Organisation-Governance-Recht
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 17.11.2023.
- Modulkennung
22M0920
- Niveaustufe
Master
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
5.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
nur Wintersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Die Soziologie, die Ökonomie und die Rechtswissenschaft liefern mit ihren jeweiligen Denkansätzen und Methoden unterschiedliche Ergebnisse bei der Analyse von Governance- und Organisationsstrukturen an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen und bei der Bestimmung ihrer Effekte. Alle drei Perspektiven werden aufgezeigt und ausgewählte fachspezifische Methoden erarbeitet und auf Fallbeispiele angewandt. Die Studierenden erhalten dadurch einen interdisziplinären Werkzeugkasten zur Bearbeitung praktischer Probleme der Hochschul-/Wissenschafts-Governance. Sie bekommen eine Grundlage zur theoretischen Fundierung praktischer Gestaltungsentscheidungen.
- Lehr-Lerninhalte
Block 1: Organisationssoziologische Perspektive
- Organisationstheoretische Perspektiven auf verschiedene Typen von Organisationen
- Besonderheiten von Hochschulen als Organisationen
- Die Pluralität von Governance-Mechanismen und das Governance-Regime im deutschen Hochschulsystem
- Governance-Reformen nationaler Hochschulsysteme
- Auswirkungen der Governance-Reformen auf Forschung und Lehre
Block 2: Ökonomische Perspektive
- Grundlagen der Institutionenökonomik
- Principal-Agent-Theorie und Fallbeispiele zur Anwendung der Principal-Agent-Logik
- Die Grenzen des ökonomischen Ansatzes
- Die Theorie des Nudging und ihre Anwendung
- Konfrontation von Ökonomie und Soziologie an einem Fallbeispiel
Block 3: Hochschul- und Wissenschaftsrecht
- Bundesrechtliche Rahmenbedingungen
- Gestaltung der Hochschulen durch die Länder
- Rechtliche Organisationsformen für Hochschule und Forschung
- Innere Struktur von Hochschulen und Forschungseinrichtungen
- Staatliche Aufsicht über Hochschulen und Forschungseinrichtungen
- Hochschulrecht der Länder im Vergleich
- Wissenschaftsrelevante Regelungen des Landesrechts außerhalb der Hochschulgesetze
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 125 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 42 Seminar Präsenz oder Online - Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 83 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung -
- Benotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit oder
- mündliche Prüfung
- Bemerkung zur Prüfungsart
Die Auswahl der benoteten und unbenoteten Prüfungsarten aus den vorgegebenen Optionen erfolgt unter Einhaltung der jeweils gültigen Studienordnung durch die Lehrenden.
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Mündliche Prüfung: Siehe Allgemeiner Teil der Prüfungsordnung
Hausarbeit: ca. 10-15 Seiten
Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Grundlagen des Hochschul- und Wissenschaftsrechts
- Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben,
- kennen für die Gestaltung von Strukturen und Prozessen im Hochschul- und Wissenschaftssystem relevante theoretische Ansätze aus der Perspektive dreier Disziplinen (Soziologie, Ökonomie, Recht),
- verstehen die Denkansätze und Paradigmen, die hinter den Erkenntnissen der jeweiligen Disziplin stehen,
- können aus den jeweiligen disziplinären Ansätzen Kriterien für gutes Hochschul- und Wissenschaftsmanagement ableiten,
haben einen Überblick über die relevanten Rechtsnormen im Wissenschaftssystem.
- Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben,
- können bezogen auf praktische Probleme des Hochschul- und Wissenschaftsmanagements die Methoden und Erkenntnisse der drei Disziplinen miteinander konfrontieren, gegeneinander abwägen und in Kombination produktiv zur Lösung von Problemen einsetzen,
- erkennen die Möglichkeiten und Gestaltungsanforderungen des Instrumenteneinsatzes in den Bereichen Governance/Organisation, die aus den Ansätzen der Soziologie, Ökonomie und Rechtswissenschaft resultieren,
- sind in der Lage, Instrumente des Hochschul- und Wissenschaftsmanagements mit verschiedenen disziplinären Methoden zu analysieren und zu Gestaltungsvorschlägen zu kommen,
- erkennen, wo die Grenzen der jeweiligen disziplinären Sichtweisen liegen,
- können Rechtsvorschriften im Arbeitsalltag anwenden.
- Wissensverständnis
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben,
- sind in der Lage, disziplinäre Erkenntnisse fundiert in Frage zu stellen,
- können Konzepte und Maßnahmen entwickeln, mit denen akademische Kultur, betriebswirtschaftliche Steuerung und rechtliche Normen vereinbar werden,
- können bei der Anwendung von Rechtsvorschriften fachspezifischen Rat einholen und anwenden.
- Nutzung und Transfer
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben,
- sind in der Lage, in der Berufspraxis reflektierte Strategien zum Umgang mit und soweit möglich zur Auflösung von Widersprüchen zwischen den verschiedenen disziplinären Perspektiven zu finden.
- Wissenschaftliche Innovation
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben,
- können in der Kombination wissenschaftlicher Instrumente der beteiligten Disziplinen selbständig Erkenntnisse für die Lösung von Managementaufgaben entwickeln.
- Kommunikation und Kooperation
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben,
- sind mit der Terminologie und Gedankenwelt der drei Disziplinen vertraut, können diese selbst verwenden und somit zur Verständigung zwischen den Fachkulturen beitragen.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben,
- sind sich bewusst, dass die im Hochschul- und Wissenschaftsmanagement Tätigen mit widersprüchlichen Anforderungen umgehen müssen,
- entwickeln ein professionelles Verständnis als Wissenschaftsmanager*innen.
- Literatur
Frey, B., Osterloh, M. (1997): Sanktionen oder Seelenmassage? Motivationale Grundlagen der Unternehmensführung, in: Die Betriebswirtschaft 57 (3), S. 307-321.
Schimank, U. (2007): Organisationstheorie, in: Benz, A. u.a. (Hrsg.), Handbuch Governance, Wiesbaden, S. 200-211.
Ziegele, F., Handel, K. (2004): Anreizsysteme im Hochschuleinsatz: Grundlagen, Chancen und Grenzen, in: Benz, W. u.a. (Hrsg.), Handbuch für Qualität in Lehre und Studium, Berlin, E.6.1.
Weitere Literatur und weiterführende Hinweise sind zusammengefasst in Readern zu den Teilbereichen, die alle Studierenden vor Beginn der jeweiligen Selbstlernphase erhalten.
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Das Modul steht im Zusammenhang mit "Grundlagen des Hochschul- und Wissenschaftsrechts".
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Hochschul- und Wissenschaftsmanagement
- Hochschul- und Wissenschaftsmanagement MBA (01.03.2024)
- Modulpromotor*in
- Ziegele, Frank
- Lehrende
- Müller-Bromley, Nicolai
- Ziegele, Frank
- Kleimann, Bernd