Gesprächsführung im beruflichen Kontext
- Fakultät
Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
- Version
Version 11.0 vom 11.07.2022
- Modulkennung
44B0158
- Modulname (englisch)
Guiding Discussions in Occupational Contexts
- Studiengänge mit diesem Modul
- Landwirtschaft (B.Sc.)
- Ökotrophologie (B.Sc.)
- Wirtschaftsingenieurwesen Agrar/Lebensmittel (B.Eng.)
- Niveaustufe
3
- Kurzbeschreibung
Sogenannte „soft skills“ sind von der Arbeitswelt ausdrücklich geforderte Schlüsselqualifikationen. Wissen und Kompetenz in den Bereichen Kommunikation, Moderation, Gesprächs- und Verhandlungsführung, Konfliktmanagement, Teamarbeit, Zeit- und Stressmanagement sowie interkulturelle Kommunikation und partizipative Prozessgestaltung beschreiben grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten, die im Berufsalltag in unterschiedlichen, auch interkulturellen, Kontext erforderlich sind.Die dafür erforderlichen Kompetenzen, ergänzt um die Fähigkeit zur Selbstreflexion, ermöglichen einen effektiven, angemessenen und zufriedenstellenden Zugang zu Kommunikationspartnern und verschaffen Wettbewerbsvorteile.In verhaltensbezogenen Übungen und Trainings werden Lehrinhalte erlebt, reflektiert, transferiert und angewendet.
- Lehrinhalte
- 0. Grundlagen der Gesprächsführung
- Gelungene Kommunikation
- Methoden konstruktiver Gesprächsführung
- Professionelle Kommunikation
- Ich-Botschaft
- Aktives Zuhören
- Benennen ohne Bewertung
- Ressourcenorientierter Blick
- Reframing
- Bitten äußern
- Interessen auf der Sach- und Beziehungsebene
- „roter Faden“ für „schwierige“ Gespräche
- Analyse von Gesprächsübungen
- 1. Kurz- Moderation
- Rolle und Selbstverständnis des Moderierenden
- Klassische Moderation und Möglichkeiten der Teammoderation
- Moderationstechniken
- Visualisierung
- Effektive Frage- und Gesprächstechniken
- Der Umgang mit Medien
- Analyse und Reflexion eigener Moderationsversuche durch die TN
- 2. Konfliktmanagement und Verhandlungsführung
- Interessen auf der Sach- und der Beziehungsebene
- Konfliktverhalten, -dynamik und -prävention
- Konfliktlösungen: win/win, win/loose, Kompromiss, Konsens
- Möglichkeiten und Grenzen von Konfliktmanagement
- Reflexion des eigenen Konfliktverhalten
- Training verschiedener Methoden, in Konflikte einzugreifen
- Reflexion über Möglichkeiten und Grenzen von Konfliktmanagement
- Durchführung und Reflexion von Konfliktgesprächen mit verschiedenen Bausteinen aus einem Konfliktmethodenkoffer
- 3. Verhandlungsführung
- Harvard-Prinzip
- Sachgerechtes Verhandeln
- Verhandlungsstile
- Verhandlungsvorbereitung
- Verhandlungsfehler
- Umgang mit schwierigen Verhandlungspartnern
- Erkennen und konstruktiver Einsatz des eigenen Verhandlungsverhaltens
- 4. Arbeiten in Gruppen und leiten von Teams
- Einführung in die Grundlagen der Teampsychologie
- Gruppendynamische Prozesse
- potenzielle Vorteile von Teams
- Leiten von Teams
- Reflexion des eigenen Verhaltens in Gruppen
- Grenzen der Teamarbeit
- 5. Schreiben und Präsentieren
- Zielsetzung und Konzeption
- Quellen und Recherchieren
- Stil und Argumentation
- Visualisierung und Layout
- persönlicher Auftritt und Wirkung
- 6. Das Gespräch vor dem Gespräch
- Einführung in "Business-Knigge"
- Kontakt mit unbekannten Partnern
- Small Talk als gesellschaftliches Ritual
- Themenwahl und Gesprächsführung
- Networking
- 7. Öffentlichkeitsarbeit
- Anlässe und Kontakte
- Erarbeiten, Aufbereiten und Präsentieren von Texten, Statements und Meldungen
- Verhalten im Interview
- 8. Zeit- und Stressmanagement
- Verstehen des Entstehen von Stress, körperlicher, emotionaler und psychischer Auswirkungen
- Kenntnis über das Auftreten von Burnout: Anzeichen, Phasen, fördernde Bedingungen sowie Prävention
- Reflexion über die individueller Ausprägung von Stress: Instrumentelle, mentale und körperliche Stressbild und -kompetenz
- effektive Planung und Aufgabenerledigung
- Persönliche Werte, Ziele und Prioritätensetzung
- individuelle Arbeitsplatz- und Arbeitszeitorganisation
- 9. Interkulturelle Kommunikation
- Definition und Dimensionen von Kultur und Diversitäten, erweiterter Kulturbegriff
- Kenntnis über die Unterschiedlichkeit zwischen Kulturen in den Ebenen Wahrnehmung, Werte, verbaler und nonverbaler Kommunikation sowie des Umgangs mit Zeit, Sicherheit, Identität, Gruppe und Hierarchie
- Erkennen, Reflexion und Umgang von und mit Stereotypen und Vorurteilen
- Sensibilisierung für spezifische Unterschiede und potenziellen Konfliktfeldern in der interkulturellen Kommunikation
- Reaktionsmöglichkeiten auf interkulturelle Irritationen, klassische Phasen des Kulturschocks, Integration und Akkulturation im Kulturkontakt
- 10. Herausfordernde Gesprächssituationen
- Eigenreflexion, zu Gesprächssituationen, die persönlich als herausfordernd erlebt werden
- "Ärger" und "Wut"
- "Nein-sagen und hören"
- Umgang mit "starken Persönlichkeiten" und "Andersdenkenden"
- Individuelle Strategien die eigene Klarheit und Integrität zu behalten
- 11. Online- Kommunikation
- Herausforderungen der virtuellen Besprechungsleitung
- Vorbereitung und Gestaltung von Web Meetings
- Teamentwicklung
- Effektive Nutzung verschiedenster Programme und Plattformen im virtuellen Raum
- Reflexion der Möglichkeiten und Grenzen der Gesprächsführung im virtuellen Raum
- Übungen, Fallstudien
- Verhaltensbezogene Trainings
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden haben ein breites und integriertes Wissen über
- Handlungsmöglichkeiten und deren Wirkung im beruflichen Kontext
- die Differenzierung zwischen professioneller und Alltagskommunikation
Die Studierenden verfügen über ein breites Spektrum an Methoden zur Analyse, Gestaltung, Entwicklung, Reflexion und Bewertung (zwischen)menschlicher Kommunikationsprozesse
Wissensvertiefung
Die Studierenden verfügen
- über ein vertieftes Verständnis der Wechselbeziehungen in schwierigen Situationen im beruflichen Kontext
- über vertieftes Wissen angemessener Modelle, Techniken und Methoden für das Gelingen zwischenmenschlicher Kommunikation
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden können
- ihr eigenes Gesprächsverhalten reflektieren, fachlich einordnen und professionell entwickeln
- geeignete Methoden der Gesprächsführung auswählen und angemessen anwenden
- relevante Theorien und Konzepte erläutern, transferieren und anwenden
- kommunikative Prozesse professionell gestalten, reflektieren und entwickeln
- können Ansätze zum Gelingen von Kommunikation initiieren, gestalten, reflektieren und entwickeln
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können
- Aufgaben, Einflussfaktoren und Wechselbeziehungen im Kontext von professioneller und gelungener Kommunikation beschreiben, analysieren, reflektieren und angemessen sowie verständlich kommunizieren.
- logisch und nachvollziehbar artikulieren sowie über Inhalte und Probleme der jeweiligen Disziplin sowohl mit Fachkolleginnen und ‐kollegen als auch mit einer breiteren Öffentlichkeit, auch interkulturell, kommunizieren.
- effektiv mit anderen Menschen in Entscheidungssituationen, auch im internationalen Umfeld, fachübergreifend professionell und konstruktiv kommunizieren.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden können
- ihr Wissen transferieren und auch in neuem Kontext anwenden, reflektieren und bewerten
- Experten-Laien-Kommunikation professionell und angemessen gestalten
- Lehr-/Lernmethoden
SeminarSelbststudiumFallstudienGruppenarbeit/KleingruppenarbeitModerationÜbungverhaltensbezogenes Training
- Empfohlene Vorkenntnisse
Erweiterte, vertiefte, erfahrungsbasierte Kenntnisse und Kompetenzen professioneller zwischenmenschlicher Kommunikation
- Modulpromotor
Goy, Iris Angela
- Lehrende
- Grygo, Harald
- Goy, Iris Angela
- Kumpmann, Sophia
- N.N.
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 20 Seminare 30 verhaltensbezogene Trainings Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 20 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 30 Literaturstudium 20 Fallstudien 30 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
- handout
- veranstaltungsbegleitendBanaji, M. R., A. G. Greenwald: Vor-urteile. Wie unser Verhalten unbewusst gesteuert wird und was wir dagegen tun können. München 2015COHN, R.C.: Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion. 5. Aufl. Stuttgart, 1981CRISAND, E., M. Crisand: Psychologie der Gesprächsführung. 9. Aufl. Hamburg 2010Forgas, J.P.: Soziale Interaktion und Kommunikation ,4. Aufl., Weinheim, 1999Langmaack, B., M. Braune-Krickau: Wie die Gruppe laufen lernt. Anregungen zum Planen und Leiten von Gruppen. 8. Aufl. Weinheim, Basel 2010Löhmer, C., R. Standhardt: TZI - die Kunst, sich selbst und eine Gruppe zu leiten: Einführung in die Themenzentrierte Interaktion. 4.Aufl., Stuttgart 2015Schulz von Thun, F.: Miteinander reden: Störungen und Klärungen. Reinbeck bei Hamburg, 1981Rogers, C.R., R.L. Rosenberg: Die Person als Mittelpunkt der Wirklichkeit. Stuttgart, 1980Rosenberg, M. B.: Gewaltfreie Kommunikation. 12. Aufl. Paderborn 2016Schugk, M.: Interkulturelle Kommunikation in der Wirtschaft. 2. Aufl. München 2014WATZLAWICK, P., J.H. BEAVIN, D.D. JACKSON: Menschliche Kommunikation. 8. Aufl. Bern; Stuttgart; Toronto, 1990
- Prüfungsleistung
Mündliche Prüfung
- Unbenotete Prüfungsleistung
Regelmäßige Teilnahme
- Bemerkung zur Prüfungsform
Teilnahme Übungen und verhaltensbezogene Trainings
- Prüfungsanforderungen
Insgesamt 50h/Unit; es sind die Grundlagen und drei Units zu belegen
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Wintersemester und Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch