Fair Future
Ziele und Arbeitsprogramm
Ziele und Arbeitsprogramm
In Übereinstimmung mit den Zielen der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung, des Förderprogrammes „die europäische Innovationsunion – Deutsche Impulse für den Europäischen Forschungsraum“ sowie der BMBF-Initiative „KMU-Internationalisierung“ zielt das vorliegende Projekt auf den Ausbau und die Verdichtung nachhaltiger und intensiver Kooperationen mit herausragenden Forschenden sowie Wirtschafts- und Bildungseinrichtungen in Mittel- und Südosteuropa. Als erfahrene und innovationsstarke Partnereinrichtung (innovationsstärkste HAW in Niedersachsen, u. a. als Mitglied der UAS-7, FH-Net) strebt die HS-OS durch die intendierte Zusammenarbeit einerseits einen Zugang für exzellente deutsche Forschende zum europäischen Forschungsraum an. Andererseits ermöglicht sie es herausragenden Wissenschaftler*innen aus Mittel- und Südosteuropa ihr Innovationspotenzial in Horizon Europe auszuschöpfen und den Wissenschafts-Praxis Transfer in den jeweiligen Regionen zu stärken. Dabei fokussiert sich das vorliegende Projekt auf die Schwerpunktthemen des europäischen Forschungsrahmenprogramms. Die wissenschaftlichen und praktischen Fragestellungen passen insbesondere zu den durch den strategischen Plan geforderten Impact Bereichen neun und zehn, die vorsehen, Ungleichheit zu reduzieren, Chancengleichheit zu unterstützen und soziale Exklusion zu bewältigen (European Commission, 2021a). Durch die Stärkung von Spaltungs- und Radikalisierungstendenzen sowie von Benachteiligung von Minoritäten auf individueller und gesellschaftlicher Ebene ergeben sich für diese Bereiche durch die Corona-Pandemie neue Herausforderungen. Die europäische Kommission hat daher einen Schwerpunkt auf die Förderung von Forschungsvorhaben gelegt, die die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie im Hinblick auf Diversität sowie Diskriminierung und Ungleichheit untersuchen (siehe kommende Calls unter der Kategorie „Innovative Forschung zu gesellschaftlichen und sozialen Transformationen“, (European Commission, 2022). Obwohl die Fristen der aktuellen Ausschreibungen nicht in den Förderzeitraum dieses Projektes fallen, machen sie deutlich, dass in Zukunft ein großer Bedarf an Lösungen für Fremdenfeindlichkeit und Separationsbestrebungen im Kontext der Corona-Pandemie besteht. Dieses Projekt greift diese Aspekte auf, indem ein innovatives Konzept entwickelt wird, das nach den Erfordernissen des jeweiligen Calls flexibel den Umgang mit Diversität und Diskriminierung in Unternehmen, öffentlichen Institutionen und NGOs untersucht. Dabei werden strukturelle, gesellschaftliche und individuelle Faktoren im Kontext der Corona-Pandemie und der verschiedenen europäischen Partnerländer berücksichtigt. Gleichzeitig wird bereits in der Konzeption ein Fokus auf die Anwendbarkeit und den Transfer der Projektergebnisse gelegt (Wissenstransferplattform, Partizipation von Stakeholdern), sodass ein starker Impact sichergestellt werden kann. Der innovative Forschungsansatz sowie die Berücksichtigung praktischer Implikationen und der Bedürfnisse verschiedener Stakeholder im gesamten Forschungsprozess sind Alleinstellungsmerkmale dieses Vorhabens, die in besonderem Maße die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit, Innovationskraft und Anschlussfähigkeit betonen.
Für das intendierte Projekt wurden die folgenden Meilensteine definiert.
Der erste Meilenstein entspricht der Förderphase 1 und umfasst die Akquise neuer Kooperationspartner*innen durch Ansprache durch Konsortiums Mitglieder, die Nutzung von Strukturen der Konsortialbildung (z. B. Era-Net, Enterprise Europe Network), Strukturen der Hochschulen sowie Konferenzen. Dabei liegt es im Ermessen der einzelnen Mitglieder zu entscheiden, welche Veranstaltungsformate und Einrichtungen zur Gewinnung von Transferpartner*innen die größte Wirkung erzielen. Zur Verdichtung der Zusammenarbeit der Konsortiums Mitglieder und Praxispartner*innen ist geplant, fünf der Partner*innen (die voraussichtlichen Kernmitglieder) zu besuchen, und mit ihnen und Vertretungen regionaler Stakeholder strategische und inhaltliche Belange der Zusammenarbeit, der Antragstellung sowie des Netzwerkausbaus zu erörtern. Darüber hinaus umfasst der erste Meilenstein Managementaufgaben für die Bereitstellung der Wissenstransferplattform, Korrespondenz sowie Service insbesondere für Praxispartner*innen, die an das Netzwerk gebunden werden sollen. Letztere Aufgaben fallen im gesamten Projektzeitraum an.
Der zweite Meilenstein umfasst die Schaffung der Grundlage für die erfolgreiche Antragstellung. Dazu wird das Konsortium mindestens einen Horizon-Europe Call auswählen. Um die Antragstellung vorzubereiten, werden außerdem die Ergebnisse bisheriger eigener Forschung, sowie andere landesspezifische Ergebnisse gesichtet. Die Ergebnisse werden auf Englisch übersetzt und in Form von Wikis (auf der Plattform geteilte aufbereitete Konzepte, Ideen und Ergebnisse, die – unter der Moderation der Antragstellerin – durch das Konsortium bearbeitet, entwickelt und zu Akquise-Zwecken geteilt werden können) auf der Wissenstransferplattform gesammelt, sodass sie als wissenschaftliche Grundlage der Antragstellung dienen können. Da nicht sichergestellt werden kann, dass direkt zu Beginn des Projektes ein relevanter Call vorliegt, wird für diesen Schritt die gesamte Förderphase 1 eingeplant. Inhaltlichen Vorarbeiten werden im Zweifelsfall bereits begonnen, um zu Beginn von Förderphase 2 eine möglichst gute Grundlage geschaffen zu haben. In Förderphase 2 wird auf Basis dieser erweiterten Recherche sowie der bestehenden Ergebnisse und Erfahrung der Beteiligten ein Modell entwickelt, das die Veränderungen, die das Diversity-Management in den kommenden Jahren zu bewältigen hat, möglichst gut abbilden soll. Der inhaltliche Fokus kann dabei auf die Themen Kompetenzen und Kompetenzvermittlung, Umgang mit Diskriminierung, oder auch Vorurteile und Rassismus gelegt werden, je nach Themenschwerpunkt des identifizierten Calls. Auf Basis des Calls und des Rahmenmodells erfolgt dann die Umsetzung wissenschaftlicher und praktischer Fragestellungen in konkrete EU-Projektziele.
Die Erstellung eines gemeinsamen EU-Antrages für Horizon Europe entspricht dem dritten Meilenstein. Nachdem in Förderphase 1 ein Call, passende Ideen, ein Netzwerk sowie Strukturen geschaffen wurde, werden diese Ideen auf der Wissenstransferplattform gesammelt und weiterentwickelt. Sobald eine oder mehrere passende Forschungsideen generiert wurden, wird zur Erarbeitung der konkreten Projektskizze ein Workshop an der Hochschule Osnabrück mit allen potenziellen Projektbeteiligten organisiert. Der finale Antrag wird durch die Antragstellerin in enger Zusammenarbeit mit der NKS und dem EU-Büro der HS Osnabrück erarbeitet, mit dem Konsortium abgestimmt und durch die Hochschule Osnabrück eingereicht.
Der vierte Meilenstein beinhaltet alle Querschnittsaufgaben. Die Projektkoordination, Organisation der Projekttreffen, Bereitstellung von Daten zur Evaluierung/Erfolgskontrolle, Controlling der Kosten in Zusammenarbeit mit dem Bereich Drittmittel und Treffen mit EU-Beratenden bzgl. der Formalia des geplanten EU-Antrags werden durch die Hochschule Osnabrück übernommen. Dies beinhaltet auch die Erstellung des Zwischenberichts zu Förderphase 1 und eines entsprechenden Endberichts. Alle Projektbeteiligten beziehen in ihre Forschungsaktivitäten Mitarbeitende und Studierende ein, um so die Nachwuchsförderung voranzutreiben.