Methoden der empirischen Sozialforschung in der Sozialen Arbeit

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 02.09.2024.

Modulkennung

22B0424

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Entwicklung einer kritisch wissenschaftlichen Sichtweise im Umgang mit quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden und –ergebnissen.
Im Vordergrund stehen das Beobachten Sozialer Prozesse und Phänomene im speziellen (sozialräumlichen oder sozial-professionellen) Kontext, das Befragen und Auswerten hinsichtlich einer vorangestellten Forschungsfrage/ Hypothese, sowie das Interpretieren von eigenen Daten und externen  Studien. Das Modul befähigt die Studierenden zum Durchführen eigener Forschungsarbeiten.

Lehr-Lerninhalte

1 Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie (Überblick)
2 Arten und Unterschiede der jeweiligen Forschung (Induktives & deduktives Vorgehen)
3 Forschungsprozesses/ Forschungsdesign
4 Methodenüberblick
        4.1 qualitative Verfahren (Befragungsarten, Datenerhebung, -sammlung,-auswertung)
           4.1 a) Erhebungsverfahren (z.B. Leitfadeninterview, Experten- oder Gruppeninterviews)
           4.1 b) Auswertungsverfahren (z.B. MAXQDA; qualitative Inhaltsanalyse)
        4.2 quantitative Verfahren (Befragungsarten, Datenerhebung, -sammlung,-auswertung)
           4.2 a) Erhebungsverfahren (z.B. Fragebogen + Konstruktion/ Operationalisierung)
           4.2 b) Auswertungsverfahren (anwendungsorientiert mit SPSS Häufigkeits- und Kreuztabellen,
                Median, Mittelwert, Modus, Standardabweichung, Zusammenhänge und Hypothesentestverfahren
5 Präsentation von Forschungsprozessen und –ergebnissen

Es werden Grundlagen und Konzepte qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden gelehrt. Dabei stehen methodologische Orientierungen im Vordergrund (Unterscheiden, Sammeln und Interpretieren von Daten). 

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30VorlesungPräsenz-
30ÜbungPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
20Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
40Literaturstudium-
15Arbeit in Kleingruppen-
15Erstellung von Prüfungsleistungen-
Benotete Prüfungsleistung
  • Klausur oder
  • Hausarbeit oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Klausur: siehe jeweils gültige Studienordnung

Hausarbeit: ca. 15 Seiten

Referat: ca. 20 Minuten; dazugehörige Ausarbeitung: ca. 10 Seiten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung präzisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Keine

Wissensverbreiterung

Die Studierenden verstehen die Logik eines Forschungsprozesses und kennen die grundlegenden Methoden der empirischen Sozialforschung.

Wissensvertiefung

Die Studierenden können eine Forschungsfrage entwickeln und ein entsprechendes Studiendesign konzipieren. Die Anwendung beschreibender und schließender Verfahren der Statistik werden mit den Programmen MAXQDA und SPSS erprobt und mittels eigener Daten getestet.

Wissensverständnis

Die Studierenden bereiten Forschungs- und Entwicklungsprojekte vor, die im Zusammenhang mit dem Forschungsbedarf des Faches und den Problemen der Berufspraxis stehen. Die Anwendung qualitativer sowie quantitativer Forschungsmethoden wird anhand eigener Projekte eigenständig oder auch in Kleingruppen bearbeitet, eingeübt und gefestigt. Die Studierenden erlangen in diesem Modul Sicherheit in der Auswahl und im Umgang mit Methoden und festigen damit erste Erfahrungen auf ihrem Weg zur methodisch-fundierten und praxisfeldrelevant-forschender Haltung. Sie werden in die Lage versetzt, im WPP für ihre anstehende Bachelorarbeit eigenständig Forschungsprojekte durchzuführen.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden können Hypothesen aufstellen und Methoden darstellen, mit denen diese verifiziert bzw. falsifiziert werden können. Sie sind in der Lage, Fragestellungen zu entwickeln und entsprechende Methoden anzuwenden, die zur empirisch belegten Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen führen. Die Studierenden sind in der Lage, empirische Forschungsergebnisse zu verstehen und hinsichtlich der Bedeutung für berufsspezifische und praktische Prozesse zu reflektieren.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden leiten Forschungsfragen ab und definieren sie. Die Studierenden erklären und begründen ihre jeweiligen Operationalisierungen von Forschung. Sie wenden Forschungsmethoden an und legen Forschungsergebnisse dar und erläutern diese.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden können unterschiedliche Forschungsmethoden vergleichen und sind befähigt, Anwendungsbereiche zu prüfen und einzugrenzen. Sie stellen komplexe Fragestellungen in strukturierter Form in Präsentationsrunden dar und diskutieren ihre Entwürfe kritisch. Neue Erkenntnisse werden dabei selbstständig recherchiert, bewertet, interpretiert sowie präsentiert.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden

  • entwickeln ein berufliches Selbstbild, das sich an Zielen und Standards professionellen Handelns in vorwiegend außerhalb der Wissenschaft liegenden Berufsfeldern orientiert;
  • begründen das eigene berufliche Handeln mit theoretischem, empirischem und methodischem Wissen;
  • können die eigenen Fähigkeiten einschätzen, reflektieren autonom sachbezogene Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheiten und nutzen diese unter Anleitung;
  • erkennen situationsadäquat Rahmenbedingungen beruflichen Handelns und begründen ihre Entscheidungen im Forschungsprozess verantwortungsethisch;
  • reflektieren ihr forschendes Handeln kritisch in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen und intendierte sowie nichtintendierte Handlungsfolgen.

Literatur

Braunecker, C. (2021): How to do Statistik und SPSS: Eine Gebrauchsanleitung. UTB

Breuer/Franz/Muckel, Petra/Dieris, Barbara (2018): Reflexive Grounded Theory: Eine Einführung für die Forschungspraxis; 4. Aufl., Springer VS

Diekmann, Andreas (2007): Empirische Sozialforschung. Grundlagen Methoden Anwendungen, Rowohlt

Flick, U. (2016). Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung (7. völlig überarbeitete Neuauflage). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt

Helfferich, C. (2022) Die Qualität qualitativer Daten: Manual für die Durchführung qualitativer Interviews. VS Verlag für Sozialwissenschaften. 

Krämer, W. (2001): Statistik verstehen. Piper Taschenbuch. 

Kuckartz, u. und Rädiker, S. (2022): Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Beltz. 

Mayring, Philipp (2016): Einführung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zu qualitativem Denken, Beltz

Misoch, S. (2019): Qualitative Interviews. De Gruyter. Ebook Hochschulbibliothek

Oelerich, G. (2012): Empirische Forschung und Soziale Arbeit, VS Verlag

Schaffer, H. (2014): Empirische Sozialforschung für die Soziale Arbeit. Eine Einführung, Lambertus

Schaffer, H./Schaffer, F. (2019): Empirische Methoden für Soziale Berufe. Eine anwendungsorientierte Einführung in die qualitative und quantitative Sozialforschung, Lambertus

Theo Hug, Gerald Poscheschnik (2022): Empirisch forschen. 3. Auflage. UVK Verlag. 

Zusammenhang mit anderen Modulen

Vorbereitung auf die Module „Wissenschaftliches Praxisprojekt“ und „Bachelorarbeit“

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Soziale Arbeit
    • Soziale Arbeit, B.A. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Schneewind-Landowsky, Julia
    Lehrende
    • Schneewind-Landowsky, Julia