Archiv COALA
Unsere Archiv-Datensätze
Unsere Mitarbeiter Mario Jenz, Frederik Langsenkamp, Christian Meltebrink, Kim Möller und Christian Scholz mit Beiträgen auf der 36. GIL-Jahrestagung in Osnabrück:
Die Bosch GmbH ist ein langjähriger Kooperationspartner der Hochschule Osnabrück. Eines der erfolgreichsten Beispiele der gemeinsamen Forschungsarbeiten ist der autonome Feldroboter BoniRob, der in Zusammenarbeit mit einem weiteren Partner, den Amazonen-Werken aus Hasbergen, entwickelt wurde. Bei der Eröffnung des neuen Bosch-Forschungscampus in Renningen informierte sich jetzt die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel über aktuelle Bosch-Forschung und speziell über den BoniRob.
(Robert Bosch GmbH / Hochschule Osnabrück) Neue Arbeitswelt für kreative Köpfe: Mit seinem Forschungscampus in Renningen will Bosch die Disziplinen übergreifende Zusammenarbeit fördern und so seine Innovationskraft weiter stärken. Im neuen Zentrum für Forschung und Vorausentwicklung sind rund 1.700 kreative Kräfte in der angewandten Industrieforschung tätig. In Anwesenheit von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie zahlreichen weiteren Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurde der Forschungscampus jetzt eröffnet.
Während der Feierstunde betonte die Bundeskanzlerin die Bedeutung der angewandten Industrieforschung: „Forschung und Innovation sind die Quellen unseres Wohlstandes“, so Dr. Merkel. Rund 310 Millionen Euro hat das Unternehmen in seinen neuen Standort investiert. Der Forschungscampus steht unter dem Motto „Vernetzt für Millionen Ideen“ und ist laut dem Unternehmen „der Knotenpunkt des weltweiten Forschungs- und Entwicklungsnetzwerkes“.
In diesem Netzwerk ist auch der autonome Feldroboter „BoniRob“ entstanden, den die Bundeskanzlerin bei einem Rundgang durch den Forschungscampus besichtigt hat. Der Roboter geht auf ein vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) gefördertes, öffentliches Verbundprojekt zurück. Dafür haben Experten von Bosch, der Hochschule Osnabrück und dem Landmaschinenhersteller Amazone zusammengearbeitet. Die Neuentwicklung hat erhebliche Potentiale und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: So erhielten die Projektpartner im Frühjahr auf dem Europäischen Robotik-Forum in Wien den „2015 euRobotics Technology Transfer Award“. Im September 2015 hat der Agrarroboter von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt den Deutschen Innovationspreis Gartenbau in der Kategorie Technik erhalten. „BoniRob ermöglicht ressourcenschonende – ökologisch wie ökonomisch orientierte – landwirtschaftliche Prozesse, natürlich unter Aufsicht des Menschen und jedoch weitgehend automatisiert“, beschreibt Prof. Dr. Arno Ruckelshausen von der Hochschule Osnabrück die Vorteile des Roboters. Inzwischen hat Bosch die Weiterentwicklung des erfolgreichen Hightech-Werkzeugs des unternehmenseigenen Start-ups Deepfield Robotics übernommen.
„Wir nutzen unsere Kompetenz in Sensorik, Algorithmik und Bilderkennung, um zu mehr Lebensqualität beizutragen“, erklärt Professor Dr. Amos Albert, Leiter des Bosch-Start-ups Deepfield Robotics. Schätzungsweise um drei Prozent jährlich müssen die Erträge in der Landwirtschaft zunehmen, um mit dem Bevölkerungswachstum mitzuhalten. Neben innovativer Agrartechnik und einem verbesserten Pflanzenschutz kommt deshalb insbesondere der effizienteren Pflanzenzucht eine wesentliche Bedeutung zu. Dort automatisiert und beschleunigt der BoniRob Analyseverfahren. Der Roboter ist so groß wie ein Kleinwagen und manövriert dank innovativen Positionsbestimmungsverfahren sowie Satellitennavigation auf den Zentimeter genau über das Feld. Er kann auch zur umweltschonenden Kultivierung von Ackerflächen eingesetzt werden.
Umfeldsensorik und Bildverarbeitung in der Pflanzenzucht
Pflanzenzüchter sind heute in der Lage, das Erbgut neuer Sorten im Labor sehr detailliert zu analysieren. Wie gut die Pflanzen aber tatsächlich wachsen, ob sie resistent gegen Schädlinge sind und wie viel Dünger und Wasser sie brauchen – all das zeigt sich erst im „Praxiseinsatz“ auf dem Feld. Dort untersuchen und analysieren Pflanzenforscher in oft akribischer Handarbeit tausende Gewächse: Blattgröße und -farbe, Fruchtgröße und -form, Wuchsform, Insektenbefall oder den Gehalt des grünen Blattfarbstoffes Chlorophyll. Auf Basis dieser Untersuchungsergebnisse entscheiden sie dann, mit welchen Pflanzen sie weiterarbeiten möchten. Diese sogenannte „Bonitur“ ist Namensgeber für den BoniRob.
Schonende Unkrautbeseitigung
Nicht nur die Pflanzenzucht kann der BoniRob wesentlich beschleunigen. Auch die alltägliche Arbeit auf dem Feld erleichtert der Agrarroboter. So unterscheidet er anhand der Blattformen Nutzpflanzen von Unkraut. Mit Hilfe eines Rammstabs beseitigt er Unkraut dann mechanisch statt mit Gift. Unerwünschte Pflanzen werden einfach und mit hoher Geschwindigkeit in den Boden gerammt.
Zunehmende Intelligenz durch maschinelles Lernen
Mit Blick auf die vielfältige Flora kommt der automatischen Bilderkennung des BoniRobs eine wesentliche Rolle zu. Albert beschreibt die Herausforderung: „In frühen Stadien ähneln sich zum Beispiel die Blätter von Möhren und Kamille sehr.“ Daher muss er dem BoniRob das Lernen und Erkennen von Blattformen beibringen. Wie „erklärt“ man einem Robotersystem die Formen eines Möhrenblattes? Das Forschungsteam nutzt dafür das sogenannte maschinelle Lernen. Dabei erfasst die Technik viele Bilddaten, in denen die Forscher die Unkräuter markieren. „Der BoniRob lernt so mit der Zeit, immer besser anhand Parameter wie Blattfarbe, -form und -größe zwischen gewünschten und unerwünschten Pflanzen zu unterscheiden“, beschreibt Albert.
Von: Nadine Loleit / Lidia Uffmann
Vom Campus Westerberg ins InnovationsCentrum Osnabrück (ICO): Das erst einige Wochen alte Start-up der Hochschule Osnabrück namens Bitnamic zieht um ins Technologie- und Gründerzentrum der Region Osnabrück. Von hier aus bietet das dreiköpfige Team Software-Lösungen für besonders wartungsintensive Branchen.
„Erhöhen Sie Ihre Service-Reichweite auf weltweit“: Mit diesem Slogan wenden sich die Informatiker Rolf Behrens und Alexei Kolesnikow an ihre Kunden. Mitte Juni haben die beiden Absolventen des Informatik-Masters „Verteilte und mobile Anwendungen“ der Hochschule Osnabrück ihre eigene Firma gegründet. Die Bitnamic UG bietet maßgeschneiderte Software-Lösungen für wartungsintensive Branchen, wie Land- oder Flugzeugtechnik. Mit ihrem selbstentwickelten System „VIOS“ ermöglicht das Unternehmen mobile, weltweite Zusammenarbeit in der Wartung von komplexen Maschinen, wie Landmaschinen oder Flugzeugen.
Nach dem Start ihrer Internetseite www.bitnamic.net pünktlich zur Unternehmensgründung folgte nun der nächste wichtige Schritt: Anfang August bezog das dreiköpfige Team ein Büro im InnovationsCentrum Osnabrück. „Dadurch erhoffen wir uns eine bessere Außendarstellung unserer Firma“, so Behrens. Bis dahin arbeiteten die beiden Gründer und ihr erster Angestellter Andreas Kloskowski, zuständig für Marketing und Vertrieb, auf dem Westerberg-Campus, inmitten einer Baustelle. „Alles halb so schlimm, andere haben ihre Firmen in der Garage gegründet“, sagt Rolf Behrens augenzwinkernd. Mit Optimismus und viel Fleiß wollen er und sein Partner den Durchbruch schaffen und Bitnamic als erfolgreiches Technologie-Unternehmen in Osnabrück etablieren.
Die Idee der Jungunternehmer ist genial einfach: Sie verbinden Wartungsfachleute in Firmen mit Einsatzkräften auf dem Feld oder in der Flugkabine per Internet. Die Software „made in Osnabrück“ funktioniert mit handelsüblicher Hardware, wodurch keine teuren Spezialanschaffungen notwendig sind. Auch Apps für mobile Endgeräte sind bereits verfügbar. Das System entspricht den höchsten Sicherheitsstandards und verwendet nur verschlüsselte Datenübertragungen. Zudem wurde es für den Einsatz im Mobilfunknetz optimiert und garantiert eine hohe Sprach- und Bildqualität.
Ein Beispiel: Gibt es ein Problem mit einem Kartoffelroder, startet der Landwirt über sein Smartphone direkt vom Feld die VIOS-App. So erhält er eine Video- und Audioverbindung zu einem Spezialisten, der nun Einblick in den Problemfall erhält. Zusätzlich stehen weitere Funktionen für die Wartung zur Verfügung – wie das Erstellen von Schnappschüssen, PC- und Messgeräte-Fernsteuerung oder auch Hinzunahme mehrerer Videoquellen. Ist ein Fehler komplexer, kann er oft nur im Team behoben werden: Dann können bis zu zehn Fachleute in einer Gruppenkonferenz arbeiten. Die Zeit für die Anreise der Experten entfällt, und in der Landwirtschaft gilt es genauso wie in der Fliegerei: Zeit ist Geld.
Entwickelt und erprobt wurde das System an der Hochschule Osnabrück. Wie viele Master-Studierende der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, arbeiteten auch die Bitnamic-Gründer neben ihrem Studium in einem Forschungsprojekt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Clemens Westerkamp entwickelte das Team das sog. „Online Maintenance Assistance“-System. Der Kooperationspartner, die Airbus Operations GmbH aus Bremen, konnte damit die Flugzeugwartung dank der Online-Expertenunterstützung massiv verbessern. Im Projekt entstanden nicht nur die Masterarbeiten der Geschäftspartner in spe, sondern auch mehr als zehn weitere Abschlussarbeiten, deren Zweitbetreuer Behrens und Kolesnikow häufig selbst waren.
Trotz der anstrengenden Zeit im Studium und im Projekt verloren sie ihr großes Ziel, die Gründung der eigenen Firma, nie aus den Augen. Sie absolvierten das Seminarprogramm des Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen und gewannen 2013 sogar dessen Ideenwettbewerb. Dann bewarben sich die zwei Informatiker um Gründerstipendien im Programm „Exist“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie – und waren auch hier erfolgreich. Für ein Jahr erhalten nun alle drei Teammitglieder ein monatliches Stipendium; dazu kommen Sachmittel.
Und noch einen Trumpf haben die jungen Unternehmer: Ideelle Unterstützung ihres Mentors Prof. Westerkamp, der viele Erfahrungen und Kontakte sowohl in der Agrartechnik als auch in der Flugzeugbranche hat. Westerkamp lobt „das sehr leistungsfähige und dabei sehr einfach zu bedienende Produkt“, das die Gründer über viele Jahre entwickelt haben. „Ich bin sicher, dass sie auch in weiteren Branchen mit ihrem flexiblen und mobilen Service-Werkzeug Erfolg haben werden“, so der Informatik-Professor
"Wat kann het Ding doen" - Coala präsentiert Forschung auf der Agrotechniek Holland 2014
„Het Ding is een veldrobot.“ – Mit diesem Wortwechsel begann eine Vielzahl von Gesprächen am Stand des Agrobot-Projekts auf der Agrotechniek Holland vom 09.-13. September in Biddinghuizen. Als größter Projektpartner präsentierte COALA den BoniRob den größtenteils 60.000 Messebesuchern und stieß damit auf großes Interesse. Gegenüber den zahlreichen großen Landmaschinen stand BoniRob für die alternative Vision einer automatisierten Landwirtschaft der Zukunft. Eine Vision, wie sich in den Gesprächen heraus stellte, die von innovationsfreudigen Landwirten durchaus geteilt wird.
Das Potential des BoniRob erwächst aus der Kombination der autonom navigierenden Trägerplattform und der Möglichkeit, eine Vielzahl an Modulen für unterschiedliche Anwendungszwecke einzusetzen. Das Zusammenspiel aus diesen „Apps“ und dem BoniRob eröffnet neue Möglichkeiten für automatisierte Prozesse in der Landwirtschaft. So erlaubt z.B. die Kombination aus BoniRob mit dem Penetrometer-„App“ anhand von GPS-Daten automatisiert die Erfassung der Bodendichte und anderen Eigenschaften auf einem Feld. Diese Informationen dienen der Erstellung von GIS-Karten, z.B. für eine verbessertes Precision Farming.
Das Agrobot-Projekt ist Teil des deutsch-niederländischen Smartbot-Forschungsprojekts, welches sich in den vergangenen Jahren mit innovativen Robotiklösungen für die Bereiche Landwirtschaft, Schiffbau und Industrie befasste. Das Projekt mit der Laufzeit von 2012 – 2014 wird finanziert aus EU-Mitteln über das Interreg IV-Programm, der EDR sowie Ländern, bzw. Regionen, entlang der deutsch-niederländischen Grenze. Für COALA stand im Vordergrund die Entwicklung von „Apps“, wechselbaren Modulen für den BoniRob, die Erforschung einer automatisierten Reihennavigation für einen Zuckerrübenernter sowie die Implementierung eines Sensormoduls zur automatischen Erfassung von Verschmutzung und Beschädigungen von Zuckerrüben beim Ernteprozess.
Weitere Projektpartner in Agrobot auf deutscher Seite sind das DFKI sowie die Firmen Amazone, Grimme und Strautmann.
Getreide trifft Hightech - neue Sensortechnologien revolutionieren die Saatzucht von Getreidepflanzen
Eine riesige Zeltstadt in einem Meer aus Getreide und Mais… Die DLG-Feldtage vom 17.-19. Juni 2014 in Bernburg an der Saale unterscheiden sich bereits auf den ersten Blick sehr deutlich von anderen Messen in der Landwirtschaft und Agrartechnik. Neben den Herstellern von Landmaschinen und Technologieanbietern präsentieren hier die Saatzuchtfirmen dem Besucher unter freiem Himmel die unterschiedlichsten Nutzpflanzen. Und inmitten von Energiepflanzen stellte die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR) die Forschungsplattform „BreedVision“ der Hochschule Osnabrück aus.
Die Plattform eröffnet dem interessierten Besucher einen Einblick in die Pflanzenbonitur der Zukunft. Unter Pflanzenbonitur versteht man das Vermessen und Erfassen von Pflanzeneigenschaften. Während die genetische Analyse von Pflanzen in den Laboren bereits hochautomatisiert durchgeführt wird, so ist die Vermessung der Pflanzen auf dem Feld immer noch mühselige Handarbeit mit dem Zollstock.
Hier setzt Prof. Arno Ruckelshausen mit seinem Team von der Hochschule Osnabrück an: Durch den Einsatz unterschiedlicher Sensoren ist es möglich, auf dem Feld verschiedenste Informationen über Pflanzen zu erfassen. Die Fusion der Daten ermöglicht eine automatische und differenzierte Bestimmung von Pflanzenparametern, z.B. Höhe der Pflanzen oder Länge der Ähren. Revolutionär ist das Erfassen der Biomasse, was dem Pflanzenzüchter trotz seines geschulten Auges bislang auf dem Feld nicht möglich war. Diese Information kann derzeit nur nach der Ernte bestimmt werden und ist entscheidend für den Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung. Die kontinuierliche Erfassung von Biomasse während der Wachstumsphasen der Pflanzen wäre ein großer Fortschritt, daher fördert die FNR das Projekt „predbreed“. Gemeinsam mit der Universität Hohenheim, der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GfP) und weiteren Partnern erforscht Arno Ruckelshausen das Potential der „BreedVision“-Plattform für die Pflanzenzucht bei den Getreidesorten Triticale und Gerste. Diese stehen im Interesse der Landwirte und Saatzüchter als Alternative zu Mais für die Energiegewinnung.
Das Forschungsprojekt „predbreed“ läuft bis Herbst 2015. Ob dieser Ansatz der automatisierten Pflanzenerfassung die Saatzucht revolutionieren wird? Die bereits gewonnen Erkenntnisse stimmen die Forscher sehr zuversichtlich.
Die Entwicklung von Technologien für die automatisierte Bonitur, auch Phänotypisierung genannt, ist seit einigen Jahren ein Schwerpunkt in der Forschung von Arno Ruckelshausen. So entstand auch der Name des autonomen Feldroboters BoniRob aus den Worten „Bonitur“ und „Roboter“. Der BoniRob wurde in Kooperation mit den Amazonen-Werken und Bosch entwickelt. Ausgangspunkt war die automatisierte Bonitur von Maispflanzen durch den Einsatz eines Sensormoduls in einem autonomen Feldroboter. Als Resultat entstand der BoniRob mit der Lichtgitter-Applikation, welche es erlaubt, den Wachstumsverlauf einzelner Maispflanzen auf einem Feld durch die regelmäßige Überfahrt des Roboters aufzuzeichnen und auszuwerten.
Coala mit dem BoniRob auf der Hannovermesse 2014
Das Team um Prof. Arno Ruckelshausen war auf der Hannovermesse 2014 mit dem BoniRob im Holländischen Pavillon vertreten. Als Beispiel für die deutsch-holländische Forschungskooperation wurden der BoniRob und mehrere „Apps“, die Module für den BoniRob, stellvertretend für das gesamte Smartbot-Projekt ausgestellt. Im Smartbot-Projekt forschen 28 deutsche und niederländische Partner aus Industrie und Wissenschaft an Robotiklösungen in den Bereichen Industrie, Schifffahrt und Agrartechnik. Im Letzteren Bereich, dem Teilprojekt Agrobot, ist COALA der größte Forschungspartner und vernetzt die unterschiedlichen Einzelprojekte. Aus diesem Grund wurde COALA von INCAS3, dem holländischen Leadpartner im Smartbot-Projekt, eingeladen, den BoniRob auf dem holländischen Pavillon auszustellen. Bei den präsentierten Apps handelt es sich zum einen um ein Penetrometer, welches im Rahmen von Smartbot an der Hochschule Osnabrück entwickelt wurde. Es dient zur Erfassung verschiedener Bodeneigenschaften, wie z.B. Verdichtungsgrad oder Feuchtigkeit. Zum anderen stellte die Universität Waageningen ihr „Volunteer Potato Detection and Precision Control Device“ aus. Es dient zur gezielten Erkennung und chemischen Bekämpfung von Kartoffeln in Zuckerrübenfeldern.
Agritechnica 2013 - Coala zeigt sich als vielseitiger Partner in der agrartechnischen Forschung/Entwicklung
Auf der Agritechnica 2013 wurde deutlich, dass das Kompetenzzentrum COALA der Hochschule Osnabrück im Bereich der Agrartechnik eine hervorgehobene Stellung in der deutschen Hochschullandschaft einnimmt. Mit 4 Professoren, über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in rund 20 Forschungsprojekten und einem interdisziplinären Ansatz verkörpert COALA den Schwerpunkt der Agrarsystemtechnologien an der Hochschule Osnabrück. Auch der niedersächsische Landwirtschaftsminister, Christian Meyer, verschaffte sich am COALA-Stand Einblicke in dieForschungsvielfalt.
In diesem Jahr konnte Prof. Bernd Johanning mit seinem Team erneut eine DLG-Silbermedaille für besondere Innovationen gewinnen. Mit dem Projekt „FlowCheck“ in Zusammenarbeit mit der Firma Kotte Landtechnik wurde ein Warnsystem ausgezeichnet, welches den gleichmäßigen Durchfluss bei der Gülleausbringung sicherstellt.
COALA präsentierte die Vielfalt der Forschung nicht nur am eigenen Stand im Campus Bereich. Prof. Arno Ruckelshausen und sein Team stellten dem Publikum am Stand der AMAZONEN-Werke den autonomen Feldroboter „BoniRob“ mit den an der Hochschule neu entwickelten Applikationen vor. Der „BoniRob“ wird gemeinsam von den AMAZONEN-Werken, der Firma BOSCH und der Hochschule Osnabrück entwickelt. Insbesondere das internationale Fachpublikum zeigte ein großes Interesse.
Zudem wurde am Stand von ANEDO Ltd. das in Kooperation mit dem Team von Prof. Clemens Westerkamp entwickelte System „Serv-Assist“ demonstriert. Es dient der besseren Kommunikation von Service-Technikern auf dem Feld und spezialisierten Ingenieuren der Landmaschinenhersteller und wird derzeit in der Agrartechnik von der Firma GRIMME getestet.
Das Kompetenzzentrum COALA wird von der Wachstumsregion Hansalinie e.V. und durch EU-Mittel gefördert, um die regionale Agrartechnikbranche besser zu vernetzen und den Wissenschaftstransfer auszubauen. Die Wachstumsregion Hansalinie e.V. ist ein Zusammenschluss der Landkreise Cloppenburg, Diepholz, Oldenburg, Osnabrück und Vechta, um den gemeinsamen Wirtschaftsraum zu stärken.
Es zeigte sich, dass das breite und interdisziplinäre Angebot von internationalen Forschungskooperationen bis hin zur gezielten Auftragsforschung ein Alleinstellungsmerkmal des Kompetenzzentrums COALA ist. Entwicklungsabteilungen von Unternehmen sowie zahlreiche internationale Hochschulen und Forschungseinrichtungen ließen sich am COALA-Stand die Vielfalt und die Vorzüge einer Forschungskooperation mit der Hochschule Osnabrück näher erläutern.
18. Workshop: Computer-Bildanalyse in der Landwirtschaft 2012
Am 9. Mai 2012 fand am WABE-Zentrum der 18. Workshop “Computer-Bildanalyse in der Landwirtschaft“ (CBA) statt. Die mit rund 50 Teilnehmern gut besuchte und schon zum dritten mal an der Hochschule Osnabrück ausgerichtete Veranstaltung bietet seit Jahren ein Forum zum Austausch von Wissenschaft und Industrie und dient der Förderung und Evaluation anwendungsnaher Lösungskonzepte für die Landwirtschaft.
Koordiniert werden die jährlichen Treffen durch Prof. Manuela Zude vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. Potsdam / Beuth Hochschule für Technik Berlin, die Organisation vor Ort fand in diesem Jahr durch das Kompetenzzentrum COALA unter der Leitung von Prof. Arno Ruckelshausen und das Team um Susanne Fittje statt.
Der Einsatz bildgebender Sensorsysteme stellt für die Landwirtschaft eine Schlüsseltechnologie dar. Die Verfügbarkeit und Interpretation differenzierter zeit- und ortsbezogener Daten unterstützt maßgeblich die Verbindung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte für eine Landtechnik, die den globalen Anforderungen hinsichtlich Ernährung, Energie, Umwelt und Ressourcen in Zukunft gerecht wird.
Im Workshop war die Entwicklung von Methoden und Algorithmen ein zentraler Fokus, der sowohl aus Industriesicht (z.B. zur Gemüsebewertung oder zum Fleischformschneiden) als auch unter Forschungsaspekten diskutiert wurde (Überlappungsproblem von Pflanzen, Smartphone-Messung der Düngerquerverteilung, Wurzelmessung im Boden oder Detektion von Blattkrankheiten). Spektrale bildgebende Methoden - „Spectral Imaging“ – gewinnen zunehmend an Bedeutung, im Workshop wurden erste Anwendungen dieser Methoden in Feldversuchen präsentiert. Mehrere technologische Neuerungen wurden vorgestellt, hierzu zählen eine 1-Chip-NDV-Kamera, Multicopter zur Pflanzenanalyse oder Multireflex-Ultraschallsysteme. Die Sensor-Aktor-Kopplung mit bildgebenden Systemen eröffnet weitreichende Möglichkeiten, die Präsentation zur Laser-Unkrautregulierung in Verbindung mit der Bildanalyse fand dabei besonderes Interesse.
Der 18. Workshop CBA wurde von Prof. Dr. Arno Ruckelshausen und Dr. Susanne Fittje durchgeführt.