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Osnabrück. Zum ersten Mal hatten jetzt naturwissenschaftlich und technikbegeisterte Schülerinnen die Chance, an einem Ort mehr über die berufliche Zukunft ihrer Lieblingsfächer zu erfahren. Eine Reihe von Unternehmen und Institutionen stellte im Kreishaus in Osnabrück ihren Arbeitsalltag dar.
Hanne und Juliane haben nach 75 Minuten Speed-Dating mit verschiedenen Betrieben nur einen kurzen Moment Zeit - zu groß ist die Auswahl. Die zwei Schülerinnen aus Schledehausen eint nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern auch ein großes Interesse für die MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Adressen für Praktikum besorgt
Juliane Pruhs etwa hat nach den Speed-Dating-Runden eigentlich schon ihr Tagesziel erreicht. „Ich bin hierhin gekommen, weil ich für nächstes Jahr einen Praktikumsplatz brauche“, sagte die 15-Jährige. Bei den 15-minütigen Speed-Gesprächen mit den Azubis von Unternehmen aus der Region, hat sie am Ende die Adressen von Amazone, KME und Kesseböhmer in der Tasche.
Klarer ist für Hanne Schmitz nach den Gesprächsrunden nun, was hinter dem MINT-Begriff für Berufe stehen können. Damit hat die 16-Jährige für das Veranstalter-Netzwerk schon einen wichtigen Erkenntnisfortschritt gemacht. „Vielen junge Frauen ist noch nicht so stark bewusst, wie stark die Technik mittlerweile die Arbeitswelt verändert hat. Eine klassische Trennung in rein technische und nicht-technische Berufe gibt es heute gar nicht mehr“, verdeutlichte Barbara Schwarze am Rande der Veranstaltung.
Frauen und Technik: Gefragt in Unternehmen
Die Hochschulprofessorin für Gender und Diversity-Studies hatte den Nachmittag zusammen mit mehr als zehn Institutionen und mehreren Firmen aus der Region initiiert. Das junge Frauen trotz Begeisterung, etwa für Naturwissenschaften, dann beruflich doch etwas anderes machen, ist für die Gesellschaft misslich, sagt Schwarze.
Gute Erfahrungen habe man mit dem Niedersachsen-Technikum gemacht, das ebenfalls an der Hochschule Osnabrück eine Zweigstelle hat. Angesprochen werden damit junge Frauen mit Abitur oder Fachabitur, die nach der Schule noch unschlüssig hinsichtlich der Berufswahl sind. Innerhalb eines sechsmonatigen Programms lernen sie in einem bezahlten Unternehmenspraktikum an vier Wochentagen das Arbeitsleben in einem MINT-Beruf praxisrelevant kennen. An einem Tag pro Woche nehmen die sogenannten Technikantinnen an einem Schnupper-Studium an einer niedersächsischen Hochschule oder Universität teil. „Das Niedersachsen Technikum funktioniert über die erlebte Praxis in den Betrieben, und weil die jungen Frauen merken: Ich kann das und die Firmen wollen mich auch“, so Schwarze.
Kostenfreie Kurse ab September
Eine, die eine Firma wollte, ist Alexandra Emskamp. Sie absolvierte zwar nicht das Niedersachsen-Technikum, aber interessierte sich schon länger für alles rund um den Elektromotor. Bei KME baut sie derzeit ihre Kenntnisse mit einer Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik aus. Auch Alexandra Emskamp stand währen der Veranstaltung bereit, Fragen zu beantworten. Etwa nach dem, was man neben dem Talent auch mitbringen sollte. „Man muss in meinem Beruf beispielsweise damit leben können, dass es auch mal körperlich schwer wird oder Kabel an ungewöhnlich hohen Orten zu ziehen.“ Aber dafür habe sie jetzt keine Höhenangst mehr, fügt die 18-Jährige aus Bohmte mit erfrischendem Selbstbewusstsein hinzu.
Info: Ab Mittwoch, 4. September 2019, starten am technischen Gymnasium in Osnabrück, Brinkstraße 17, von 15-18 Uhr, auch für technikbegeisterte Schülerinnen kostenfreie Kurse in CAD, Mechatronik und Informationstechnik. Die Themen-Einheiten gehen über je vier Wochen und können wahlweise oder fortlaufend besucht werden. Anmeldungen via
NOZ-Artikel vom 31.08.2019

Osnabrück. Technische Berufe sind Männerberufe: Diese Gleichung stimmt schon lange nicht mehr. Gleichwohl sind Frauen in den sogenannten MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) nach wie vor unterrepräsentiert. Im Kreishaus Osnabrück fand nun die Veranstaltung „Girls mit Power. MINT – was mit Zukunft!“ statt. Sie ist ein weiterer Baustein dazu, dass junge Frauen in Stadt und Landkreis Osnabrück bei der Berufswahl über den Tellerrand hinausschauen.
„In einer digitalisierten und globalisierten Zeit ist es wichtig, unseren Schülerinnen und Schülern zu zeigen, welche Wege ihnen offenstehen und was sie beruflich alles erreichen können“, sagte die Erste Kreisrätin Bärbel Rosensträter in ihrer Begrüßung. Noch immer würden sich Mädchen gegen MINT-Fächer entscheiden, weil sie das Gefühl hätten, dass eine solche Berufsentscheidung nicht in ihren Lebensentwurf passe.
Dass es auch anders geht, verdeutlichte die Veranstaltung im Kreishaus, die vom Netzwerk „Frauen in MINT_OS“ organisiert worden war. So hatten die Initiatoren Frauen eingeladen, die in Handwerk, Ingenieurs- und Naturwissenschaften oder IT-Berufen tätig sind. Sie standen den jungen Frauen und auch Multiplikatorinnen für Gespräche zur Verfügung. Bei einem Speed-Dating mit den sogenannten MINT-Role-Models konnten die jungen Besucherinnen aus erster Hand erfahren, wie der Einstieg in technische Berufe klappen kann. Darauf verwies auch Barbara Schwarze (Hochschule Osnabrück): „Wir bieten mit dieser Veranstaltung Schülerinnen ab der 8. Klasse breite Orientierungsmöglichkeiten zu MINT-Ausbildungen und -Studienangeboten. Dabei ist besonders wichtig, dass die Berufsinformationen von und mit vielen jungen weiblichen Vorbildern präsentiert werden, die ihre Erfahrungen in die Gespräche einbringen.“
Das Programm sah aber noch zahlreiche weitere Punkte vor. Dazu gehörten Infostände, Mitmach-Experimente oder Workshops.
Weitere Informationen dazu sind erhältlich unter www.girlsmitpower.de.

Die Wanderausstellung NEUES AUSPROBIEREN kann von Schulen und weiteren Institutionen beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit, gegen Gebühr, ausgeliehen werden.
Weitere Details hierzu sind hier auffindbar.
Beruflicher Nachwuchs ist gewünscht: Insbesondere in den sogenannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) suchen Unternehmen mit Hochdruck Arbeitskräfte. Allerdings: Gerade junge Frauen ziehen oftmals gar nicht in Betracht, in diesen Bereichen tätig zu werden. Dabei ermöglichen MINT-Berufe hervorragende Karriereperspektiven. Jetzt wurde im Kreishaus Osnabrück die Wanderausstellung „NEUES AUSPROBIEREN!“ eröffnet: Sie zeigt junge Frauen in Berufen in Technik, Handwerk, Ingenieurs- und Naturwissenschaften sowie IT – die damit beispielgebend sind für die nächste Generation an Schülerinnen.
In seiner Begrüßung betonte Kreisrat Winfried Wilkens, dass es wichtig sei, beim Thema MINT-Berufe die gesamte Region zu betrachten: „Ich freue mich daher besonders über die umfassende Beteiligung im neu aufgestellten Osnabrücker Netzwerk Frauen in MINT.“
Im Anschluss stellte die Wissenschaftlerin Barbara Schwarze (Hochschule Osnabrück) das neue Netzwerk vor, dessen Name „Frauen in MINT_OS“ lautet. Im Anschluss informierte Dr. Ulrike Struwe (Leiterin der Geschäftsstelle des Nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen – Komm, mach MINT), wie junge Frauen in Kontakt mit MINT-Ausbildungen und Berufen kommen können. Wichtig sei es, jungen Frauen, aber auch ihren Eltern, Mut zu machen, Neues auszuprobieren.
Darüber hinaus stehen die Portraits der jungen Frauen im Mittelpunkt der Ausstellung, die noch bis zum 30. August zu sehen ist. Sie alle sind über den „Girls’ Day“ in ihren Beruf oder ihr Studium gekommen. So zum Beispiel Laura: Für sie fiel die Entscheidung zwischen der Ausbildung zur Bankkauffrau und dem Technischen Modellbau. Ein Praktikum im Automobilsektor brachte die Entscheidung für den Modellbau, in dem sie ihren Interessen zum Formen-, Muster- und Modellbau nachgehen kann. Die Rollenvorbilder zeigen, wie vielfältig die Berufe sind, die junge Frauen noch zu selten bei ihrer Ausbildungs- oder Studienwahl in Erwägung ziehen.
Dieses ist auch die Motivation des Netzwerkes Frauen in MINT, am 28. August von 14 bis 18 Uhr im Kreishaus zum Thema MINT-Berufe zu informieren. Junge Frauen und Mädchen haben Gelegenheit an dem Nachmittag unter dem Motto „Girls mit Power. MINT – was mit Zukunft!“ direkt mit sogenannten Rollenvorbildern ins Gespräch zu kommen und sich über berufliche Karrieren im MINT-Bereich zu informieren. Zusätzlich laden Experimente dazu ein, Spannendes selbst auszuprobieren. Die Veranstaltung richtet sich an Mädchen und junge Frauen ab Klasse 8.
Weitere Informationen dazu sind erhältlich unter www.girlsmitpower.de.