(Inklusive) Bildung und soziale Teilhabe in kleinräumiger Perspektive

Fakultät

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Version

Version 8.0 vom 15.06.2022

Modulkennung

22M0856

Modulname (englisch)

(Inclusive) Education and social Participation in small-scale Perspective

Studiengänge mit diesem Modul
  • Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe (M.A.)
  • Management in Nonprofit-Organisationen (M.A.)
Niveaustufe

4

Kurzbeschreibung

Dieses Modul bildet den Einstieg in die Spezielle Kompetenz II Bildungsmanagement und –planung in der Kommune. Es vermittelt die Bedeutung einer kleinräumigen Perspektive auf Bildungsbedingungen, -prozesse und –infrastrukturen für junge Menschen und Familien. Dabei wird den Teilnehmenden der Zusammenhang von lebensweltlichen Erfahrungen und Zuschreibungen im sozialen Raum mit der Beschaffenheit von Milieus und formellen (Verwaltungs-) Räumen als Grundgedanke einer sozialräumlich wirkenden Sozialen Arbeit vermittelt. Das weite Verständnis von Inklusion als eine Bildungsförderung, die sich an Vielfalt und Heterogenität orientiert, bildet dabei den fachtheoretischen, fachpolitischen und praxisbezogenen Bezug für Überlegungen zu einer lokalen Gestaltung von Lern- und Entwicklungsbedingungen in Stadtteilen und Gemeinden.

Lehrinhalte

1. Empirische und theoretische Befunde zu Bildungsbedingungen, -verläufen und –benachteiligungen in kleinräumiger Perspektive
2. Inklusion als Rahmenkonzept für die Analyse individueller, sozialer und lokaler Bildungsprozesse
3. Indikatoren für Bildungsprozesse und –strukturen in der Kommune
4. Stadtteile, Gemeinden und Quartiere als Bildungsräume und Lernwelten
5. Verwaltungsraum, Milieu und Lebenswelt als Facetten des administrativ und sozial zu bestimmenden Raumes
6. Lokale Bildungsgefüge und biografische Bildungsprozesse - Möglichkeiten ihrer Analyse aus interdisziplinärer Sicht: Sozialpsychologie, Erziehungswissenschaft und Soziale Arbeit
7. Das Konzept des „signifikanten Bildungserlebnisses“ in seiner Übertragungsmöglichkeit auf Identitätsbildung im Stadtteil
8. Bildungslandschaften als aktuelles Konzept der lokalen Infrastrukturgestaltung
9. Beispiele kommunaler Bildungsnetzwerke und ihrer Organisation

Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden erweitern ihr Wissen um Bildungstheorie und soziale Lebenslagen in einem expliziten Raumbezug. Dieser Bezug stellt sich als definierter Verwaltungsraum und lebensweltlicher Milieurahmen bzw. Sozialraum dar. Studierende lernen daher Theoriebezüge in ihren Verbindungen zu sehen, können sie anwenden auf neue Problemstellungen kleinräumiger Bildungsförderung und erwerben einen breiten, systematischen Einblick in fachtheoretische Diskurse sowie empirische Forschungsbefunde hierzu.
Wissensvertiefung
Das Modul folgt inhaltlich und didaktisch einer Analogie zu den vorgesehenen Inhalten und bietet den Teilnehmenden eine fortschreitende Wissensvertiefung: Im Sinne eines „analytischen Brennglases“ werden nicht nur kleine Raumeinheiten als Teil kommunaler Strukturen hinsichtlich sozialer Bildungsteilhabe erörtert, sondern gleichzeitig auch Theorien und Forschungsdesigns auf diesen Bezug hin übertragen, man könnte sagen „scharf gestellt“, diskutiert, ihr Erklärungswert bewertet, Grenzen eingeschätzt und die Notwendigkeit der Integration von mehreren Theorieelementen erkannt.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden beherrschen grundlegende Theorien in ihren Argumentationsstrukturen, Erklärungskontexten und zentralen Kategorien. Sie können sie zur Analyse von theoretischen und praxisbezogenen Problemstellungen heranziehen und Lösungen entwerfen, die sich als eigenständige konzeptionelle Modelle unterschiedlicher Sachverhalte oder Forschungsplanungen ausdrücken können.
Können - kommunikative Kompetenz
Studierende diskutieren im Seminar und in Arbeitsgruppen, können Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie können Arbeitsergebnisse nachvollziehbar präsentieren und sich einem kritischen Diskurs stellen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden können die komplexen Theorien zu den Kategorien Bildung, Inklusion und Raum in Verbindung setzen und im jeweiligen Fach verorten. Dabei spielen interdisziplinäre Beispiele eine große Rolle, die sie als Folie für disziplinäre Klärungen einer lebenswelt- und raumsensiblen Sozialen Arbeit heranziehen können. Die Teilnehmenden entwickeln eine theoriegeleitete Landkarte möglicher kleinräumiger Analyseoptionen von Bildungsteilhabe in Stadtteilen und Gemeinden und entwickeln eine ebensolche fachliche Leitorientierung für ihr Handeln in Forschung und Praxis.

Lehr-/Lernmethoden

Seminargespräche, Vorträge, Präsentationen, Gruppenarbeit und Übungen, Praxisrecherchen

Empfohlene Vorkenntnisse

Keine

Modulpromotor

Maykus, Stephan

Lehrende

Maykus, Stephan

Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
45Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
45Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
30Literaturstudium
30Prüfungsvorbereitung
Literatur

Lokale Bildungs- und Sozialberichterstattungen

Löw, M. (2001): Raumsoziologie. Weinheim/München

Prüfungsleistung
  • Hausarbeit
  • Referat
Bemerkung zur Prüfungsform

keine

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Wintersemester

Lehrsprache

Deutsch