Quartiers- und Netzwerkmanagement
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 7.0 vom 11.05.2015
- Modulkennung
22M0843
- Modulname (englisch)
District and Network Management
- Studiengänge mit diesem Modul
Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe (M.A.)
- Niveaustufe
4
- Kurzbeschreibung
Dieses Modul soll die Probleme, Herausforderungen, Anforderungen und Besonderheiten von Quartiersentwicklung/ -management vermitteln. Studierende lernen den Zusammenhang von Städtebau bzw. Städtebauförderung mit Themen der Sozialen Arbeit kennen und können es als ein besonderes Merkmal erfolgreichen Quartiersmanagements differenzieren. Soziale Arbeit – das ist ein wesentliches Anliegen dieses Moduls – sollte ihre professionellen Akteure mit Fragen der Territorialisierung von sozialen Lebenssituationen und Bewältigungslagen konfrontieren, um zukunftsfähige Konzepte einer raumbezogenen Arbeit zu entwerfen.
- Lehrinhalte
Die Studierenden werden in diesem Modul insbesondere mit den Problemen, Heraus-forderungen, Anforderungen und Besonderheiten auf verschiedene Handlungs- und Aktionsfelder von Quartiersentwicklung/ -management vertraut gemacht. Die Vernetzung von Themen des Städtebaus bzw. der Städtebauförderung mit Themen der Sozialen Arbeit ist ein besonderes Merkmal erfolgreichen Quartiersmanagements. Soziale Arbeit als Profession muss sich zunehmend aktiv mit einer Territorialisierung von sozialen Fragestellungen auseinandersetzen: also der nahräumlichen Kommunalisierung sozialstaatlicher Intervention zur materiellen Existenzsicherung und zur Arbeitsmarktintegration von Bevölkerungsgruppen, denen Armut und Ausgrenzung drohen. Die Profilierung Sozialer Arbeit als Profession wird in Abgrenzung z.B. zur Geographie in Bezug auf ihre Netzwerkarbeit mit lokalen Akteuren sichtbar. Ein besonderer Fokus wird perspektivisch auf den demographischen Wandel gelegt. In der Fokussierung auf die Adressaten Sozialer Arbeit ist der Blick auf Menschen in Übergängen ein wichtiger Aspekt. In Bezug auf die Raumperspektive ergibt sich daraus für die Studierenden eine wichtige Erweiterung professioneller sozialarbeiterisch geprägter Sicht- und Handlungsweisen.
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Teilnehmenden des Moduls erarbeiten sich eine aktive Weiterentwicklung von Ansätzen der Gemeinwesenarbeit. Die Studierenden kennen die Bedeutung der lokalen und kommunalen Netzwerkpartner_innen, können deren Bedeutung einordnen und sich aktiv dazu verhalten. Sie erfahren, welche Handlungsstrategien für Bürgeraktivierung und deren Ansätze von Sozialer Arbeit von Bedeutung sind. Weiterhin kennen die Studierenden entscheidende Eckpunkte der praktischen und erfolgreichen Arbeit von Netzwerkpartner_innen und Quartiersentwickler_innen. Ferner erwerben sie Kenntnisse über Sozialplanung und raumbezogene Steuerung/Budgetierung.
Wissensvertiefung
Für ein kompetentes Netzwerkmanagement in kommunalen Bezügen ist der Zugang zur klassischen Erkundung von Stadtteilen und vierteln absolut notwendig. Ein auf diese Zugänge aufbauendes Projektmanagement erweitert das Repertoire der Studierenden in den Bereichen Soziales, Kultur, Migration, bürgerschaftliches Engagement etc. Die Studierenden sind in der Lage, sowohl Ansätze von Quartiersentwicklung und Gemeinwesenarbeit miteinander in Bezug zu setzten, zu vergleichen und zu bewerten als auch in der aktiven Auseinandersetzung einen eigenen professionellen Standpunkt dazu zu entwickeln. Daraus gilt es, mit den Studierenden und in enger Kooperation mit den lokal Agierenden in der Region Ansätze der Praxisforschung gezielt weiter zu entwickeln.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden lernen in sozialräumlichen Projekten Bürgeraktivierung, Beratungs-prozesse und kooperatives Handeln im lokalen Fokus anzuleiten und zu bewerten. Gesundheit, Wohnen, lokale, internationale, nationale und kommunale Stadtentwicklung, nahräumliche infrastrukturelle Versorgung und eine differenzierte Zielgruppenperspektive sind zentrale Themen, mit denen sich die Studierenden in diesem Kontext intensiv auseinandersetzen. Weiterhin ist die Vermittlung partizipativer Ansätze einer nachhaltigen Bürger_innen-Beteiligung in Quartieren eine besondere Kompetenz sozialarbeitrischen Handelns.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden setzten sich aktiv im Bereich der Praxisforschung in Kooperation mit lokalen Akteuren auseinander. Sie präsentieren die Ergebnisse sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form und zeigen dabei die Aussagekraft der Forschungsperspektiven auf Quartiere und für die Praxis Sozialer Arbeit in Quartieren auf. Analysen sozialräumlicher Fragestellungen (qualitativ und quantitativ) stehen dabei im Zentrum der Forschungsperspektive.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden können die Bedeutung des Quartiers- und Netzwerkmanagement in den Kontext aktueller Strategien der Gestaltung lokaler Infrastrukturen einordnen und von anderen Konzepten unterscheiden bzw. spezifisch auf die hier relevanten Themenfelder der lebensweltlichen Gestaltung sozialer Teilhabe beziehen. Sie wissen um die Wirkungsmöglichk
- Lehr-/Lernmethoden
Vorlesung, aktivierende Seminararbeit, Exkursionen in lokale Quartiere, Diskussionen, Selbststudium
- Empfohlene Vorkenntnisse
Keine
- Modulpromotor
Tiaden, Michael
- Lehrende
Tiaden, Michael
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 15 Seminare 15 Vorlesungen 5 Prüfungen 10 betreute Kleingruppen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 55 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 50 Literaturstudium
- Literatur
Drilling, M. & Schnur, O. (Hrsg) (2012): Nachhaltige Quartiersentwicklung. Positionen. Praxisbeispiele. Perspektiven. Wiesbaden.Füchtel, F. et al. (2007): Sozialer Raum und Soziale Arbeit. Textbook: Theoretische Grundlagen. Wiesbaden.Franke, Th. (2003): Quartiermanagement - Schlüsselinstrument integrierter Stadtteilentwicklung. In: BMVBS/BBR (Hrsg.): Strategien für die Soziale Stadt - Erfahrungen und Perspektiven - Umsetzung des Bund-Länder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt". Berlin, S. 170-207.Franke, Th. (2011): Raumorientiertes Verwaltungshandeln und integrierte Quartiersentwicklung. Doppelter Gebietsbezug zwischen „Behälterräumen“ und „Alltagsorten“. Wiesbaden.Güntner, S. (2007): Soziale Stadtpolitik - Institutionen, Netz-werke und Diskurse in der Politikgestal-tung. Bielefeld.Schnur, O. (Hrsg.) (2008): Quartiersforschung - zwischen Theorie und Praxis. Wiesbaden.Schröer, W. et al (Hrsg.) (2013): Handbuch Übergänge. Weinheim und Basel.Vogelpohl, A. (2012): Urbanes Alltagsleben - Zum Paradox von Differenzierung und Homogenisierung in Stadtquartieren. Wiesbaden.
- Prüfungsleistung
- Mündliche Prüfung
- Hausarbeit
- Klausur 1-stündig und Assignment
- Klausur 2-stündig
- Referat
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch