Lebenslage Alter

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 25.02.2025.

Modulkennung

22B1416

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Der demographische Wandel führt zu nachhaltigen gesellschaftlichen Veränderungen, die nicht nur eine Gestaltungaufgabe der Politik sind. Die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession will den sozialen Wandel begleiten und Teilhabe und selbstbestimmte Lebensführung bis ins hohe Alter sichern. Die Studierenden beschäftigen sich in diesem Modul mit der Lebensphase Alter und lernen disziplinäre wie interdisziplinäre Ansätze kennen. Diese Lebensphase wird aus verschiedenen Perspektiven beschrieben, z.B. der Verletzlichkeits- oder der Reifeperspektive (vgl. Kruse 2017). Untersucht wird, welche seelisch-geistigen Entwicklungsprozesse im Alter möglich sind, die für das Selbstverständnis alter Menschen jenseits verschiedener Formen der Verletzlichkeit Bedeutung haben. Entscheidendes Gewicht haben dabei die Sorgestrukturen, das heißt Beziehungen, in denen alte Menschen Unterstützung anbieten wie auch Unterstützung empfangen. Weiterhin sind die Lebensbedingungen der Menschen (einschließlich der rechtlichen Bedingungen) für deren körperliche, seelisch-geistige und soziale Situation sowie für die Möglichkeiten, diese zu gestalten, von Bedeutung.

Lehr-Lerninhalte

Theoretisch angelegtes Seminar mit Diskussionen und Gastreferent*innen aus dem Bereich „Arbeit mit älteren Menschen“.
1. Was ist Alter(n)?
2. Gewinne und Verluste im Alter
3. Differenzierung zwischen dem dritten und vierten Lebensalter
4. Genetische Einflüsse auf die Lebenserwartung
5. Notwendige Differenzierung zwischen Alter und Krankheit
6. Psychische Entwicklungsgewinne des Alters; Gestaltung des eigenen Alterns
7. Weltgestaltung im hohen Alter/Weltgestaltung bei erhöhter Vulnerabilität
8. Rahmenbedingungen der gelingenden Verarbeitung und Bewältigung von Verletzlichkeit
9. Alter(n) als gesellschaftliches Problem?

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
20SeminarPräsenz-
15VorlesungPräsenz-
20betreute KleingruppenPräsenz-
5PrüfungPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
45Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
45Literaturstudium-
Benotete Prüfungsleistung
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung) oder
  • Portfolio-Prüfungsleistung oder
  • Hausarbeit
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Portfolio Prüfung umfasst 100 Punkte und setzt sich aus den Prüfungselementen Präsentation (PR) und Hausarbeit (HA) zusammen, die jeweils mit 50 Punkten gewichtet werden

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Hausarbeit: ca. 20 Seiten

Referat: ca. 30 Minuten; dazugehörige Ausarbeitung: ca. 15 Seiten

Präsentation im Rahmen der Portfolio Prüfung: ca. 30 Minuten

Hausarbeit im Rahmen der Portfolio Prüfung: ca. 15 Seiten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung präzisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Kenntnisse aus den psychologischen, pädagogischen und soziologischen Grundlagen-Modulen

Wissensverbreiterung

Studierende kennen die Hintergründe, die Geschichte und Ausformungen der Diskussion um die Lebensphase Alter und deren Bedeutung für die Entwicklung von Konzepten für die Soziale Arbeit. Sie kennen verschiedene Perspektiven in Bezug auf die Lebensphase Alter.

Wissensvertiefung

Die Studierenden können die Wissensgrundlage auf konkrete Praxisfelder, Aufgabengebiete und Fallbeispiele übertragen und besitzen ein vertieftes Verständnis der Theoriemodelle und der daraus abzuleitenden Handlungsoptionen. Sie können zwischen verschiedenen Altersphasen differenzieren.

Wissensverständnis

Studierende können die Lebensphase Alter und die damit verbundenen Dimensionen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven betrachten, einordnen und ihren Praxisnutzen bewerten. Sie können die Bedeutung dieser Themen und ihrer benachbarten Konzepte auf politischer, strategischer und fachlich-methodischer Ebene einschätzen.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden sind aufgrund ihrer Wissensbasis in der Lage, sozialarbeiterische Handlungsoptionen für alte Menschen zu entwickeln. Studierende kennen Konzepte und Ansätze, die sie auf die Praxis übertragen können.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden leiten Forschungsfragen ab und definieren sie; erklären und begründen ihre jeweiligen Operationalisierungen von Forschung; wenden Forschungsmethoden an und legen Forschungsergebnisse dar und erläutern sie.

Kommunikation und Kooperation

Sie präsentieren ihre Ergebnisse mündlich und schriftlich und schätzen die Aussagekraft der Ergebnisse adäquat ein.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden

  • entwickeln ein berufliches Selbstbild, das sich an Zielen und Standards professionellen Handelns in vorwiegend außerhalb der Wissenschaft liegenden Berufsfeldern orientiert;
  • begründen das eigene berufliche Handeln mit theoretischem und methodischem Wissen;
  • können die eigenen Fähigkeiten einschätzen, reflektieren autonom sachbezogene Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheiten und nutzen diese unter Anleitung;
  • erkennen situationsadäquat Rahmenbedingungen beruflichen Handelns und begründen ihre Entscheidungen verantwortungsethisch;
  • reflektieren ihr berufliches Handeln kritisch in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen und Folgen.

Literatur

Aner, K./Karl, U. (Hrsg.).: Handbuch Soziale Arbeit und Alter. VS Verlag. 

Backes, Gertrud/Clemens, Wolfgang (2013): Lebensphase Alter. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Alternsforschung, Juventa Verlag.

Kruse, Andreas (2013): Alternde Gesellschaft – Eine Bedrohung? Ein Gegenentwurf von Andreas Kruse – aus der Reihe Soziale Arbeit kontrovers, Band 2, Lambertus Verlag.

Kruse, Andreas (2017): Lebensphase hohes Alter. Verletzlichkeit und Reife, Springer Verlag

Kruse, Andreas (2018): Das letzte Lebensjahr. Zur körperlichen, psychischen und sozialen Situation des alten Menschen am Ende seines Lebens. Grundriss Gerontologie Band 21, W. Kohlhammer.

Andreas Kruse, Giovanni Maio, Jörg Althammer (2014): Humanität einer alternden Gesellschaft (Herausgeber Lothar Roos), Verlag Ferdinand Schöningh.

Lang, F.R./Martin, M./Pinquart, M (2012) (Hrsg.): Entwicklungspsychologie Erwachsenenalter. Hogrefe.

Wahl, H.-W./Tesch-Römer, C./Ziegelmann, J.P. (2012) (Hrsg.): Angewandte Gerontologie. Kohlhammer.

Zusammenhang mit anderen Modulen

Das Modul ist Teil des Schwerpunktes „Altern in der Gesellschaft“ und steht damit in Zusammenhang mit den Modulen „Alter als Phase von Bewältigung“ und „Soziale Arbeit in der Lebensphase Alter“.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Soziale Arbeit
    • Soziale Arbeit, B.A. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Thönnessen, Joachim
    Lehrende
    • Thönnessen, Joachim