Umformtechnik
- Fakultät
Ingenieurwissenschaften und Informatik
- Version
Version 6.0 vom 02.10.2019
- Modulkennung
11M0640
- Modulname (englisch)
Technology of Plasticity
- Studiengänge mit diesem Modul
- Entwicklung und Produktion (M.Sc.)
- Lehramt an berufsbildenden Schulen - Teilstudiengang Metalltechnik (M.Ed.)
- Angewandte Werkstoffwissenschaften (M.Sc.)
- Informatik - Verteilte und Mobile Anwendungen (M.Sc.)
- Niveaustufe
5
- Kurzbeschreibung
Die Umformtechnik stellt insbesonders bei der Massenproduktion eine marktbestimmende Technologie dar, ohne die u.a. die Fahrzeugherstellung beginnend bei Karosserie und Fahrwerk bis zum Antriebsstrang im heutigen Preis-Leistungsverhältnis unmöglich wäre. Das Verstehen dieser Technologie als komplexes System aus Werkstoff, Bauteilgeometrie, Verfahren, Werkzeug und Maschine ist sowohl im Sinne einer prozeßsicheren, kosten- und qualitätsoptimalen Fertigung alsauch für die fertigungsgerechte Bauteil- und Komponentenentwicklung zentrales Lernziel. Die Systemkomplexität in Verbindung mit den immer kleineren Time to Market-Zeiten erfordert dabei eine datendurchgängige Ausbildung unter Verknüpfung aller Prozeßschritte der Produkt- und Produktionsentwicklung über moderne Rechner und Informationssysteme.
- Lehrinhalte
- 1 Einteilung der Verfahren
2 Metallkundliche Grundlagen
2.1 Kristallstruktur und Gefüge
2.2 Mechanismen der plastischen Verformung
2.3 Thermisch aktivierte Vorgänge
2.4 Anisotropes Werkstoffverhalten
2.5 Fließkurven und Formänderungsvermögen
3 Plastizitätstheoretische Grundlagen
3.1 Spannungs- und Formänderungszustand
3.2 Fließbedingungen und Stoffgesetze
3.3 Elementare Plastizitätstheorie
3.4 Elementare Lösungsverfahren
3.5 v. Mises´sche Plastizitätstheorie
3.6 Finite-Element-Methode
4 Tribologie der Umformtechnik
4.1 Reibung und ihre math. Beschreibung
5 Umformmaschinen
5.1 Genauigkeitsverhalten unter Last
5.2 Automation
6 Blechumformung
6.1 Besonderheiten der Verfahren
6.2 Grundlagen des Tiefziehens
6.3 Methodenplanung von Karosserieteilen
6.4 Werkzeugtechnik
7 Gesenkschmieden und Kaltfließpressen
7.1 Verfahrensschritte
7.2 Prozeßketten - 7.3. Vergleich Warmumformung – Kaltumformung
8 Sonderverfahren
8.1 Inkrementale Umformung
8.2 Hydroforming
- 1 Einteilung der Verfahren
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden erkennen das Gebiet der Umformtechnik als komplexes System aus werkstoffkundlichen, plastomechanischen, verfahrens- und informationstechnischen Elementen.
Wissensvertiefung
Sie verfügen über detailliertes, übergreifendes Wissen über die werkstoffkundlichen und plastizitätstheoretischen Grundlagen, die Verfahrenstechnik der Blech-, Warm- und Kaltmassivumformung sowie die aktuellste Werkzeugtechnologie mit deren spezieller Werkstoff- und Fertigungsproblematik. Sie beherrschen die rechnerischen und experimentellen Untersuchungsmethoden zur Beschreibung des Genauigkeitsverhaltens der Umformmaschinen unter Last und zur Auslegung der Automation.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden setzen rechnerunterstützte Analyseverfahren auf Basis von Produkt-CAD-Daten ein zur Definition des umformtechnischen Gesamtprozesses in den vorbereitenden, umformenden und nachbearbeitenden Schritten. Besonderer Wert hat dabei auf der Auslegung der Operationsfolge zu liegen.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden sind in der Lage, unter Einsatz modernster CAE-Softwaretools die zentralen Aufgaben umformtechnischer Betriebe -Methodenplanung, Konstruktion der Werkzeuge sowie die Einbindung der Umformprozesse in produktive Wertschöpfungsketten- zu bearbeiten. Sie planen Produkt- und Prozessoptimierungen unter Betrachtung der gesamten Produktentstehungskette. Sie können die Ergebnisse in Meetings präsentieren und verteidigen.
Können - systemische Kompetenz
- Lehr-/Lernmethoden
Vorlesung mit intergrierten Übungen, Laborübungen im Werkzeugmaschinenlabor, Projektarbeit "Methodenplan"
- Empfohlene Vorkenntnisse
Bachelor einer Ingenieurrichtung, Höhere Mechanik, Grundlagenmodul Fertigungstechnik
- Modulpromotor
Adams, Bernhard
- Lehrende
Adams, Bernhard
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 30 Vorlesung mit intergrierten Übungen 15 Laborpraktikum in Kleingruppen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 45 Aufbereitung, Analyse und Präsentation der Labor- und Projektergebnisse 30 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 30 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
Dahl, W., Kopp, R., Pawelski, O.: Umformtechnik -Plastomechanik und Werkstoffkunde-, Springer Verlag, Berlin 1993Doege, E., u.a.: Fließkurvenatlas metallischer Werkstoffe, Carl Hanser Verlag,, München, 1986Lange, K. :Umformtechnik 1, Grundlagen, Springer-Verlag, Berlin 1984Lange, K. :Umformtechnik 2, Massivumformung, Springer-Verlag, Berlin 1988Lange, K. :Umformtechnik 3, Blechbearbeitung, Springer-Verlag, Berlin 1990Lange, K. :Umformtechnik 3, Blechbearbeitung, Springer-Verlag, Berlin 1990Lange, K. :Umformtechnik 4, Sonderverfahren, Prozeßsimulation, Produktion, Springer-Verlag, Berlin 1993N.N.: Handbuch der Umformtechnik, Schuler GmbH, Springer-Verlag, Berlin 1996König, W., Klocke, F.: Fertigungsverfahren 4, Massivumformung, Springer-Verlag, Berlin 1995König, W., Klocke, F.: Fertigungsverfahren 5, Blechumformung, Springer-Verlag, Berlin 1996
- Prüfungsleistung
Klausur 2-stündig
- Unbenotete Prüfungsleistung
Experimentelle Arbeit
- Bemerkung zur Prüfungsform
Berechnungsaufgaben, Fragen zum Verständnis
- Prüfungsanforderungen
Kenntnisse der plastizitätstheoretischen und metallkundlichen Grundlagen der Umformung, Vorgänge im atomaren Bereich, Formänderungsfestigkeit, Fließkurve, Rekristallisation, Kenntnis der Warm- und Kaltformgebungsverfahren, Kenntnis der tribologischen Grundlagen, Werkzeuge, Maschinen, Werkstückgestaltung. Kenntnis betrieblicher Fertigungsabläufe. Fertigkeiten beim Entwerfen betrieblicher Fertigungsfolgen und im Lösen anwendungsbezogener Aufgabenstellungen.
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch