Forschungskolleg FamiLe
Fachtagungen
Fachtagung 2018
Das kooperative Forschungskolleg richtete am 25. Mai 2018 die 4. Fachtagung „Familiengesundheit im Lebensverlauf" an der Hochschule Osnabrück aus.
Familien haben eine hohe Bedeutung für die Gesundheit ihrer Mitglieder. Über die in Familien stattfindenden Alltagsrituale, Diskussionen und Aushandlungsprozesse ist jedoch nur wenig bekannt, da sie in der Regel im Verborgenen der Privatheit stattfinden. Insbesondere aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen und der Erweiterung traditioneller Familienkonstellationen durch neue Familienformen, muss der Blick auf die Auswirkungen dieser Veränderungen für die Care- und Sorgearbeit in der Familie gerichtet werden.
Vor allem bei der Aufrechterhaltung von Gesundheit oder der Bewältigung von (chronischer) Krankheit und Pflegebedürftigkeit stellen Familien eine wichtige Quelle sozialer Unterstützung für ihre Mitglieder dar. Ungünstige Familienkonstellationen, die Unvereinbarkeit von individuellen Interessen oder das Fehlen von Ressourcen können Familien auch zu einem Risiko für die Gesundheit der Familienmitglieder machen.
Hebammen und Pflegefachkräfte sind in ihrer Berufspraxis ständig herausgefordert, die zu betreuende Person, aber auch ihren familiären Kontext in das Versorgungshandeln einzubeziehen. Familien sind in der Gesundheitsversorgung jedoch nicht nur Empfänger von Unterstützungsleistungen, sondern auch Akteure. Ohne ihren Beitrag wären Versorgungsarrangements oftmals undenkbar. Während diese Rolle von Familien in der Politik duraus Berücksichtigung findet, weiß man nur wenig darüber, wie dieser Beitrag von Care- oder Sorgeaufgaben durch (staatliche) familienunterstützende Angebote flankiert werden kann.
Hebammen-, Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerinnen forschten deshalb zum vertieften Verständnis der Rolle von Familien für die Gesundheit sowie die Bewältigung von Krankheit und Pflegebedürftigkeit einzelner Familienmitglieder zu gewinnen.
Die Ergebnisse des kooperativen Forschungskollegs FamiLe wurden auf der Fachtagung präsentiert und mit der Fachöffentlichkeit debattiert.
Drei der Poster, die auf der Tagung vorgestellt wurden, sind mit einem Posterpreis ausgezeichnet worden.
Der erste Preis ging an: Mirjam Peters von der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Den zweiten Preis erhielt Angela Rocholl von der Hochschule für Gesundheit in Bochum gemeinsam mit Christiane Klekamp.
Der dritte Preis ging an Cornelie Wolf von der Universität Witten/Herdecke.
Flyer der 4. Fachtagung "Familiengesundheit im Lebensverlauf"
Fachtagung 2016
Pflege- und Hebammenwissenschaftler/Innen des kooperativen Forschungskollegs „Familiengesundheit im Lebensverlauf- FamiLe“ der Hochschule Osnabrück und der Universität Witten/ Herdecke berichteten der Fachöffentlichkeit am 21. Oktober 2016 aus ihren Promotionsprojekten.
Die Fachtagung an der Universität Witten/Herdecke stellte - in der Mitte der Laufzeit der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten zweiten Phase des Forschungskollegs - allererste Ergebnisse auf Fragen zu Themen der Frauengesundheit im Kontext der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Migrationsfamilien mit einem chronisch kranken Kind, Familien mit häuslich beatmeten Kindern und Jugendlichen vor. Ebenso forschen in ihren gesundheits-, pflege-¬ und hebammenwissenschaftliche Promotionsvorhaben die insgesamt zwölf Kollegiatinnen und Kollegiaten zur Bedeutung von Familie bei obdach-¬ und wohnungslosen Menschen in gesundheitlichen Problemlagen, den familiären Umgang mit schwerer Sepsiserkrankung und zu Erfahrungen von Eltern mit sehr frühen Frühgeborenen oder Paarmodellen im Umgang mit chronischen Krankheiten.
Die fachlichen Beiträge wurden in der ganztägigen Veranstaltung unter Berücksichtigung relevanter Kriterien präsentiert und jeweils im Anschluss zwischen Nachwuchswissenschaftler/innen und dem Publikum lebhaft diskutiert, so dass sowohl spezifische Einblicke in einzelne Promotionsvorhaben als auch ein vielseitiger Überblick über die Forschungsaktivitäten des kooperativen Kollegs „FamiLe“ am Tagungsende von allen Interessierten mitgenommen werden konnten.
Tagungsprogramm der 3. Fachtagung des kooperativen Forschungskollegs "Familiengesundheit im Lebensverlauf - FamiLe" am 21. Oktober 2016 an der Universität Witten/ Herdecke.
Fachtagung 2014
Fachtagung 2013
Die Internationale Fachtagung brachte disziplinäre Zugänge zusammen
Familiengesundheit im Lebensverlauf wurde aus verschiedenen Perspektiven anhand folgender Leitfragen beleuchtet:
- Welche Befunde gibt es zu Gesundheitsverhalten/-förderung und Bewältigungshandeln in und von Familien? Was sind die spezifischen gesundheitlichen Problemlagen, die einer genaueren Betrachtung bedürfen?
- Was wissen wir über Familiengesundheit in den verschiedenen Lebensphasen? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich in verschiedenen Familienphasen feststellen? Wo liegen allgemeine Trends? Wo Spezifika? Wie erleben Familien solche kritischen Lebensereignisse, wie gehen sie mit ihnen um? Wie werden diese herausfordernden Phasen in Familien bewältigt?
