am 07.02.2019 wird an der Universität Vechta zum achten Mal der Höffmann- Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz vergeben. Der Preis ist Teil eines langfristig angelegten Programmes, welches sich die Förderung der interkulturellen Kompetenz zum Ziel gesetzt hat und ehrt das Werk einer/eines Wissenschaftlerin/Wissenschaftlers, die/der herausragende Forschungsarbeiten zu den Themenbereichen der interkulturellen Kompetenz vorgelegt hat.
Diese besondere Ehre wird nun der Projektkoordinatorin Prof. Dr. Petia Genkova zuteilt. Die Jury betonte insbesondere den großen Stellenwert des Praxistransfers in Genkovas Forschungsarbeiten sowie die umfangreichen Bezüge zu verwandten Fachrichtungen. „Petia Genkova geht in ihren Arbeiten weit über traditionelle Kulturvergleichsstufen hinaus“, betont Prof. Dr. Prof. h.c. Egon Spiegel, der Vorsitzende der Jury. Ein Fokus der Forschungsarbeiten liegt zudem auf dem Einfluss von Migration auf die Gesellschaft und Organisationen.
Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, wird der Preisverleihung mit einem Grußwort beiwohnen. Die feierliche Laudatio auf Prof. Dr. Petia Genkova wird Prof. Dr. Siegfried Preiser, Rektor der Psychologischen Hochschule Berlin und Professor für Lebenslanges Lernen, halten.
Prof. Dr. Genkova freut sich, den Preis entgegennehmen zu dürfen. Die Professorin für Wirtschaftspsychologie erklärt: „Die Forschung hat aufgezeigt, dass die Relevanz von Interkultureller Kompetenz für die Gesellschaft enorm gestiegen ist. Daher ist es mir ein Anliegen, zur Förderung dieser beizutragen.“
Die Projektkoordinatorin Prof. Dr. Petia Genkova reiste nach Riga (Lettland), um in einem Meeting mit Prof. Dr. Aija Klavina den weiteren Projektablauf zu planen. Insbesondere wurde hierbei auf die Bewerbung für das Horizon 2020 Förderprogramm eingegangen. Diese wird im Januar 2019 eingereicht werden.
Zudem tauschten sich die beiden Projektbeteiligten über die unterschiedlichen Probleme in Deutschland und Lettland aus, die im Zuge von Emigration und Immigration entstanden sind. Während Deutschland mit einem großen Zuwachs der Immigration zu kämpfen hat, weist Lettland ein negatives Bevölkerungssaldo auf. Hier liegt der Fokus darauf, die Emigration zu senken.
Weitere Gesprächsthemen waren zudem die finanzielle Planung sowie die Projektorganisation. Hier wurde im Meeting festgelegt, dass Prof. Dr. Klavina in dem Projekt die Position des Qualitätsmanagements übernehmen wird.
Den Abschluss des Meetings bildete ein Treffen mit dem Rektor der Latvian Akademy of Sport Education.
Vom 21. – 23.11.2018 fand in der portugiesischen Stadt Guimarães die ,,MobilityloT‘‘-Konferenz statt. Unter dem Motto Mobilität der Zukunft wurden die neusten Technologien präsentiert. Neben Autoproduktion, E-Mobilität und Nachhaltigkeit stehen auch die gesellschaftliche Verantwortung und die Entwicklung zu einer multikulturellen Gesellschaft im Vordergrund. So war es von großem Interesse, hier Präsenz zu zeigen und das Wissen aus den Studien weiterzugeben.
Das Programm war mit zahlreiche Fachvorträge und Poster-Präsentationen gefüllt, in einer speziell über die Messe angefertigten wissenschaftlichen Zeitschrift werden die zugrundeliegenden Studien und Artikel veröffentlicht.
Die Hauptthemen der Konferenz sind:
- Technologische Neuerungen
- Städtische Mobilität
- Smart Factory (Produktion der Zukunft)
- Soziale Mobilität
- Nachhaltigkeit
Die Projektpartnerin Prof. Dr. Dagmar Cagáňová war Hauptorganisatorin der Konferenz und stellte zudem neue Studien zu der Bedeutung von Management-Skills für die Innovationsförderung. Auch Prof. Dr. Petia Genkova, Projektkoordinatorin und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats, nahm zusammen mit Jan Schneider und Christina Nuhn an der Konferenz teil und hielt einen Vortrag. Zudem fand eine Networking-Session statt, auf der das Projekt ,,Cult-Open‘‘ vorstellt wurde. So konnten erfolgreich neue Kooperationspartner für die Erweiterung des Netzwerks gewonnen werden. Auch übernahmen beide Projektpartnerinnen zusätzliche Verantwortung durch die Mitgliedschaft im wissenschaftlichen Komitee der Konferenz (Scientific Board).
Hier können Sie sich ausführlich über die Konferenz informieren.
Prof. Dr. Matt Flynn, einer der Partner des Projektes, kennt sich gut im kulturellen Raum Chinas aus, spricht sogar Mandarin. Im Rahmen eines anderen Projektes arbeitete er eng mit Louise Wong zusammen. Diese betreibt, neben Ihrer Haupttätigkeit als Managerin bei Wai Yin, eine Radioshow beim Sender All FM für die kantonesisch (eine in China verbreitete Sprache) sprechende Bevölkerung in Manchester (GB). All FM 96.9 ist einer der ältesten Radiosender von England, in welchem sich viele Mitarbeiter ehrenamtlich engagieren. All FM zeichnet sich durch seine Vielfalt aus: neben den klassischen Shows, bietet der Sender zudem Programm speziell für die südasiatische, afrikanische, polnische sowie irische Bevölkerung im Raum Manchester an. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag für die interkulturelle Kommunikation und Integration der verschiedenen Kulturen in die englische Bevölkerung. In Frau Wongs kantonesischer Show werden die verschiedenen Beiträge sowohl auf Englisch als auch auf Kantonesisch gesendet, sodass beide Kulturen hiervon profitieren können. Hier können Sie sich genauer über All FM 96.9 informieren. Prof. Dr. Flynn besuchte diese Show und gab dort ein Interview. In diesem gab er Informationen über die Geschichte Chinas und die Herausbildung der Kultur. Wissen über Kultur hilft beim Aufbau eines guten interkulturellen Zusammenlebens. Zudem berichtete er über eines seiner verschiedenen Projekten im Bereich von Diversity: mit Frau Wong forschte er über die Arbeitsbedingen im Pflegebereich, wobei der Fokus auf den älteren Arbeitnehmer lag. Die Hauptfrage war, wie diese (älteren) Menschen besser in den Arbeitsbereich integriert werden, insbesondere die Arbeitnehmer, deren Muttersprache nicht Englisch ist. Prof. Dr. Flynns Interview trägt so dazu bei, in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit und Interesse für den Bereich Diversity und Interkulturalität zu schaffen.
Bundeskongress für Schulpsychologie und Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
Vom 20.-22.09.2018 fand in Frankfurt am Main der 23. Bundeskongress für Schulpsychologie statt. Auf diesem werden zu aktuelle Themen, Problemfelder und Forschungsergebnisse rund um den Einsatzbereich der Schulpsychologen referiert, es werden Workshops und Seminare angeboten. Das Motto des diesjährigen Kongresses lautete: ,,Heterogenität verbindet‘‘. Schulpsychologen kommen mit sehr unterschiedlichen Kindern und Jugendlichen – beispielsweise bzgl. Leistungshintergrund oder psychischen Problemlagen in Kontakt. Im Zuge der Zuwanderung innerhalb der letzten Jahre ist nun das Thema Heterogenität besonders aktuell. Die Eingliederung von Flüchtlings- und Migrantenkindern in den Schulalltag ist mit allerlei Hindernissen verbunden. Die Vorträge und Workshops des Kongresses beschäftigten sich mit Konzepten zum Umgang mit der Herausforderung der Homogenität und sollen den Teilnehmern neuen Input geben, wie mit der Vielfalt umgegangen werden kann und wie ebendiese Vielfalt der Schüler als Chance und gesehen und genutzt werden kann. So waren neben Veranstaltungen zu Rechtschreibung und Leseförderung auch zahlreiche Programmpunkte rund um das Thema Integration und Migration zu finden, wie beispielsweise ein Workshop zum Thema Flucht und Trauma. Einer der Partner, Prof. Dr. Petia Genkova, besuchte den Kongress und hielt einen Vortrag über Migration und Schule. Dabei wurde insbesondere Einflussvariablen und Problemfelder im Schulalltag mit Kindern mit Migrationshintergrund eingegangen. Die Präsenz auf Kongressen wie diesem ist wichtig, um das öffentliche Verständnis aufzubauen und einen Wissensaustausch voranzutreiben.
So war Prof. Dr. Petia Genkova zudem auf dem zuvor stattfindenden Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) ebenfalls präsent. Der Kongress der DGPs fand vom 17.-19.09.2018 statt- ebenfalls in Frankfurt am Main. Unter dem Motto ,,Psychologie gestaltet‘‘ wurde die Relevanz der Forschung zur Lösung neuer individueller und gesellschaftlicher Herausforderungen betont. Auch hier ist das Thema Migration und Integration von großer Bedeutung. Prof. Dr. Petia Genkova referiert über den Themenbereich Stressbewältigung im Zusammenhang mit Migration und gab zudem zwei Poster-Präsentationen, die sich mit dem Thema Diversity in Unternehmen sowie im Hochschulkontext beschäftigten.
Innerhalb der EU fand im letzten Jahrzehnt ein starker Umbruch in der Bevölkerung statt. Jede Bevölkerung unterliegt einem natürlichen demographischen Wandel, zudem gibt es den Wandel der Bevölkerung durch Immigration. Letzterer ist weniger angepasst, d.h. die Lebenssituation der Bevölkerung wird stärker beeinflusst. Während der natürliche Wandel stetig etwas weiter abnahm, stieg der Wandel durch Immigration besonders in den letzten 10 Jahren stark an. Dies hat verschiedene gesellschaftliche Herausforderungen zur Folge, in denen besonders die Sichtweise der Bevölkerung, die wirtschaftlichen sowie politischen Auswirkungen von Einwanderung und die Integration von Migranten eine Rolle spielen.
Es zeigte sich, dass besonders in der EU die negativen Einstellungen zu Einwanderung stark angestiegen sind, die Bevölkerung befürchtet einen Anstieg von Terrorismus und Überfremdung. Gerade letztere wird stark überschätzt. Aus einer Befragung von 2014 ging hervor, dass viele Menschen den Anteil an Einwanderern im eigenen Land deutlich höher einschätzen, als er tatsächlich ist.
Ein weiterer Aspekt, der zu den negativen Einstellungen führt, ist, dass vielen EU Bürger die Art und Weise, wie die EU mit der Flüchtlingskrise umgeht, missfällt. Dennoch unterstützt eine Mehrheit in Europa die Asylpolitik.
Wie bereits zu Beginn erwähnt, ist ein weiterer wichtiger Aspekt im Wandel die Auswirkung auf die Wirtschaft. Der Arbeitsmarkt wird vor neue Herausforderungen gestellt. Besonders schwierig ist der Umgang mit Sprachdefiziten, die Integration in Netzwerke sowie die Anerkennung von Qualifikationen aus dem Herkunftsland. Die finanziellen Auswirkungen für den Staat durch einen Immigranten sind sehr unterschiedlich und hängen von den Charakteristika des Einzelnen ab. Ist es gelungen einen Migranten in den Arbeitsmarkt zu integrieren ist, sind die finanziellen Aufwendungen für den Staat sehr gering, während besonders bei Familien und älteren Migranten die finanziellen Auswirkungen höher sind. Es ist davon auszugehen, dass gerade hier im Laufe der Zeit ein Wandel stattfindet, da es Zeit braucht, um Migranten zu integrieren. Ist letzteres gelungen, kann die Einwanderung helfen, den Fachkräftemangel zu beheben und zudem neue Fähigkeiten und neues Wissen zu erlangen. Die finanzielle Inklusion der Migranten wurde sowohl durch öffentliche, als auch durch private Seite vorangetrieben. Jedem Migranten wurde europäische ID zugeteilt. Zudem wurde eine zentrale nationale Registrierung eingerichtet, welche mit einer europaweiten Registration verlinkt ist. Banken stellten sich darauf ein, Bankkonten für Migranten zu eröffnen und ihnen spezielle Produkte oder Mikro-Kredite bereitzustellen, damit die Migranten sich eine Selbstständigkeit aufbauen können.
Unternehmen fingen damit an, Migranten Kurzzeitbeschäftigungen anzubieten, damit diese eine erste Arbeitserfahrung im Gastland vorweisen können. Auch der Zugriff auf die Kommunikationsmittel (Handy-/Internetverträge) wurde für Migranten vereinfacht. Gerade die Mitwirkung des privaten Sektors sollte gefördert werden, um die Ausbeutung von Migranten auf der Arbeit zu verhindern. Immer mehr findet auch eine Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Einrichtungen statt, um die finanzielle Inklusion voranzutreiben. So werden beispielsweise Trainings in Schulen und Trainingsorganisationen eingerichtet, um die Spracherlernung und auch die Finanzbildung der Migranten zu fördern. Andere Projekte fördern den kulturellen Austausch und die Einbindung in das soziale Leben.
Auch die Politik wird vor zahlreiche neue Aufgaben gestellt. Ablehnende Einstellungen gegenüber Migranten innerhalb der Bevölkerung müssen erkannt und hinterfragt werden, sodass das öffentliche Verständnis gefördert wird. Gleichzeitig müssen die Grenzen der EU geschützt werden, es muss gegen illegale Einwanderung vorgegangen werden. Dafür ist es hilfreich, Kooperationen mit Nachbarländern aufzubauen und gemeinsam an der Bewältigung der auftretenden Probleme im Zusammenhang mit Einwanderung zu arbeiten. Es ist wichtig, dass die nötigen finanziellen Mittel hierfür bereitgestellt werden und auch private Initiativen in diesem Bereich unterstützt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einhaltung des EU-Flüchtlingsregelwerks, zu dem unter anderem auch die bereits erwähnte korrekte Registrierung zählt. Auch die soziale Eingliederung sowie die finanzielle Absicherung sollte von politischer Seite gefördert werden. Insgesamt ist es wichtig, den Prozess bei Bedarf anzupassen, mit einem Wandel mitzugehen und von den ,,Best-Practises‘‘ anderer Länder zu lernen.
Migration in den beteiligten Projektländern – eine Kurzvorstellung
Insgesamt sind Partner aus sechs Ländern an dem Projekt beteiligt. Hier bekommen Sie einen Überblick über die Länder und die jeweilige Lebenssituation von Einwanderern.
In Deutschland hat nach dem statistischen Bundesamt jeder fünfter eine Migrationshintergrund. Von den 82,4 Mio. Einwohnern sind 18,6 Mio. Menschen Migranten. Zwei Drittel dieser, sind Einwanderer erster Generation, d.h. sie sind selbst in das Land gekommen, das andere Drittel macht die Kinder und Kindeskinder der Migranten aus. Innerhalb des letzten Jahrzehnts ist der Anteil an ausländischer Bevölkerung stetig angestiegen. Lag er 2000 noch bei 7,3%, so liegt er 2016 schon bei 9,2% (Statistisches Bundesamt). Auch die Asylantenzahl ist im Zuge der Flüchtlingskrise rapide angestiegen.
Besonders in den Jahren 2014-2016 sind sehr viele Leute als Asylanten nach Deutschland gekommen. Die Aufnahmebedingungen wurden angesichts des Ansturms deutlich verschärft. 2017 ging die Zahl wieder leicht zurück. Angesichts dieser Umstände war die Politik in Deutschland aufgefordert, sich Strategien zu überlegen, wie die neuen Bürger integriert werden können. Dazu wurden zwei Maßnahmenpakete entwickelt:
- Maßnahmenpaket 1: Zugang zu Bildung und Ausbildung ermöglichen
- Maßnahmenpaket 2: Zugang zum Studium ermöglichen
Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Anerkennung von Abschlüssen aus dem jeweiligen Heimatland. Diese wird immer weiter vorangetrieben. Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung junger Leute. So werden die Kinder in die Schulen integriert und jungen Erwachsenen wird durch ein Förderungsprogramm der Zugang zum Studium ermöglicht.
Auch in Tschechien ist der Anteil der ausländischen Bevölkerung stark angestiegen. Jedoch hat Tschechien im Vergleich zu anderen EU Ländern nur wenig Asylanten aufgenommen. Der Anteil an Asylanten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung liegt bei 0,01%. Die tschechische Regierung war nicht bereit, verpflichtende Aufnahmequoten festzulegen. Im Zuge der Flüchtlingskrise wurden vier Integrationszentren eingerichtet, in denen das Erlernen der tschechischen Sprache und das Finden eines Arbeitsplatzes und einer Wohnung unterstützt werden soll. Doch vor allem die soziale Integration ist schwierig. Viele Tschechen sehen die Flüchtlinge kritisch und bringen ihnen Vorurteile entgegen. Etwa 60% haben sich strikt gegen Asylsuchende ausgesprochen. Dies ist ein Problem, was angegangen werden muss. In einer Situation wie dieser ist es besonders wichtig den interkulturellen Austausch und das kulturelle Verständnis zu fördern.
