Formen und Methoden digitaler Unterstützung

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 22.07.2024.

Modulkennung

22B1650

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Das dritte Modul des Schwerpunktes „Digitalisierung in der Sozialen Arbeit“ schließt an die Grundlegungen und zielgruppenspezifischen Inhalte der anderen Module an und fokussiert im Ergebnis den direkten klientenbezogenen Kontakt bzw. entsprechende Interventions- und Gestaltungsformen. Dies sind etwa Möglichkeiten der digitalen Unterstützung von Beratungsgesprächen und -settings, der Organisation und Durchführung von Stadtteilinitiativen, der Planung, Werbung und Durchführung sozialer Dienstleistungsangebote sowie der Vernetzung sozialer Akteure in Kommunen (z. B. Bildungslandschaften, Netzwerke früher Hilfen und des Kinderschutzes, Bündnisse für Erziehung, Praxismodelle der Medienkompetenzförderung im höheren Alter).

Lehr-Lerninhalte

  • Handlungsfelder und institutionelle Angebote der Sozialen Arbeit in ihren Erscheinungsformen digitaler Unterstützung
  • Vertiefende Erörterung und Bewertung von im Studium vermittelten Handlungsformen und -methoden Sozialer Arbeit im Spiegel der Digitalisierung 
  • Beispiele von Formen und Methoden digitaler Unterstützung unterschiedlicher Reichweite: fall- und gruppenbezogen, organisations- und planungsbezogen, raumbezogen
  • Projekt- und problemorientierte Bearbeitung ausgewählter Handlungssituationen Sozialer Arbeit mit digitaler Unterstützung in Stadtteilen von und der Region Osnabrück: Zum Beispiel Erkundung und real-fiktive Konzipierung von z.B. Beratungsgesprächen und -settings, Organisation und Durchführung von Stadtteilinitiativen, Planung, Werbung und Durchführung sozialer Dienstleistungsangebote sowie der Vernetzung sozialer Akteure in Kommunen (z. B. Bildungslandschaften, Netzwerke früher Hilfen und des Kinderschutzes, Bündnisse für Erziehung).
  • Das triple-Mandat Sozialer Arbeit im Spiegel der digitalen Arbeitsformen: zwischen Kontrolle, Ermächtigung und Anpassung
  • Quintessenz des Schwerpunktes „Digitalisierung in der Sozialen Arbeit“ in Form einer Projekt- und Aufgabenernte studentischer Arbeiten: Digitale Transformation als technologischer, gesellschaftlicher und professionsbezogener Prozess – Matrix zukunftsorientierter Handlungs- und Organisationskompetenzen Sozialer Arbeit

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
60SeminarPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Erstellung von Prüfungsleistungen-
60Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Portfolio-Prüfungsleistung oder
  • Hausarbeit oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Portfolio Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und besteht aus den Prüfungselementen Präsentation (PR) und schriftliche Fallstudie (FSS). Die Präsentation wird mit 50 Punkten gewichtet. Die schriftliche Fallstudie wird bei der Berechnung der Modulendnote ebenfalls mit 50 Punkten gewichtet.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Portfolio Prüfung: Die Präsentation umfasst ca. 15-20 Minuten; die schriftliche Fallstudie ca. 10-12 Seiten

Hausarbeit: im Umfang von ca. 12 - 15 Seiten netto Text

Referat: im Umfang von in der Regel 15 - 20 Min. Präsentation plus Schriftversion im Umfang von ca. 4 - 5 Seiten pro studierende Person

Die Anforderungen werden in der jeweiligen konkreten Veranstaltung präzisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Das erste Modul „Digitale Räume und Mediengesellschaft“ sowie das zweite Modul „Digitale Medien sozialpädagogisch nutzen“ des Schwerpunktes „Digitalisierung in der Sozialen Arbeit“ sollten erfolgreich absolviert sein.

Wissensverbreiterung

Die Studierenden:

  • haben ihre Kenntnisse im Bereich der Formen und Methoden digitaler Unterstützung wesentlich erweitert, indem sie theoretische Begriffe, Kontexte und Forschungsbefunde hierzu erarbeitet haben. Zusätzlich können sie die in anderen Modulen behandelten Grundkenntnisse zu Sozialraummethoden, Gruppen- und Netzwerkmethoden, Beratung, Partizipation sowie Multiperspektivität in der Sozialen Arbeit differenzieren, theoretisch reflektieren und problembezogen in ihrer Reichweite auf digitale Unterstützungsformen hin einordnen.

Wissensvertiefung

Die Studierenden:

  • können einzelne Themen- und Gestaltungskontexte von Methoden digitaler Unterstützung in einer vertieften Form analysieren, bewerten und theoriegeleitet diskutieren. Sie können bestimmte Fachzusammenhänge (wie z. B. Gestaltung von Beratungssettings und solchen der Fallarbeit oder der kommunalen Kinder- und Jugendpartizipation) theoretisch versiert betrachten und neu bewerten.

Wissensverständnis

Die Studierenden:

  • können Begriffe, Grundverständnisse und methodische Konzepte digitaler Unterstützung kritisch reflektieren und vergleichen. Sie erkennen die Bedeutung dessen für die Analyse und Bearbeitung sozialer Beratungs- und Hilfesettings sowie für eine darauf aufbauende Konzipierung sowie Implementierung von Projekten bzw. Ermöglichungsformen mit digitaler Unterstützung.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden:

  • können sich selbständig unter Verwendung von Literatur und Recherche in für sie neue Problemstellungen einarbeiten bzw. bekannte oder erarbeitete vertiefen. Sie können für ausgewählte Probleme von sozialer Arbeit unter Anwendung digitaler Methoden Lösungen unter Anwendung der Theorieperspektiven entwickeln. 
  • können unterschiedliche Methoden sowie Konzepte digitaler Unterstützungsformen unterscheiden, vergleichen und einordnen: Aus einer solch kritischen Reflexion, dem Austausch in der Studiengruppe, in der Fortführung und des Abschlusses eines raumgestaltenden Projektes sowie der Präsentation von Befunden erwerben sie Kompetenzen, um raumgestaltende Bezüge und Zielstellungen klar zu benennen, zu begründen und für Aufgaben sozialer Arbeit unter Beteiligung der Menschen vor Ort nutzbar zu machen. Dabei können sie das Zusammenspiel unterschiedlicher disziplinärer Perspektiven für die Analyse exemplarischer Fragestellungen heranziehen.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden:

  • lernen, die in den vorhergehenden Semestern zunächst eher separat gelehrten Fachrichtungen anhand konkreter Problemstellungen in Verbindung zu bringen. Dabei entsteht eine neue, integrative Qualität von Fachwissen zu Formen und Methoden digitaler Unterstützung, die durch Vergleiche, Differenzierungen und Perspektivenwechsel zustande kommt.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden:

  • diskutieren in Arbeitsgruppen, können Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie können Arbeitsergebnisse problem- und projektorientierten Lernens nachvollziehbar präsentieren und sich einem kritischen Diskurs stellen, indem sie eigene Positionen begründet einnehmen. Ihre Urteilsfähigkeit gewinnt im Rahmen des gemeinsamen Diskurses an Präzision und erfährt Relativierungen, Impulse sowie Hinweise auf Differenzierungen. Die kommunikative und kooperative (auf Problemstellungen hin bezogene) Arbeitsweise im Seminar ermöglicht eine sozial gestützte Erkenntnisbildung der Einzelnen.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden:

  • erkennen die Bedeutung von Konzepten digitaler Formen und Methoden der Unterstützung als Baustein von Professionalität in der Sozialen Arbeit. Sie erkennen zudem, dass sozialpädagogisches Handeln (in seinen Zielgruppen-, Themen- und Problembezügen) vermehrt auf digitale Methoden angewiesen ist und wann dies auch explizit in Konzepten der Sozialen Arbeit hervorzuheben ist, damit die anvisierten Ziele erreicht werden. Die Studierenden ergänzen ihr Bild von Professionalität um Kenntnisse darüber und vertiefen auf diese Weise ihre Fachlichkeit der Sozialen Arbeit im Kontext der digitalen (Praxis-) Transformation.

Literatur

Hofhues, S. (2020): Open Science, Open Education und offene Bildungsressourcen – Openness in der Sozialen Arbeit. in: Kutscher, N. u.a., (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim und Basel, S. 167-178

Klein, A./Pulver, C. (2020): Online-Beratung. In: Kutscher, N. u.a., (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim und Basel, S. 190-200

Kutscher, N. u.a., (Hrsg.) (2020): Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim und Basel

Lange, A. u.a. (Hrsg.) (2019): Medien in der Sozialen Arbeit. Stuttgart

Lehner, N. (2020): Digitale Technologie zwischen Überwachung, sozialer Kontrolle und Fürsorge. In: Kutscher, N. u.a., (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim und Basel, S. 129-144

Schiffauer, B. (2020): Assistive Technologien in der Sozialen Arbeit. In: Kutscher, N. u.a., (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim und Basel, S. 265-276

Schmidt, J.-H./Taddicken (Hrsg.) (2017). Handbuch Soziale Medien. Springer VS: Wiesbaden.

Schorb, B./Hartung, A./Reißmann, W. (Hrsg.) (2009). Medien und höheres Lebensalter – Theorie – Forschung – Praxis. VS: Wiesbaden.

Seelmeyer, U./Waag, P. (2020): Hybridisierung personenbezogener sozialer Dienstleistungen. In: Kutscher, N. u.a., (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit und Digitalisierung. Weinheim und Basel, S. 180-189

Skutta, S./Steinke, J. (Hrsg.) (2018): Digitalisierung und Teilhabe. Mitmachen, mitdenken, mitgestalten! Baden-Baden

Witzel, M. (2019): Aneignung unter den Bedingungen von Digitalisierung. In: sozialmagazin 2019 (H. 3-4), S. 44-49

Wunder, M. (2021): Digitalisierung und Soziale Arbeit: Transformationen und Herausforderungen. München

Zusammenhang mit anderen Modulen

Dieses Modul ist das dritte im Rahmen des Schwerpunktes „Digitalisierung in der Sozialen Arbeit“.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Soziale Arbeit
    • Soziale Arbeit, B.A. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Maykus, Stephan
    Lehrende
    • Maykus, Stephan