Aquakultur
- Fakultät
Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
- Version
Version 8.0 vom 08.03.2018
- Modulkennung
44B0430
- Modulname (englisch)
Aquaculture
- Studiengänge mit diesem Modul
- Bioverfahrenstechnik in Agrar- und Lebensmittelwirtschaft (B.Sc.)
- Landwirtschaft (B.Sc.)
- Niveaustufe
3
- Kurzbeschreibung
Die Versorgung mit nicht nur ausreichenden, sondern auch hochwertigen Nahrungsmitteln wird angesichts einer zunehmend wachsenden Weltbevölkerung zu einer immer größer werdenden Herausforderung. Erzeugnisse aus aquatischen Habitaten stellen in diesem Kontext aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe (Proteine, ungesättigte Fettsäuren, Spurenelemente u.a.) seither ein wichtigen Bestandteil in der menschlichen Ernährung dar. Da die starke Nachfrage in diesem Rohstoffsektor inzwischen stellenweise zur Erschöpfung natürlicher Ressourcen geführt hat, sind Alternativen gefragt, die die sich anbahnenden Engpässe helfen zu überwinden. Die verstärkte Fokussierung auf die Aqua- und Marikultur wird daher in Zukunft einen Schwerpunkt in der Erzeugung von Rohstoffen nicht nur für die Lebensmittelbranche, sondern auch für das Futtermittelindustrie spielen. Darüber hinaus werden für kosmetische und pharmazeutische Produkte ebenso Grundstoffe von wasserassoziierten Lebewesen benötigt (z.B. Algen).
Den Studierenden soll ein umfassender Überblick gewährt werden, wie sich technologisch und biologisch adäquate Lebensräume für in Aqua- und Marikultur lebenden Organismen gestalten lassen, nicht ohne dabei den Blick auch für die möglichen Umweltfolgen aus den Augen zu verlieren, denn "Aquaculture is a booming industry, but that means effluents will be booming, too". Die Reststoffverwertung wird daher in Überschneidung mit anderen Modulen wie Biomassekonversion oder tierische Nebenströme ebenso zu würdigen sein, um der Nachhaltigkeit der Aqua- und Marikultur gerecht zu werden.
- Lehrinhalte
- Zoologie und Taxonomie aquatischer Organismen
1.1 Plankton
1.2 Schalentiere
1.3 Krustentiere
1.4 Fische
1.5 Relevante Organismen in der Aqua- und Marikultur
1.6 Arten mit Innovationspotential für die Zukunft - Biologie ausgewählter aquatischer Mikroorganismen
2.1 Anatomie und Physiologie
2.2 Futtermittelkunde
2.3 Vermehrung und Aufzucht
2.4 Biotopanforderungen und Technopathien
2.5 Krankheiten, Präventions- und Bekämpfungsoptionen - Produktkunde und Lebensmittelsicherheit
3.1 Qualitative und quantitative Merkmale von Inhaltsstoffen
3.2 Ernährungsphysiologische Bedeutung
3.3 Einsatzbereiche von Rohstoffen in Industrie und Gewerbe
3.3 Unerwünschte Stoffe und Zoonosen - Anlagentechnik und Infrastruktur
4.1 Verfahrenstechnische Auslegung
4.2 Bauliche und installationstechnische Anforderungen
4.3 Abschirmung und Umfeldhygiene - Reststoffverwertung
5.1 Substrateigenschaften
5.2 Verwendungsmöglichkeiten - Rechtliche Rahmenbedingungen
6.1 Genehmigungsverfahren
6.2 Einschlägige Vorschriften (z.B. Arbeitsschutz, Tierschutz, Umweltschutz, Tierseuchenrecht, Lebensmittelrecht)
- Zoologie und Taxonomie aquatischer Organismen
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden haben ein breites Wissensfundament über die gängigen Aqua-/Marikulturanlagensysteme und der in diesen Anlagen produzierten bzw. gehaltenen Organismen.
Wissensvertiefung
Die Studierenden erkennen aus der Vielfalt der dargebotenen Fakten in den einzelnen Lehrgebieten, wo Stärken und Schwächen der Aqua-/Marikultur liegen und entwickeln hieraus forschungsmethodische Ideen, wie sich die Belange einer produktiven und umweltschonenden Aqua-/Marikultur umsetzen lassen, wobei ethische Aspekte gebührend mit berücksichtigt werden.
Können - instrumentale Kompetenz
Den Absolventen des Moduls gelingt es, mit Hilfe von Werkzeugen zur Anlagenüberwachung rechtzeitig mögliche Gefahren für den Fortbestand der Aqua-/Marikultur zu erkennen und ggf. Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die Studierenden nutzen dabei die Organismen zudem als Bioindikatoren, um Hinweise auf Schwachstellen im System zu erlangen.
Können - kommunikative Kompetenz
TeilnehmerInnen des Moduls vermögen es, den Nutzen der Aqua-/Marikultur nach außen zu kommunizieren und bedienen sich hierbei adäquaten Kommunikationstechniken, um den unterschiedlichen Publikums- und Interessenkreisen diese Art der Rohstoffgewinnung näherzubringen. Die Studierenden verstehen es darüberhinaus, Probleme zu analysieren und notwendige Daten und Fakten zusammenzutragen, um Lösungswege oder auch weitere Vorgehensweisen bei der Problemlösung aufzuzeigen.
Können - systemische Kompetenz
Das in diesem Modul erlangte Wissen befähigt die Studierenden, sich
zügig in die Anforderungsprofile von Arbeitsplätzen der Aqua-/Marikultur einfinden zu können, indem sie sich erwünschte Fertigkeiten durch autodidaktische Kompetenz aneignen.
- Lehr-/Lernmethoden
Vorlesung durch hochschuleigenes Lehrpersonal und durch externe Referenten, studentische Referate, Exkursion, Fallstudien bzw. Planspiele, Präparationsübungen am Fisch
- Empfohlene Vorkenntnisse
Grundlagen der allgemeinen Biologie (z.B. Organsysteme von Wirbeltieren) und Chemie (z.B. pH-Wertberechnungen), Verfahrenstechnik und Anlagenbau
- Modulpromotor
Seedorf, Jens
- Lehrende
Seedorf, Jens
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 20 Vorlesungen 10 Übungen 10 Exkursionen 40 Externe Referenten Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 20 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 10 Referate 20 Literaturstudium 20 Prüfungsvorbereitung
- Literatur
Empfehlungen für Lehrbücher und Fachzeitschriften (vornehmlich in englischer Sprache) werden zu Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben, um die Aktualität zu wahren.
- Prüfungsleistung
- Klausur 2-stündig
- Referat
- Bemerkung zur Prüfungsform
Neben einer Klausur werden den Studierenden zu Beginn der Veranstaltung Themen zugeteilt, die individuell oder teamorientiert zu bearbeiten sind und als Referat (Präsentation plus Flyer) dem Veranstaltungsauditorium vorzustellen sind.
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch