Integriertes neuromuskuloskelettales Assessment und Management
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 14.0 vom 18.07.2019
- Modulkennung
22M0710
- Modulname (englisch)
Integrated Neuro Musculoskeletal Assessment and Management
- Studiengänge mit diesem Modul
- Manuelle Therapie (OMT) (M.Sc.)
- Muskuloskelettale Therapie (Manuelle Therapie – OMT) (M.Sc.)
- Niveaustufe
5
- Kurzbeschreibung
In diesem Modul werden die bisher erworbenen Kenntnisse anhand von klinischen Mustern der HWS- und LWS-Region im Zusammenhang mit beitragenden Faktoren sowie Begleiterkrankungen (z.B. Rheuma, Diabetes mellitus) diskutiert. Es werden zusätzliche manuelle Techniken vermittelt und die praktische Umsetzung erlernt. Außerdem werden die Einflüsse von Chronifizierungsprozessen und neuromuskuloskelettalen Beschwerden vertieft und Kenntnisse zum myofaszialen Schmerzsyndrom und dem sensomotorischen Kontrollsystem vermittelt. Hervorgehoben wird die Differentialdiagnose und Behandlung verschiedener Lumbal Syndrome anhand des Clinical Reasoning Prozesses. Darüber hinaus werden zusätzlich zervikale und kraniomandibuläre Dysfunktionen in differenzialdiagnostischen Prozessen beleuchtet. Die Studierenden lernen das Continuing Professional Development kennen, in dem therapeutische Fähigkeiten ständig wiederholt, überdacht und verbessert werden.
- Lehrinhalte
- Block 1
- Mustererkennung von komplizierten neuromuskuloskelettale Problemen
- Vertiefung von manuellen Fertigkeiten als Folge der diskutierten Mustererkennung
- Assessment von Myofasziale Schmerzsyndromen
- Kenntnisse über gestörte sensomotorische Feedbackmechanismen
- Klinische Expertise und deren Verknüpfung mit Studiendesigns
Block 2: Syndrome der zervikalen Wirbelsäule und der Schulter - Vertiefung der neuromuskuloskelettalen Funktionsdiagnostik und Behandlung der zervikalen Wirbelsäule (oberer Quadrant)
- Differenzialdiagnostik von kraniozervikalen, kraniomandibulären und glenohumeralen Syndromen
- Assessment und Management von Instabilitäten des Schultergelenks
---IFOMPT-Kriterien:A1, 2, 3;D1, 3, 4, 5, 6, 10;K1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18;S1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden verfügen über vertiefte theoretische und klinische Kenntnisse in Bezug auf verschiedene Lumbalsyndrome wie z.B. apophyseale Verschlussmuster), lumbale Instabilität, Lumbalstenosen, chronische Diskus- und Nervenwurzelprobleme. Sie verfügen über vertiefte theoretische und klinische Kenntnisse im Bereich komplexer Syndrome der Schulter und zervikalen Region. Die Studierenden erweitern ihre Kenntnisse zu Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten der manuellen Therapie und ihre Fertigkeiten im Erkennen von Differenzialdiagnosen und motorischen Kontrollmechanismen v.a. bei neuromuskulären lumbalen und zervikalen Syndromen. Sie bauen ihr Wissen über Strategien und Prinzipien der manuellen Therapie und der muskulären Kontrolle aus. Neuromuskuloskelettale Prinzipien sind bekannt und können in die manualtherapeutischen Behandlungen integriert werden.
Wissensvertiefung
Die Studierenden entwickeln eigene wissenschaftliche Fragestellungen auf der Basis ihres umfangreichen theoretischen und klinischen Wissens zum neuromuskulären Assessment und Management bei verschiedenen klinischen Syndromen.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden führen klinische Assessments (u.a. differentialdiagnostische Befundung und evidenzbasierte Behandlungstechniken bei lumbalen und zervikalen Syndromen durch. Sie integrieren ihr Wissen über Kontraindikationen und Pathologien in ihr Behandlungsmanagement. Die Studierenden wenden die jeweiligen manualtherapeutischen Behandlungsstrategien sowie gezielte manualtherapeutische Techniken an. Sie sind in der Lage, verschiedene differenzialdiagnostische Tests der Lumbalregion, der kraniomandibulären Region und der kraniozervikalen Region anzuwenden und unter Berücksichtigung der Kontraindikationen und Indikationen Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden legen ihre therapeutischen Entscheidungen transparent dar und erläutern theoretische und klinische Zusammenhänge neuromuskulärer Phänomene. Sie sind in der Lage, ihr Clinical Reasoning zu verbalisieren und ihre Assessment- und Managementstrategien darzulegen. Sie argumentieren ihre Entscheidungen auf der Basis ihres theoretischen Wissens und ihrer klinischen Erfahrungen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden integrieren ihr Wissen zu neuromuskulären Assessments und Managementstrategien in die Behandlung komplexer Symptomkonstellationen. Sie sind in der Lage, ihr Wissen und ihr Clinical Reasoning in neuen, unbekannten Fällen anzuwenden und Transfers zu leisten. Dabei entwickeln die Studierenden ihre Clinical Reasoning Fähigkeiten kontinuierlich weiter. Durch die Vernetzung der Wissensgrundlagen mit klinischen Erfahrungen entwickeln sie klinische Muster, auf die sie zugreifen können. Sie nutzen der Situation angemessene, unterschiedliche Reasoning Strategien. In der Auswahl ihrer Clinical Reasoning Strategie sind sie flexibel und schnell. Dabei reflektieren sie ihr Vorgehen selbstständig und kontinuierlich und entwickeln ihre therapeutischen Fähigkeiten im Sinne des Continuing Professional Development weiter.
- Lehr-/Lernmethoden
Vorlesungen, Praktische Demonstrationen, Übungen und Fallstudien
- Modulpromotor
von Piekartz, Harry
- Lehrende
- von Piekartz, Harry
- Gunnar Licht, Hans Schindler, Cesar Fernandez de las Penas, Robert Pfund
- Leistungspunkte
10
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 90 Vorlesungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 210 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
- Literatur
Bogduk N (1992): Die Schmerzpathologie der lumbalen Bandscheibe. Man Med 30: 8-16.
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Jenis LG, An HS (2000): Spine update. Lumbar foraminal stenosis. Spine 25: 389-394.
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Johnsson KE, Redlund-Johnell I, Uden A, Willner S (1989): Preoperative and postoperative instability in lumbar spinal stenosis. Spine 14: 591-3.
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Hülse M (1998): Klinik der Funktionsstörungen des Kopfgelenkbereiches. In: Hülse M, Neuhuber WL, Wolff HD: der kraniozervikale Übergang, Springer Berlin.
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von Piekartz HJM (2000): Kraniofaciale Dysfunktionen und Schmerzen. Thieme, Stuttgart.
Hollmann W, Strüder HK (2009): Sportmedizin: Grundlagen für körperliche Aktivität, Training und Präventivmedizin, 5. Auflage. Schattauer-Verlag.
Froböse I, Nellessen-Martens G, Wilke C (2009): Training in der Therapie. Grundlagen und Praxis. 3. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer-Verlag.
Westerhuis, P, Wiesner, R (2013): Klinische Muster in der Manuellen Therapie, Thieme, Stuttgart, 2. Auflage.
Gautschi R (2013) Manuelle Triggerpunkt-Therapie: Myofasziale Schmerzen und Funktionsstörungen erkennen, verstehen und behandeln, 2. Auflage, Thieme, Stuttgart
Dommerholt J, Huijbregts P (2011) Myofascial Trigger Points, Pathophysiology and Evidence-Informed Diagnosis and Management, 1st Edition, Jones and Bartlett, Boston
- Prüfungsleistung
- Projektbericht
- Hausarbeit
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch