Macht Schule: Teachers + Scientists Kooperation zwischen Hochschule Osnabrück und Gymnasium Ursulaschule Dienstag, 25. April 2017
Aktuelle Forschungsthemen dürfen auf dem Lehrplan für naturwissenschaftliche Fächer nicht fehlen. Das finden auch Prof. Dr. Heinz-Josef Eikerling und Prof. Dr. Michael Uelschen von der Fakultät für Ingenieurwissenschaft und Informatik der Hochschule Osnabrück. Zusammen mit dem Lehrer Andreas Degenhard vom Gymnasium Ursulaschule haben sie sich an dem bundesweit einmaligen Pilotmodell Teachers + Scientists beteiligt. Das 2014 von Science on Stage in Kooperation mit der Stiftung Jugend forscht e. V. initiierte Projekt fördert langfristige Kooperationen von Lehrkräften und Wissenschaftlern. Das Ziel: Lehrkräfte werden an Forschungsprozessen beteiligt und bringen damit die Wissenschaft auch ins Klassenzimmer. Die Ergebnisse werden nun in Form einer Publikation am 5. Mai in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert.
Objektorientierte Programmierung: Informatik und Biologie spannend verknüpft
Um Schülerinnen und Schülern einen direkten Anwendungsbezug für Erlerntes zu bieten, ist es für Lehrkräfte wichtig, in ihrem Fachgebiet stets auf dem Laufenden zu bleiben. Über die Mitwirkung am Projekt "Teachers + Scientists" setzen Andreas Degenhard, Prof. Dr. Heinz-Josef Eikerling und Prof. Dr. Michael Uelschen für Kolleginnen und Kollegen auf diesem Feld neue Maßstäbe.
Mit der Verknüpfung von Informatik und Biologie haben sie in einer dreijährigen Kooperation ein anschauliches Konzept zur objektorientierten Programmierung erarbeitet. Am Bespiel von Räuber-Beute-Beziehungen zwischen Fischen und Haien zeigen sie in dem Projekt, wie biologische Prinzipien über eine Simulation am Computer veranschaulicht werden können: Fächerübergreifend lernen Schülerinnen und Schüler dabei nicht nur Populationsdynamiken verstehen, sondern auch, wie deren Verhalten als Satz von Regeln in ein Modell übertragen werden kann. Umgesetzt wird die Simulation insbesondere als Android-App auf mobilen Geräten, was für die Schülerinnen und Schüler einen zusätzlichen Anreiz bietet und es ihnen ermöglicht, ihre Programmierfähigkeiten ständig weiterzuentwickeln und zu testen.
Kooperationsmodell soll Schule machen: Projektpräsentation in Berlin
Mit "Teachers + Scientists" möchten Science on Stage und die Stiftung Jugend forscht e. V. Lehrkräften sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neue Wege der Kooperation aufzeigen. Während Lehrkräfte bei dem langfristig angelegten Projekt Forschungsarbeit nachvollziehen und dadurch ihr Fachwissen erweitern, erhalten Forscherinnen und Forscher neue Anregungen zur Wissenschaftskommunikation. Davon profitieren vor allem die Schülerinnen und Schüler, denen für die Lehrinhalte praktische wie spannende Bezüge gezeigt werden können.
Neben Osnabrück haben sich mit Aachen, Berlin, Bielefeld und Heidelberg vier weitere Städte an dem Projekt beteiligt. Um auch andere Lehrkräfte und Wissenschaftsinstitutionen bei dem Aufbau und der Durchführung von gleichartigen Kooperationen zu unterstützen, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Leitfaden erarbeitet. Am 5. Mai wird die Publikation im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin präsentiert. Vorgestellt werden darin neben didaktischem Material zur objektorientierten Programmierung Unterrichtskonzepte zu den Themen Humangenetik, Elementarteilchenphysik, Krebsforschung und Epidemiologie, Experimentelle Ökologie und Mechanik.
Über Science on Stage Deutschland e. V.
Science on Stage bietet mit Europas größten Lehrerfestivals, Workshops und Fortbildungen Lehrkräften naturwissenschaftlicher Unterrichtsfächer eine Bühne, ihre besten Unterrichtsprojekte gemeinsam zu präsentieren und voneinander zu lernen. Die Initiative besteht seit 2003 und erreicht von der Grundschule bis zur Oberstufe 100.000 Lehrerinnen und Lehrer in 30 Ländern. Science on Stage Deutschland e. V. wird im besonderen Maße gefördert von think ING., der Initiative für Ingenieurnachwuchs des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.