Methodische Problemstellungen der externen Rechnungslegung und Corporate Governance
- Fakultät
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
- Version
Version 1 vom 01.04.2025.
- Modulkennung
22M0961
- Niveaustufe
Master
- Unterrichtssprache
Deutsch
- ECTS-Leistungspunkte und Benotung
6.0
- Häufigkeit des Angebots des Moduls
nur Wintersemester
- Dauer des Moduls
1 Semester
- Kurzbeschreibung
Das Problem der Prinzipal-Agenten-Beziehung findet sich in nahezu jedem Wirtschaftsunternehmen. Der Abbau von Informationsasymmetrien und der Aufbau sowie das Aufrechterhalten von Vertrauen ist eines der zentralen Themen im Zusammenspiel von Share-, Stakeholdern und dem Management. Der Abbau von Informationsasymmetrien erfolgt zu einem nicht unwesentlichen Teil über die externe Rechnungslegung; die Selbstverpflichtung des Managements zur (guten) Corporate Governance stellt einen bedeutenden Baustein der Vertrauensbildung und -erhaltung dar.
Für den Wirtschaftsprüfer ist in diesem Kontext bedeutsam, die Mechanismen zu kennen, die implementiert wurden, um die, sich aus der Prinzipal-Agenten-Beziehung ergebenden Risiken zu vermeiden/ verringern. Dies beinhaltet insbesondere das Wissen darüber, welche Möglichkeiten es gibt, Finanzmarktkommunikation effektiv zu gestalten. Darüber hinaus benötigt der Wirtschaftsprüfer solche methodischen Kompetenzen, die es ihm ermöglichen Ermessensausübungen des Managements zu kennen und zu erkennen, sowie einzuschätzen, inwieweit diese Ermessensausübung im Rahmen einer guten Unternehmensführung zulässig und zielführend ist.
- Lehr-Lerninhalte
Die Lehrinhalte umfassen die Wissensgebiete nach § 4 WiPrPrüfV und orientieren sich an dem im Referenzrahmen vorgegebenen Kompetenzniveau (Kompetenzausprägung F).
1. Methodische Problemstellungen der externen Rechnungslegung [22 Kontaktstunden]
1.1 Bilanztheorien, Theorien der Kapital- und Substanzerhaltung
1.2 Angewandte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (Fallstudie)
1.3 Beurteilung der quantitativen und qualitativen Finanzberichterstattung
1.4 Anwendungsfragen der betriebswirtschaftlichen Kennzahlenanalyse2. Methodische Problemstellungen der Corporate Governance [16 Kontaktstunden]
2.1 Grundsätze verantwortungsvoller Unternehmensleitung und –überwachung
2.2 Grundsätze kapitalmarktbezogener Kommunikation
2.3 Abschlussprüfer als Bestandteil der Corporate Governance3. Methodische Problemstellungen der Unternehmensbewertung [10 Kontaktstunden]
3.1 Konzepte der Unternehmensbewertung
3.2 Anwendungsfragen bei Unternehmensbewertungsmodellen
- Gesamtarbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 180 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").
- Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 36 Vorlesung Präsenz - 12 Sonstiges Präsenz Besprechung Fallstudien Dozentenungebundenes Lernen Std. Workload Lehrtyp Mediale Umsetzung Konkretisierung 48 Veranstaltungsvor- und -nachbereitung - 52 Prüfungsvorbereitung - 20 Literaturstudium - 12 Arbeit in Kleingruppen -
- Benotete Prüfungsleistung
- Klausur und mündliche Prüfung
- Bemerkung zur Prüfungsart
Gewichtung der Klausur mit 60% und der mündlichen Prüfung mit 40%
- Prüfungsdauer und Prüfungsumfang
Klausur: siehe jeweils gültige Studienordnung
Mündliche Prüfung: siehe Allgemeiner Teil der Prüfungsordnung
Die Anforderungen werden in der jeweiligen Veranstaltung konkretisiert.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Allgemeine betriebswirtschaftliche Kenntnisse zur Unternehmensführung und –organisation (Kompetenzausprägung D des Referenzrahmens). Des Weiteren vertiefte und anwendungssichere Fachkenntnisse der Rechnungslegungsnormen (Kompetenzausprägung D des Referenzrahmens) und der Finanzierung und des Risikomanagements (Kompetenzausprägung D des Referenzrahmens) sowie anwendunsgsichere Kenntnisse im Bereich Corporate Governance und Unternehmensbewertung (Kompetenzausprägung C des Referenzrahmens).
Bei den Empfohlenen Vorkenntnissen im Studiengang Auditing, Finance and Taxation handelt es sich um Pflicht-Voraussetzungen, die von den Studierenden gemäß Referenzrahmen zu erbringen sind.
- Wissensverbreiterung
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, kennen die wesentlichen Maßnahmen, die eingerichtet wurden, um eine effektive Finanzmarktkommunikation zu erstellen und aufrecht zu erhalten, verstehen methodische Problemstellungen der Corporate Governance sowie der externen Rechnungslegung und Kennzahlenanalyse und können damit fachgebietsübergreifende Inhalte verstehen und bearbeiten.
- Wissensvertiefung
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verfügen über ein umfassendes und integriertes Wissen bezogen auf grundsätzliche Fragestellungen der externen Berichterstattung und der Corporate Governance. Sie haben vertiefende Kenntnis über die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, um diese fallstudienbasiert einzusetzen und verfügen über eine kritische Grundhaltung hinsichtlich der kennzahlengestützten Unternehmensanalyse, die es ihnen ermöglicht, Analyseergebnisse richtig zu deuten.
- Wissensverständnis
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, wenden eine Reihe von gängigen berufsbezogenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Techniken an, um Standardaufgaben und fortgeschrittene Aufgaben zu bearbeiten. Sie haben Lernstrategien entwickelt, um die breiten fachlichen Inhalte operational bearbeiten zu können.
- Nutzung und Transfer
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, verfügen über vertieftes Wissen über die Bausteine effektiver Finanzmarktkommunikation und haben die Fertigkeit aufgrund des erworbenen methodischen und analytischen Wissens die Qualität der Berichterstattung zu beurteilen sowie angewendete Bewertungsmodelle kritisch auf ihre Angemessenheit hin zu überprüfen. Im Bereich der Corporate Governance sind sie in der Lage die Art der Unternehmensorganisation und -führung zu analysieren und zu bewerten.
- Kommunikation und Kooperation
Studierende, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können komplexe berufsbezogene Probleme und Themen identifizieren, definieren, konzeptualisieren und kritisch analysieren. Im Rahmen der Bearbeitung von Beispielsfällen haben sie gelernt in Kleingruppen zu arbeiten, sich mit anderen Studierenden auseinanderzusetzen und ihre Lösungen nachvollziehbar und unter Verwendung angemessener Medien zu präsentieren.
- Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, besitzen die Fähigkeit, auf Basis der erworbenen Fachkenntnisse und den erlernten Arbeitstechniken praxisrelevante Aufgaben zu bearbeiten, zu lösen und mündlich zu verteidigen.
Sie können Werturteile abgeben, Vergleiche heranziehen und richtige Schlussfolgerungen ziehen, sie können Prognosen erstellen und die eigenen Aussagen rechtfertigen.
- Literatur
Zu methodischen Problemstellungen der Corporate Governance:
- Kremer/Bachmann/Favoccia/v. Werder: Deutscher Corporate Governance Kodex, neuste Auflage
- Schewe, G.: Unternehmensverfassung. Corporate Governance im Spannungsfeld von Leitung, Kontrolle und Interessenvertretung, 2018
- Schruff, W./Melcher, W. (Hrsg.): Modernisierung der HGB
- Solomon, J.: Corporate Governance and accountability, Chichester u.a. 2020
- Von Werder, A./Talaulicar, T.: Kodex Report 2008: Die Akzeptanz der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, in: Der Betrieb 61/16, 2008, S. 825- 83
- Von Werder, A. Führungsorganisation: Grundlagen der Corporate Governance, Spitzen- und Leitungsorganisation, Wiesbaden 2008
- Wellhöfer, Werner ; Peltzer, Martin ; Müller, Welf: Die Haftung von Vorstand, Aufsichtsrat, Wirtschaftsprüfer; München 2008
- Witt, P.: Corporate Governance in Familienunternehmen, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Ergänzungsheft 2/2008, S. 1- 19
- Wolfmeyer, D. Steuerung von Corporate Social Responsibility durch Recht : Der normative Rahmen der Unternehmensverantwortung im europaeischen und globalen Raum, Frankfurt am Main 2016
- Zülch, H./Hoffmann, S.: Der Referentenentwurf zum BilMoG: ein kritischer Literaturüberblick, in: Der Betrieb 61/20, 2008, S. 1053- 1060Zu methodischen Problemstellungen der externen Rechnungslegung:
- Baetge, Jörg/ Kirsch, Hans-Jürgen/ Thiele, Stefan: Bilanzanalyse, neueste Auflage, Düsseldorf
- Bitz/Schneeloch/Wittstock: Der Jahresabschluss, neueste Auflage
- Coenenberg/Haller/Schultze: Jahresabschluss und Jahresabschlussanalyse, neueste Auflage
- Eiselt, A. IFRS: Gestaltung und Analyse von Jahresabschlüssen: Instrumente und Potenziale von Bilanzpolitik und Bilanzanalyse, Berlin neuste Auflage
- Gräfer, Horst/ Schneider, Georg/ Gerenkamp, Thorsten: Bilanzanalyse, neueste Auflage, Herne/ Berlin
- Heesen, Bernd: Bilanzplanung und Bilanzgestaltung, neueste Auflage, Wiesbaden
- Heinen: Handelsbilanzen, 10. Auflage, 1982
- Küting, K., Weber, C. Die Bilanzanalyse Stuttgart neueste Auflage
- Moxter: Bilanzlehre, Band I: Einführung in die Bilanztheorie, 3. Auflage, 1984
- Petersen, K./ Zwirner, C./ Künkele, K.: Bilanzanalyse und Bilanzpolitik nach BilMoG, neuste Auflage, Herne
- Pooten, H./ Langenbeck, J.: Bilanzanalyse, neueste Auflage, Herne
- Velte/Köster: Bilanzielle Kapitalerhaltung in der EU vor einer Neuausrichtung?, in: Der Schweizer Treuhänder 2008, S. 444-448
- Wöhe, G. Bilanzierung und Bilanzpolitik: Betriebswirtschaftliche, handels- und steuerrechtliche Grundlagen, München neueste Auflage
- Zusammenhang mit anderen Modulen
Das Modul „Methodische Problemstellungen der externen Rechnungslegung und Corporate Governance“ weist einen fachlichen Bezug zum Modul „Unternehmensbewertung“ auf.
- Verwendbarkeit nach Studiengängen
- Auditing, Finance and Taxation
- Auditing, Finance and Taxation M.A. (01.03.2019)
- Modulpromotor*in
- Borowski, Jan
- Lehrende
- Person unbekannt
- Person unbekannt
- Borowski, Jan
- Bosse, Jörg Eduard
- Weitere Lehrende
Dickmann, Catja, Pooten, Holger