Berufs- und Arbeitspädagogik im Bereich Bau
- Fakultät
Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
- Version
Version 18.0 vom 11.07.2022
- Modulkennung
44B0511
- Modulname (englisch)
Professional Education and Training in the Construction
- Studiengänge mit diesem Modul
- Baubetriebswirtschaft Dual (B.Eng.)
- Landschaftsbau (Bachelor) (B.Eng.)
- Baubetriebswirtschaft (B.Eng.)
- Niveaustufe
3
- Kurzbeschreibung
Kompetenzen im Personalmanagement sind für akademische Fach- und Führungskräfte im Baubetrieb eine wichtige Voraussetzung, um Geschäftsprozesse erfolgreich gestalten und weiterentwickeln zu können. Die Berufs- und Arbeitspädagogik vermittelt die hierfür erforderlichen Grundlagen am Beispiel des Handlungsfeldes "Betriebliches Ausbildungsmanagement", sowohl aus gesamtbetrieblicher Sicht wie aus Ausbildersicht. Anknüpfend an ihre eigenen Praxiserfahrungen werden die dual Studierenden zu kritischer Reflexion, Theorie-Praxis-Transfer und Gestaltungsoptimierung im Spannungsfeld von pädagogischen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Anforderungen befähigt. Die Perpektive wird systematisch auf Personalführung und Personalentwicklung von Beschäftigten insgesamt erweitert. Die vermittelten Kompetenzen schließen die Anforderungen der Kammerprüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung vom 21.1.2009 mit ein.
- Lehrinhalte
- Grundlagen berufs- und arbeitspädagogischen Handelns
1.1 Berufskonzept und Kompetenzmodell
1.2 Duales Ausbildungssystem am Beispiel der Bauwirtschaft
1.3 Entwicklungs- und lernpsychologische Konzepte
1.4 Führungs- und Kommunikationsmodelle
1.5 Ein QM-orientiertes Prozessmodell der Ausbildung - Planung, Vorbereitung und Einstellung
2.1 Systematik der personalen und betrieblichen Eignungsanforderungen
2.2 Bedarfsermittlung, Kosten, personelle Ressourcen
2.3 Planung der Lernphasen
2.4 Instrumente der Bewerberakquise, Auswahlprozess
2.5 Gestaltungsoptionen beim Ausbildungsvertrag - Durchführung
3.1 Analyse der Lernvoraussetzungen des Auszubildenden
3.2 Spezieller Motivations-, Förder- und Forderbedarf
3.2 Auswahl und Steuerung lernförderlicher Aufträge und Geschäftsprozesse
3.2 Lernerfolgskontrollen
3.3 Konfliktlösung, interkulturelle Aspekte - Abschluss
4.1 Mitwirkung an Prüfungen
4.2 Beendigung der Ausbildung, Ausbildungszeugnis
4.3 Perspektiven von Personalentwicklung und Weiterbildung
- Grundlagen berufs- und arbeitspädagogischen Handelns
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden eignen sich ein umfassendes, prozess- und qualitätsorientiertes Wissen in den Handlungsfelder des betrieblichen Ausbildungsmanagements an (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Abschluss). Sie entwickeln ein kritisches Verständnis der berufspädagogischen Methoden, der relevanten Theorien und Konzepte des Berufsbildungssystems, der Entwicklungs- und Lernpsychologie, der Führungs- und Kommunikationsstile und des Berufsbildungs- und Arbeitsrechts. Sie verstehen insbesondere die Schlüsselrolle des Kompetenzbegriffs für berufs- und arbeitspädagogisches Handeln. Sie begründen die besonderen rechtlichen Regelungen des Ausbildungsverhältnisses, vergleichen sie mit denen des Arbeitsnehmerstatus' und können die Gestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten aus betrieblicher Sicht beurteilen.
