Soziale Kommunikation und Interaktion in der Pflegepraxis: Kommunikation aufnehmen, gestalten und reflektieren
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 08.11.2023.
- Modulkennung
22B1492
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
nur Wintersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Das Modul ermöglicht es künftigen Pflegeexpert*innen und Führungskräften auf unterer Ebene, ein breites Spektrum an Grundlagenwissen über soziale Kommunikation und Interaktion zu erwerben und zu verstehen, dass es der Kenntnis des eigenen Kommunikations- und Interaktionsverhaltens bedarf, um erfolgreich zielorientiert im Arbeitsalltag mit Patient*innen, Angehörigen sowie mit Mitarbeitenden zu kommunizieren.
Sie lernen sozialpsychologische Grundlagen von sozialen Urteilsprozessen und sozialen Vorurteilen bzw. interkulturellen Vorverständnissen kennen und zu hinterfragen.
- Lehr-Lerninhalte
Zielgerichtet und fachbezogen kommunizieren:
- Sozialpsychologische Grundlagen von Interaktion und Kommunikation / Sozialverhalten
- Psychosoziale Urteils- und Vorurteilsbildung
- Bedeutung der vielfältigen Kommunikationsaufgaben für Pflege und Organisationen
- Kommunikationstheorien
- Kommunikationskonzepte / Kommunikationsstrategie / Kommunikationsinstrumente
- Kommunikationskonflikte
- Aushandlungsprozesse/ RollenverhaltenPflegebedürftigkeit verstehen und einordnen:
- Einführung in die Psychologie
- Helfen durch Kommunikation
- Motivationstheorien
- Bedeutung der Zuwendung, Empathie-Konzept
- Professioneller Umgang mit Patient*innen und Angehörigen
- Professionelle Distanz gewinnen - Nähe und Distanz in der PflegeKultur und Kommunikation:
- Kommunikation mit Menschen mit Migrationshintergrund
- Genderaspekte in der pflegerischen Kommunikation
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 15 Seminar Präsenz - 15 Übung Präsenz - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 18 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung - 26 Prüfungsvorbereitung - 12 Arbeit in Kleingruppen - 64 Sonstiges Arbeitsgebundenes Lernen Lernort Praxis
- Benotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit oder
- mündliche Prüfung oder
- Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Hausarbeit: ca. 10-15 Seiten
mündliche Prüfung: siehe Allgemeiner Teil der Prüfungsordnung
Referat: ca. 15 minütig mit ca. 3-seitiger Ausarbeitung
Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Lehrveranstaltung präzisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
keine
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, haben ein breites Wissen über die sozial- und kommunikationspsychologischen Grundlagen ihrer eigenen und fremder Kommunikation und Interaktion erworben.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können die Prozesse der monokulturellen und interkulturellen psychosozialen Urteils- und Vorurteilsbildung erklären. Sie verstehen die Anforderungen in besonderen Kommunikationskonstellationen (Interkulturalität, Gender, Diversity).
- Wissensverständnis
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, haben die Zusammenhänge zwischen Selbstwerterleben und Kommunikation verstanden. Sie kennen die Konzepte der Empathie und der non-direktiven Gesprächsführung. Sie haben ein tieferes Verständnis für die Ausgestaltung der Nähe-Distanz-Beziehung.
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, reflektieren kritisch das Sprachverhalten in der Pflege und in der jeweiligen Institution ihres Trägers.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden können Gesetzmäßigkeiten in der eigenen Kommunikation und bei anderen erkennen und beeinflussen.
Sie können aktives Zuhören sowie Fragetechniken und Feedback in ihrer professionellen Kommunikation einsetzen. Sie sind in der Lage, das Setting für gelingende Kommunikation zu gestalten.
- Literatur
Allgemeine Literatur:
Aronson, E., Wilson, T. D. & Akert, R. M. (2014). Sozialpsychologie. München: Pearson Studium.
Bierhoff, H.-W. & Frey, D. (Hrsg.) (2006). Handbuch der Sozialpsychologie und Kommunikationspsychologie. Göttingen.
Frindte, W. & Geschke, D. (2019). Lehrbuch Kommunikationspsychologie. Weinheim: Beltz Juventa.
Jonas, K., Stroebe, W., Hewstone, M. R. C. (Hrsg.) (2014). Sozialpsychologie: Eine Einführung. Berlin: Springer.
Knapp, M. L. & Daly, J. A. (Eds.). (2011). The SAGE Handbook of Interpersonal Communication. Thousand Oaks, CA: Sage Publications.
Kumbruck, Christel & Derboven, Wibke (2016): Interkulturelles Training. Heidelberg (Springer).
Rogers, Carl, C. (2007): Die nicht-direktive Beratung, Frankfurt/M. (Fischer).
Schulz-von Thun, Friedemann (1998): Miteinander reden 1-3, Reinbek (rororo).
Watzlawick, Paul, Beavin, Janet H. & Jackson, Don D. (1996): Menschliche Kommunikation: Formen Störungen, Paradoxien. Bern (Verlag Hans Huber).
Pflegespezifische Literatur:
Abt-Zegelin, A. (2009), Hrsg.. Wie wir kommunizieren –Pflege in Sprache und Schrift, CNE-Fortbildung 5, Thieme-Verlag.
Abt-Zegelin, A., (2009). Gespräche sind Pflegehandlungen. Die Schwester/Der Pfleger, 48 (4) 221 – 224.
Abt-Zegelin, A., (2006). Clinicum Österreich: „Na wie geht’s uns denn heute?“ Sprache und Pflege, 6 (4) 44 – 46.
Busch, Jutta (1996): „Was der Patient sagt…“ Die Reflexion der Krankenpflege in Autobiographien von Patienten. Baunatal: BVS.
Sachweh, S. (2002): „Noch ein Löffelchen?“: Effektive Kommunikation in der Altenpflege. Bern: Hogrefe.
Zegelin, A. (2016): Die sprechende Pflege, Die Schwester/Der Pfleger, 55(4)60-62.
Zegelin, A.: (2013): Pflege ist Kommunikation. Die Schwester/der Pfleger 52(7)636-639.
Zegelin-Abt, A., Walter, S., (2003). Förderung sprachlicher Kompetenzen in der Ausbildung. Die Schwester/Der Pfleger, 42 (10) 790 – 794.
Zegelin-Abt, A., de Jong, A., (2003). Pflegeausbildung: Neue Möglichkeiten nutzen. Reflektion als berufsbildendes Konzept. Die Schwester/Der Pfleger, 42 (11) 876-880.
Zegelin-Abt, A., (2003). Wer kommuniziert, pflegt. Pflege aktuell, 57 (12) 642-644.
Zegelin, A., Boehme, H., Jacobs, P:, (2004). Patient unauffällig. Dreiteilige Serie zur Pflegedokumentation. Die Schwester/Der Pfleger, 43 (2 – 4).
Zegelin-Abt, A., (2000). Alles im grünen Bereich - Sprache in der Intensivpflege. Intensiv, Thieme-Verlag, 8 (5) 92 – 95.
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Das Modul befähigt die Studierenden ein Basiswissen über soziale Kommunikation und Interaktion zu erlangen und damit zielgerichtet zu kommunizieren. Diese Kompetenzen bilden die Grundlage für alle weiteren Module im Studiengang und insbesondere auch im Arbeitsalltag.
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Pflege (dual) - WiSo
- Pflege (dual), B.Sc. (01.09.2023) WiSo
- Modulpromotor*in
- Stegmaier, Ralf
- Lehrende
- Kühme, Benjamin
- Hotze, Elke
- Böggemann, Marlies
- Roling, Maren Doris Heike
- Seeling, Stefanie
- Alsmann, Isabel