Soziale Arbeit, Gesellschaft und Kommune (II): konzeptionelle und professionsbezogene Analysen
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 5.0 vom 16.04.2020
- Modulkennung
22M1036
- Modulname (englisch)
Social Work, Society and Community (II): Analysis referring to Concepts and Profession
- Studiengänge mit diesem Modul
Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe (M.A.)
- Niveaustufe
4
- Kurzbeschreibung
Dieses Modul ist das zweite zum Themenkomplex Soziale Arbeit, Gesellschaft und Kommune und baut auf das entsprechende Modul im ersten Semester auf. Nach den dort angestellten theoretischen Systematisierungen geht es nun vielmehr um einen vertiefenden Einblick in Forschungsbefunde. Fragestellungen und Forschungsgegenstände, Erkenntnisinteressen, empirische Designs sowie Befunde und deren Einordnung in die Fachdebatte stehen im Mittelpunkt dieses Moduls. Die Studierenden können anhand dieses Moduls theoretische Aspekte der Verräumlichung sozialer Probleme in ihrer empirischen Relevanz einschätzen und Forschungsbedarf ableiten, dem sie im Laufe des Studiums mit eigenen, exemplarischen und ausschnitthaften Forschungen nachgehen können. Dies zweite Modul zu den Zusammenhängen zwischen Sozialer Arbeit, Gesellschaft und Kommune bildet einerseits den Abschluss einer disziplinären Grundlegung, anderereseits jedoch Start in eine fortwährende Betrachtung der weiteren Modulinhalte des Studiengangs aus der Warte theoretischer und empirischer Erkenntnisse der Sozialen Arbeit sein soll (professionsbezogene Profilbildung).
- Lehrinhalte
- Gesellschaftliche Entwicklungen, subjektive Lebensbewältigung und Kommune als Lebensraum als Gegenstände empirischer Forschung
- Empirische Forschungsansätze zur raumbezogenen Sozialen Arbeit
- Exemplarische soziale Programme in Kommunen im Spiegel der Forschung (z.B. soziale Stadt)
- Empirische Relevanz der Differenzierung von Kommune, Sozialraum, Gemeinwesen, Stadt und ländlicher Raum
- Raumerleben junger Menschen aus sozialpädagogischer Perspektive
- Teilhabe in ihrer empirischen Erscheinungsform und Operationalisierung in Forschungsprozessen
- Erarbeitung exemplarischer Studien zum Themenkomplex des Moduls und Vergleich der Theoriebezüge, Erkenntnisinteressen, Hypothesen, Methodiken und Befunde
- Einordung der Forschungsbilanz in theoretische Überlegungen aus dem Modul Soziale Arbeit, Gesellschaft und Kommune (I) im ersten Semester
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Teilnehmenden verbreitern ihr Wissen um Forschung in der Sozialen Arbeit und lernen weitere Methoden, Ziele und Befunde kennen, die sie in Zusammenhang mit bisherigem Wissen bringen können. Ferner erkennen sie die Herausforderung, komplexe Forschungsgegenstände theoriegeleitet operationalisieren zu müssen und erwerben hierfür im Studium ein entsprechend breites, differenziertes und vertiefendes Wissen auf dem höheren Niveau eines Masterstudiums.
Wissensvertiefung
Die Studierenden vertiefen ihr Wissen durch die Auseinandersetzung mit Forschungsergebnissen und prozessen, sie können differenzierte Konsequenzen für Konzepte der Sozialen Arbeit ableiten. Der vertiefte Wissenserwerb wird ferner durch die zunehmende Erkenntnis gefördert, dass Theorie, Empirie und Praxisgestaltung unverzichtbare Säulen des gleichen Handlungsmodells sind: Professionelle Gestaltung, Erforschung und Innovation lokaler Gestaltung soziale Teilhabe.
Können - instrumentale Kompetenz
Studierende können Forschungsthemen, -ziele und methoden unterscheiden und einordnen. Aus der kritischen Reflexion, dem Austausch in der Studiengruppe und dem Entwurf eigener Forschungspläne erwerben sie Kompetenzen, theoretische Problemstellungen in ein empirisches Design zu übersetzen, bestehende Forschung zu bilanzieren und den Nutzen empirischer Analysen zu bewerten. Ferner sind sie in der Lage, eigene empirische Erkenntnissinteressen kritisch zu erarbeiten und zu konzipieren. Forschung und Theorie kann im Ergebnis der beiden Module zu Sozialer Arbeit, Gesellschaft und Kommune in einem unmittelbaren Zusammenhang erkannt und durchaus auch als Handlungsstrategie erkannt werden (handlungsbezogene Reflexion in der Gestaltung sozialer Teilhabe in Kommunen durch profundes Theorie- und Forschungswissen bzw. entsprechendes Können).
Können - kommunikative Kompetenz
Studierende diskutieren in Arbeitsgruppen, können Argumente ausführen, relativieren und anhand von Gegenargumenten entweder untermauern oder modifizieren. Sie können Arbeitsergebnisse nachvollziehbar präsentieren und sich einem kritischen Diskurs stellen.
Können - systemische Kompetenz
Die Teilnehmenden können die Teilaspekte dieses Moduls in das Spektrum empirischer Forschung zur Sozialen Arbeit einordnen und sie als Rahmung für eigene Forschungsprozesse in parallel besuchten Modulen verstehen. Ferner können sie Forschungsbefunde und -designs in einer interdisziplinären Perspektive betrachten und die Relevanz von Forschung der Sozialen Arbeit genauso einschätzen wie Erkenntnisse aus der Raumsoziologie, Sozialraumforschung oder -ethnografie. Studierende erkennen Forschung als Teil des Systems von Wissensproduktion in der Sozialen Arbeit.
- Lehr-/Lernmethoden
Seminargespräche, Vorträge, Präsentationen, Gruppenarbeit und Übungen
- Empfohlene Vorkenntnisse
Besuch des Moduls „Soziale Arbeit, Gesellschaft und Kommune (I)“
- Modulpromotor
Maykus, Stephan
- Lehrende
- Maykus, Stephan
- Hensen, Gregor
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 30 Seminare Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 60 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 30 Literaturstudium 30 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
Braun, K..H./Wetzel, C. (2010): Sozialreportage : Einführung in eine Handlungs- und Forschungsmethode der sozialen Arbeit. WiesbadenFranke, T. (2011): Raumorientiertes Verwaltungshandeln und integrierte Quartiersentwicklung : doppelter Gebietsbezug zwischen "Behälterräumen" und "Alltagsorten". WiesbadenHanesch, W. (2011): Die Zukunft der 'Sozialen Stadt' : Strategien gegen soziale Spaltung und Armut in den Kommunen. WiesbadenMay, M./Alisch, M. (2012): Formen sozialräumlicher Segregation. OpladenMaykus, S. (2018): Praxis kommunaler Sozialpädagogik. Das Gemeinwesen der Stadt als pädagogischer Handlungszusammenhang. Arbeitshilfen und Leitstandards. Weinheim und BaselOelerich, G./Otto, H.-U. (Hrsg.) (2011): Empirische Forschung und Soziale Arbeit: Ein Studienbuch. WiesbadenRothfuss, E. (2013): Raumbezogene qualitative Sozialforschung. WiesbadenScheu, B./Atrata, O. (2011): Theorie Sozialer Arbeit : Gestaltung des Sozialen als Grundlage. WiesbadenThiersch, H. (2015): Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit. 2 Bände. Weinheim und Basel
- Prüfungsleistung
- Hausarbeit
- Portfolio Prüfung
- Referat
- Bemerkung zur Prüfungsform
Die Portfolio-Prüfung umfasst insgesamt 100 Punkte und setzt sich aus einer Präsentation (PR) und einer Hausarbeit (HA) zusammen. Jedes der Prüfungselemente wird mit 50 Punkten (50 Prozent) gewichtet.
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch