Pflege als Profession ll: Demokratie gestalten und vertreten

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 08.11.2023.

Modulkennung

22B1499

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Wintersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Die Professionalisierung der Pflege ist der gesellschaftspolitisch bedeutsamste Beitrag in den nächsten Jahren zur Bewältigung zukünftiger Gesundheitsversorgungsaufgaben. In der Pflegepraxis wird der Begriff „professionell“ meist alltagssprachlich benutzt und weniger auf die Professionstheorie reflektiert. Im Modul werden professionstheoretische Ansätze vermittelt und für die Pflege besprochen. Vertiefend findet eine Auseinandersetzung mit der Professionstheorie von Oevermann statt, die häufig für die Pflege rezipiert wird. 

Pflegepraktische Konzepte und aktuelle Pflegethemen werden in Bezug auf Merkmale des professionellen Handels untersucht, um den angehenden Pflegenden die Professionalisierung in den Praxiseinrichtungen bewusst zu machen.

Lehr-Lerninhalte

Einführung zur Professionalisierung der Pflege, Geschichte und Verwissenschaftlichung der deutschen Pflege im Kontext von Professionalisierung, Professionstheorien, Vertiefung der Professionstheorie nach Oevermann, Pflegewissenschaftliche Rezeptionen der Professionstheorie von Oevermann, Analyse und Bewertung von pflegepraktischen Konzepten und Themen hinsichtlich der Merkmale professionellen Handelns.

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30SeminarPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
15Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
15Prüfungsvorbereitung-
30Literaturstudium-
42SonstigesArbeitsgebundenes Lernen Lernort Praxis
18Arbeit in Kleingruppen-
Benotete Prüfungsleistung
  • Hausarbeit oder
  • Lerntagebuch oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Hausarbeit: ca. 10-15 Seiten

Lerntagebuch: ca. 5-10 Seiten

Referat: ca. 10- 15 minütig mit ca. 3-seitiger Ausarbeitung

Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung präzisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

keine

Wissensverbreiterung

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verfügen über vertieftes Wissen zur Professionalisierung der Pflege. Die Studierenden kennen Professionstheorien und Grundlagen der Pflegewissenschaft im Kontext der Professionalisierung und Verberuflichung der Pflege. Die Studierenden sind sich der Weiterentwicklung des Berufsfelds/ der Profession im Kontext ihrer beruflichen Rolle bewusst.

Wissensvertiefung

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, beschreiben ihre Kompetenzen auf Basis vom HQR und dem Fachqualifikationsrahmen Pflege für Hochschulen. Sie können akademisches, professionelles Handeln in der Pflege erklären und verteidigen. Die Studierenden kennen Gremien, Berufsverbände und Selbstverwaltungsorganisationen der Pflege und können sie gezielt im beruflichen Kontext und der Professionalisierung nutzen.

Wissensverständnis

Die Studierenden wägen Merkmale des professionellen Handelns aus dem Professionsansatz von Ulrich Oevermann für Pflegekonzepte und pflegerelevante Themen ab.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden untersuchen Themen der Pflegepraxis auf ihren Professionsgehalt und schlussfolgern Ansätze der konzeptionellen Weiterentwicklung für die Themen in der Pflegepraxis.

Wissenschaftliche Innovation

Auf Basis der Professionstheorie entwickeln die Studierenden innovative Konzeptvorschläge für die pflegewissenschaftlichen Themenstellungen in der Pflegepraxis.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können ihre beruflichen Rollen, Verantwortlichkeiten und Beschäftigungsfelder rechtfertigen und kommunikativ vertreten. Sie beurteilen ihr Handeln vor dem berufsethischen Kodex und erklären Handlungsstrategien durch ethische Dilemmata.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, entwickeln ein berufliches Selbstbild als Bachelor Pflege dual, das sich an berufsprofessionellen Zielen und Standards professionellen Handelns orientiert. Sie begründen ihr eigenes berufliches Handeln mit theoretischem Wissen in multiprofessionellen Fallbesprechungen, hier besonders gegenüber anderen Berufsgruppen aus dem Gesundheitswesen. 

