Staat-Politik-Verwaltung

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version 6.0 vom 10.02.2020

22M0749

Government, Politics, Administration

Public Management (MBA)

4

Verwaltungslogik passt nicht immer zur politischen Logik. Von Mitarbeitern der Verwaltung wird aber erwartet, zu verstehen und nachzuvollziehen, welche Anforderungen eine demokratisch legitimierte Politik an sie stellt. Das Modul soll durch Analyse und Vergleich politischer Systeme das Verständnis für das spezifisch deutsche Verhältnis von Staat, Politik und Verwaltung zu einander vertiefen.

Western Democracy: „Hardware“

Im ersten Abschnitt der Lehrveranstaltung geht es um die Entwicklung des spezifischen Sets von staatlichen Institutionen in westlichen Demokratien („hardware“). Ihre Entwicklung soll so nachgezeichnet werden, dass ein vertieftes Verständnis der Grundausrichtung dieser Institutionen ermöglicht wird.

1. Ideale Staaten: Staat in der Ideengeschichte, Demokratiemodelle, Staatsorgane
2. Mächtige Staaten: Nationalstaat und Entwicklung rationaler Verwaltungen als Machtmittel
3. Begrenzte Staaten: Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat, Strukturwandel der Öffentlichkeit
4. Staat und Zivilgesellschaft: Instrumente des Bürgers und Einflusspotenziale auf staatliches Handeln
5. Politische Einstellungen: Konservative, liberale und linke Vorstellungen und resultierende Vorstellungen von Staat, Verwaltung und Gesellschaft

Western Democracy: „Software“

Im zweiten Abschnitt stehen die Parteien im Mittelpunkt, deren Funktion weithin darin gesehen wird, gesellschaftliche Interessen in staatliches Handeln zu übersetzen („software“). Im Detail geht es um:

1. Parteien und Staat: Paradigmata über politische Parteien in westlichen Verfassungsstaaten
2. Parteiensysteme: Fragmentierung, Polarisierung, Volatilität und Auswirkungen auf staatliches Handeln
3. Parteien und Parteienfamilien: Entwicklung politischer Programme und Umsetzung politischer Vorgaben durch den Staat und seine Verwaltung
4. Soziologische Grundzüge von Gesellschaften: Konfliktlinien in Gesellschaften und Übersetzung in politisches Handeln

Wissensverbreiterung
Die Studierenden erwerben vertieftes Wissen über Akteure, Logik und Funktionsweise eines politischen Systems. Sie kennen die besonderen Eigenschaften westlicher Demokratien im Vergleich zu anderen politischen Systemen. Sie entwickeln ein Grundgespür für Politik und ihren Einfluss auf die Verwaltung.

Wissensvertiefung
Die Studierenden sind in der Lage politische Strukturen und Prozesse zu verstehen und zu analysieren, indem sie Vergleiche zwischen dem System der Bundesrepublik und anderen politischen Systemen ziehen können.

Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden erwerben die wesentlichen Methoden zur Analyse von Politikfeldern, wie insbesondere die Analyse von Institutionen und von Parteien, Parteisystemen und ihren Einfluss auf den politischen und Verwaltungsprozess.

Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können mit der Logik politischer Prozesse und Entscheidungen umgehen. Sie können politische Handlungsmuster nachvollziehen.

Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden sind in der Lage Verwaltungsentscheidungen im Hinblick auf deren politische Relevanz einzuschätzen, bzw. zu erkennen, wie politisches Handeln auf Verwaltungshandeln Einfluss nimmt.

Seminaristische Vorlesungen

Hochschulabschluss und Berufspraxis in der öffentlichen Verwaltung

Uhlenbusch, Sarah

• Lasar, Andreas
• Lisowski, Rainer

5

Hiltrud Naßmacher, 2010: Politikwissenschaft, 6. Auflage, Oldenbourg Wissenschaftsverlag

Wolfgang Rudzio, 2014: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland, 9. Auflage, Wiesbaden: Springer VS Verlag

Kenneth Newton/Jan W. van Deth, 2005: Foundations of Comparative Politics, Cambridge: University Press.

• Mündliche Prüfung
• Hausarbeit
• Projektbericht, schriftlich

Prüfungsform wird vom Lehrenden festgelegt.

1 Semester

Nur Sommersemester

Deutsch