Privatversicherungsrecht
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 21.02.2024.
- Modulkennung
22B0870
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
Winter- und Sommersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Das Privatversicherungsrecht ist in vielfältiger Weise für WirtschaftsjuristInnen von Bedeutung. Dies folgt aus der Vielzahl bestehender Versicherungsverhältnisse in nahezu allen Bereichen des Wirtschaftslebens. Dabei ist insbesondere auch eine stete Weiterentwicklung der zu versichernden Risiken zu berücksichtigen, wie z.B. die Cyberversicherung. Außerdem hat das Versicherungsvertragsrecht als Basis des Privatversicherungsrechts große Bedeutung für die Gestaltung anderer Vertragstypen: So sind beispielsweise die zivilrechtliche Gefährdungshaftung und die Pflichtversicherung eng miteinander verbunden.
- Lehr-Lerninhalte
1. Rechtsquellen des Versicherungsvertragsrechts
2. Abschluss des Versicherungsvertrags
2.1 Vertragsschlussmodelle
2.2 Informationspflichten des Versicherers
2.3 Beratungs- und Dokumentationspflichten des Versicherers
3. Recht der Versicherungsvermittler
4. Pflicht des Versicherungsnehmers zur Prämienzahlung
5. Obliegenheiten des Versicherungsnehmers
5.1 Gesetzliche Obliegenheiten
5.2 Vertraglicher Obliegenheiten
5.3 Verletzung vertraglicher Obliegenheiten vor und nach Eintritt des Versicherungsfalls
5.4 Konsequenzen einer Obliegenheitsverletzung
6. Leistung des Versicherers
6.1 Versichertes Interesse
6.2 Versicherungsschaden
6.3 Versicherungswert und Versicherungssumme
6.4 Unterversicherung, Überversicherung, Doppelversicherung
7. Übernommene Gefahr
7.1 Gefahrbeschreibung und Risikoausschlüsse
7.2 Vorvertragliche Anzeigepflicht
7.3 Gefahrerhöhung 6.
8. Versicherungsfall
8.1 Vorliegen und Kausalität
8.2 Herbeiführung des Versicherungsfalls
9. Obliegenheiten des Versicherungsnehmers beim Versicherungsfall / nach dem Versicherungsfall
10. Besonderheiten bei der Lebensversicherung, Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 45 Vorlesung Präsenz - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 105 Literaturstudium -
- Benotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit oder
- Klausur oder
- Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
- Bemerkung zur Prüfungsart
Die Auswahl der Prüfungsart aus den vorgegebenen Optionen obliegt der jeweiligen Lehrperson. Diese hält sich an die jeweils gültige Studienordnung.
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Hausarbeit: ca. 15 Seiten
Klausur: siehe jeweils gültige Studienordnung
Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung): ca. 20 Minuten Vortrag, Ausarbeitung ca. 5 Seiten
Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Privatrecht 1 und juristische Methodenlehre oder Wirtschaftsprivatrecht
- Wissensverbreiterung
Absolventinnen und Absolventen ordnen das Versicherungsvertragsrecht in seinen wesentlichen Grundzügen im Gefüge des Wirtschaftsprivatrechts ein. Sie bestimmen die speziallen Rechtsfragen des Privatversicherungsrechts, erläutern und beantworten diese, sei es als wirtschaftsjuristische MitarbeiterInnen für ein Unternehmen als Versicherungsnehmer, sei als MitarbeiterInnen in einem Versicherungsunternehmen. Dafür greifen sie insbesondere zurück auf ihre Kenntnisse zum Vertragsschluss, zu Vertragspflichten sowie deren Verletzungen und beschreiben die für sie neuen Besonderheiten von Versicherungsverträgen in diesen Zusammenhängen. Sie identifizieren ferner die typischen versicherungsrechtlichen Vertragsarten, nämlich die Lebensversicherung, Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung.
- Wissensvertiefung
Absolventinnen und Absolventen können die Besonderheiten, die sich beim Zustandekommen sowie aufgrund eines bestehenden Versicherungsverhältnisses ergeben, vom allgemeinen Privatrecht abgrenzen. Sie sind in der Lage, erforderliche Rechtshandlungen für ein Versicherungsunternehmen wie auch für einen Versicherungsnehmer zu verdeutlichen und zu begründen, was wann zu tun ist.
- Wissensverständnis
Absolventinnen und Absolventen prüfen aktuelle Fallbeispiele der höchstrichterlichen Rechtsprechung zum Privatversicherungsrecht. Dazu analysieren sie die jeweils relevanten Rechtsfragen. Sie beurteilen die Entscheidungsgründe der Gerichte und hinterfragen ihre Überzeugunskraft. Sie stellen ihre eigene Begründung diesen entgegen, würdigen das Für und Wider aller Argumente und entscheiden schließlich nach finaler Abwägung.
- Nutzung und Transfer
Absolventinnen und Absolventen analysieren Rechtsfragen aus dem Bereich des Privatversicherungsrechts, die sich aus dem Tagesgeschäft herleiten, wie auch solche, die fundamentale Bereiche eines Versicherungsunternehmens betreffen. Dabei geht es beispielsweise um die Entwicklung neuer Versicherungsprodukte oder um die Überarbeitung Allgemeiner Versicherungsbedingungen. Sie ermitteln die zentralen Problemfelder, arbeiten konkrete Lösungsvorschläge aus und realisieren diese.
- Wissenschaftliche Innovation
Absolventinnen und Absolventen erkennen Forschungsfragen z.B. nach einer Gesetzesreform oder im Zusammenhang mit der Nachfrage nach neuen Versicherungsprodukten durch die Kunden. Sie analysieren die vorhandene rechtliche Basis und entwerfen auf deren Grundlage Handlungsmöglichkeiten für Versicherungsunternehmen. Dazu entwicklen sie verschiedene Szenarien und arbeiten deren Vor- und Nachteile für die Beteiligten heraus.
- Kommunikation und Kooperation
Absolventinnen und Absolventen beschreiben in Unternehmen aktuelle Rechtsfragen unter Benennung von Beispielen. Dabei erläutern sie die Konsequenzen für das Unternehmen in seiner Gesamtheit wie auch für einzelne Bereiche. Sie binden fachfremde KollegInnen in die Diskussionen ein. Dabei umschreiben sie die Probleme für eine gemeinsame Diskussion. Sie kommunizieren Zwischenergebnisse und organisieren regelmäßige Abstimmungen mit allen betroffenen Abteilungen. Sie schlagen konkrete Lösungen vor.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Absolventinnen und Absolventen hinterfragen Abläufe und Regelungen im Unternehmen unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung. Sie bewerten beispielsweise die Effizienz von Versicherungsprodukten für die Versicherung wie auch für die Versicherungsnehmer. Sie begründen Verfahrensweise und entscheiden über ihre Fortsetzung oder Einstellung.
- Literatur
Lehrbuch in aktueller Auflage: Wandt, Manfred: Versicherungsrecht, Verlag Vahlen;
Arbeitsmaterialien: VVG und BGB in aktueller Auflage.
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Das Modul ist im Studiengang Wirtschaftsrecht LL.B. in die Vertiefung "Recht der Finanzdienstleistung" eingebunden. Die Teilnahme ist auch durch Studierende der betriebswirtschaftlichen Studiengänge möglich. Insofern wird auf den Studienverlaufsplan dieser Studiengänge verwiesen sowie auf die zuvor gempfohlenen Vorkenntnisse.
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Internationale Betriebswirtschaft und Management
- Internationale Betriebswirtschaft und Management, B.A. (01.09.2024)
- Wirtschaftsrecht (Bachelor)
- Wirtschaftsrecht, LL.B. (01.09.2024)
- Betriebswirtschaft und Management - WiSo
- Betriebswirtschaft und Management, B.A. (01.09.2024) WiSo
- Modulpromotor*in
- Aunert-Micus, Shirley
- Lehrende
- Aunert-Micus, Shirley
- Person unbekannt