Pflege von Menschen mit Behinderung
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 14.0 vom 09.08.2017
- Modulkennung
22B0521
- Modulname (englisch)
Care for People with Disabilities
- Studiengänge mit diesem Modul
Pflege (dual) - WiSo (B.Sc.)
- Niveaustufe
2
- Kurzbeschreibung
In diesem Modul steht die Zielsetzung einer gelingenden Lebensbewältigung unter erschwerten Bedingungen im Mittelpunkt. Diese können sich aufgrund von Behinderung und gestörter Teilhabe an der Gesellschaft ergeben. Menschen mit Behinderung benötigen in unterschiedlichem Ausmaß Unterstützung, Beratung und Förderung in ihrer Lebensführung. Lebensbewältigung wird zu einem sozialen Problem angesichts der Tatsache, dass eine Person nicht behindert ist, sondern erst durch Teilhabebeschränkungen behindert wird. Die Auswirkungen einer Behinderung werden wesentlich mitgeprägt von den Möglichkeiten, die die Gesellschaft anbietet oder behinderten Menschen vorenthält. Der sich damit ergebende Aufgabenbereich der Pflege erfordert eine reflexive, mehrdimensionale und nicht uniforme Betrachtung der Fragestellung der Lebensbewältigung.
- Lehrinhalte
- Patiententötungen im Nationalsozialismus: die Rolle der Pflege
- ethischer Diskurs und Reflexion zum Thema Behinderung
- Definitionsansätze zum Begriff Behinderung
- Formen der körperlichen und geistigen Behinderung
- das Normalitätsprinzip
- das behinderte Kind in der Familie: Bedeutung für die Eltern, Geschwister und das soziale Netzwerk
- sozialrechtliche Grundlagen, soziale Sicherung
- Grundlagen der Behindertenhilfe im Lebenslauf
- institutionelle Unterstützung von Menschen mit Behinderung
- Menschen mit Behinderung im Krankenhaus
- Pflegephänomene bei Menschen mit Behinderung
- Inklusion und Peer Counselling
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können den Begriff 'Behinderung' in seiner Komplexität beschreiben und differenzieren. Sie kennen verschiedene Ursachen körperlicher und geistiger Behinderung und können zwischen angeborenen und erworbenen Strukturschäden und in deren Folge Funktionsbeeinträchtigungen unterscheiden. Sie kennen sozialrechtliche Normen.
Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verstehen die Auswirkung körperlicher und /oder geistiger Behinderung auf die Bewältigung des Lebens der Betroffenen und ihrer Bezugspersonen.
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, beschreiben die Wechselwirkung einer Behinderung auf das somatische, psychische und soziale Gesundheits- und Krankheitskontinuum.
Sie bewerten, vor dem Hintergrund des Ausmaßes der Behinderung, die Teilhabe an gesellschaftlichen Aktivitäten.
Sie können das Ausmaß einer Behinderung entsprechend eines Klassifikationssystems identifizieren.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verstehen die sozialrechtlichen Normen verschiedener Sozialgesetzbücher und können sie in Beratungs- und Fördergesprächen fachrichtig anwenden.
Sie kennen ambulant und stationär ausgerichtete Hilfesysteme.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, kennen spezifische Hilfesysteme, deren Teilhabebedingungen und können zusammen mit dem Betroffenen und / oder deren Angehörigen Zugänge eröffnen und gestalten.
Sie können situationsspezifisch Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung initiieren, gestalten und begleiten.
Sie vertreten die Interessen einer behinderten Person, wenn diese selber nicht dazu in der Lage ist.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, sind auf die Zusammenarbeit von Fachkräften des Gesundheits- und Sozialwesens vorbereitet und in der Lage, Schnittstellen und Zielabsprachen zu gestalten.
Sie können ihren Handlungs- und Verantwortungsraum gegenüber dem behinderten Menschen und seinen Lebensentwürfen einer kritischen Analyse und Bewertung unterziehen.
- Lehr-/Lernmethoden
Seminararbeit, Diskussionen, Gruppenarbeit, stud. Referate
- Empfohlene Vorkenntnisse
Inhalte der Module des 1. - 3. Semesters
- Modulpromotor
Kühme, Benjamin
- Lehrende
- Hotze, Elke
- Moers, Martin
- Kühme, Benjamin
- Kuhnke, Ulrich
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 10 Seminare 10 betreute Kleingruppen 10 Übungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 18 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 16 Literaturstudium 20 Prüfungsvorbereitung 66 Lernort Praxis
- Literatur
Ahmann, Martina (2001): Was bleibt vom menschlichen Leben unantastbar? Kritische Analyse der Rezeption des praktisch-ethischen Entwurfs von Peter Singer aus praktisch-theologischer Perspektive. Münster: LIT (Theologie und Praxis 11)
Balandin, S. (2011): Participation by adults with lifelong disability: More than a trip to the bowling alley. International Journal of Speech-Language Pathology 13 (3). P. 207- 217
Cloerkes, Günther (2007): Soziologie der Behinderten. Universitätsverlag Winter, Heidelberg
Dusseljee, J.C.E., Rijken, P.M., Cardol, M., Curfs, L.M.G., Groenewegen, P.P (2011): Participation in daytime activities among people with mild or moderate intellectuall disabillity. Journal of intellectual Disability Research. Volume 55, Part 1. P. 4-18
Gaida, U. (2007: Zwischen Pflegen und Töten. Krankenschwestern im Nationalsozialismus, Mabuse-Verlag Frankfurt/Main.
Latteck, Ä-D., Weber, P. (2015): Implikationen der Behindertenpädagogik in die Pflegeforschung. In: Pflege& Gesellschaft. H.3. 20. Jg. Weinheim: Beltz Juventa. S. 197-212
Röh, Dieter (2009): Soziale Arbeit in der Behindertenhilfe
Schlegel. Alexander (2007): Die Identität der Person. Eine Auseinandersetzung mit Peter Singer. (Studien zur theologischen Ethik 116), Freiburg im Breisgau: Herder
Tacke, D., Möhle, C., Steffen, H.-T. (2015): Caring in der Betreuung lern- und körperbehinderter Patienten im Krankenhaus- eine qualitative Studie. In: Pflege& Gesellschaft. H.3. 20. Jg. Weinheim: Beltz Juventa. S. 262-282
Tiesmeyer, K. (2015): Unterstützung von älteren Menschen mit Behinderung und erhöhtem Pflegebedarf – Wissenschaftliche Herausforderungen. In: Pflege& Gesellschaft. H.3. 20. Jg. Weinheim: Beltz Juventa. S. 241- 261
- Prüfungsleistung
- Hausarbeit
- Klausur 2-stündig
- Klausur 1-stündig und Assignment
- Mündliche Prüfung
- Projektbericht
- Prüfungsanforderungen
Standard
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch