Informationssysteme und Digitalisierung in Gesundheitseinrichtungen

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 02.07.2024.

Modulkennung

22B1818

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Gute Versorgung benötigt gute Informationen. In diesem Sinn soll die Veranstaltung den Studierenden einen ersten Einstieg in eine Informationsverarbeitung für eine gute Versorgung und ein modernes Gesundheitswesen geben. Dazu zählt sowohl die Vermittlung von Grundlagenwissen zu Informationssystemen in Versorgungsprozessen sowie die Gestaltung von digitalen Transformationsprozessen aus betrieblicher Perspektive.

Lehr-Lerninhalte

1) Informations- und Kommunikationssysteme, ihre Anwendungen in Einrichtungen des Gesundheitswesens und damit verbundene Berufsfelder

2) Systemweite Rahmenbedingungen und Gesundheitspolitische Steuerung der Digitalisierung in Gesundheitseinrichtungen

3) Daten, Information und Wissen im Gesundheitsbereich -einschließlich Klassifikationen & Interoperabilitätsstandards

4) IT-gestützte Prozesse & Prozessmanagement: insbesondere Prozessmodellierung und -optimierung mit Hilfe von Modellierungstechniken wie BPMN und UML

5) Informationssysteme am Beispiel des Krankenhausinformationssystems Datenbankmanagementsysteme, Architekturen, Übersicht Anwendungsbereiche, Beispiele für ausgewählte Anwendungen für die Patientenversorgung und das Management

6) Intersektorale und patientenzentrierte Digitalisierung Anhand der Anwendungen in der Telematikinfrastruktur - insbesondere mit Blick auf die elektronsichen Patientenakte

7) Digitalisierungsstrategien, IT Projektmanagement und taktisches Management von Informationssystemen

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30VorlesungPräsenz-
15ÜbungPräsenz-
15betreute KleingruppenPräsenz oder Online-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
60Prüfungsvorbereitung-
30Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Klausur oder
  • Hausarbeit oder
  • Portfolio-Prüfungsleistung
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und setzt sich aus einer Hausarbeit (HA) und einem Referat (R) zusammen. Die Hausarbeit und das Referat werden jeweils mit 50 Punkten gewichtet.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Klausuren: siehe jeweils gültige Studienordnung

Hausarbeit: ca. 10-15 Seiten

Hausarbeit im Rahmen der Portfolio-Prüfung: ca. 8-10 Seiten
Referat im Rahmen der Portfolio-Prüfung: ca. 20-30 Minuten, dazugehörige Ausarbeitung: ca. 5-8 Seiten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

keine

Wissensverbreiterung

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, besitzen ein Grundverständnis von Informations- und Kommunikationstechnologien und ihren Anwendungen im Gesundheitswesen. Sie können einordnen und bewerten, auf welche Faktoren es bei der Digitalisierung von Versorgungsprozessen ankommt, wie Digitalisierungsprojekte umgesetzt werden und was bei der digitalen Abbildung von Gesundheitsinformationen und -prozessen aus technischer und organisatorsicher Sicht zu beachten ist.

Wissensvertiefung

Da es sich um eine Grundlagenveranstaltung handelt und die Studierenden in der Regel nur wenig Vorwissen über die Digitalisierung im Gesundheitwesen verfügen, steht die Wissensverbreiterung in diesem Modul im Vordergrund. Nichtsdetotrotz sollen die Studierenden im Sinne der Wissensvertiefung in die Lage versetzt werden, das erlernte Wissen über die Gestaltung von Digitalisierungsprozessen auch auf allgemeine soziotechnische Innovationen oder Veränderungen in klinischen oder administrativen Arbeitsprozessen übertragen und anwenden zu können.

Wissensverständnis

Die Studierenden wissen die Chancen und Risiken der Digitalisierung von Versorgugnsprozessen mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien kritisch zu bewerten. Insbesondere werden sie in die Lage versetzt, die Chancen der Digitalisierung für einen Paradigmenwechsel in der Medzin hin zur Präzisionsmedizin in lerndenen Gesundheitssystemen zu würdigen und können entsprechend abschätzen, welche strategischen Handlungsmaximen daraus für lokale Digitalisierungsprojekte abgeleitet werden sollten.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, wissen, wie man praktisch umgehen muss, wenn IT Systeme beschafft und implementiert werden. Dies qualifiziert sie für Berufe in Einrichtungen des Gesundheitswesens, sowie in der Industrie und bei Verbänden.

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, wissen, wie und wo sie sich weiterbilden können, um Tiefenwissen zu erwerben. Sie sind somit in der Lage, sich selbstständig weiterzubilden. Damit besitzen sie ein Merkmal, das entscheidend für ihre berufliche Karriere sein wird. Sie können darlegen, wie sie dieses Wissen für zukünftige Positionen einsetzen können und für welche Positionen, welches Wissen nötig ist.

Wissenschaftliche Innovation

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein hochinnovatives und dynamisches Feld. Entsprechend sollen die Studierenden befähigt werden, mithilfe von multimethodischen Zugängen jüngste Entwicklungen im Feld (bspw. die Einführung des intersektoralen E-Rezeptes oder einrichtungsinterner Entscheidugnsunterstützungssyteme) evaluieren zu können. Dies betrifft insbesondere die Anwendung von (formativen) Evaluationstechniken und internetbasierte Recherchetechniken.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, sind in der Lage, Sachverhalte abzuwägen und sich ein differenziertes Urteil zu bilden und dies anderen zu vermitteln. Dies erlernen sie in praktischen Übungen zur Beschaffung und Implementierung von IT im Gesundheitswesen.

Insbesondere können die verschiedentlichen Anforderungen an Digitalisierungsprozesse aus Sichtweise unterschiedlicher Stakeholder (insb. Kliniker, IT-Experten, Pateinten, Betriebswirte) wiedergeben und sollen somit in die Lage versetzt, zwischen den Anspruchsgruppen moderieren zu können.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden können ihr individuelles Qualifikationsprofil, die von ihnen erlernte Sachkenntnis sowie ihre moderierende Rolle in multiprofessionellen Digitalisierungsprozessen einschätzen und entwickeln somit ein professionelles berufliches Selbstbild, dass sich insbesondere durch Kooperation und Zielorientierung bei Digitalisierungsprozessen auszeichnet.

Literatur

Ammenwerth, E., Haux, R., Knaup-Gregori, P., & Winter, A. (2014). IT-Projektmanagement im Gesundheitswesen: Lehrbuch und Projektleitfaden Taktisches Management von Informationssystemen. Schattauer Verlag.

Haas, P. Medizinische Informationssysteme und Elektronische Krankenakten. Springer 2005

Henke, V., Hülsken, G., Meier, P. M., & Beß, A. (2022). Digitalstrategie im Krankenhaus. Springer.

Hübner, U., Wilson, G., Shaw, T., & Ball, M. (2022). Nursing Informatics: A Health Informatics, Interprofessional and Global Perspective. Springer

Zusammenhang mit anderen Modulen

Im Modul werden unter anderem Grundlagen zum Prozess- und Projektmanagement vermittelt. Diese Grundlagen werden im betriebswirtschaftlichen Projekt im sechsten Semester aufgegriffen und vertieft.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen
    • Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen, B.A. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Hübner, Ursula Hertha
    Lehrende
    • Hübner, Ursula Hertha