Durch seine Lage im Osten der EU hatte auch Ungarn in den letzten 6 Jahren mit einem starken Einwanderstrom zu kämpfen. Schon früh verschärfte das Land die Kontrollen an den Grenzen und richtetet Transitzonen ein. Doch erst im Jahr 2018 nahm der Asylantenstrom deutlich ab. Infolge dessen sind die Aufnahmebedingungen strikt. Viele Anträge auf Asyl werden abgelehnt. Den Informationen des Mediendienstes für Integration nach, gibt es kaum Angebote zur beruflichen, sprachlichen oder landeskulturlichen Bildung. Dies erschwert eine Integration in das Land, das Finden einer Arbeitsstelle und den Aufbau eines neuen Alltags. Hinzu kommt, dass es in der Bevölkerung viele negative Stimmen gibt. Der Aussage ,,Unser Land soll Flüchtlingen helfen‘‘ stimmten knapp 70% nicht zu.
,,Misstrauen, Diskriminierung und Ausgrenzung‘‘ so beschreibt die Juristin Zuzana Števulová die Einstellung vieler in der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen (Goethe Institut, 2018). Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist dagegen, Flüchtlingen zu helfen. Hinzu kommt, dass die Regierung sich lange geweigert hat, nicht-christliche Schutzsuchende aufzunehmen. Diese Diskriminierung hat erst im Laufe des vergangenen Jahres ein Ende gefunden. Dies ist eine schwierige Ausgangslange für Migranten. Entsprechend niedrig ist die Anzahl an Asylanträgen. 2016 stellten 145 Menschen einen Antrag in der Slowakei, was etwa 0,003% der Bevölkerung ausmacht (Vergleich Deutschland: 0,9%). Es wird deutlich, wie wichtig es ist, hier an der Einstellung der einheimischen Bevölkerung des Landes zu arbeiten und Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Kulturen zu fördern.
Serbien: von vielen Flüchtlingen durchlaufen, durchquert, als Zwischenstation genutzt. In einem zentralen Auffanglager kommen Flüchtlinge nach der Registrierung an der Grenze unter und können sich frei im Land bewegen und zunächst auch ausreisen. Nach der Einführung eines Durchreiselimits von 500 Personen am Tag im Jahr 2016 stauten sich Flüchtlinge im Land an. Dennoch ist das Land für die meisten nur ein Zwischenziel, sie wollen weiter nach Deutschland, nach Österreich, nach Frankreich – in Ländern, wo die Chancen auf einen Neuanfang höher sind. In Serbien werden nur sehr wenige Asylanträge angekommen, zudem ist die Integration kaum von staatlicher Seite gefördert. Die Regierung hat kein Interesse daran, ein umfassendes Integrationsprogramm einzurichten und stellt nur geringe Gelder zu Verfügung. So ist es für Migranten schwer, sich ein neues Leben aufzubauen.
Das nordöstliche gelegene Lettland hat ebenfalls mit der Integration zu kämpfen. In dem Land, das etwa so groß wie Hessen ist, haben bis Ende 2017 etwa 234000 Personen Schutz gefunden (DeStatista, 2018). Doch das Leben für Migranten ist schwierig. Ein der führenden Parteien, die Nationale Allianz propagiert eine negative Einstellung bezüglich Flüchtlingen. ,,Das ist kein Leben‘‘, stellt ein lettischer Asylant fest (Quelle: Deutschlandradio, 2016). Nur knapp 140€ bekommt ein Asylant in Lettland im Monat, um sich sein Leben samt Wohnung zu finanzieren. Das Geld ist nicht ausreichend. Und auch eine soziale Integration ist so gut wie nicht vorhanden. Einer Umfrage zu Folge sind 70% der Letten dagegen, Flüchtlinge im Land aufzunehmen (Quelle: Deutschlandradio).
So wird den Migranten wenig Empathie und Offenheit entgegengebracht. Es ist schwer für diese, sich in die lettische Bevölkerung einzugliedern und ein neues Leben aufzubauen. Dies spiegelt sich auch im Bevölkerungssaldo nieder – trotz der Flüchtlingskrise und der Umverteilungspolitik Europas weist Lettland ein negatives Bevölkerungssaldo auf, d.h. es verlassen mehr Leute das Land, als Einwandern.