Gesundheitsförderung, Prävention und Bewältigung von Belastungssituationen

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 15.01.2025.

Modulkennung

22B1873

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

Winter- und Sommersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Besonderheiten des Moduls

Das Modul besteht aus 4 Lehreinheiten (LE1: Gesundheitsmodelle und Faktoren der Bewältigungskompetenz, LE2: Grundlagen der Gesundheitsförderung und Prävention, LE3a: Förderung der Bewältigungskompetent für schwierige Lebenssituationen, LE3b: Projekt Gesundheitsförderung und Prävention)), von denen zwei (LE3a und 3b) als Vertiefungen altenativ belegt werden müssen.

Kurzbeschreibung

Das Modul dient der Festigung, Vertiefung und Erweiterung der während der ersten drei Ausbildungsjahre erworbenen Kentnisse im Handlungsfeld Gesundheitsförderung, Prävention und Förderung der Bewältigung von belastenden Lebenssituationen. Hierzu werden vertiefende Kenntnisse über verschiedene Modelle von Gesundheit und Krankheit vermittelt. Im Anschluß wird der Stellenwert der Bewältigung von kritischen Lebenssituationen für die therapeutische Arbeit erarbeitet und Einflussgrößen auf den Bewältigungsprozess (Coping- und Resilienzfaktoren) beschrieben. Weiter werden die theoretischen Grundlagen für die Arbeit im Handlungsfeld Gesundheitsförderung und Prävention vermittelt. Im Verlauf der Veranstaltung können Studierende einen vertiefenden Schwerpunkt wählen (Bewältigung von belastenden Lebenssituationen oder Gesundheitsförderung / Prävention) wo im Rahmen von individuell wählbaren Projekten problembezogene auf dem individuellen oder auf den Settingansatz beruhende Gesundheitsförderungs- oder Präventionsansätze in den Gesundheitsberufen erarbeitet werden.

Lehr-Lerninhalte

LE1: Gesundheitsmodelle und Faktoren der Bewältigungs-kompetenz (2 SWS)

Verständnis von Gesundheit und Krankheit

Modelle von Gesundheit und Krankheit (pathogenetisches Modell, biomedizinische und biopsychosoziale Krankheitsmodelle, Selbstaktualisierung, Salutogenese, WHO-Gesundheitsmodelle im Verlaufe der Zeit)

Klassifikationen von Gesundheit und Krankheit (ICD, ICF) •

Chronische Erkrankungen und ihre Folgen, Behinderungsbegriffe

Bewältigung von Krisen und chronischen Belastungen (Coping, Phasenmodelle der Bewältigung)

Resilienz und Resilienzfaktoren, Ansätze zur Förderung der Entwicklung von Resilienz

Unterstützung der Bewältigung von Belastungssituationen (Förderung der Bewältigungskompetenz, Unterstützung der Bewältigung in Interventionsprozessen)

 

LE2 (1 SWS): Grundlagen der Gesundheitsförderung und Prävention

Theoretische Grundlagen, Gesetzliche Grundlagen und Finanzierung

Prävention und Gesundheitsförderung im Lebenslauf – Zielgruppen und Settings

Epidemeologisch relevante Problemfelder

Entwicklung gesundheitsförderlichen Verhaltens (HAndlungs- und Gesundheitsverhaltensmodelle, z.B. Rubikon-Modell, Health Belief Modell, Protection Motivation Theory, Theory of Planned Behavior, Transtheoretisches Modell, Health Action Process Approach)

 

Vertiefung LE3a: Förderung der Bewältigungskompetenzen für schwierige Lebenssituationen (1SWS)

Klientelgruppen und Merkmale (chronische Schmerzen, chronische psychische Belastung durch Stress, Burnout, Depression, akute Lebenseinschnitte (z.B. Schlaganfall)

Theorien und Ansätze zur Förderung von Bewältigungskompetenzen (Psychologische Gesundheitsförderung, Achtsamkeitsbasierte kognitive Verhaltenstherapie)

Programme zum Management chronischer Schmerzen und psychischen Belastungszuständen

 

Vertiefung LE3b: Projekt Gesundheitsförderung und Prävention (1 SWS)

Rolle der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe in Gesundheitsförderung und Prävention

Interdisziplinarität

Ansätze und Methoden zur Gesundheitsförderungs- und Prävention

Anwendungsbeispiele in verschiedenen Settings, z.B. Kindergarten/Vorschule, Schule, Studium, Arbeitsplatz

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
54VorlesungPräsenz-
6SeminarPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
30Arbeit in Kleingruppen-
30Erstellung von Prüfungsleistungen-
Benotete Prüfungsleistung
  • Klausur oder
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung) oder
  • Projektbericht (schriftlich)
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Auswahl der Prüfungsform obliegt der jeweiligen Lehrperson unter Einhaltung der jeweils gültigen Studienordnung.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Klausurc (K2): siehe jeweils gültige Studienordnung

Projektbericht (PSC), schriftlich: ca. 15-20 Seiten, exklusive Anhang

Referat (R), ca. 20-30 Minuten, dazugehörige Ausarbeitung: ca. 5-10 Seiten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

keine

Wissensverbreiterung

Die Studierenden

  • beschreiben Modelle von Gesundheit und Krankheit, diskutieren die unterschiedlichen Betrachtungsweisen von Gesundheit und Krankheit können
  • kennen Grundlagen und Konzepte von Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation und differenzieren Zuständigkeiten und Gegenstand.
  • können Faktoren für eine erfolgreiche Krisenbewältigung beschreiben.
  • kennen relevante Theorien aus dem Bereich der Bewältigungsforschung bzw. Prävention und Gesundheitsförderung
  • können den Stellenwert der Theorien in Ansätzen zur Förderung der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen, Gesundheitsförderung und Prävention beschreiben
  • unterscheiden verschiedene Professionsspezifische Ansätze zur Förderung Bewältigung schwieriger Lebenssituationen, Gesundheitsförderung und Prävention beschreiben

Wissensvertiefung

Die Studierenden

  • erkennen spezifische Besonderheiten in den Bewältigungsrisiken verschiedene Klientelgruppen
  • können die Gesundheitsrisiken verschiedener Klientelgruppen im Lebenslauf beschreiben
  • erklären an Praxisbeispielen die Eigenarten von Konzepte zur Prävention, der Förderung des Gesundheitsverhaltens oder der Bewältigung belastender Lebenssituationen in der Ergo- und Physiotherapie.

Wissensverständnis

Die Studierenden

  • wenden Modelle von Gesundheit und Krankheit zum Verständnis menschlicher Funktionszustände an.
  • können Modelle von Gesundheit und Krankheit zum Verständnis der Gesundheitsprobleme ihrer Patienten oder Klienten heranziehen.
  • erklären wie man Compliance und Copingstrategien ihrer Patienten und Klienten  auf der Basis anerkannter Theorien fördern kann.
  • können die Relevanz der Stresstheorien und Salutogenese für die therapeutischen Interventionen in den Therapieberufen einordnen
  • können Resilienzfaktoren sowie ihren Stellenwert für eine erfolgreiche Krisenbewältigung beschreiben
  • beschreiben, wie man Resilienzfaktoren im Rahmen von Interventionsprozessen nutzt.
  • fassen die Entwicklung und die besonderen Schwerpunkte verschiedener statischer und dynamischer Gesundheitsverhaltensmodelle zusammen und können ihren Nutzen für die therapeutische Interventionsgestaltung darlegen
  • benennen Anforderungen an und Kriterien für die Entwicklung von Präventionskonzepten. 

Nutzung und Transfer

Die Studierenden

  • kennen wesentliche Theorien und Ansätze zur Förderung der Bewältigung und Gesundheit sowie der Prävention und können diese im Rahmen individueller beruflicher Problemstellungen und bei der Interpretation von Klientelproblemen nutzen.
  • können bereichsspezifische Interventions- und Beratungsprogramme auf Anwendbarkeit in spezifischen beruflichen Kontexten einschätzen.
  • können aus verschiedenen existierenden Programmen zur Prävention und Gesundheitsförderung mit spezifischen Klientelgruppen ein geeignete Programm für die Intervention in Abhängigkeit von der Problemstellung auswählen.
  • nutzen ihr Wissen über Resilienz-/ Copingfaktoren um Interventionsprozesse zu gestalten.
  • legen dar, welche Kriterien man bei der Entwicklung von Präventionskonzepten berücksichtigen muss.
  • können darstellen, wie diese Kriterien in konkreten Präventionskonzepten umgesetzt werden.
  • entwickeln auf der Basis anerkannter Prinzipien eigene Ansätze für ein Präventionskonzept.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden

  • diskutieren über Modelle der Gesundheit und Bewältigung sowie über theoretische Ansätze in Gesundheitsförderung und Prävention
  • reflektieren und erklären die Nutzung der Modelle im Rahmen von berufsrelevanten Interventionen.
  • reflektieren und diskutieren untereinander sachbezogen über Präventions- und Gesundheitsförderungskonzepte sowie deren Anwendung in den Therapieberufen.
  • sind in der Lage zu einem Thema aus dem Bereich der Gesundheitsförderung, Prävention oder Rehabilitation problemspezifische Ansätze zu recherchieren.
  • kooperieren in einer Gruppe, um auf der Basis bestehender, evidenzbasierter  Konzepte ein Präventionskonzept zu entwickeln.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden

  • erkennen und erklären ihre Rolle als ErgotherapeutInnen in der Prävention und Gesundheitsförderung
  • sind in der Lage Präventionskonzepte und Programme für die eigene professionelle Laufbahn zu nutzen  

Literatur

Gesundheitsförderung, Prävention, Rehabilitation

  • Bengel, J & Koch, U. (2002): Grundlagen der Rehabilitationswissenschaften, Springer, Berlin
  • Franke (2010): Modelle von Gesundheit und Krankheit. Verlag Hans Huber, Bern
  • Hurrelmann, Klaus (Hrsg.) (2006): Handbuch Gesundheitswissenschaften, Juventa-Verlag, Weinheim
  • Hurrelmann, Klotz, Haisch (2010): Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung, Huber-Verlag, Bern 2010

WHO-Gesundheitsmodell, Klassifikationen

Gesundheitspsychologie

  • Nübling, Muthny, Bengel (Hrsg.) (2006): Reha-Motivation und Behandlungserwartung. Hans Huber, Hogrefe. Bern
  • Faltermaier(2017): Gesundheitspsychologie. Kohlhammer
  • Brinkmann (2014): Angewandte Gesundheitspsychologie. Pearson

Resilienz

  • Wustmann(2020): Resilienz. Widerstandsfähigkeit von Kindern in Tageseinrichtungen
    fördern. Beiträge zur Bildungsqualität. 8. Auflage. Düsseldorf: Cornelsen.
  • Fröhlich-Gildhoff, Rönnau-Böse (2015): Resilienz und Resilienzförderung über
    die Lebensspanne. Stuttgart: Kohlhammer
  • Anderssen-Reuster (Hrsg.) (2011): Achtsamkeit im Psychotherapie und Psychosomatik. Schattauer Verlag, Stuttgart

Präventionskonzepte Umsetzung

Zusammenhang mit anderen Modulen

Dieses Modul vermittelt erweiterte Kenntnisse im Handlungsfeld Gesundheitsförderung, Prävention und Förderung der Bewältigung von Belastungssituationen, nach denen sich Handlungskonzepte in anderen Modulen ausrichten lassen. Die Studierenden können Inhalte anderer Module auf diese Dimension hin beleuchten.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • International Physiotherapy
    • International Physiotherapy, B.Sc. (01.09.2024)

  • Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie
    • Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, B.Sc. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Brinkmann, Sabine
    Lehrende
    • Brinkmann, Sabine