Professionelle Kommunikation-Ergotherapie
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 7.0 vom 27.05.2021
- Modulkennung
22B1082
- Modulname (englisch)
Professional Communication in Occupational Therapy
- Studiengänge mit diesem Modul
Ergotherapie, Physiotherapie (dual) (B.Sc.)
- Niveaustufe
1
- Kurzbeschreibung
Das Modul befasst sich mit den allgemeinen und spezifischen Merkmalen der Kommunikation (ICF, S.101) sowie Kommunikations- und Beziehungsgestaltung im professionellen Kontext.In der Ergo- und Physiotherapie sowie der Logopädie stellt die Kommunikation zwischen Therapeut und Patient einen zentralen Einflussfaktor dar, der neben der fachlichen Qualifikation mitentscheidend für den Behandlungserfolg sein kann. In diesem Seminar werden Kommunikationsmodelle und Methoden der Gesprächsführung auf die spezifischen Anforderungen der Zielgruppe abgestimmt - sowohl mit Bezug auf die Arbeit als Physio-/Ergotherapeuten und Logopäden als auch auf die Anforderungen im Studium.Die Studierenden sollen grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten in der Gestaltung von Kommunikations- und Interaktionsprozessen erwerben und im Kontext therapeutischen Handelns sowohl in der Therapeut-Patient-Interaktion als auch im Multiprofessionellen Team anwenden können.Die kommunikativen Fertigkeiten werden vor allem durch praktische und praxisnahe Übungen, sowie durch ausgeprägte selbstreflexive Methoden entwickelt. Die Vermittlung theoretischer Inhalte geschieht durch Literaturstudium und Impulsreferate.
- Lehrinhalte
- Grundlagen und Training der Gesprächsführung
1.1 Grundlagen der Kommunikation (Kommunikationsmodelle/-theorien)
1.2 Klientenzentrierung und Empowerment
1.2.1 Personen-/ Patienten-/Klientenzentrierung – Klientenzentrierte Gesprächsführung nach Rogers
1.2.2 Förderung von Empathie, Akzeptanz und Kongruenz
1.2.3 Aufbau von Beziehungen
1.2.4 Empowermentprozesse
1.2.5 Techniken
1.3 Systemische Beratung
1.3.1 Systemverständnis in der Gesprächsführung
1.3.2 Ziel-, Ressourcen- und Lösungsorientierung
1.3.3 Techniken
1.4 Gesprächsführung in besonderen Therapiesituationen (Krisen, Suizid), Krisenintervention
1.5 Interkulturelle Kommunikation - Interprofessionelle Prozesse
2.1 Professionelle Kommunikation im beruflichen Umfeld
2.2 Grundlagen der Moderation
2.3 Kollegiale Beratung
2.4 Supervision
- Grundlagen und Training der Gesprächsführung
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden erwerben ein breit angelegtes Wissen zum Thema Kommunikation.
Sie kennen relevante Kernaussagen grundlegender Kommunikationsmodelle sowie die Einsatzmöglichkeiten der wichtigsten Techniken der Gesprächsführung.
Sie wissen um die Merkmale einer klientenzentrierten Grundhaltung in ihrer Bedeutung für eine offene und wertschätzende Gesprächsatmosphäre.
Wissensvertiefung
Die Studierenden vergleichen einzelne Kommunikationsmodelle und Techniken der Gesprächsführung, diskutieren sie und vergleichen sie im Hinblick auf ihre Anwendung in der therapeutischen Praxis.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden bereiten Beratungsgespräche angemessen vor, führen sie durch und reflektieren sie umfassend.
Sie setzen in der Gestaltung von Gesprächen unterschiedliche Gesprächsmethoden (wie zum Beispiel Fragetechniken, Perspektivwechsel, aktives Zuhören) konstruktiv und zielorientiert ein.
Sie beachten hierbei individuelle, kulturelle, soziale und gruppenspezifische Diversitäten, um diese in ihrer Gesprächsführung zu berücksichtigen.
Sie unterstützen und beraten Klienten in ihren Copingstrategien zur Bewältigung von Krankheit und Behinderung und befähigen sie im Sinne von Empowerment zur Selbsthilfe und Selbstmanagement.
Sie wenden Methoden der Teamreflexion an und gestalten die Zusammenarbeit im Team konstruktiv.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden leiten Gespräche zielorientiert und stellen sich dabei auf Gesprächspartner individuell ein.
Sie erkennen deren Kommunikations- und Sprachmuster und können diese sowohl adaptieren als auch konterkarieren.
Sie verfügen in kommunikativen Situationen über eine sensibilisierte Wahrnehmung bezüglich dem Gesprächspartner, der eigenen Person sowie dem Umfeld und den Rahmenbedingungen.
Sie lassen sich auf Prozesse der Selbstreflexion ein und können diese kritisch-konstruktiv gestalten.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden beurteilen die eigene Kommunikation als auch die ihrer Gesprächspartner, um Gespräche konstruktiv und zielorientiert zu führen.
Sie kennen kulturabhängige Werte und Kommunikationsmuster und berücksichtigen sie in der Gestaltung der therapeutischen Beziehung.
Sie nutzen Prozesse der Selbstreflexion, um Gespräche zu gestalten.
- Lehr-/Lernmethoden
SeminareÜbungen mit Rollenspielen und Videoeinsatz zur Reflexion/SupervisionLehrgespräche/BeratungSelbststudiumFallstudienArbeit in Kleingruppen
Aufbauend auf den Erfahrungen der Studierenden werden konkrete Fallbeispiele bearbeitet. Der Gesprächsverlauf wird in Rollenspielen als Prozess verdeutlicht und mit Hilfe von systemischen Analysen reflektiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Vorkenntnisse aus den Modulen der Ergotherapie zu Gegenstand und Aufgabenfelder der Therapieberufe und der therapeutischen Haltung
- Modulpromotor
Berding, Jutta
- Lehrende
- Biege, Thomas
- Lehrende der Berufsfachschule
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 15 Vorlesungen 30 Übungen 15 betreute Kleingruppen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 40 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 30 Kleingruppen 20 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
Argyle, M. (2002): Körpersprache und Kommunikation, Das Handbuch zur nonverbalen Kommunikation. Paderborn (Junfermann)
Cohn, R. (2004): Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion. 15. Aufl. Stuttgart (Klett-Cotta)
Dahmer, H. & Dahmer, J. (2003): Gesprächsführung. Stuttgart (Thieme)
Dehn-Hindenberg, A. (2010): Gesundheitskommunikation im Therapieprozess. Idstein: Schulz-Krichner
Delfos, M.F. (2011): "Sag mir mal..." - Gesprächsführung mit Kindern. 7. Aufl. Weinheim: Beltz Verlag
Fietkau, H.-J. (2001): Psychologie der Mediation. Berlin (Edition Sigma)
Elzer, M. (Hrsg.) (2009): Kommunikative Kompetenzen in der Physiotherapie. Lehrbuch der Theorie und Praxis verbaler und nonverbaler Interaktion. Bern: Huber Verlag
Glasl, F. (1994): Konfliktmanagement. Bern u. a. (Haupt)
Hoos-Leistner, H.; Balk, M. (2008): Gesprächsführung für Physiotherapeuten: Theorie - Techniken - Fallbeispiele, 1. Auflage, Stuttgart: Thieme Verlag
Rogers, C. (1951): Client-centered Therapy. Boston 1951 (Dt. 1973: Die klient-bezogene Gesprächstherapie. München (Kindler))
Satir, V. (1975): Selbstwert und Kommunikation. München (Pfeiffer)
Sautter, C. (2009): Systemische Beratungskompetenz.. Wolfegg (Verlag für Systemische Konzepte)
Schulz von Thun, F. (1991): Miteinander Reden. Bd. 1.-3 Reinbek (Rowohlt)
Schulze, B. (1998): Kommunikation im Alter., Opladen (Westdeutscher Verlag)
Watzlawick, P., Beavin, J.H. & Jackson, D.D. (1996): Menschliche Kommunikation: Formen Störungen, Paradoxien. Bern (Verlag Hans Huber)
- Prüfungsleistung
- Klausur 2-stündig
- Portfolio Prüfung
- Präsentation
- Bemerkung zur Prüfungsform
Die Portfolio-Prüfung umfasst 100 Punkte und beinhaltet eine einstündige Klausur und eine mündliche Prüfung. Die Klausur wird mit 85 Punkten und die mündliche Prüfung mit 15 Punkten gewichtet.
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch