Migration und Akkulturation

Kurzbeschreibung: Die Studierenden beschäftigen sich mit zentralen Fragestellungen, Theorien, Forschungsbefunden und Handlungsoptionen im Themenfeld Migration und Akkulturation. Ziel ist es Migrations- und Integrationsrealitäten von Menschen mit Migrationshintergrund zu verstehen. Bearbeitet werden u.a. Migrationsmotive, -ursachen und -erwartungen, Integrationsprobleme und -erfolge sowie intergenerative und genderspezifische Migrationserfahrungen. Über die Analyse von Sozialstrukturdaten erfolgt zudem eine Bearbeitung der Teilhabeverhältnisse von Menschen mit Migrationshintergrund im Einwanderungsland Deutschland. Dabei werden die Diversitätsmerkmale Alter, Geschlecht, Schicht und Milieu besonders berücksichtigt, um den komplexen Lebenslagen von Menschen mit Migrationshintergrund mit einer differenzierten Sichtweise zu entsprechen. Die Studierenden diskutieren vor dem Hintergrund einer intersektionalen Perspektive für verschiedene Praxisfelder und Interventionsbereiche der Sozialen Arbeit migrations- und kultursensible Konzepte.

Lehrinhalte

Lernergebnisse / Kompetenzziele: Wissensverbreiterung
Die Studierenden kennen Migrations- und Akkulturationstheorien und können die Lebenslagen von Menschen mit Migrationshintergrund anhand dieser Modelle erklären. Sie können dadurch eine interdisziplinäre und intersektionale Perspektive einnehmen.
Wissensvertiefung
Die Studierenden können die Wissensgrundlage auf konkrete Praxisfelder, Aufgabengebiete und Fallbeispiele übertragen und erlagen ein vertieftes Verständnis der Theoriemodelle und der daraus abzuleitenden Handlungsoptionen.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden sind aufgrund ihrer Wissensbasis in der Lage sozialarbeiterische Handlungsoptionen für Menschen mit unterschiedlichen Migrationserfahrungen, Integrationsperspektiven und Akkulturationsstilen zu entwickeln.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können in verschiedenen Settings mit Klienten mit Migrationshintergrund arbeiten, d.h. migrations- und kultursensibel kommunizieren.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden verstehen Migration und Akkulturation als komplexes, von Individuen und Gruppen zu bewältigendes Geschehen, das zur Querschnittsaufgabe sozialarbeiterischen Handelns werden kann, insbesondere dann, wenn die Teilhabe in mehreren Teilhabebereichen gefährdet ist.

Lehr-/Lernmethoden: Vorlesung, Gruppenarbeit, Falldarstellungen, Selbststudium, Internet-Recherchen und andere E-Learning-Methoden

Empfohlene Vorkenntnisse: Das Modul 1 des Vertiefungsgebiets "Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft" (3. Sem.) und das Modul "Soziale Exklusion und Inklusion im Kontext Sozialer Arbeit“ (2. Sem.)

Lehr-/Lernkonzept

Workload Dozentengebunden
Std. Workload	Lehrtyp
60	Vorlesungen
Workload Dozentenungebunden
Std. Workload	Lehrtyp
90	Veranstaltungsvor-/-nachbereitung

Literatur: Bade, K. J./Emmer, P. C./Lucassen, L./Oltmer, J. (Hg.) (2008). Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert vom 17. Jahrhundert zur Gegenwart. Ferdinand Schöningh: Paderborn

Butterwege, C. (2010). Armut von Kindern mit Migrationshintergrund: Ausmaß, Erscheinungsformen und Ursachen. VS: Wiesbaden

Hahn, P. (2006). Theorien zur internationalen Migration. Ausgewählte interdisziplinäre Migrationstheorien und deren zentralen Aussagen. Lucius & Lucius: Stuttgart

Herwartz-Emden, L./Riecken, A. (2001). Frauen in der Migration. In A. Franke/A. Kämmerer (Hg.). Klinische Psychologie der Frau. Ein Lehrbuch. Göttingen: Hogrefe, S. 581-611

Meier-Braun, K.-H./Weber, R. (Hg.) (2013). Integrationsland Deutschland. Begriffe - Fakten – Kontroversen. Kohlhammer: Stuttgart

Oltmer, J. (Hg.) (2003). Migration steuern und verwalten. Deutschland vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart (IMIS-Schriften, Bd. 12). V & R: Göttingen

Treichler, A./Cyrus, N. (Hg.) (2004). Handbuch Soziale Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft. Brandes & Apsel: Frankfurt a.M.

Zick, A. (2010). Psychologie der Akkulturation. Neufassung eines Forschungsbereichs. VS: Wiesbaden

Prüfungsleistung