Förderung interkultureller und fluchtspezifischer Kompetenz
Ziele des Projekts
Ziele des Projekts
Innerhalb des Forschungsprojektes wird an der Erreichung verschiedener Ziele gearbeitet. Die Ziele wurden in verschiedenen Arbeitspaketen festgehalten.
Arbeitspaket 1 betrifft die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und der EU. Die Einstellungen der deutschen Bevölkerung zu ukrainischen Geflüchteten sollen erfasst werden, um die gesellschaftliche Eingliederung und Unterstützung der Flüchtlinge zu ermöglichen. Desweiteren sollen die Einstellungen der ukrainischen geflüchteten Bevölkerung hinsichtlich der Verweildauer in Deutschland, sowie Rückkehrabsichten gemessen werden. Da die psychische Gesundheit bei Geflüchteten fokussiert werden muss, sollen mögliche Traumata durch direkte oder indirekte Gewalterfahrungen oder Familienseparierung festgestellt und Möglichkeiten zur Aktivierung von Resilienz und individuellen und kollektiven mentalen Ressourcen zur Aufrechterhaltung der mentalen Gesundheit eruiert werden. Dazu sollen lokale Hilfsorganisationen und offizielle Stellen in die Forschung eingebunden werden.
Im Arbeitspaket 2 werden Rahmenbedingungen zur Entwicklung Globaler/Interkultureller Kompetenz und Einstellungen zu Migration in Wirtschaft und Gesellschaft identifiziert. Zur Erhebung wird eine Befragung zur Internationalisierung der Hochschulen und Wirtschaft entwickelt. Die Erhebung findet in Deutschland in Unternehmen und Hochschulen statt, sowie unter ukrainischen Geflüchteten in Bezug auf den zukünftigen Wiederaufbau der ukrainischen Wirtschaft und Hochschullandschaft. Anschließend werden die gewonnenen Daten ausgewertet, analysiert und Handlungsempfehlungen werden abgeleitet.
Geplante Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele
Innerhalb des Projektes wird an der Erreichung verschiedener Ziele gearbeitet, die durch folgende Maßnahmen erreicht werden sollen:
Um schnellen Zugang zu den ukrainischen Geflüchteten zu bekommen, soll eng mit lokalen gesellschaftlichen Akteuren zusammengearbeitet werden. Außerdem verhilft die Involvierung der einheimischen Helfer*innen zu tieferen Einblicken in Nöte und Bedürfnisse der Geflüchteten, sowie Besonderheiten der Situation. Zudem ist ein Zugang zu Personen gewährleistet, die qualifizierte Beiträge zur Ausgestaltung von Maßnahmen zur Aufnahme- und Integrationsförderung leisten können. Hier sollen qualitative Interviews eingesetzt werden, um relevante Konstrukte und Interaktionen festzustellen. Besonders die critical incident Methode hat sich als effektive Methode in der interkulturellen Forschung unter Geflüchteten bewährt. Zusätzlich sollen über Fragebögen interkulturelle Kompetenzen und psychische Symptome, sowie demographische Informationen der Teilnehmenden quantitativ festgehalten und analysiert werden.
Nach der umfassenden Analyse der vorliegenden Sachverhalte steht die Schulung von interkulturellen Kompetenzen, sowie Kompetenzen im Umgang mit akuten Traumata und der Aufarbeitung kürzlicher direkter oder indirekter Gewalterfahrung oder Familienseparierungen, im Fokus. Dazu sollen lokale gesellschaftliche Akteure eingebunden werden, um auch die Wirksamkeit der Maßnahmen und den Wissenstransfer sicherzustellen.
Damit wird das Ziel verfolgt, Prädiktoren zur gemeinsamen Bewältigung der globalen Herausforderung Migration unter Berücksichtigung kulturspezifischer Aspekte der ost- und westeuropäischen Kultur zu identifizieren. Darüber hinaus sollen Diversity und Interkulturelle Kompetenz als Schlüsselkompetenzen untersucht werden, die entscheidend für die Bewältigung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen in der globalisierten Welt sind. Insbesondere Personen, die als lokale Akteure in der Bewältigung der Flüchtlingsbewegungen fungieren, können als Multiplikatoren den Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis gewährleisten. Zusätzlich soll durch den Austausch mit der Wirtschaft (über gemeinsame Diskussionsrunden und Maßnahmen) die externe Validität der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Diversity und Interkultureller Kompetenz geprüft und verbessert sowie praxisrelevante Problemstellungen identifizieren werden.
Nutzen für die Zukunft
Durch die ukrainische Nationalität der Forschenden ist es möglich, gezielt auf Eigenheiten des osteuropäischen Kulturraums und die aktuellen Entwicklungen während der russischen Invasion einzugehen, sowie Faktoren der Interaktion mit westeuropäischen und anderen Perspektiven herauszuarbeiten. Die Projektergebnisse bieten einen enormen Mehrwert und die Erkenntnisse der Kooperation können genutzt werden, um globale Kompetenz, auch im Hinblick auf erzwungene Migration, evidenzbasiert zu erfassen und zu fördern.
Aus gesellschaftlicher Sicht steht insbesondere die Förderung interkultureller Kompetenzen im Fokus. Die Interaktion von interkulturellen Erfahrungen und psychischer Belastung wird dabei besonders betrachtet. Zusätzlich soll soziales Lernen und positive Einstellungsänderungen sowie die Reduktion von Diskriminierung und negativen Einstellungen in Bezug auf Flucht und Migration erreicht werden. Langfristig gesehen soll Diversität als Chance gesehen werden und eine Begeisterung für Zukunftstechnologien und Innovation sowie die Stärkung und Ausbildung von persönlichen und wirtschaftlichen Netzwerken erreicht werden. Auf diese Weise kann ein erweiterter und zielführender Wissensaustausch gewährleistet und vorhandene Strategien und Maßnahmen weiterentwickelt werden. Ziel ist der Beitrag zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Kulturraumes und eine erfolgreiche Integration als Lösung für die globale Herausforderungen Flucht und Migration.