Gesundheitsförderung, Prävention und Bewältigung von Belastungssituationen

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 10.0 vom 16.03.2021

Modulkennung

22B1327

Modulname (englisch)

Health Promotion, Prevention and Coping

Studiengänge mit diesem Modul
  • Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie (B.Sc.)
  • International Physiotherapy (B.Sc.)
Niveaustufe

2

Kurzbeschreibung

Das Modul dient der Festigung, Vertiefung und Erweiterung der während der ersten drei Ausbildungsjahre erworbenen Kentnisse im Handlungsfeld Gesundheitsförderung, Prävention und Förderung der Bewältigung von belastenden Lebenssituationen. Hierzu werden vertiefende Kenntnisse über verschiedene Modelle von Gesundheit und Krankheit vermittelt. Darauf wird der Stellenwert der Bewältigung von kritischen Lebenssituationen für die therapeutische Arbeit erarbeitet und Einflußgrößen beschrieben. Weiter werden die theoretischen Grundlagen für die Arbeit im Handlungsfeld Gesundheitsförderung und Prävention vermittelt. Im Verlauf der Veranstaltung können Studierende einen vertiefenden Schwerpunkt wählen (Bewältigung von belastenden Lebenssituationen oder Gesundheitsförderung / Prävention) wo im Rahmen von individuell wählbaren Projekten konkrete Setting- oder problemspezifische Ansätze in den Gesundheitsberufen erarbeitet werden.

Lehrinhalte
  • LE1: Gesundheitsmodelle und Faktoren der Bewältigungs-kompetenz (2 SWS)Verständnis von Gesundheit und Krankheit
  • Modelle von Gesundheit und Krankheit (pathogenetisches Modell, biomedizinische und biopsychosoziale Krankheitsmodelle, Selbstaktualisierung, Salutogenese)
  • Klassifikationen von Gesundheit und Krankheit (ICD-10 / DSM IV, WHO-Gesundheitsmodell und ICF)
  • Chronische Erkrankungen und ihre Folgen
  • Bewältigung von Krisen und chronischen Belastungen (Coping, Phasenmodelle der Bewältigung)
  • Resilienz und Resilienzfaktoren
  • Ansätze zur Förderung der Entwicklung von Resilienz
  • Unterstützung der Bewältigung von Belastungssituationen (Förderung der Bewältigungskompetenz, Unterstützung der Bewältigung in Interventionsprozessen)

    LE2(1 SWS): Grundlagen der Gesundheitsförderung und Prävention
  • Theoretische Grundlagen
  • Gesetzliche Grundlagen und Finanzierung
  • Prävention und Gesundheitsförderung im Lebenslauf – Zielgruppen und Settings
  • Epidemeologisch relevante Problemfelder
  • Entwicklung gesundheitsförderlichen Verhaltens (Theorien zu Verhalten und Verhaltensänderung, z.B. Rubikon-Modell, Health Belief Modell, Transtheoretisches Modell)

    Vertiefungen:LE3a: Förderung der Bewältigungskompetenzen für schwierige Lebenssituationen (1SWS)
  • Klientelgruppen und Merkmale (chronische Schmerzen, chronische psychische Belastung durch Stress, Burnout, Depression, akute Lebenseinschnitte (z.B. Schlaganfall)
  • Theorien und Ansätze zur Förderung von Bewältigungskompetenzen (Psychologische Gesundheitsförderung, Achtsamkeitsbasierte kognitive Verhaltenstherapie)
  • Programme zum Management chronischer Schmerzen und psychischen Belastungszuständen

    LE3b: Projekt Gesundheitsförderung und Prävention (1 SWS)
  • Rolle der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe in Gesundheitsförderung und Prävention
  • Interdisziplinarität
  • Ansätze und Methoden zur Gesundheitsförderungs- und Prävention
  • Anwendungsbeispiele in verschiedenen Settings, z.B. Kindergarten/Vorschule, Schule, Studium, Arbeitsplatz
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden kennen Modelle von Gesundheit und Krankheit, diskutieren auf dieser Basis die unterschiedlichen Betrachtungsweisen und können sie zum Verständnis der Gesundheitsprobleme ihrer Patienten oder Kunden heranziehen. Sie kennen Grundlagen und Konzepte von Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation und differenzieren Zuständigkeiten und Gegenstand. Sie können Faktoren für eine erfolgreiche Krisenbewältigung beschreiben. Sie kennen relevante Theorien aus dem Bereich der Bewältigungsforschung bzw. prävention und Gesundheitsförderung und können von Präventionskonzepten und können ihren Stellenwert in Ansätzen zur Förderung der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen, Gesundheitsförderung und Prävention beschreiben.
Wissensvertiefung
Die Studierenden erkennen spezifische Besonderheiten in den Bewältigungsrisiken verschiedene Klientelgruppen.
Sie können die Gesundheitsrisiken verschiedener Klientelgruppen im Lebenslauf beschreiben.
An Praxisbeispielen erklären sie Eigenarten von Konzepte zur Prävention, der Förderung des Gesundheitsverhaltens oder der Bewältigung belastender Lebenssituationen in der Ergo- und Physiotherapie.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden wenden Modelle von Gesundheit und Krankheit zum Verständnis menschlicher Funktionszustände an. Die Studierenden fördern die Compliance und Copingstrategien ihrer Patienten und Kunden auf der Basis anerkannter Theorien.

Die Studierenden entwickeln auf der Basis anerkannter Prinzipien eigene Ansätze für ein Präventionskonzept. Sie wenden Methoden und Konzepte zur Prävention und Gesundheitsförderung aktiv an.

Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können über Modelle der Gesundheit und Bewältigung sowie über theoretische Ansätze in Gesundheitsförderung und Prävention diskutieren und ihre Nutzung im Rahmen von berufsrelevanten Interventionsansätzen darstellen und reflektieren.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden kennen wesentliche Theorien und Ansätze zur Förderung der Bewältigung und Gesundheit sowie der Prävention und können diese im Rahmen individueller beruflicher Problemstellungen und bei der Interpretation von Klientelproblemen nutzen.
Die Studierenden können aus verschiedenen bestehenden Programmen zur Förderung der Bewältigung oder Gesundheit bzw. zur
Prävention geeignete Programme für die Intervention mit bestimmten Klientelgruppen in Abhängigkeit von Problemstellung, Lebensbereichen und Lebenswelten auswählen.
Die Studierenden können bereichsspezifische Interventions- und Beratungsprogramme auf Anwendbarkeit in spezifischen beruflichen Kontexten einschätzen.

Lehr-/Lernmethoden

VorlesungSeminaristische Vertiefung: Die Studierenden erarbeiten anhand ausgewählter Fragestellungen unter Nutzung des vermittelten Wissens und zusätzlichen Recherchen geeignete beschriebene methodische Ansätze für die Arbeit mit bestimmten Klientelgruppen.

Modulpromotor

Fischer, Andreas

Lehrende
  • Fischer, Andreas
  • Hansen, Hilke
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
50Vorlesungen
10Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
40Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
50Hausarbeiten
0Hausarbeiten
Literatur

Anderssen-Reuster (Hrsg.) (2011): Achtsamkeit im Psychotherapie und Psychosomatik. Schattauer Verlag, Stuttgart

Bengel, J; Koch, U. (2002): Grundlagen der Rehabilitationswissenschaften, Springer, Berlin

Bonita; Beaglehole; Kjellström (2008): Einführung in die Epidemiologie, Hans Huber Verlag, Bern Franke, Alexa (2010): Modelle von Gesundheit und Krankheit. Verlag Hans Huber, Bern

Hurrelmann, Klaus (Hrsg.) (2006): Handbuch Gesundheitswissenschaften, Juventa-Verlag, Weinheim

Hurrelmann, Klaus; Klotz, Theodor; Haisch, Jochen: Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung, Huber-Verlag, Bern 2010

Kabat-Zinn, Jon (2013): Gesund durch Meditation - das vollständige Grundlagenwerk zum MBSR. OW Barth Verlag

Kaluza, Gert (2015): Stressbewältigung, Springer Verlag, Heidelberg 2015

Prüfungsleistung
  • Klausur 2-stündig
  • Hausarbeit
  • Referat
Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Wintersemester und Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch