ZPO

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 07.01.2025.

Modulkennung

22B1151

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

WirtschaftsjuristInnen befassen sich in Unternehmen u.a. damit, wie man sich als Partei im Rahmen eines Gerichtsverfahrens verhalten sollte, insbesondere, in welcher Weise Ansprüche unter Zuhilfenahme der zuständigen Gerichte geltend gemacht und durchgesetzt werden können. Dafür ist ein fundierter Überblick über die wesentlichen Bereiche der deutschen Gerichtsbarkeit, ihre Aufgaben (unter Einbeziehung von Eilverfahren und Zwangsvollstreckung), Zuständigkeitsvoraussetzungen, Prozessgrundsätze sowie Angriffs- und Verteidigungsmittel der Parteien eines Zivilprozesses zwingend erforderlich.

Lehr-Lerninhalte

1. Aufbau der Zivilgerichtsbarkeit und Zuständigkeiten

2. Verfahrensablauf und –grundsätze

3. Zulässigkeitsvoraussetzungen einer Zivilklage und Klagearten

4. Verteidigungsmöglichkeiten de beklagten Partei

5. Versäumnisverfahren

6. Beweisverfahren

7. Möglichkeiten einer Prozessbeendigung durch die Parteien

8. Rechtsmittel

9. Einstweilige Verfügung 

10. Grundzüge der Zwangsvollstreckung

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
45VorlesungPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
105Literaturstudium-
Benotete Prüfungsleistung
  • Klausur
Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Klausur: Siehe jeweils gültige Studienordnung

Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Privatrecht 1 - 3

Wissensverbreiterung

Studierende, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, legen im Unternehmen dar, wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist, eine Forderung klageweise geltend zu machen. Außerdem beschreiben Sie die Möglichkeiten, sich gegen einen Dritten zur Wehr zu setzen. Sie erklären das Für und Wider eines Gerichtsverfahrens. Sie verdeutlichen die Erfolgsaussichten, wobei sie diese in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht unterscheiden.

Wissensvertiefung

Absolventinnen und Absolventen erörtern im Unternehmen die verschiedenen Möglichkeiten, sich gegen einen Anspruch zu verteidigen oder ihn geltend zu machen, wenn ein Gerichtsverfahren in Gang gesetzt werden soll oder worden ist. Sie kennen die materiell-rechtlichen Voraussetzungen und setzen diese in Beziehung zu den prozessualen Erfordernissen. Sie stellen die Erfolgsaussichten beider streitender Parteien einander gegenüber und zeigen Lösungswege auf.

Wissensverständnis

Absolventinnen und Absolventen beurteilen Angriffs- oder Verteidigungsmöglichkeiten vor einem oder während eines Gerichtsverfahren(s) für das Unternehmen, für welches sie tätig sind. Sie überprüfen und kommentieren mögliche Beweismittel und beurteilen, ob diese voraussichtlich erfolgversprechend sind oder nicht. Sie analysieren zu jedem Zeitpunkt eines laufenden Zivilprozesses die Lage, in der sich das Unternehmen befindet und bewerten bisherige Erfolge bzw. negative Entwicklungen.

Nutzung und Transfer

Absolventinnen und Absolventen analysieren die Sinnhaftigkeit eines Gerichtsverfahrens. Sie arbeiten die dortigen Lösungsmöglichkeiten und Konsequenzen für das eigene Unternehmen heraus. Sie bewerten die weiteren Folgen unter Einbeziehung der Beurteilung des Gegeners z.B. im Hinblick auf seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.

Wissenschaftliche Innovation

Absolventinnen und Absolventen leiten aus Erfahrungen, die sie im Laufe verschiedener Gerichtsverfahren gewonnen haben, Verhaltensvorschläge für die Zukunft ab. Dazu werten sie die Erfolgsquote unter Einbeziehung der eingesetzten Beweismittel aus. Sie entwerfen neue Regelungen, um in einzelnen Bereichen gerichtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Kommunikation und Kooperation

Absolventinnen und Absolventen tauschen sich mit fachfremden KollegInnen aus, indem sie  ihnen von Abläufen aktueller Gerichtsverfahren, in die das Unternehmen eingebunden ist, berichten. Ferner schildern sie, ob ein Gerichtsprozess in Gang gesetzt werden sollte. Dabei zeigen sie auf, welche Aktionen im Gerichtsverfahren erforderlich sind und was dazu veranlasst werden muss. Sie erklären beispielsweise, welche Beweismittel für eine Tatsachenbehauptung zulässig sind und schlage solche vor.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Absolventinnen und Absolventen wägen sorgfältig die Sach- und Rechtslage ab. Sodann entscheiden und begründen sie, wie sich das Unternehmen vor oder im Rahmen einer prozessualen Auseinandersetzung verhalten sollte.

Literatur

Lehrbücher, jeweils in aktueller Auflage: Musielak/Voit: Grundkurs ZPO, C. H. Beck Verlag; Jacoby, Florian, Zivilprozessrecht, Verlag Vahlen; Pohlmann, Petra, Zivilprozessrecht, Verlag C.H. Beck

Arbeitsmaterialien: ZPO, Schönfelder Deutsche Gesetze in aktueller Auflage

Zusammenhang mit anderen Modulen

Das Modul knüpft an die materiell-rechtlichen Kenntnisse der Studierenden aus den Modulen PR 1 bis 3 an. Nur unter Berücksichtigung des materiellen Rechts kann beurteilt werden, ob ein Zivilprozess Aussicht auf Erfolg hat oder nicht.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Wirtschaftsrecht (Bachelor)
    • Wirtschaftsrecht, LL.B. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Aunert-Micus, Shirley
    Lehrende
    • Aunert-Micus, Shirley