CAE für Kunststofftechnik
- Fakultät
Ingenieurwissenschaften und Informatik
- Version
Version 5.0 vom 17.06.2020
- Modulkennung
11B0555
- Modulname (englisch)
CAE - Polymer Technology
- Studiengänge mit diesem Modul
- Kunststofftechnik (B.Sc.)
- Kunststofftechnik im Praxisverbund (B.Sc.)
- Dentaltechnologie (B.Sc.)
- Werkstofftechnik (B.Sc.)
- Niveaustufe
2
- Kurzbeschreibung
Die Konstruktion, Auslegung und Dimensionierung von Kunststoffbauteilen erfolgt heutzutage als CAE (Computer Aided Engineering). Dazu gehören insbesondere die Fließsimulation des Spritzgießprozesses und die Struktursimulation zur Beurteilung von Steifigkeit und Festigkeit mittels FEM. Das Modul vermittelt den Studierenden anhand von praxisnahen Spritzguss-Bauteilen die Grundlagen das CAE in der Kunststofftechnik. Studierende, die „Konstruktion und CAD“ gehört haben, verwenden dazu ihre dort selbst konstruierten Kunststoffbauteile.Für die Hausarbeit liegt den Studierenden eine praxisnahe Geometrie eines Spritzguss-Bauteils vor. Einige haben diese Geometrie im Rahmen des Moduls „Konstruktion die CAD“ selbst entworfen andere bekommen eine Geometrie gestellt. Diese Geometrie wird nun mittels Fließ- und Struktursimulation berechnet und bewertet.
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage, einfache Kunststoff-Spritzguss-Bauteile rheologisch und mechanisch auszulegen. Weiterhin kennen die Studierenden die Möglichkeiten und Grenzen der Fließ- und Struktursimulation für Kunststoff-Spritzguss-Bauteile mittels FEM.
- Lehrinhalte
- Theoretische Grundkenntnisse:
- Fließ- und Abkühlverhalten der Kunststoffe
- Mechanisches Verhalten der Kunststoffe
- Grundlagen der Materialmodellierung für Fluid- und Struktursimulationen
- Kenntnisse zu Möglichkeiten aber auch Grenzen der Simulation
- Einordnung des CAE in die Produktentwicklungskette der Kunststoffe
Spritzgießsimulation - Einführung in den Spritzgießprozess
- Vergleich Spritzgießprozess und Simulation: Spritzgießparameter/Qualitätskennwerte
- Werkzeugtechnik
- Angusstechnik
Praktikum zur Spritzgießsimulation - Importieren und Vernetzen einer Bauteilgeometrie
- Überprüfung und Optimierung der Vernetzung
- Ermittlung und Optimierung der Anspritzpunkte
- Erarbeiten einer Angussstrategie und eines Angusssystems
- Erarbeiten und Umsetzen einer Kühlstrategie
- Berechnung von Schwindung und Verzug
- Ermittlung der Parameter für eine optimale Füllung und Bauteilqualität
Struktursimulation - Grundlegende Vorgehensweise in der FEM
- Erzeugung eines FE-Modells (Elementeigenschaften, Elementtypen, Gesamtmodell)
- Was bedeutet "kunststoffgerechte Simulation"?
- Berechnung von einfachen Lastfälle und Vergleich mit analytischen Lösungen
Praktikum in der Struktursimulation - vorhandenes Bauteil vernetzen
- Materialmodell kalibrieren
- Lastfall aufbringen
- Beanspruchungssituation ermitteln
- Entscheidung ob Beanspruchung zulässig oder nicht
- Optimierung zum Erreichen einer zulässigen Beanspruchung
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage,
- das rheologische Verhalten von Kunststoffschmelzen zu erklären.
- das Abkühlverhalten von Kunststoffschmelzen im Hinblick auf Schwindung und Verzug zu erklären.
- Anguss- und Kühlkonzepte für Spritzgießwerkzeuge zu erklären.
- Berechnungsmethoden bei der Steifigkeits- und Festigkeitsanalyse mittels FEM zu erklären.
- Das mechanische Verhalten der Kunststoffe hinsichtlich einer Materialmodellierung für die FEM zu erklären.
Wissensvertiefung
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage,
- Ergebnisse für Fließsimulationen zu erzeugen und zu interpretieren.
- Ergebnisse für Struktursimulationen mittels FEM zu erzeugen und zu interpretieren.
- die Ergebnisse einer Struktursimulation auszuwerten und mittels Festigkeitsanalyse zu beurteilen.
- Maßnahmen für die rheologische und mechanische Optimierung von Kunststoffbauteilen abzuleiten.
Können - instrumentale Kompetenz
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage, die Grundlagen zur rheologischen und mechanischen Auslegung von Kunststoffbauteilen auf einfache Kunststoff-Spritzguss-Bauteile zu übertragen und damit praktisch anzuwenden.
Können - kommunikative Kompetenz
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage, mit Fachleuten der Kunststoffindustrie über die Herausforderungen und Grenzen der Auslegung von Kunststoff-Spritzguss-Bauteilen mit CAE auszutauschen und entsprechende Projekte durchzuführen.
Können - systemische Kompetenz
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage, Kunststoff-Spritzguss-Bauteile selbstständig mit Methoden des CAE komplett auszulegen. Weiterhin sind sie auch in der Lage das erlernte Wissen auf (Kunststoff-)Bauteile zu übertragen, die aus anderen Werkstoffen (Werkstoffkombinationen) bestehen und mittels anderer Produktionsverfahren gefertigt wurden.
- Lehr-/Lernmethoden
Vorlesungen zu den theoretischen GrundlagenAngeleitete Praktika zum Umgang mit den SimualtionsprogrammenAngeleitete Praktika zur Umsetzung einfacher BerechnungsbeispieleHausaufgabe: Durchführung und Auswertung von Fließ- und Struktursimulation für ein Praxisbauteil aus Kunststoff
- Empfohlene Vorkenntnisse
Kenntnisse ausGrundlagen Mathematik, Statik, Grundlagen WerkstofftechnikFestigkeitslehre, Werkstoffkunde Polymere
- Modulpromotor
Krumpholz, Thorsten
- Lehrende
Krumpholz, Thorsten
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 15 Vorlesungen 45 Übungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 74 Selbständiges und an 16 Hausarbeit ausformul
- Literatur
Stojek, M.; Stommel, M.; Korte, W.: FEM zur mechanischen Auslegung von Kunstoff- und Elastomerbauteile, Carl Hanser Verlag GmbH & CO. KG, 2011
Stitz, S.; Keller, W.: Spritzgießtechnik, Carl Hanser Verlag, Münschen, Wien, 2004
Beaumont, J.P.: Auslegung von Anguss und Angusskanal, Carl Hanser Verlag, 2012
Erhard, G.: Konstruieren mit Kunststoffen, Carl Hanser Verlag, München, 2008
Menges, G.; Michaeli, W.; Mohren, P.: Spritzgießwerkzeuge, Carl Hanser Verlag, 2007
- Prüfungsleistung
Hausarbeit
- Bemerkung zur Prüfungsform
Hausaufgabe mit RückspracheDie Studierenden arbeiten in einer Kleingruppe über das Semester die Hausaufgabe aus und präsentieren diese am Ende gemeinsam. Zur Präsentation werden dann jedem Gruppenmitglied einzeln Fragen gestellt. Aus der Hausaufgabe, der Präsentation und den individuellen Antworten des Einzelnen bildet sich dann die individualisierte Gesamtnote für jedes Gruppenmitglied.
- Prüfungsanforderungen
Hausaufgabe mit RückspracheDie Studierenden arbeiten in einer Kleingruppe über das Semester die Hausaufgabe aus und präsentieren diese am Ende gemeinsam. Zur Präsentation werden dann jedem Gruppenmitglied einzeln Fragen gestellt. Aus der Hausaufgabe, der Präsentation und den individuellen Antworten des Einzelnen bildet sich dann die individualisierte Gesamtnote für jedes Gruppenmitglied.
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch