Interkulturelle Wirtschaftspsychologie
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 12.0 vom 15.11.2021
- Modulkennung
22B0610
- Modulname (englisch)
Intercultural Business Psychology
- Studiengänge mit diesem Modul
Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)
- Niveaustufe
2
- Kurzbeschreibung
Unternehmen haben angesichts der Globalisierung zunehmend interkulturelle Herausforderungen zu bewältigen. Durch Fusionen, Firmenauslagerungen, Kooperationen und auslandsorientierte Geschäfte wird interkulturelle Kompetenz eine zentrale Herausforderung für Unternehmen im Umgang mit Personal und bei der Entwicklung der Organisation. Auch bei der Entwicklung internationaler Marketingstrategien hat sich gezeigt, dass insbesondere kulturelle Einflussfaktoren den Erfolg einer solchen determinieren können. Beim Marketing wie auch bei der organisationsinternen Kommunikation sind Adressaten aus anderen Kulturkreisen zu berücksichtigen und der Umgang mit sozialen Spielregeln anderer Kulturen zu bewerkstelligen. Dieses Modul greift diese Herausforderungen auf. Es gibt dafür relevante Antworten auf die Fragen: In welchem Maße beeinflusst Kultur das menschliche Verhalten, z.B. die Einstellungen, Wahrnehmungen, Risikobereitschaft, Werthaltungen und Präferenzen von Kunden, Mitarbeitern, Managern etc.? Wie sollten Unternehmen ihre Marketing-Strategie bzw. ihre Marketing-Instrumente gestalten, wenn sie den kulturellen Besonderheiten der Zielmärkte Rechnung tragen wollen? Wie können Unternehmen organisationsintern den Faktor Kultur für eine nachhaltige Entwicklung nutzen?
- Lehrinhalte
1. Methodische Probleme der kulturvergleichenden Forschung
2. Erfahrung Migration/Akkulturation
3. Emotion im Kulturvergleich
4. Motivation im Kulturvergleich
5. Persönlichkeit im Kulturvergleich
6. Wahrnehmung und Zeit (monochrone vs. polychrone) im Kulturvergleich
7. Kognition allgemein im Kulturvergleich
8. Entwicklungspsychologische Aspekte im Kulturvergleich
9. Alltagskognition im Kulturvergleich
10. Bildung und Pädagogische Psychologie im Kulturvergleich (PISA Studie und Erwachsenenbildung)
11. Interkulturelle Kommunikation/ Nonverbale Kommunikation
12. Interkulturelle Kompetenz-Ansätze, Förderung
13. Interkulturelle Trainings
14. Gesundheit und Kultur
15. Interkulturelle Personalauswahl und Personalentwicklung
16. Interkulturelle Personalführung und multikulturelle Teamarbeit
17. Entsendung/ Rückkehr
18. Interkulturelle Fusionen und Change-Management Prozesse (M&A-Prozesse)
19. Interkulturelle Werbung und Marketing
20. Traumata und Psychische Störungen in Kultureller HinsichtDie Studierenden entwickeln im Laufe des Modules in Kleingruppen ein Trainingskonzept zu einem der Modulinhalte, in dem sie auf spezifische Probleme eingehen und eine Intervention dazu entwickeln. Diese führen sie im Verlauf des Moduls mit dem Plenum durch.
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden erweitern ihr Wissen über die Konzepte und Denksysteme der Interkulturellen Psychologie sowie deren Anwendungsfelder in der Wirtschaftspsychologie.
Wissensvertiefung
Die Studierenden vertiefen dabei ihr Wissen über die Grundlagen der Sozialpsychologie und der Anwendungsbereiche Marketing und Diagnostik im Kontext interkultureller Fragestellungen vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Darüber hinaus vertiefen sie ihr Wissen zur Planung, Durchführung und Evaluation von Trainings und anderen Interventionen zu Fragestellungen der interkulturellen Wirtschaftspsychologie.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden sind in der Lage selbstständig Analysen und Entwicklungsmaßnahmen zu Teil-Fragestellungen der interkulturellen Wirtschaftspsychologie zu erarbeiten. Sie haben Verständnis und Fähigkeiten erworben um interkulturelle Problemstellungen im Kontext von Diagnostik und Marketing zu analysieren, zu erfassen, zu bearbeiten und Interventionen zu evaluieren.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden verstehen ihre eigene kulturelle Prägung und wissen von deren Einfluss auf ihr eigenes wirtschaftspsychologisches Handeln. Sie können interkulturelle Probleme erkennen und ggf. auch antizipieren;; sie sind in der Lage souverän damit umzugehen und Lösungen zu entwickeln, ja sogar Synergien freizumachen und diese angemessen an Stakeholder zu kommunizieren.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden sind in der Lage komplexe Wirkungszusammenhänge vor dem Hintergrund von Wirkungszusammenhängen der interkulturellen Psychologie zu analysieren. Sie sind in der Lage interkulturelle Aspekte in Diagnostik und Marketing zu erkennen, Problemfelder zu erschließen und unter Beachtung einer systemischen Perspektive zu intervenieren.
- Lehr-/Lernmethoden
Vorlesung, Kleingruppenarbeit, Übungen, Simulationsspiele
- Empfohlene Vorkenntnisse
Sozialpsychologie
- Modulpromotor
Genkova Petkova, Petia
- Lehrende
Genkova Petkova, Petia
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 60 Vorlesungen und Übungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 20 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 20 Literaturstudium 30 Kleingruppenarbeit 20 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
Bennett, M. J. (2017). Intercultural Communication Training, Overview. in K.Y. Yun (Ed.), The international encyclopedia of intercultural communication.Berry, J. W. (2019). Acculturation. A Personal Journey across Cultures. Cambridge: Cambridge University Press. Dreyer, W. & Hößler, U. (2011). Perspektiven interkultureller Kompetenz. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.Hall, E. T. (1966). The hidden dimension. New York: Anchor Press/Doubleday.Hofstede, G. & Hofstede, G. J. (2006). Lokales Denken, globales Handeln: interkulturelle Zusammenarbeit und globales Management. 3. Aufl. München: dtv.House, R. J., Hanges, P. J., Javidan, M., Dorfman, P. W. and Gupta, V. (2004). Culture, Leadership and Organizations: The GLOBE Study of 62 Societies. Thousand Oaks, CA: Sage. Lewis, R. D. (1998). When cultures collide: Managing across cultures. London: Nicholas Breadley.Gelbrich, K., & Müller, S. (2004). Interkulturelles Marketing. München: Vahlen.Genkova, P. (2012). Lehrbuch Kulturvergleichende Psychologie: Ein Forschungsleitfaden. Wiesbaden: Springer Fachmedien.Genkova, P. (2019). Interkulturelle Wirtschaftspsychologie. Berlin Heidelberg: Springer. doi.org/10.1007/978-3-662-58447-7Genkova, P. & Riecken, A. (2020). Handbuch Migration und Erfolg Psychologische und Sozialwissenschaftliche Aspekte. Berlin Heidelberg: Springer. Genkova, P. & Ringeisen, T. (2017). Handbuch Diversity Kompetenz. Band 2. Wiesbaden: Springer Fachmedien. doi.org/10.1007/978-3-658-08594-0Genkova, P. & Ringeisen. (2017). Handbuch Diversity Kompetenz. Band 1. Wiesbaden: Springer Fachmedien.Genkova, P., Ringeisen, T., & Leong, F. T. L. (2020). Handbuch Stress und Kultur. Berlin Heidelberg: SpringerRothlauf, J. (2009). Interkulturelles Management. München. Oldenbourg Verlag.Thomas, A. (2003). Kulturvergleichende Psychologie. Göttingen: Hogrefe.Thomas, A., Kinast, E. U., & Schroll-Machl. S. (2003). Handbuch interkulturelle Kommunikation und Kooperation. Band 1: Grundlagen und Praxisfelder; Band 2: Länder, Kulturen und interkulturelle Berufstätigkeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
- Prüfungsleistung
- Klausur 2-stündig
- Antwort-Wahl-Verfahren
- Portfolio Prüfung
- Bemerkung zur Prüfungsform
Die Portfolio-Prüfung umfasst 100 Punkte und besteht aus einem Referat (R) und einer Arbeitsprobe schriftlich (APS). Das Referat und die Arbeitsprobe schriftlich werden jeweils mit 50 Punkten gewichtet.
- Prüfungsanforderungen
Die Studierenden weisen nach, dass sie wesentliche interkulturelle Erkenntnisse auf die Bereiche der Wirtschaftspsychologie „Personal und Organisation“ und „Markt“ anwenden können.
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Wintersemester und Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch