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of the Osnabrück University of Applied Sciences

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Projektlaufzeit:
01.07.2018 - 31.12.2018
Antragsteller/in:
Prof. Dr. Dirk Junker
Drittmittelgeber/Förderlinie:
Sievert Stiftung
Fakultät:
Agarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
Fördersumme:
22.000,00 €
Projektzusammenfassung:

Das Labor ‚Eye-Tracking Collective.landscape architecture‘ (ETC.la) der Hochschule Osnabrück möchte nach der erfolgreichen Machbarkeitsstudie ‚Point de Vue‘ (mit Fokus auf mobilem Eye-Tracking) untersuchen, ob die Methode mobiles EEG (Elektroenzephalographie) eine ebenso innovative und informationsreiche Datenerhebungsmethode ist und eine relevante Erweiterung des Methodenspektrums darstellen kann, bei der nun die Eindrücke und Empfindungen der Parkbesucher im Mittelpunkt stehen.

Das Besondere ist darin begründet, dass das mobile EEG als hoch-technisches Gerät jedoch innerhalb der (qualitativen) Interaktionsforschung der Landschaftsarchitektur nicht primär zur Erhebung quantitativer Daten genutzt wird, sondern zusammen mit mobilem Eye-Tracking die Interaktionsprozesse dokumentiert. Diese Dokumentation steht dann zur qualitativen Auswertung bereit und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, mittels Branchensoftware eine quantitative Auswertung relevanter Teilbereiche anzuschließen. Durch eine größere Bandbreite an technischen Datenerhebungsmethoden sollen zukünftig eindeutigere Aussagen über das emotionale Empfinden der Probanden gewonnen werden können.

EEG und Pulsmessung sind neben dem mobilen Eye-Tracking Methoden zur direkten Messung einer psychologischen Wirkung, die i. d. R. unbewusst wahrgenommen wird und somit mittels Standarddatenerhebungsmethoden wie Befragungen aller Art nicht erfassbar sind. Diese Wahrnehmungen finden also vor der Verarbeitung durch das kognitive System statt, was sie für die Analyse landschaftsarchitektonischer bzw. gartenkünstlerischer Objekte besonders interessant macht.
Für die Untersuchungen stehen dem ETC.la ab Mai 2018 mehrere mobile EEG-Headsets unterschiedlicher Bauart zur Verfügung, die zusammen mit der Pulsmessung und der Möglichkeit des GPS-Trackings, eine sinnvolle Erweiterung des mobilen Eye-Trackings darstellen. Der in der Aufzeichnungseinheit des EEG-Headsets integrierte GPS-Tracker liefert die telemetrischen Informationen für die Laufwegeanalyse sowie die Analyse von Korrelationen zwischen räumlicher Position und verbaler sowie psychophysiologischer Reaktionen des Probanden.

Die hier zur Anwendung kommenden neuartigen mobilen EEG-Geräte Emotive Insight (5 Kanäle) und Emotiv EPOC+ (14 Kanäle) sind vergleichsweise einfache Messinstrumente, die in keiner Weise mit hochpräzisen EEG-Messgeräten aus den Neurowissenschaften konkurrieren können und wollen. Diese mobilen EEG-Geräte wurden bisher hauptsächlich in der Marktforschung in Innenräumen eingesetzt und bisher nur sehr selten in Außenräumen in kleinen Versuchsreihen mit wenigen Probanden getestet. Sie sind trotz der leicht zu tragenden und weitgehend unauffälligen Bauweise erstaunlich sensibel, für den mobilen Einsatz außerhalb von Laborsituationen gedacht und dokumentieren einfache Stimmungsschwankungen und Stimulationen.

Angesichts der Anwendung in Freiräumen, in denen aufgrund von Temperaturschwankungen, Lichteinstrahlung, etc. keine Laborsituation zu erreichen ist, erwarten wir, dass die Genauigkeit für eine qualitative Auswertung der aufgezeichneten Daten ausreichend ist, um Aussagen zur Wirkungsweise auf den Betrachter treffen zu können.

Die leitenden Fragen im Projekt „Point de Vue 2“ werden also sein:

  • Ist der Einsatz von mobilen EEG-Geräten unter Freiraumbedingungen bei langen Spaziergängen (> 1 Stunde Versuchsdauer) möglich?
  • In welcher Tiefe und zeitlichen Dimension sind Schwankungen bei der EEG- bzw. Pulsmessung zu verzeichnen?
  • Sind daraus Rückschlüsse auf die Wirkungsweise des Ortes bzw. der Landschaftsarchitektur möglich?
  • Können die unterschiedlichen Daten der verschiedenen Erhebungsmethoden technisch synchronisiert werden?

Ähnlich, wie schon bei der Implementierung von mobilem Eye-Tracking, erwarten wir darüber hinaus wertvolle Hinweise über den möglichen Anwendungsbereich der Methode und natürlich auch erste Erkenntnis für die Landschaftsarchitektur.
 

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