Wissensvertiefung
Die Studierenden vertiefen ihr Wissen, indem sie ihre eigenen betrieblichen Erfahrungen im Bereich des Ausbildungsmanagement neu reflektieren, interpretieren und bewerten. Sie leisten einen Theorie-Praxis-Theorie-Transfer und entwickeln ein vertieftes Verständnis der betrieblichen Personalentwicklung und ihrer Verbesserungspotentiale.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden setzen berufs- und arbeitspädagogische Methoden angemessen ein. Sie können die Bestimmungen der einschlägigen Gesetze anwenden und auslegen. Sie können das Gelernte in einer praktischen Ausbildungseinheit anwenden, dokumentieren und begründen.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden lernen in exemplarischen Übungen und Rollenspielen, Auszubildende in konkreten Ausbildungssituationen zu begleiten und Rückmeldung zum Lernstand zu geben. Sie können Informationen für die Geschäftsführung relevant und entscheidungsorientiert aufbereiten. Sie können Konflikte im Gespräch bearbeiten und zu lösen versuchen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden können Ausbildung als qualitätsgeleiteten Prozess unter Berücksichtigung der relevanten Akteure planen, steuern und bewerten. Sie sind in der Lage, Ausbildungsmaßnahmen auftrags- und geschäftsprozessorientiert auszuwählen, pädagogisch, wirtschaftlich und rechtlich zu begründen, mit beteiligten Akteuren innerhalb und außerhalb des Unternehmens zweckgerichtet und sachkundig zusammenzuarbeiten und eigene Konzepte zur Qualitätssicherung zu entwickeln. Sie können mit einschlägigen Gesetzen umgehen und deren Gestaltungsspielräume nutzen. Sie können fachliche Impulse zur eigenen beruflichen Weiterentwicklung und zur Personalentwicklung ihres Betriebes geben.
- Lehr-/Lernmethoden
VortragFallstudienGruppenarbeitenExpertengesprächeDiskussionenSelbststudiumwissenschaftliches Praxisprojekt (Konzeption einer Ausbildungseinheit)
- Empfohlene Vorkenntnisse
Abschluss des Moduls "Maschinen- und Arbeitswirtschaft"
- Modulpromotor
Hornoff, Elke
- Lehrende
Krone, Heike
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 60 Seminare Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 30 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 32 Prüfungsvorbereitung 28 Literaturstudium
- Literatur
Literaturliste wird zur Verfügung gestellt. Im folgenden eine Auswahl:Arnold, R., A. Krämer-Stürzl (2005). Berufs- und Arbeitspädagogik. Leitfaden der Aus¬bildungs¬praxis in Produktions- und Dienstleistungsberufen. 2., überarb. Aufl. Berlin.Gessler, M. (2010). "Das Kompetenzmodell." In Bröckermann, R., M. Müller-Vorbrüggen, Hgg. (2010). Handbuch Personalentwicklung. Die Praxis der Personalbildung, Personalförderung und Arbeitsstrukturierung. 3., überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart. S. 43 - 62.Hurlebaus, O. (2011). Rechtratgeber Berufsbildung. Handbuch für die Praxis. 24., neu bearb. Aufl. Berlin.Sackmann - das Lehrbuch für die Meisterprüfung. Teil IV: Berufs- und Arbeitspädagogik. Ausbildung der Ausbilder. 40. Aufl. Düsseldorf. 2010.Schelten, A. (2010). Einführung in die Berufspädagogik. 4., überarb. u. aktualisierte Aufl. Stuttgart.Gesetze und Verordnungen:einschlägige Ausbildungsordnung sowie Rahmenlehrlplan der BerufsschuleBerufsbildungsgesetz, Handwerksordnung, JugendarbeitsschutzgesetzArbeitszeitgesetz, BundesurlaubsgesetzTarifvertragliche Regelung (exemplarisch)Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz
- Prüfungsleistung
Klausur 3-stündig
- Unbenotete Prüfungsleistung
Teilnahme Seminar
- Prüfungsanforderungen
Das Konzept des Moduls schließt die Anforderungen der Kammerprüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) vom 21.1.2013 mit ein. Sofern die Studierenden diese Prüfung ebenfalls ablegen wollen, müssen sie sich getrennt bei der Handwerkskammer anmelden (gebührenpflichtig). Das Prüfungskonzept ist als Doppelprüfung gestaltet: Die Modulklausur der Hochschule zählt gleichzeitig als schriftliche Prüfung nach der AEVO
- Dauer
1 Semester
- Angebotsfrequenz
Wintersemester und Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch