Interdisziplinäre Studien (II): Profession (-sethik) und Institutionen
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 25.09.2024.
- Modulkennung
22B1638
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
Winter- und Sommersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Besonderheiten des Moduls
In diesen Modulen werden Wahlpflichtlehrveranstaltungen angeboten, die von Studierenden zu Beginn des Semesters gewählt werden können. Nähere Informationen finden sich in der Modulbeschreibung.
- Kurzbeschreibung
Das Modul „Interdisziplinäre Studien II: Profession (-sethik) und Institutionen“ baut auf das Modul „Interdisziplinäre Studien I: Menschen und Gesellschaft“ auf. Es ermöglicht im Hinblick auf ausgewählte Problemstellungen der Kontexte der Profession Soziale Arbeit (des Handelns von Sozialarbeiter*innen) und ihrer Institutionen (samt der Organisationsanforderungen) ebenso explizit sowohl Materien einzelner Fachdisziplinen neu zu erarbeiten bzw. zu vertiefen, als auch ausgeprägt interdisziplinär die Reflexion und Anwendung von Inhalten, Erkenntnissen sowie Methoden unterschiedlicher Fachrichtungen in den Mittelpunkt zu stellen.
Das Modul II wird in jedem Semester von den Fachgruppen abgestimmt. Es soll für Lehrende und Studierende ein flexibles, gegebenenfalls interdisziplinäres, wählbares und mitgestaltbares Lehrangebot darstellen.
- Lehr-Lerninhalte
Lerninhalte können alle für die Soziale Arbeit relevanten Materien sein. Die interdisziplinär angelegten Veranstaltungen beziehen sich auf professions- und organisationstheoretische Themenstellungen im Kontext sie herausfordernder sozialer Probleme, methodischer Anforderungen sowie berufsethischer Fundierungen der Sozialen Arbeit.
Beispiel: Die Forderung nach Inklusion, deren rechtliche Ausgestaltung und ihre kommunale Umsetzung müssen als einer der bedeutsamsten Paradigmenwechsel der letzten Jahre in der internationalen und nationalen Politik verstanden werden. Besonders die für Inklusionsprozesse verantwortlichen Akteure – also Organisationen und die in ihnen tätigen Fachkräfte – sind bei der innovativen Umsetzung und Ausgestaltung dieses Paradigmenwechsels angesprochen. Dabei ist völlig offen, ob und in welcher Form die Praxis inklusiver Bildung gelingen kann und gegenwärtig erfolgt. Inwiefern ist dieser weitreichende programmatische Anspruch von Inklusion anschlussfähig an die bestehenden Arbeitsweisen und Strukturen in Bildungskontexten wie Kindertageseinrichtungen, Schulen und Kinder- und Jugendhilfeangeboten sowie Arbeit und Berufsbildung? In welchem Maße, unter welchen Voraussetzungen und in welchen Prozessen ist eine entsprechende Innovation der Praxis in diesen Feldern wahrscheinlich und umsetzbar? Ändert Inklusion Vorstellungen von Professionalität und Handlungskompetenz, inwiefern berührt sie ethische Grundsätze und Orientierungen der Fachkräfte - oder ist sie lediglich eine methodisierbare Handlungsanforderung? Inwiefern können Institutionen die oftmals geforderte Vernetzung, Öffnung und lernfähige Grundhaltung in der Organisationsgestaltung überhaupt realistisch umsetzen, ohne permanenten Überforderungen ausgesetzt zu sein?
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 30 Seminar Präsenz - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 45 Erstellung von Prüfungsleistungen - 75 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung -
- Benotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit oder
- Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung) oder
- Klausur
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Hausarbeit: im Umfang von ca. 10 - 12 Seiten netto Text
Referat: im Umfang von in der Regel 15 - 20 Min. Präsentation plus Schriftversion im Umfang von ca. 4 - 5 Seiten pro studierende Person
Klausur: Die Klausurdauer kann der jeweils gültigen Studienordnung entnommen werden.
Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung präzisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Erfolgreiche Absolvierung des Moduls „Interdisziplinäre Studien I: Menschen und Gesellschaft“.
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden:
- verfügen in ausgewählten, für die Soziale Arbeit relevanten Materien über ein breit angelegtes Wissen. Teilweise verfügen Sie über detailliertes Wissen in spezifisch erarbeiteten Themenbereichen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden:
- erwerben in den beteiligten jeweiligen Fachrichtungen vertiefende Kenntnisse durch die Fokussierung auf exemplarische Themen. Interdisziplinär angelegte Veranstaltungen ermöglichen durch die Kombination unterschiedlicher Modulanteile, weiterführende Erkenntnisse.
- Wissensverständnis
Die Studierenden:
- können die behandelten Materien in das Gesamtsystem des jeweiligen Faches einordnen. Sie erkennen, ob die Expertise zusätzlicher Expert*innen notwendig ist. In interdisziplinär angelegte Veranstaltungen können die Studierenden ausgewählte Thematiken, Frage- und Problemstellungen der gesellschaftstheoretischen Betrachtung von Lebenswelten und Lebenslagen aus der Perspektive der unterschiedlichen Fachrichtungen reflektieren, einen vergleichenden Zusammenhang herstellen und den Stellenwert von Interdisziplinarität dafür einordnen.
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden:
- können sich selbständig unter Verwendung von Literatur und Recherche in neue Materien und Problemstellungen einarbeiten bzw. bekannte oder erarbeitete vertiefen. Sie können für ausgewählte Probleme unter Anwendung der einschlägigen Methodik Lösungen entwickeln.
- In interdisziplinär angelegte Veranstaltungen können die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, unterschiedliche Theorieansätze zu aktuellen gesellschaftlichen und adressatenbezogenen Fragen aus dem Themenspektrum der Sozialen Arbeit unterscheiden, vergleichen und einordnen. Aus der kritischen Reflexion, dem Austausch in der Studiengruppe und der Verschriftlichung eigener Positionen erwerben sie Kompetenzen, theoretische Bezüge und Zielstellungen klar zu benennen, zu begründen und für praxisbezogene Gestaltungsaufgaben nutzbar zu machen. Dabei können sie das Zusammenspiel unterschiedlicher Fachrichtungen kritisch analysieren und für die Analyse exemplarischer Fragestellungen heranziehen.
- Wissenschaftliche Innovation
Die Studierenden:
- die dieses Modul in interdisziplinär angelegten Veranstaltungen erfolgreich studiert haben, lernen, die in den vorhergehenden Semestern weitgehend separat gelehrten Fachrichtungen anhand konkreter Problemstellungen in Verbindung zu bringen. Dabei entsteht eine neue, integrative Qualität von Fachwissen, die durch Vergleiche, Differenzierungen und Perspektivenwechsel zustande kommt.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden:
- die dieses Modul erfolgreich studiert haben, diskutieren in Arbeitsgruppen, können Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie können Arbeitsergebnisse nachvollziehbar präsentieren und sich einem kritischen Diskurs stellen.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Die Studierenden:
- können Soziale Arbeit in ihren interdisziplinären Bezügen und als integrationswissenschaftliche Disziplin beschreiben, auf ausgewählte thematische Sachverhalte hin erörtern und die Spezifik der eigenen Fachdisziplin bestimmen. Dabei können sie Ressourcenerschließung, Hilfe zur Lebensbewältigung und die Analyse sowie Förderung von Lebenslagen zur Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe in dem ausgewählten interdisziplinären Kontext der Lehrveranstaltung ausführen und in ihre professionelle Grundhaltung integrieren.
- Literatur
Jeweils abhängig von den fachspezifischen Modulinhalten und wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Steht mit dem Modul „Interdisziplinäre Studien I: Menschen und Gesellschaft“ im Zusammenhang.
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Soziale Arbeit
- Soziale Arbeit, B.A. (01.09.2024)
- Modulpromotor*in
- Maykus, Stephan
- Lehrende
- Maykus, Stephan