Vermögensübergabe: Bewertungsrecht / Erbschaftsteuer / Unternehmensnachfolge im Ertragsteuerrecht
- Fakultät
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Version
Version 15.0 vom 05.10.2021
- Modulkennung
22M1068
- Modulname (englisch)
Inheritance Tax / Asset Valuation / Business Succession
- Studiengänge mit diesem Modul
Taxation (M.A.)
- Niveaustufe
4
- Kurzbeschreibung
Die Vermögensübergabe an die nächste Generation im Wege der Schenkung oder Erbschaft stellt regelmäßig einen erbschaftsteuerrelevanten Vorgang dar, der zudem ertragsteuerliche Folgen nach sich ziehen kann. Ggegenstand der Veranstaltung sind die steuerliche Bewertung des Vermögens sowie erbschaftsteuerliche und ertragsteuerliche Konsequenzen des Vermögensübergangs.
- Lehrinhalte
Bewertungsrecht
1. Grundlagen
1.1.1. Bewertungsgegenstand
1.1.2. Bedingungen / Befristungen
1.1.3. Bewertungsmaßstäbe
2. Bewertung von Wertpapieren und Anteilen (§ 11 BewG)
3. Bewertung von Kapitalforderungen und Schulden (§ 12 BewG)
3.1.1. Grundfälle
3.1.2. Sonderfälle (uneinbringliche/zweifelhafte/unverzinsliche/niedrig-/hochverzinsliche/ Einlagen typisch stiller Gesellschafter )
4. Bewertung wiederkehrender Nutzungen/Leistungen (§§ 13-16 BewG)
4.1.1. Nießbrauch
4.1.2. Wohnrecht
4.1.3. Zeitrenten
4.1.4. Leibrenten
5. Bewertung von Sachleistungsansprüchen, Vermächtnissen
6. Bewertung des Grundvermögens
6.1.1. Gesonderte Feststellungen
6.1.2. Unbebaute Grundstücke
6.1.3. Bebaute Grundstücke
6.1.3.1. Grundstücksarten / Bewertungsverfahren
6.1.3.2. Vergleichswertverfahren
6.1.3.3. Ertragswertverfahren
6.1.3.4. Sachwertverfahren
6.1.4. Sonderfälle (Grundstücke im Zustand der Bebauung / Erbbraurechte)
7. Bewertung nicht notierter Anteile an Kapitalgesellschaften und Betriebsvermögen im vereinfachten Ertragswertverfahren
Erbschaftsteuer
1. Steuerpflichtige Vorgänge
1.1.1. Persönliche Steuerpflicht
1.1.2. Erwerb von Todes wegen, § 3 ErbStG
1.1.2.1. Arten des Erwerbs von Todes wegen
1.1.2.2. Erbfolge
1.1.2.2.1. Gesetzliche Erbfolge: Verwandtenerbfolge / Ehegattenerbfolge
1.1.2.2.2. Gewillkürte Erbfolge
1.1.2.2.2.1. Testament
1.1.2.2.2.2. Enterbung / Pflichtteilsrecht
1.1.2.2.2.3. Vor- und Nacherbfolge
1.1.2.2.2.4. Vermächtnis
1.1.3. Schenkung unter Lebenden, § 7 ErbStG
1.1.4. Entstehung der Steuer in Abhängigkeit vom steuerpflichtigen Vorgang, § 9 ErbStG
2. Steuerklassen, Tarif
3. Berücksichtigung früherer Erwerbe / mehrfacher Erwerbe desselben Vermögens
4. Steuerbefreiungen
4.1.1. Persönliche Steuerbefreiungen
4.1.2. Sachliche Steuerbefreiungen
5. Bemessungsgrundlage
5.1.1. Zeitpunkt der Wertermittlung
5.1.2. Bewertung der Vermögensarten
5.1.3. Berücksichtigung von Nachlassverbindlichkeiten
5.1.4. Übernahme Schenkungsteuer durch den Schenker
6. Verschonung Betriebsvermögen
6.1.1. Begünstigungsfähiges Vermögens
6.1.2. Begünstigtes Vermögen
6.1.3. Begünstigungen
6.1.3.1. Verschonungskonzept
6.1.3.2. Allgemeine Verschonungsabschläge
6.1.3.2.1. Regel- u. Optionsverschonung
6.1.3.2.2. Abschmelzmodell
6.1.3.2.3. Erlassmodell
6.1.3.2.4. Nachversteuerung: Behaltensfristen und Lohnsummenkontrolle
6.1.3.3. Vorwegabschlag für Familienunternehmen
6.1.3.4. Tarifverschonung
6.1.3.5. Stundung
Unternehmensnachfolge im Ertragsteuerrecht
1. Ertragsteuerliche Aspekte der Unternehmensnachfolge bei vorweggenommener Erbfolge / im Erbfall
2. Erauseinandersetzung
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden kennen die verschiedenen Methoden und Verfahren zur Wertermittlung von Vermögenspositionen. Sie kenn die erb- und güterrechtlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen und der beim Übergang von Privat- sowie Betriebsvermögen eingreifenden erbschaft-/schenkungstuerlichen Normen.
Wissensvertiefung
Die Studierenden verfügen im Bewertungs- und Erbschaftsteuerrecht über ein umfassendes systematisches Verständnis und können auch ertragsteuerliche Konsequenzen abschätzen.
Können - instrumentale Kompetenz
Sie sind befähigt, erbrechtliche sowie erbschaftsteuerrechtliche Dispositions- und Gestaltungsmöglichkeiten zu analysieren und zu bewerten.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können im Mandantengespräch die für eine abschließende steuerliche Vermögensbewertung nach BewG sowie für eine steueroptimlae Nachfolgeplanung relevanten Daten zu erheben.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden können für konkrete Fälle erbschaftsteuerliche Nachfolgeplanungen erstellen, Steuerbelastungsvergleiche für alternative Nachfolgemodelle erstellen und vor dem Hintergrund des Zielsystems der Beteiligten deren Rangfolge bestimmen.
- Lehr-/Lernmethoden
Lehrmethodisch basiert die Veranstaltung auf einer anwendungsorientierten interaktiv seminaristischen Lehre, in der nach Vermittlung der Systematik, die durch ein Literaturstudium/Studium der einschlägigen Erlasse/Richtlinien ergänzt wird, die Diskussion und Lösung von praktischer Fallstudien zentraler Bestandteil ist.
- Modulpromotor
Briesemeister-Dinkelbach, Simone
- Lehrende
Briesemeister-Dinkelbach, Simone
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 40 Vorlesungen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 45 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 20 Literaturstudium 20 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
Grootens/Koltermann, Lehr- und Trainingsbuch Bewertung und ErbschaftsteuerRadeisen, Erbschaftsteuer und BewertungSchulte/Birnbaum, Erbschaftsteuerrecht, v. Oertzen/Loose, Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz (ErbStG): mit Bewertung und ErbSt-DBA, KommentarRössler/Troll, BewG, Kommentar, Loseblattwerk
- Prüfungsleistung
- Klausur 2-stündig
- Hausarbeit
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch