MEDPhysio in Klinik und Forschung

Das Forschungsprojekt

Das Forschungsprojekt

Hintergrund:

Die Versorgungsqualität in einem modernen Gesundheitssystem hängt zunehmend auch von der interprofessionellen Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen statt. Interprofessionelle Zusammenarbeit wird sicher einfacher, wenn sie bereits im Studium durch gemeinsames Lernen geübt und dadurch im späteren Berufsalltag normal wird. Dabei spielen verschiedene Aspekte des interprofessionellen Lernens eine wichtige Rolle: miteinander Lernen, voneinander Lernen und übereinander Lernen.

Vorhaben:

Das Projekt zielt auf die interprofessionelle Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin und der Physiotherapie ab. Dabei soll der Fokus auf zwei wesentlichen Gebieten der Zusammenarbeit von Ärzten und Physiotherapeuten liegen, nämlich der klinischen Versorgung und der Forschung als Bestandteil einer Evidenz-basierten Medizin und Praxis. Dies spiegelt die interprofessionelle Versorgungsrealität durch Ärzte und Physiotherapeuten wider die beiden Berufsgruppen, auf die dieses Projekt fokussiert. Denn zwei wesentliche Wirkgebiete konnte im Vorfeld aus intensiven Diskussionen mit Vertretern der beiden Disziplinen identifiziert werden: Die Zusammenarbeit am Patienten und an klinischen Schnittstellen sowie die Bedeutung eines gemeinsamen Forschungsverständnisses. Zusätzlich soll als dritter Strang eine Fortbildung für die beteiligten Lehrkräfte implementiert werden, die besonders die Aspekte des interprofessionellen Lernens fokussiert und durch die auch eine möglichst gleichberechtigte Beteiligung der beiden Berufsgruppen gewährleistet wird.

Im Projektverlauf werden 2 Wahlmodule entwickelt, die von den Studierenden beider Hochschulen gleichermaßen belegt werden können: Klinische Schnittstellen zwischen Physiotherapie und Medizin und ihr Management und Forschung im Bewegungslabor. Die Module werden einmal pro Semester angeboten und jeweils evaluiert. Ziel ist es, die Module in die Regelcurricula der beteiligten Studiengänge zu überführen.                                          

Für die interessierte Öffentlichkeit

PRESSEDIENST

21. Juni 2017    215/17    Forschung

Projekt mit Modellcharakter: Studium von Physiotherapie und Humanmedizin enger verzahnen

Oldenburg/Osnabrück. Die Hochschule Osnabrück und die Universität Oldenburg bauen ihre Zusammenarbeit in Lehre und Forschung im Gesundheitswesen aus: Im Projekt „MEDPhysio in Klinik und Forschung“ wird die Ausbildung von Studierenden der Humanmedizin in Oldenburg und der Physiotherapie in Osnabrück enger verzahnt. Die Robert Bosch Stiftung fördert das Projekt mit 75.000 Euro.

„Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen zum Wohl der Patientinnen und Patienten muss verbessert werden“, betont Projektsprecher Prof. Dr. Christoff Zalpour, der in Osnabrück im Bereich Physiotherapie lehrt und forscht. „Dank der Förderung haben wir als Hochschulen im Nordwesten Niedersachsens nun die Gelegenheit, unsere Kooperation in der Ausbildung in den Gesundheitsberufen auszubauen und vor allem die Qualität dieser Ausbildungsgänge weiter zu verbessern.“

Prof. Dr. Gregor Theilmeier benennt konkrete Ansätze: „Mit gemeinsamen interprofessionellen Ausbildungsmodulen im Studium wird es in Zukunft gelingen, auch die interprofessionelle Kommunikation im beruflichen Umfeld zu stärken. Damit verbessern wir die Patientenversorgung“, ist der Professor für Experimentelle Anästhesiologie und Leiter der Abteilung Perioperative Inflammation und Infektion an der Universität Oldenburg überzeugt. 

Mit dem Programm „Operation Team – Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen“ unterstützt die Robert Bosch Stiftung bundesweit 16 regionale Kooperationsprojekte, die angehende Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten bereits in der Ausbildungsphase auf Kooperationen in einem berufsübergreifenden Team vorbereiten sollen. Universitäten, Hochschulen und nichtakademische Ausbildungseinrichtungen konzipieren dafür gemeinsam neue, berufsfeldübergreifende Lerneinheiten. Die   Stiftung stellte dafür insgesamt rund zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Ziel des nun bewilligten Kooperationsprojektes in Oldenburg und Osnabrück ist es, Studierende beider Studienrichtungen in praxisnahen Veranstaltungen an beiden Hochschulstandorten gemeinsam in den Bereichen „Wissenschaftliches Arbeiten“ und „Schnittstellen zwischen physiotherapeutischer und ärztlicher Patientenversorgung“ auszubilden. Dazu sollen in den kommenden zwei Jahren Ausbildungsprogramme entwickelt und umgesetzt werden. Der Bereich „Wissenschaftliches Arbeiten“ wird in Osnabrück angesiedelt, das Modul zur klinischen Zusammenarbeit am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg in der von PD Dr. Oliver Pieske geleiteten Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie.

Das Projekt beginnt im Juni 2017 und läuft bis 2019. Bis dahin soll die Integration der neu konzipierten Studieninhalte in die Lehrpläne der Studiengänge erreicht sein.

 

Kontakt

Prof. Dr. Gregor Theilmeier, Universität Oldenburg, E-Mail: gregor.theilmeier@uol.de; Prof. Dr. Christoff Zalpour, Hochschule Osnabrück, Tel.: 0541/969-3246, E-Mail: c.zalpour@hs-osnabrueck.de

Vernetzungstreffen „Operation Team – Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen“

26.September 2017, Berlin Vernetzungstreffen „Operation Team – Interprofessionelles Lernen in den Gesundheitsberufen“

Ansprechpartnerin:

Nadine Rensing (Projektkoordinatorin MEDPhysio an der HS Osnabrück)

Tel.: 0541 969 7035

e-mail: n.rensing@hs-osnabrueck.de