Arbeitsgruppe: Grün Gesellschaft und Gesundheit
Projekte
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Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen Schwerpunkte vor, die aktuell von uns bearbeitet werden.
Das Vorhaben „Optimierung von Therapiegärten“ bearbeitet, in einem interdisziplinären Forschungsverbund an der Hochschule Osnabrück, in dem Verbesserungen von gartentherapeutischen Anlagen (Therapiegärten) aus planerisch-gestalterischer, pflegewissenschaftlich-therapeutischer und gesundheitsökonomischer Sicht angestrebt werden, folgende Aufgaben:
- Disziplinübergreifende Ermittlung der Anforderungen an die Funktionsweise bzw. die Wirkung von Therapiegärten.
- Zusammenstellung eines interdisziplinären Methodensets zur Evaluation von Therapiegärten.
- Aufbau von Netzwerkstruktukturen für Forschungs- und Wissenstransfer.
Die Gartentherapie findet im europäischen Raum immer mehr Anwendungen. Schätzungen gehen von derzeit über 400 Therapiegärten in Deutschland aus, Tendenz steigend. Die Praxis zeigt, dass Therapiegärten oft ohne das Wissen über therapeutische oder gesundheitliche Wirkungen geplant und gebaut werden. Hinzu kommt die mangelnde Kommunikation der beteiligten Akteure, sodass das Potenzial der Therapiegärten oft nicht ausgeschöpft werden kann. Angesichts der ausgeprägten Diskrepanz zwischen der großen Verbreitung solcher Anlagen und dem geringen wissenschaftlichen Kenntnisstand über die Wirkungen und den Möglichkeiten ihrer Optimierung besteht erheblicher Handlungsbedarf
In einem interdisziplinären Arbeitskreis werden dringende Fragestellungen und Lösungsansätze erarbeitet. Diese konnten bereits bei der Entwicklung eines neuen Therapiegartens am Klinikum Osnabrück in der Praxis erprobt werden. Anwendung finden die Erkenntnisse auch in aktuell laufenden Bachelor- und Masterarbeiten. Im nächsten Schritt werden interdisziplinäre Methoden erarbeitet, um Therapiegärten zu evaluieren.
Von besonderer Bedeutung für eine erfolgreiche Therapie sind die Motivation und das subjektive Wohlbefinden der Patienten. Dies wird ganz wesentlich von der Stimmungslage geprägt. „Bei einem großen Prozentsatz von Patienten mit Schlaganfall liegt eine Depression vor, zum einen bedingt durch die Krankheit selbst im Sinne einer reaktiven Depression, aber auch als Folge des Schlaganfalls.“ (http://www.neurologie.uni-goettingen.de/)Wenn Freiflächen zu Therapie- oder Rehabilitationszwecken genutzt werden, beispielsweise in Form von Therapiegärten kommt ihnen eine Doppelrolle zu. Zum einen sollen sie den Patienten helfen das Therapieprogramm motiviert und konzentriert zu absolvieren, und zum anderen soll der Aufenthalt im Freien und der Kontakt mit lebendigen Materialien eine positive Grundeinstellung der Patienten fördern, damit die Patienten motiviert bleiben die Rehabilitation durchzuführen. Eine positive Grundhaltung ist ein wesentliche Erfolgsfaktoren für einen erfolgreichen Therapie- beziehungsweise Rehabilitationsverlauf. (vgl. Oßenbrink / Petermann 2016) Diese Einstellung hängt maßgeblich von einem positiven subjektiven Wohlbefinden der Patienten ab.
Mit einer randomisierten Kontrollstudie am Klinikum Osnabrück in der Klinik für Neurologie, Abteilung Neurologische Frührehabilitation wir überprüft ob sich die Gartentherapie positiv auf das subjektive Wohlbefinden der Patienten auswirkt. Beginn der Pilotstudie war der 4. April 2016, das Ende ist auf den 30. September 2016 datiert
Im Themenschwerpunkt "Green Care" erarbeitet eine Gruppe, bestehend aus Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt, Prof. Dr. Cord Petermann, Prof. Dr. Andreas Ulbrich und Ole Oßenbrink, M.Eng., seit Sommer 2015 die Potenziale des Themenbereichs für neue Lehr- und Weiterbildungsangebote an der Hochschule Osnabrück.
Green Care umfasst klientenspezifische landschafts- und naturgestützte Angebote im Bereich Agrarwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft, um individuelle oder gruppenspezifische Bedarfe und Bedürfnisse nach Förderung mentaler oder physischer Gesundheit und sozialer Verhaltensweisen zu erfüllen.
Die Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur verfügt über ein großes Spektrum an „grünen“ Lehrbereichen, die für die aktuell stark nachgefragten agrar- und naturtherapeutischen Verfahren von grundlegender Bedeutung sind. Auch im Bereich Ökotrophologie findet der Natur-Erlebnis-Ansatz, z.B. im Rahmen der Inklusion von Menschen mit Lern- oder geistigen Behinderungen für hauswirtschaftliche Tätigkeiten, verstärkt Aufmerksamkeit.
Allerdings sind bestehende Module bislang nicht hinreichend verzahnt, um damit auch neue Qualifikationsfelder zu erschließen. Unter dem Dach von „Green Care“ wird dies möglich und kann so zu einem „Zusammenwachsen“ innerhalb der Fakultät einerseits und zu einer gestärkten Wahrnehmung von außen einen grundlegenden Beitrag leisten. Die Fakultät kann damit zukunftsfähig auf gesellschaftliche Problemstellungen reagieren und ihr „soziales“ Potenzial nutzen.
Was bedeutet Green Care an der Fakultät AuL?
Green Care:
- umfasst klientenspezifische landschafts- und naturgestützte Angebote im Bereich Agrarwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschaft, um individuelle oder gruppenspezifische Bedarfe und Bedürfnisse nach Förderung mentaler oder physischer Gesundheit und sozialer Verhaltensweisen zu erfüllen.
- verbindet Produktions- und Lebenswelt und schafft damit die Voraussetzungen für deren Erlebbarkeit in ruralen und urbanen Strukturen.
- stellt keine eigenständige Therapieform dar, sondern unterstützt und integriert unterschiedliche präventive und kurative, pflegerische oder therapeutische Ansätze.