Soziale Exklusion und Inklusion im Kontext Sozialer Arbeit

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 01.12.2023.

Modulkennung

22B1228

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

In diesem Modul werden unterschiedliche Theorien und Formen sozialer Exklusion und Inklusion vorgestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Soziale Arbeit diskutiert. Vor dem Hintergrund postmoderner, pluralisierter Gesellschaftskonzepte werden theoretische Erklärungsmuster und Determinanten sozialer Ungleichheitsdimensionen erörtert, die sich in unterschiedlichen Formen von Armut, gesundheitlicher Ungleichheit und Bildungsungleichheiten äußern.  

Lehr-Lerninhalte

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verfügen über ein Basiswissen über Auslöser und Mechanismen sozialer Exklusionsprozesse. Sie kennen empirische Befunde zu Familien in prekären Lebenslagen, zu Armut, Krankheit, Migration, Unterversorgung und weiteren Benachteiligungsdimensionen. Die Studierenden können den Auftrag Sozialer Arbeit im Zusammenhang mit den thematisierten Problemen beschreiben und sie sind in der Lage, im Hinblick auf die korrespondierenden Arbeitsfelder Möglichkeiten und Grenzen der Profession zu benennen.

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
60VorlesungPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Literaturstudium-
30Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
30Prüfungsvorbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung) oder
  • Klausur oder
  • Portfolio-Prüfungsleistung
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und besteht aus den Prüfungselementen Präsentation (PR) und einstündige Klausur (K1). Die Präsentation wird mit 20 Punkten gewichtet. Die abschließende Klausur (K1) wird mit 80 Punkten gewichtet.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Klausur: siehe jeweils gültige Studienordnung

Referat: ca. 15-20 Minuten; dazugehörige Ausarbeitung: ca. 10-15 Seiten

Präsentation im Rahmen der Portfolio Prüfung: ca. 10-15 Minuten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung präzisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Für den Transfer von theoretischen Erklärungsmodellen und ihren Konsequenzen für die Soziale Arbeit wird Organisationswissen aus dem Modul „Praxisfelder der Sozialen Arbeit“ des ersten Semesters empfohlen.

Wissensverbreiterung

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können Modelle zur Erklärung sozialer Exklusion und Ungleichheit beschreiben und können sie im Zusammenhang gesellschaftlicher Entwicklungen und (sozial)-politischer Entscheidungen einordnen. 

Wissensvertiefung

Die Studierenden haben Kenntnisse von Theorien sozialer Exklusion und Inklusion und können ihre Bedeutung für das Handeln in der Sozialen Arbeit einschätzen.

Wissensverständnis

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verstehen Exklusion und Inklusion nicht allein als individuelle Herausforderung, sondern haben ein vertieftes Verständnis für strukturelle bzw. gesellschaftspolitische Hintergründe entwickelt, die soziale Exklusionsprozesse fördern und ggf. Inklusion erschweren kann. Sie können die Anforderungen und Herausforderungen, die sich für die Soziale Arbeit (z. B. im Kontext Sozialer Hilfen oder des politischen Mandats der Sozialen Arbeit) ergeben, kritisch bewerten.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, sind in der Lage, die thematisierten theoretischen Bezüge als Grundlage für die Entwicklung sozialarbeiterischer Handlungsoptionen zu nutzen. Sie können grundlegende theoretische Erklärungen und empirischen Befunde mit den lebensweltlichen Erfahrungs- und Bewältigungsweisen von sozialer Ausgrenzung und Armut auf Seiten der Klient*innen verknüpfen.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden können aus der Analyse aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Thematik Desiderate und Hypothesen für die anwendungsbezogene Forschung und auf Inklusion orienterte Praxis ableiten

Kommunikation und Kooperation

Studierende kennen die theoretischen Hintergründe und Differenzierungen des Exklusions- und Inklusionsbegriffs und können sie in unterschiedlichen professionellen Zusammenhängen und Organisationsformen anwenden.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden setzen sich unter (selbst)kritischer Perspektive mit Haltungsanforderungen in der diskriminierungskritischen Sozialen Arbeit auseinander und können fachlich fundierte Auseinandersetzungen zu professionellem Handeln führen.

Literatur

Anhorn, R./Bettinger, F./Stehr, J. (2008) (Hrsg.): Sozialer Ausschluss und Soziale Arbeit.

Positionsbestimmungen einer kritischen Theorie und Praxis Sozialer Arbeit. Wiesbaden: VS-Verlag.

Beck, U. (1998): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp (Nachdruck der Erstauflage von 1986).

Bude, H./Willisch, A. (Hrsg.) (2006): Das Problem der Exklusion: Ausgegrenzte, Entbehrliche, Überflüssige. Hamburg: Hamburger Edition HIS.

Castel, R. (2008): Die Metamorphosen der sozialen Frage: eine Chronik der Lohnarbeit. Konstanz: UVK

Chassé, K.A./Wensierski, H.-J. Von (Hrsg.) (2012): Praxisfelder der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. (2. Aufl.) Weinheim und München: Juventa.

Gerull, S. (2011): Armut und Ausgrenzung im Kontext Sozialer Arbeit. Weinheim und München: Juventa.

Huster, E.-U./Boeckh, J./Mogge-Grotjahn, H. (Hrsg.) (2018): Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung. (2. Aufl.) Wiesbaden: VS-Verlag.

Kronauer, M. (2010): Exklusion: Die Gefährdung des Sozialen im hoch entwickelten Kapitalismus. Campus Verlag. (2. Auflage)

Lutz, R. (Hrsg.) (2012): Erschöpfte Familien. Wiesbaden: VS-Verlag.

Marquardsen, K. (Hrsg.) (2022):  Armutsforschung. Handbuch für Wissenschaft und Praxis, Baden Baden: Nomos Verlag.

Paugam, S. (2008): Die elementaren Formen der Armut. Hamburg: Hamburger Edition HIS.

Thiersch, H. (2009): Lebensweltorientierte Soziale Arbeit – Aufgaben der Praxis im sozialen Wandel, 7. Aufl. Weinheim und München: Juventa.

Zusammenhang mit anderen Modulen

Studierende erkennen die inhaltlichen Verknüpfungen zu den Modulen des ersten Semesters
(insbesondere „Praxisfelder der Sozialen Arbeit“ sowie „Soziologische Grundlagen der Sozialen Arbeit“) und sie gleichen die Lerninhalte dieses Moduls mit den parallel belegten Modulen des zweiten Semesters ab. 

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Soziale Arbeit
    • Soziale Arbeit, B.A. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Hensen, Gregor
    Lehrende
    • Hensen, Gregor