Kommunales Bildungsmanagement und integrierte Konzepte der Bildungsplanung

Fakultät

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)

Version

Version 1 vom 16.11.2023.

Modulkennung

22M0857

Niveaustufe

Master

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Wintersemester

Dauer des Moduls

1 Semester

 

 

Kurzbeschreibung

Dieses Modul führt die Arbeitsergebnisse des ersten Moduls der Speziellen Kompetenz Bildungsmanagement und –planung in der Kommune weiter und fokussiert Fragen der Bildungsplanung und des kommunalen Bildungsmanagements. Die Studierenden sollen erfahren, dass mit den weitreichenden Zielen einer veränderten Gestaltung von lokalen Bildungsinfrastrukturen (v.a. Inklusion, Ganztagsbildung, demografischer Wandel, Internationalisierung) auch innovative Formen der Planung und fachlichen Steuerung in den Kommunen einhergehen müssen. Ziel soll ein Grundverständnis sein, das Kommunen als zentrale Akteure in der Neujustierung eines lokalen Gesamtsystems der Bildungsförderung sieht und hierbei die Kompetenzen der Soziale Arbeit als Professionen durchaus federführend einbezieht (Sozialplanung, Partizipationsverfahren, Netzwerkentwicklung, Sozialmanagement).

Lehr-Lerninhalte

1. Bildungsförderung als Aufgabe der kommunalen Öffentlichkeit und Fachverwaltungen 2. Eckpfeiler einer kommunalen Gesamtstrategie der Bildungsförderung 3. Merkmale und Zusammenhänge von Administration, Planung und Politik als Akteurskontexte der kommunalen Gestaltung von Bildungsinfrastrukturen 4. Bildungsbezüge in den Fachverwaltungen und Institutionen der Kommunen 5. Kommunale Bildungslandschaften als Rahmung innovativer Planungsmodelle zwischen den Bildungsakteuren 6. Fokus: Verzahnungsmöglichkeiten von Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung 7. Funktion, Organisation und Datenkonzept einer kommunalen Bildungsplanung 8. Kommunale Bildungsberichte und Planungsstrukturen in der exemplarischen Erarbeitung und Analyse

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
45SeminarPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Erstellung von Prüfungsleistungen-
75Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Referat (mit schriftlicher Ausarbeitung) oder
  • Hausarbeit oder
  • Portfolio-Prüfungsleistung
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und setzt sich aus einer Präsentation (PR) und einer Hausarbeit (HA) zusammen. Jedes der Prüfungselemente wird mit 50 Punkten gewichtet.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Referat: ca. 30-45 Minuten mit schriftlicher Ausarbeitung von ca. 8-10 Seiten

Hausarbeit: ca. 15-20 Seiten

Präsentation im Rahmen der Portfolio-Prüfungsleistung: ca. 15-30 Minuten
Hausarbeit im Rahmen der Portfolio-Prüfungsleistung: ca. 8-10 Seiten

Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.

Empfohlene Vorkenntnisse

Besuch des ersten Moduls dieser Speziellen Kompetenz

Wissensverbreiterung

Die Studierenden erweitern ihr bisheriges und im Bachelorstudium erworbenes Wissen um die Organisation sozialer Dienstleistungen in der Kommune. Sie erkennen kommunales Bildungsmanagement als einen eigenständigen Handlungsrahmen für die Akteure in Planung, Administration, Politik und in den Einrichtungen des Sozial- und Bildungswesens. Hierfür lernen sie eine breite theoretische Basis (Theorieansätze im Vergleich) und Forschungsbefunde kennen, die das Verständnis komplexer Gestaltungsaufgaben im Zuge der Etablierung von Bildungsnetzwerken und Bildungsplanung unterstützen

Wissensvertiefung

Die vorgesehenen Lehrinhalte bieten den Studierenden die Möglichkeit, basale Kenntnisse zur Organisation und Planung von sozialen Infrastrukturen in Kommunen zu vertiefen, indem sie den Anwendungsbereich der Bildungsteilhabe als theoretischen Rahmen ausloten, Forschungsbefunde erfahren und exemplarische Theorien hierauf hin anwenden. Darüber hinaus erarbeiten sie am Beispiel der Verzahnung von Schulentwicklungs- und Bildungsplanung ein Modell integrierter Planungsprozesse, die eine Entsprechung der fachlichen Steuerung von Angebotsstrukturen mit den lebensweltlichen und kleinräumigen Teilhabekonstellationen der Bürger/-innen darstellen (aufbauend auf Modul 1 dieser Speziellen Kompetenz)

Wissensverständnis

Studierende können die aktuellen Anforderungen in der Gestaltung von Bildungsnetzwerken und Bildungsplanung beschreiben, den relevanten Akteuren in Kommunen zuordnen und das damit einhergehende dynamische Implementierungsgefüge von Bildungsinfrastrukturen bewerten.

Nutzung und Transfer

Studierende sind in der Lage, die Funktionen, Organisationsformen, Beteiligungsmethoden wie auch Planungsstandards (Datenkonzepte, Indikatorensysteme, Organisation von Planungsgruppen etc.) auf die sich konkret stellenden Studienaufgaben – etwa in eigenen lokalen Forschungen und Praxisrecherchen – anzuwenden und kritisch zu prüfen.

Wissenschaftliche Innovation

Studierende wissen um die Wechselwirkung kommunaler Bemühungen um Bildungsnetzwerke und Planung mit den landes- und bundesbezogenen Initiierungen durch Gesetze, Erlasse oder Modellprogramme (vor allem im Feld der Kooperation von Schule und Jugendhilfe bzw. Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung) sowie um die damit verbundenen praktischen Anforderungen des kommunalen Bildungsmanagements.

Kommunikation und Kooperation

Studierende diskutieren im Seminar und in Arbeitsgruppen, können Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie können Arbeitsergebnisse nachvollziehbar präsentieren und sich einem kritischen Diskurs stellen.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden können die Anforderungen des kommunalen Bildungsmanagements in ihren Bezügen zu administrativen, partizipativen und planungsbezogenen Bezügen überschauen und die Notwendigkeit integrierter Planungsmodelle darin verorten. 

Literatur

Bleckmann, P./Durdel, A. (Hrsg.) (2009): Lokale Bildungslandschaften. Wiesbaden Maykus, S. (2007): Planungspraxis konkret. Themen, Fragen und Schritte auf dem Weg zur integrierten Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung. In: Landesjugendamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe/Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): Den Wandel gestalten. Gemeinsame Wege zur integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung. Münster 2007, S. 81-88 Maykus, S. (2010): Bildung als kommunale Gestaltungsaufgabe – Gegenstand und Aufgabe von Jugendhilfeplanung!? In: Maykus, S./Schone, R. (Hrsg.): Handbuch Jugendhilfeplanung. Grundlagen, neue Anforderungen und Perspektiven. Wiesbaden 2010 (3. vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage), S. 269-289 Maykus, S. (2012): Zu Innovationspotenzialen und Integrationsdefiziten der Kinder- und Jugendhilfe in kommunalen Bildungsnetzwerken. In: Ratermann, M./Stöbe-Blossey, S. (Hrsg.): Governance in der Schul- und Elementarbildung. Wiesbaden, S. 213-251 Maykus, S. (2012): Bildungslandschaften. In: Online-Enzyklopädie Erziehungswissenschaft des Beltz Juventa-Verlages (www.erzwiss-online.de)

Zusammenhang mit anderen Modulen

Dies ist das zweite Modul des gewählten Schwerpunktes und baut auf die Grundlegungen des Moduls 1 des Schwerpunktes auf. Ferner stellt es eine spezifische Perspektive auf Planungsprozesse im Gestaltungsfelder kommunaler Bildung zur Verfügung, die im dritten Semester im Modul "Kommunale Sozialplanung" breiter gerahmt und eingeordnet wird.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Management in Nonprofit-Organisations
    • Management in Nonprofit-Organisations M.A. (01.09.2024)

    Modulpromotor*in
    • Maykus, Stephan
    Lehrende
    • Maykus, Stephan