- Welche Forschungszugänge – inhaltlich, konzeptionell, methodisch – eignen sich, Familien in den Fokus des Interesses zu rücken? Welche konzeptionellen und methodischen Herausforderungen der lebensphasenspezifischen Erforschung von Familiengesundheit liegen vor?
- Wie sehen Generationenbeziehungen in Sorge- und Pflegeverhältnissen aus? Wie rahmt das Versorgungssystem diese Beziehungen?
- Geburt und Elternschaft
Moderation: Charlotte Ullrich
Lea Beckmann, Charlotte Ullrich, Sabine Metzing, Claudia Hellmers:
Kliniktransfer der Mutter in der außerklinischen Geburtshilfe - Unterschiede in Abhängigkeit des vorausgegangenen Geburtsmodus
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Valenka Dorsch, Anke Rohde:
"Die Geburt ist keine gute Erfindung, da hätte sich der liebe Gott etwas besseres einfallen lassen sollen..." - Geburtserfahrung und postnatale Befindlichkeit von Vätern
Julia Heine, Charlotte Ullrich, Sabine Metzing, Claudia Hellmers:
Die Bedeutung der Dimensionen von „subjektivem Wohlbefinden“ für Eltern nach der Geburt ihres ersten Kindes
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Lisa Hoffmann, Sabine Metzing, Friederike zu Sayn-Wittgenstein:
Wie konstituiert sich der familiale Alltag unter den Bedingungen der beruflichen Mobilität? Eine empirische Analyse der Familiensituation
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
- Erkrankte Kinder und Jugendliche - Ihre Familien und Lebensbedingungen
Moderation: Sabine Metzing
Hilke Bertelsmann, Angela Quack:
Lebensqualität in Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind
Andreas Kocks, Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Sabine Metzing:
Das chronisch kranke Schulkind: Ergebnisse einer Literaturstudie
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Claudia Oetting-Roß, Charlotte Ullrich, Wilfried Schnepp, Andreas Büscher:
Interviews mit lebenslimitierend erkrankten Kindern und Jugendlichen: methodische und forschungsethische Herausforderungen
Petra Rattay, Elena von der Lippe:
Zeigen sich bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren Unterschiede im Gesundheitsverhalten nach der Familienform? Ergebnisse der Folgebefragung des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS-Welle 1).
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
- Familienerleben kritischer Lebensereignisse
Moderation: Jörg große Schlarmann
Helmut Brudoni, Andreas Büscher, Wilfried Schnepp:
Entscheidungen am Lebensende. Prozesse der Entscheidungsfindung und deren Realisierung - Erfahrungen und Sichtweisen von Angehörigen und Familien.
Christiane Knecht, Claudia Hellmers, Sabine Metzing:
Geschwister von chronisch kranken Kindern und Jugendlichen - Ihre Situation verstehen und erklären. Von der Forschungsfrage zur Methodologie.
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Michael Galatsch, Jörg große Schlarmann, Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Wilfried Schnepp:
Identifizierung von Themengebieten zu Familien in der ambulanten palliativen Betreuung.
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Katja Makowsky, Sabine Roebers:
Patenschaftsangebote für Kinder psychisch kranker Eltern.
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
- Pflegebeziehungen in Familien
Moderation: Claudia Hellmers
Heike Asbach, Charlotte Ullrich, Wilfried Schnepp, Andreas Büscher:
Methodische Herausforderungen bei der Untersuchung familialer Pflegebeziehungen mittels qualitativer Längsschnittdesigns.
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Nino Chikhradze, Andreas Büscher, Wilfried Schnepp:
Familien und Brustkrebs: Auswirkung der fortgeschrittenen Erkrankung auf die Familien.
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Lena Dorin, Charlotte Ullrich, Sabine Metzing, Andreas Büscher:
Schwerpflegebedürftigen und ihren Familien: Inanspruchnahme von Tagespflege.
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Martina Gießen-Scheidel, Claudia Hellmers, Sabine Metzing:
„ … und was ist mit den Familien auf der Kinderintensivstation“ – Eine explorative Literaturstudie zum Erleben von Familien auf pädiatrischen Intensivstationen.
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
Sabine Roebers, Katja Makowsky:
Ansatzpunkte zur Förderung des Selbstmanagements bei pflegenden Angehörigen chronisch psychisch kranker Mütter minderjähriger Kinder.
Ergebnis der Veranstaltung als PDF ansehen.
- Prof. Dr. Katharina Gröning
1957 geboren, ist ausgebildete Erzieherin. Sie hat Erziehungswissenschaften (M.A.) studiert und anschließend an der FH Erfurt promoviert. Seit 1999 ist Katharina Gröning Professorin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld.
- Prof. Dr. Anja Hartmann
studierte und promovierte im Fach Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, wo sie seit 2000 Juniorprofessorin für Gesundheit und Sozialstruktur ist.
- Prof. Dr. Ingrid Schoon
hat Psychologie (BA, MA, PhD) studiert und ist amtlich zugelassene Psychologin der British Psychological Society. Heute ist Ingrid Schoon Professor of Human Development and Social Policy am Institute of Education der Universität London.
- Dr. Heike Ohlbrecht
studierte Sozialwissenschaften (Dipl.) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1997 ist Heike Ohlbrecht wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rehabilitationswissenschaften der HU Berlin, wo sie 2004 zum Dr. phil. promovierte.