Kommunikation und Dokumentation im Therapieprozess/ Blockveranstaltung
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 11.03.2025.
- Modulkennung
22B1897
- Niveaustufe
Bachelor
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
nur Sommersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Besonderheiten des Moduls
Das Modul fokussiert auf die Besonderheiten der Kommunikation und Dokumentaton im Kontext der modernen Physiotherapie.
- Kurzbeschreibung
Das Modul dient der Vertiefung und Systematisierung von Grundlagenwissen zur professionellen Kommunikation in relevanten Gesprächsphasen und -situationen physiotherapeutischer Therapieprozesse. Die Studierenden erweitern ihre Kenntnisse und Erfahrungen in der Interaktion in Hinblick auf die Aspekte der Patient*innenzentrierung und des Empowerments und setzen diese unter Berücksichtigung der Facetten einer diversen und interkulturellen Gesellschaft im Clinical Reasoning Prozess um. Physiotherapeut*innen sind zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die zu erbringenden Leistungen müssen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und in der fachlich gebotenen Qualität erbracht werden. Zu diesen Leistungen gehören im Rahmen des Therapieprozesses u.a. eine physiotherapeutische Befunderhebung, dass Aufstellen eines individuellen Behandlungsplanes, die Durchführung der therapeutischen Maßnahme, die Verlaufsdokumentation sowie ggf. die Berichtserstattung an den/die verordnenden Arzt/Ärztin. Die Studierenden erwerben Fähigkeiten, den Therapieprozess systematisch zu evaluieren und zu dokumentieren und somit ihr klinisches Handeln fortlaufend zu reflektieren und zu steuern.
Freie Themenwahl im Rahmen der Blockveranstaltung
- Lehr-Lerninhalte
LE 1: Professionelle Kommunikation im physiotherapeutischen Clinical Reasoning
1.1 Grundlagen der Kommunikation im Therapieprozess, insbesondere der subjektiven Befundaufnahme
1.2 Kommunikation mit Patient*innen und deren Angehörigen
1.3 Kommunikation mit Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen (professionell und interprofessionell)
1.4 Kommunikation in besonderen Therapiesituationen (Umgang mit "schwierigen" Patienten, Patienten in Belastungssituationen, Belästigung)
1.5 Motivierende Gesprächsführung (MI)
1.6 Edukation im Therapieprozess
1.7 Aspekte der Patient*innenzentrierung
1.8 Aspekte des Selbstmanagements, Empowerments und Recovery
1.9 Interkulturelle Kommunikation
1.9 Nonverbale Kommunikation (Faziale Expression und Analyse)
LE 2: Dokumentation im physiotheraputischen Clinical Reasoning
2.1 Gesetzliche Grundlagen und Anforderungen an die Dokumentation im Physiotherapieprozess
2.3 Inhalte und Standards der physiotherapeutischen Dokumentation
2.4 Dokumentationsformen und -arten
2.5 Kritische Auseinandersetzung mit digitalen Dokumentationslösungen hinsichtlich der Steigerung der Versorgungsqualität
2.6 Dokumentation im physiotherapeutischen First Contact (Differentialdiagnostische Screening Tools)
LE 3: Blockwochenveranstaltung: freie Themenwahl
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 25 Vorlesung Präsenz - 25 betreute Kleingruppen Präsenz - 10 Prüfung Präsenz - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 40 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung - 20 Arbeit in Kleingruppen - 15 Prüfungsvorbereitung - 15 Erstellung von Prüfungsleistungen -
- Benotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit oder
- Portfolio-Prüfungsleistung
- Unbenotete Prüfungsleistung
- regelmäßige Teilnahme
- Bemerkung zur Prüfungsart
Die Portfolio-Prüfung umfasst 100 Punkte und setzt sich aus einer mündlichen Fallstudie (FSM) und einer Präsentation (PR) zusammen. Die FSM und die PR werden jeweils mit 50 Punkten bei der Berechnung der Gesamtnote gewichtet.
Die Auswahl der benoteten und unbenoteten Prüfungsarten aus den vorgegebenen Optionen obliegt der jeweiligen Lehrperson. Diese hält sich dabei an die jeweils gültige Studienordnung.
Die aufgeführten Optionen für unbenotete Prüfungsleistungen im Modul werden als unterstützende Instrumente zur Vorbereitung auf die benotete(n) Prüfungsleistung(en) verstanden.
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Für die im Modul zulässigen Prüfungsarten gelten jeweils die folgenden Angaben zum Umfang bzw. zur Dauer.
- Hausarbeit: ca. 10-15 Seiten
- Fallstudie, mündlich: ca. 20-40 Minuten
- Präsentation: ca. 20-40 Minuten
- Regelmäßige Teilnahme: siehe Allgemeiner Teil der Prüfungsordnung
Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
keine
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden...
- geben Beispiele für verschiedene Geprächssituationen aus der physiotherapeutischen Praxis
- identifizieren Schwierigkeiten in Gesprächssituationen und entwickeln Lösungsstrategien
- kennen relevante Kernaussagen grundlegender Kommunikationsmodelle
- identifizieren die Einsatzmöglichkeiten der wichtigsten Techniken der Gesprächsführung
- beschreiben praktische und effektive Strategien für die Verbesserung der Interaktionen mit Patient*innen zur Verhaltensänderung.
- benennen die rechtlichen Anforderungen an die Dokumentation des Therapieprozesses
- können digitale Dokumentationslösungen in ihren klinischen Alltag implementieren sowie hierdurch die Versorgungsqualität steigern.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden...
vertiefen ihr Wissen hinsichtlich der Gesprächsführung in Interviewsituationen (Subjektive Befundaufnahme)
- integrieren edukative Inhalte in ihre Therapieprozesse
begründen Potentiale der interprofessionellen Kommunikation für die Gestaltung von Versorgungsprozessen.
- beschreiben verschiedene Dokumentationsverfahren hinsichtlich unterschiedlicher Anforderungen (First Contact)
- Wissensverständnis
Die Studierenden....
- analysieren unterschiedliche Gesprächssituationen
- beurteilen Methoden der Dokumentation hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten.
- können die Potentiale der Digitalisierung in der Physiotherapie auf die Bereiche Kommunikation und Dokumentation übertragen.
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden...
- bereiten Gespräche mit fachlichem Bezug angemessen vor, führen sie durch und reflektieren diese umfassend.
- beurteilen die eigene Kommunikation als auch die ihrer Gesprächspartner, um Gespräche konstruktiv und zielorientiert zu führen.
- setzen in der Gestaltung von Gesprächen unterschiedliche Gesprächsmethoden (wie zum Beispiel Fragetechniken, Perspektivwechsel, aktives Zuhören) konstruktiv und zielorientiert ein.
- implemetieren systematische Dokumentationskompetenzen in ihr physiotherapeutisches Handeln.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden...
- leiten Gespräche zielorientiert und stellen sich dabei auf Gesprächspartner individuell ein.
- verfügen in kommunikativen Situationen über eine sensibilisierte Wahrnehmung bezüglich des Gesprächspartners, der eigenen Person sowie des Umfelds und der Rahmenbedingungen.
- lassen sich auf Prozesse der Selbstreflexion ein und können diese kritisch-konstruktiv gestalten.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Die Studierenden...
- entwickeln sich hinsichtlich ihrer kommunikativen Kompetenzen im Therapieprozess weiter
- vertreten Relevanz und Durchführung von Kommunikation und Dokumentation im intra- und interprofessionellen Kontext.
- überprüfen die Anforderungen der Dokumentation für ihren physiotherapeutischen Clinical Reasoning Prozess.
- Literatur
- Balk M., Hoos-Leistner H. (2008): Gesprächsführung für Physiotherapeuten. Stuttgart: Georg Thieme Verlag;
- Erickson M.; McKnight R.; Utzman R. (2008): Physical Therapy Documentation. SLACK Incorporated;
- Heick J., Lazaro R. (2022): Goodman and Snyder`s Differential Diagnosis for Physical Therapists, 7th Edition,
- Elsevier; Leiner F. (2003): Medizinische Dokumentation. 4. Auflage, Stuttgart: Schattauer GmbH;
- Rollnick S., Miller W., Butler C. (2020): Motivierende Gesprächsführung in den Heilberufen. 2. Auflage, Lichtenau/Westf: G.P. Probst Verlag GmbH;
- Von Piekartz H. (2015): Kiefer, Gesichts- und Zervikalregion, Neuromuskuloskelettales Assessment und Behandlungsstrategien, 2. Auflage, Stuttgart: Georg Thieme Verlag;
- Von Piekartz H., Zalpour C. (2022): Red Flags erkennen Differentialdiagnostik in der muskuloskelettalen Physiotherapie, Stuttgart: Georg Thieme Verlag;
- Yedikardachian D. (2015): Dokumentation in der Physiotherapie. Saarbrücken, AV Akademikerverlag;
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Dieses Modul steht im Zusammenhang mit den Modulen Clinical Reasoning Seminar und klinischen Anwendung sowie Differentialdiagnose in der Physiotherapie und dem Teilbereich Ethik.
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Physiotherapie
- Physiotherapie, B.Sc. (01.09.2024)
- Modulpromotor*in
- Zalpour, Christoff
- Lehrende
- Zalpour, Christoff