Literatur

Axmacher, Dirk (1991): Pflegewissenschaft – Heimatverlust der Krankenpflege? In: Rabe-Kleberg, Ursula u. a. (Hrsg.): Pro Person: Dienstleistungsberufe in der Krankenpflege, Altenpflege und Kindererziehung. Kritische Texte. Bielefeld: Böllert KT. S. 120–138

Bartholomeyczik, Sabine (1997): Professionalisierung der Pflege – zwischen Abhängigkeit und Omnipotenz. In: Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis 29 (1). 14. Jahrgang. Tübingen: dgvt-Verlag S. 5–13

Bartholomeyczik, Sabine (1997): Nachdenken über Sprache – Professionalisierung der Pflege? In: Zegelin-Abt, Angelika (Hrsg.) (1997): Sprache und Pflege. Berlin / Wiesbaden: Ullstein Mosby. S. 11–22

Bartholomeyczik, Sabine (2010): Professionelle Pflege heute. Einige Thesen. In: Kreutzer, Susanne/Remmers, Hartmut (Hrsg.) (2010): Transformation pflegerischen Handelns: Institutionelle Kontexte und soziale Praxis vom 19. bis 21. Jahrhundert. Osnabrück: V & R Unipress. S. 134–155

Bischoff, Claudia (1992): Frauen in der Krankenpflege. Zur Entwicklung von Frauenrolle und Frauenberufstätigkeit im 19. und 20. Jahrhundert. Frankfurt am Main: Campus

Bischoff-Wanner, Claudia (2011): Pflege im historischen Vergleich. In: Schaeffer, Doris/Wingenfeld, Klaus (Hrsg.) (2011): Handbuch Pflegewissenschaft. Weinheim / München: Juventa. S. 19–36

Gieseke, W.: Was ist erwachsenenpädagogische Professionalität? In: Otto, H.-U./Rauschenbach, T./Vogel, P. (Hrsg.): Erziehungswissenschaft: Professionalität und Kompetenz. Opladen 2002

Haas, Michael (2008): Professionalisierung der Altenpflege. Risiken — Hemmnisse — Chancen. In: Greb, Ulrike (Hrsg.) (2008): Lernfelder fachdidaktisch interpretieren. Werkstattberichte zur Gestaltung von Gesundheits- und Krankheitsthemen im schulischen Bereich. 2. Auflage. Frankfurt am Main: Mabuse, S. 12–44

Helsper, Werner (2004): Antinomien, Widersprüche, Paradoxien: Lehrerarbeit ein unmögliches Geschäft? Eine strukturtheoretisch-rekonstruktive Perspektive auf das Lehrerhandeln. In: Koch-Priewe, Barbara/Kolbe, Fritz-Ulrich/Wildt, Johannes (Hrsg.) (2004): Grundlagenforschung und mikrodidaktische Reformansätze zur Lehrerbildung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. S. 49–98

Kühme, B. (2018): Patientenwege kritisch denken – Implikationen für das Pflegemanagement. In: Balzer, Sabine, Barre, Kirsten, Kühme, Benjamin, von Gahlen-Hoops, Wolfgang (Hrsg.): Wege kritischen Denkens in der Pflege. Festschrift für Ulrike Greb. Frankfurt am Main: Mabuse. S. 48-65

Oevermann, U. (1997): Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionellen Han-delns. In: Combe, A., Helsper, A. (Hg.): Pädagogische Professionalität - Untersuchungen zum Typus pädagogischen Handelns. (Suhrkamp Verlag), Frankfurt. 2. Aufl. S. 70-182.

Übergabe, der Podcast für die Pflege: uebergabe.de/podcast/ (05.05.22)

Veit, Annegret (2004): Professionelles Handeln als Mittel zur Bewältigung des Theorie-Praxis-Problems in der Krankenpflege. Bern / Göttingen / Toronto / Seattle: Huber

Wettreck, Rainer (2001): „Am Bett ist alles anders“ – Perspektiven professioneller Pflegeethik. Münster: LIT

Himmelmann, G. (2016). Demokratie lernen als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform. Ein Lehr- und Studienbuch (4. Aufl.). Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag

Lange, D. &Reinhardt, V. (Hrsg.) (2017). Basiswissen Politische Bildung: Handbuch für den sozialwissenschaftlichen Unterricht (2. Aufl.).2 Bde. Baltmannsweiler: Schneider Verlag 

Zusammenhang mit anderen Modulen

Dieses Modul baut auf dem Modul: „Pflege als Profession I:  Interessen an der Hochschule und im Beruf wahrnehmen“ auf.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Pflege (dual) - WiSo
    • Pflege (dual), B.Sc. (01.09.2023) WiSo

    Modulpromotor*in
    • Seeling, Stefanie
    Lehrende
    • Seeling, Stefanie
    • Kühme, Benjamin
    • Hotze, Elke
    • Roling, Maren Doris Heike
    • Mazzola, Rosa