Das Konzept
SoTL ist eine evidenzbasierte Herangehensweise an die Lehrentwicklung, bei der Lehrende ihre Unterrichtspraxis aktiv anhand geeigneter Methoden erforschen, reflektieren und verbessern. Dieser Ansatz betont die kontinuierliche Entwicklung von Lehrstrategien durch systematische Untersuchungen didaktischer Innovationen. Durch diese intensive Auseinandersetzung haben Lehrende die Möglichkeit, ihre Unterrichtsmethoden zu optimieren, ihre didaktischen Kompetenzen weiterzuentwickeln und somit die Qualität der Lernerfahrungen für ihre Studierenden zu steigern.
Das LearningCenter knüpft mit einigen seiner Angebote an das SoTL-Konzept an, darunter insbesondere die jährliche Lehr-Lernkonferenz sowie die Schriftenreihe "Voneinander Lehren lernen".
Merkmale
- Reflexion: SoTL betont die kritische Selbstreflexion von Lehrenden über ihre Unterrichtspraktiken. Durch regelmäßige Analyse können sie Stärken und Schwächen identifizieren.
- Forschungsorientierung: Das Konzept fördert eine wissenschaftliche Herangehensweise an die Lehrentwicklung. Lehrende sammeln Daten, führen Analysen durch und nutzen Ergebnisse, um ihren Unterricht zu optimieren.
- Evidenzbasierung: SoTL legt großen Wert auf evidenzbasierte Entscheidungen. Lehrende verwenden Daten und Forschungsergebnisse, um ihre pädagogisch-didaktischen Ansätze begründet weiterzuentwickeln.
- Teilen von Erkenntnissen: Lehrende teilen ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und bewährten Praktiken, um einen kollektiven Wissensaustausch zu fördern.
- Kollaboration: SoTL ermutigt zur Zusammenarbeit zwischen Lehrenden unterschiedlicher Disziplinen. Der Austausch von Ideen und Methoden trägt zur Vielfalt und Weiterentwicklung bei.
Diese Merkmale schaffen eine dynamische Umgebung, in der Lehrende ihre Lehrtätigkeit kontinuierlich verbessern und so einen positiven Einfluss auf die Lernerfahrungen ihrer Studierenden ausüben können.
Vorteile
Professionalisierung: SoTL fördert die kontinuierliche Fortbildung von Lehrenden, indem sie ihre Unterrichtspraktiken reflektieren und optimieren können. Dies führt zu gesteigerter Lehrkompetenz und Selbstwirksamkeit.
Erhöhte Chancen für hochschuldidaktische Fördergelder: SoTL führt zu einer Steigerung der hochschuldidaktischen Expertise bzw. Lehrkompetenz, welche bei einer Antragstellung für Lehrentwicklungsprojekte gefordert ist. Dadurch kann sich die Wahrscheinlichkeit erhöhen, erfolgreich Anträge für Lehrentwicklungsprojekte zu schreiben.
Optimierte Lernerfahrungen: SoTL ermöglicht es Lehrenden, ihre Lehrmethoden gezielt an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen, was zu einer effektiveren Kompetenzförderung und verbesserten, stärker motivierenden Lernerfahrungen für Studierende führen kann.
Wissensaustausch: Der Austausch von Erkenntnissen und bewährten Praktiken mit anderen Lehrenden fördert die Zusammenarbeit und schafft eine unterstützende Gemeinschaft, die von vielfältigen Perspektiven profitiert.
Anerkennung und Karriereentwicklung: SoTL-Aktivitäten tragen zur Sichtbarkeit und Anerkennung von Lehrenden bei. Die Implementierung innovativer Lehrstrategien kann sich positiv auf Karriereentwicklungen und Beförderungen auswirken.
SoTL-Netzwerk
Das SoTL-Netzwerk wurde in Folge der dghd-Tagung im Jahr 2017 gegründet und setzt sich mit folgenden Fragen auseinander: Was bedeutet SoTL? Warum ist SoTL für Lehrende, Hochschuldidaktiker*innen und weitere Akteur*innen aus Lehre und Studium interessant? Wie kann man SoTL sinnvoll praktisch umsetzen? Ziel ist es, sich über die Umsetzung des SoTL-Konzepts an Hochschulen informiert zu halten, die Akteur*innen zu vernetzen und die aktuellsten Informationen hinsichtlich Entwicklungen zu teilen. Weitere Informationen zum Netzwerk finden Sie hier auf der Homepage der Universität Paderborn.
Im Rahmen der SoTL-Rundreise stellen verschiedene Hochschulen und Universitäten Ihre Entwicklungen im Bereich SoTL vor. Die Veranstaltungen stehen allen Interessierten offen.
Veranstaltungen
Reihe: Voneinander Lehren lernen – „Scholarship of Teaching and Learning" an der Hochschule Osnabrück
Datum | Uhrzeit | Referentin |
17.01.2025 | 13.00 bis 14.00 Uhr | Prof. Dr. Jens Schäfer |
Beschreibung:
Ausgangssituation:
Im Modul sollen den Studierenden Kenntnisse und Kompetenzen zur Produktsicherheit, zur Ergonomie von Produkten und zur Kostenanalyse vermittelt werden. Das Modul sollte über eine nicht benotete Prüfungsleistung und über eine K2 geprüft werden. Zu Beginn Frontalvorlesung mit kleinen Übungen. Kurze Projektaufgabe, die nur mit „Bestanden“ bewertet wurde.
Aktueller Stand:
Jetzt bekommen die Studierenden rel. zu Beginn eine Projektaufgabe (Gruppenarbeit). Ausgangspunkt ist eine Maschine, die funktionstüchtig, aber ohne Sicherheitskonzept/-elemente ist. Aufgabe: „Erstelle ein Sicherheitskonzept inkl. Dokumentation und bewerte die Bedienbarkeit (Ergonomie).“ Prüfung: Drei Präsentationen inkl. begleitender Dokumentation. Lehre: Tandem aus Sprechstunde und Übungen. Lehrinhalte werden nur über einen erstellten ILIAS-Kurs durch Selbststudium vermittelt.
Link: https://hs-osnabrueck.zoom.us/j/97522669608?pwd=wgtcyEavRXfbAZcUvfBsu3AatnSzLM.1