Internationale Unternehmensbesteuerung
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 14.0 vom 10.03.2022
- Modulkennung
22M1063
- Modulname (englisch)
International Business-Taxation
- Studiengänge mit diesem Modul
Taxation (M.A.)
- Niveaustufe
4
- Kurzbeschreibung
Mit fortschreitender internationaler Verflechtung der Wirtschaft dehnen immer mehr Unternehmen ihre Geschäftsbeziehungen über die nationalen Grenzen aus. Die Besteuerung von internationalen Sachverhalten und Unternehmensumstrukturierungen ist somit für Unternehmen von zunehmender Bedeutung. Den Studierenden sollen in diesem Modul die zentralen Kenntnisse im Bereich der internationalen Ertragsbesteuerung von Unternehmen und Privatpersonen sowie der Besteuerung von Unternehmensumstrukturierungen im Rahmen des Umwandlungssteuergesetzes bzw. des Umwandlungsgesetzes vermittelt werden.
- Lehrinhalte
- INTERNATIONALES STEUERRECHT
- 1. Einführungsveranstaltung zur Definition und Abgrenzung des Themengebiets Internationales Steuerrecht
- 2. Prinzipien des internationalen Steuerrechts 2.1 Bedeutung und Begriff des internationalen Steuerrechts 2.2 Prinzipien der Besteuerung 2.2.1 Ausgangspunkt: Souveränitätsprinzip 2.2.2 Anknüpfungsmerkmale: Besteuerung dem Grunde nach 2.2.3 Sachlicher Umfang: Besteuerung dem Umfang nach 2.2.4. Zusammenspiel der Besteuerungsmerkmale 2.3 Formen und Ursachen der Doppelbesteuerung 2.3.1 Formen der Doppelbesteuerung 2.3.1.1 Juristische Doppelbesteuerung 2.3.1.2 Wirtschaftliche Doppelbesteuerung 2.3.1.3 Virtuelle Doppelbesteuerung 2.3.2 Ursachen der Doppelbesteuerung 2.4 Methoden zur Vermeidung der Doppelbesteuerung 2.4.1 Direkte Steueranrechnung 2.4.2 Steuerabzug 2.4.3 Pauschalierung 2.4.4 Freistellung mit Progressionsvorbehalt
- 3. Funktionsweise von Doppelbesteuerungsabkommen 3.1 Bedeutung von Vertragsmustern 3.2 Rechtliche Regelungen 3.3 Systematik des OECD-MA 3.3.1 Abkommensaufbau 3.3.2 Persönlicher Anwendungsbereich 3.3.3 Schrankennormen 3.3.4 Methodenartikel 3.3.5 Zusammenspiel von Schrankennormen und Methodenartikel 3.3.6 Überblick über die Abgrenzung der Besteuerungsrechte 3.4. Aufgaben zur Anwendung von Doppelbesteuerungsabkommen
- 4. Methoden zur Vermeidung der Doppelbesteuerung - Besonderheiten für juristische Personen 4.1 Anwendung der Vermeidungsmethoden bei juristischen Personen 4.1.1 Direkte Steueranrechnung 4.1.2 Steuerabzug 4.1.3 Pauschalierung 4.1.4 Freistellung 4.2 Ausgewählte Bereiche des Doppelbesteuerungsabkommens 4.2.1 Verbundene Unternehmen (Art. 9 OECD-MA) 4.2.2 Dividenden (Art. 10 OECD-MA)
- 5. Methoden zur Vermeidung der Doppelbesteuerung - Besonderheiten für natürliche Personen 5.1 Kapitalerträge 5.1.1 Grundsätzliche Besteuerung in Deutschland 5.1.1.1 Überblick 5.1.1.2 Kapitalerträge im Privatvermögen 5.1.1.3 Kapitalerträge im Betriebsvermögen 5.1.1.4 Besteuerung von Veräußerungsgewinnen von Anteilen an Kap. Ges. 5.1.2 Kapitalerträge und Vermeidungsmethoden 5.1.2.1 Direkte Steueranrechnung bei Kapitaleinkünften im Privatvermögen 5.1.2.2 Direkte Steueranrechnung im Teileinkünfteverfahren 5.1.2.3 Abzugsmethode bei Kapitaleinkünften im Privatvermögen 5.1.2.4 Abzugsmethode im Teileinkünfteverfahren 5.2 Einkünfte aus unselbständiger Arbeit (Art. 15 OECD-MA) 5.3 Künstler und Sportler (Art. 17 OECD-MA)
- 6. Unternehmensgewinne (Art. 7 OECD-MA) 6.1 Überblick
6.2 Betriebsstätte 6.3 Unternehmensgewinne (Art. 7 OECD-MA) im Einzelnen 6.3.1 Aufteilung des Art. 7 OECD-MA 6.3.2 Zuteilung der Besteuerungsrechte dem Grunde nach 6.3.3 Gewinnzurechnung zwischen Stammhaus und Betriebsstätte - 7. Grundlagen des Außensteuergesetzes 7.1 Zielsetzung und Gliederung des AStG 7.2 Überblick über wichtige Bereiche des AStG 7.2.1 Berichtigung von Einkünften (§ 1 AStG) 7.2.2 Wegzugsbesteuerung ( § 6 AStG) 7.2.3 Hinzurechnungsbesteuerung (§§ 7-14 AStG) 7.3 Die Wegzugsbesteuerung (§ 6 AStG) im Einzelnen 7.3.1 Überblick 7.3.2 Voraussetzungen für die Wegzugsbesteuerung 7.3.3 Rechtsfolgen 7.3.4 EU-Regelungen 7.3.5 Vermeidung einer möglichen Doppelbesteuerung
- 8. Inbound-Besteuerung – Ausländer mit wirtschaftlichen Interessen im Inland 8.1 Einführung 8.2 Grenzpendler 8.2.1 Was sind Grenzpendler? 8.2.2 Was ist das Problem der Grenzpendler? 8.2.3 Fiktive beschränkte Einkommensteuerpflicht 8.2.4 Aufgabe zur fiktiven unbeschränkten Steuerpflicht 8.3 Beschränkte Steuerpflicht 8.3.1 Charakterisierung der beschränkten Steuertpflicht 8.3.2 Voraussetzungen und Rechtsfolgen im Überblick 8.3.3 Isolierende Betrachtungsweise 8.3.4 Steuererhebung bei beschränkter Steuerpflicht 8.3.4.1 Steuerabzug 8.3.4.2 Veranlagung
- 9. Verfahrensrechtliche Fragen bei Auslandssachverhalten
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden kennen die Terminologien und Inhalte aller wesentlichen Bereiche des Internationalen Steuerrechts. Sie können internationale Sachverhalte steuerlich einordnen und die steuerlichen Rechtsfolgen der Sachverhalte ableiten. Sie können die Rechtsfolgen alternativer Sachverhaltsgestaltungen vergleichen und Vorteilhaftigkeitsaussagen formulieren. Die Studierenden können sowohl verschiedene Lebenssachverhalte zu Kategorien zusammenfassen als auch für systematische Besteuerungsalternativen konkrete Beispiele geben.
Wissensvertiefung
Die Studierenden verfügen über ein vollständiges und integriertes Wissen bezogen auf die meisten Kerninhalte der internationalen Ertragsbesteuerung.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden verfügen über ausreichend Spezialwissen und fachliche sowie methodische Fertigkeiten, um Sachverhalte des Internationalen Steuerrechts zu strukturieren und lösungsorientiert zu bearbeiten.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden identifizieren, konzeptualisieren und definieren neue und vorgegebene Probleme und Themen und entwickeln kreative Lösungsskizzen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden wenden die vermittelten Lehrinhalte an, um fortgeschrittene Aufgaben zu bearbeiten. Die Studierenden zeigen Kreativität in der Anwendung von Fachwissen auf praxisnahe Fallgestaltungen. Sie arbeiten in vielfältigen berufsbezogenen Kontexten, die in einem hohen Maße nicht vorhersehbar und spezialisiert sind.
- Lehr-/Lernmethoden
Die methodische Konzeption des Moduls stellt zunächst auf die Wissensvermittlung im Rahmen von Vorlesungen ab, die Anwendung der Inhalte wird zusammen mit den Studierenden anhand von Beispielen vertieft. Weiterhin erhalten die Studierenden komplexe Sachverhalte im Rahmen von Fallstudien, die zunächst selbstständig zu Hause gelöst werden sollen und später in der Lehrveranstaltung besprochen werden.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Umfassende Fachkenntnisse des Einkommensteuerrechts. Grundkenntnisse im steuerlichen Verfahrensrecht.
- Modulpromotor
Tillmann, Oliver
- Lehrende
Tillmann, Oliver
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 40 Vorlesungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 80 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 5 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
- Zum Internationalen Steuerrecht:
- Brähler, G.: Internationales Steuerrecht: Grundlagen für Studium und Steuerberaterprüfung, aktuelle Auflage
- Grotherr, S./Herfort, C./Strunk, G.: Internationales Steuerrecht, aktuelle Auflage
- Schaumburg, H.: Internationales Steuerrecht: Außensteuerrecht – Doppelbesteuerungsrecht, aktuelle Auflage
- Wilke, K.-M.: Fallsammlung Internationales Steuerrecht: Einkommensteuer. Körperschaftsteuer. Außensteuergesetz, aktuelle Auflage
- Wilke, K.-M.: Lehrbuch Internationales Steuerrecht, aktuelle Auflage
- Prüfungsleistung
- Klausur 2-stündig
- Hausarbeit
- Prüfungsanforderungen
Kompetenzausprägung F (Bewertung)
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch