Klinische Muster in der Manuellen Therapie und Vertiefung Motorkontrolle
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 17.0 vom 18.07.2019
- Modulkennung
22M0940
- Modulname (englisch)
Clinical pattern in manual therapy and motor control
- Studiengänge mit diesem Modul
- Manuelle Therapie (OMT) (M.Sc.)
- Muskuloskelettale Therapie (Manuelle Therapie – OMT) (M.Sc.)
- Niveaustufe
4
- Kurzbeschreibung
In diesem Modul werden die Kenntnisse im Bereich der evidenzbasierten Praxis vertieft. Klinische neuromuskuloskelettale Muster der oberen und unteren Extremität werden geübt und anhand externer Evidenz diskutiert. Aktuelle Erkenntnisse und Assessments des motorischen Regelsystems, auch im Hinblick auf Dysfunktionen, werden erlernt und vertieft.
- Lehrinhalte
- Block 1: Vertiefung von Assessments und der Behandlung in der unteren Extremität
- Assessment und neuromuskuloskelettale Differentialdiagnostik der unteren Extremität-Klinische Muster intra- und extraartikulärer Dysfunktionen von Hüft-, Knie- und Fußgelenk
- Integrationvon Testungen zur motorischen Basiskontrolle der unteren Extremität
Block 2: Vertiefung von Assessments und der Behandlung der oberen Extremität - Assessment und neuromuskuloskelettale Differentialdiagnostik der unteren Extremität-Klinische Muster intra- und extraartikulärer Dysfunktionen von Schulter-, Ellbogen- und Handgelenk
- Integration von Testungen zur motorischen Basiskontrolle der unteren Extremität
Block 3: Funktions- und Lernprozesse motorischer Systeme - Vertiefung des Fachwissens über Gedächtnisleistungen, Lernprozesse und Kontrolle neuromotorischer Systeme
- Sensorische und motorische Prozesse und deren Einfluss auf das Gehirn
- optimale Feedbackkontrolle
- neuromotorische Entscheidungen, Timing und Strategien
Block 4: Einflüsse auf die Motorfunktion - Schmerzen und deren Konsequenzen für das Gehirn, für motorische Strategien und automatisierte Bewegunsabläufe
- Kontextfaktoren und motorische Kontrolle
- biomechanische und neuroreflektorische Modelle zur Fazilitation und Inhibition von Muskelfunktion
---IFOMPT-Kriterien:A1, 3;D1, 3, 4, 5;K1, 3, 4, 6, 11S1, 3, 5, 6, 7
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden verfügen über ein breites Wissen zu Assessments und Behandlungen neuromuskuloskelettaler Dysfunktionen. Sie sind in der Lage, teils komplizierte Muster über funktionelle motorische Kontrolltestungen zu erkennen und haben die Möglichkeit über Forward-Reasoning Strategien entsprechende Assessments und Behandlungen in ihren praktischen Alltag zu integrieren.
Sie vertiefen die theoretischen Kenntnisse motorischer Funktionskreise und sich daraus ergebene Folgen für die motorische Kontrolle bei körperlichen Pathologien und Dysfunktionen. Sie kennen Einflüsse und Kontextfaktoren auf Motorfunktionen udn ihre zugrundeliegenden neurophysiologischen und biomechanischen Mechanismen. Sie haben fachbezogene Kenntnisse zu zugrundeliegenden Modellen und Theorien.
Sie kennen und verstehen verschiedene Prinzipien und Konzepte der motorischen Rehabilitation, das in Rehabilitation und Sport angewendete funktionelle Training sowie beeinflussende Faktoren wie Überbelastung, Trainingspeziftät, Periodisierung und Dekonditionierung.
Wissensvertiefung
Die Studierenden vertiefen ihr Wissen in neuromuskuloskelettalen Mustern und entsprechenden Dysfunktionen, wie CAM-Impingement des Hüftgelenks, Weichteildysfunktionen, vorderer Knieschmerz, Achillodynien, Schulterimpingement, Tennisellbogen und Karpaltunnelsyndrom. Sie interpretieren die aktuelle Evidenzlage zu motorischen Dysfunktionen und motorischen Lernstrategien kritisch und übertragen diese auf aktuelle klinische, neuromuskuloskelettale Muster in unterschiedelichen Körperregionen, wie der HWS, LWS oder der Hüfte.
Die Studierenden kennen den "State of the Art" von Rehabilitationsmethoden motorischer Systeme und reflektieren und interpretieren diese Methoden kritisch vor dem Hintergrund des individuellen Problems des Patienten und der Evidenzlage.
Die Studierenden sind in der Lage, den Einfluss von Schmerzen auf motorische Funktionen zu interpretieren und zu reflektieren udn können anhand internationaler Richtlinien zur Klassifikation von Schmerzen die allgemeinen Konsequenzen einschätzen, welche sich dadurch für die motorischen Rehabilitationsprozesse ergeben.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden verfügen über manuelle und kognitive Fähigkeiten, um die Prinzipien von motorischen Lernprozessen und Rehabilitation in der täglichen Praxis am individuellen Patienten in ihnen bekannten und auch in neuen Situationen anzuwenden.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden verfügen über kommunikative Fähigkeiten, um die Prinzipien klinischer Assessments, motorischer Lernprozesse und Rehabilitation ihren Patienten in der täglichen Praxis auf einfachem Niveau und Fachvertretern auf wissenschaftlichem Niveau vertsändlich zu vermitteln. Sie leiten Patienten entsprechend motorischer Lernprinzipien an und beachten dabei aktuelle zugrundeliegende Theorien. Sie verbreiten neueste Lernprinzipien im therapeutischen Team und vermitteln ihr Beweggründe eindeutig.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden integrieren ihr Wissen über klinische neuromukuloskelettale Muster und motorische Lernprozesse sowie Einflussfaktoren in komplexen Therapiesituationen. Sie entscheiden sich auf Basis ihres Wissens und ihrer Problemlösefähigkeiten für die bestmögliche Strategie zur Optimierung manueller Techniken und motorischer Lernprozesse. Dabei berücksichtigen sie aktuelle Evidenzlagen, individuelle Vorstellungen und Voraussetzungen des Patienten soweie eigene Erfahrungen. Sie initiieren eigene Projekte in der therapeutischen Praxis, um neue Erkenntnisse in der Motorehabilitation zu erlangen.
- Lehr-/Lernmethoden
VorlesungenGruppenarbeitenpraktische Arbeit
- Empfohlene Vorkenntnisse
keine
- Modulpromotor
von Piekartz, Harry
- Lehrende
- hpiekart
- Möller, Daniela
- Ballenberger, Nikolaus
- Möller, Dirk
- Kapitza, Camilla
- Timpe, Timo
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 45 Vorlesungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 105 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
- Literatur
Schwartz J, Jessell T (1995): Neurowissenschaften - Eine Einführung. Spektrum, Heidelberg.
Laube W (Hrsg.) (2009): Sensomotorisches System - Physiologisches Detailwissen für Physiotherapeuten. Thieme-Verlag.
Birkelbauer J (2006): Modelle der Motorik. Meyer und Meyer Verlag, Aachen.
Frommelt, P, Grötzbach H (Hrsg.) (1999): Neurorehabilitation. Blackwell, Oxford.
Butler D, Mosely L (2009): Schmerz Verstehen. Springer-Verlag.
Froböse I, Nellessen-Martens G, Wilke C (2009): Training in der Therapie. Grundlagen und Praxis, 3. Auflage. Elsevier, Urban & Fischer-Verlag.
Hollmann W, Strüder HK (2009): Sportmedizin: Grundlagen für körperliche Aktivität, Training und Präventivmedizin, 5. Auflage. Schattauer-Verlag.
King J et al. (2010): The Science an Clinical Application of Manual Therapy, 1st Edition. Edinburgh, Elsevier.
Lundy-Ekman L (2013): Neuroscience. Fundamentalsfpr Rehabilitation. St. Louis, Elsevier, Saunders.
Jull G, Moore A, Falla D Lewis J, McCarthy C, Sterling M (2015): Grieve`s Modern Musculoskeletal Physiotherapy, 4th Edition. Elsevier, Edinburgh.
Fernandez de las Penas C, Cleland J, Dommerholt J (2015): Manual Therapy for Musculoskeletal Pain Syndroms, 1st Edition. Elsevier, Edinburgh.
- Prüfungsleistung
- Hausarbeit
- Projektbericht
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch