Biotechnologische Proteinproduktion

Fakultät

Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL)

Version

Version 1 vom 27.01.2023.

Modulkennung

44B0660

Niveaustufe

Bachelor

Unterrichtssprache

Deutsch

ECTS-Leistungspunkte und Benotung

5.0

Häufigkeit des Angebots des Moduls

nur Sommersemester

Weitere Hinweise zur Frequenz

Das Modul wird als 2-semestriges Modul geführt.

Der Vorlesungsteil der Lehrveranstaltung wird nur im Sommersemester angeboten und muss vor dem Praktikum besucht werden. Das Praktikum findet in den zwei Wochen vor Beginn der Vorlesungszeit statt.

max. Teilnehmer: 12

Dauer des Moduls

2 Semester

 

 

Besonderheiten des Moduls

Das Modul ist in der Planung über zwei Semester angesetzt.

Das Modul besteht aus einem Vorlesungsteil (2 SWS) mit Klausur (1h) im Sommersemester.

Der Praxisteil wird in einem zweiwöchigen, ganztägigen Blockpraktikum vor Beginn der Vorlesungen des Wintersemesters durchgeführt und wird durch Abgabe eines Berichts (Experimentelle Arbeit) bewertet.

Kurzbeschreibung

In diesem Modul sollen die Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen der biotechnologischen Proteinproduktion vermittelt werden. Thematsiert werden dabei die notwendigen bioinformatischen, gentechnischen und analytischen Methoden sowie bestehende Herausforderungen für eine erfolgreiche Proteinexpression. Behandelt werden zudem aktuelle industriell bedeutende Systeme und Konzepte der Proteinproduktion wie z.B. humane, tierische und pflanzliche Zellkulturen, Molekular Pharming, (a)zelluläre Landwirtschaft, Single Cell Proteins usw.

In einem zweiwöchigen Blockpraktikum wird das erlernte Wissen aus der Vorlesung dann angewandt. Dafür wird der gesamte Prozess einer Proteinproduktion von dem Upstreamprocessing (Herstellung von genetisch veränderten Mikroorganismen, Ansetzen der Vorkulturen) über die fermentative Proteinproduktion bis zum Downstreamprocessing (Zell- und Proteinernte, Proteinanalyse mittels SDS-PAGE, Proteinquantifizierung und Berechnung der Ausbeute) durchgeführt.

Lehr-Lerninhalte

  • Vorlesung (2 SWS, Sommersemester):
  1. Einführung, Definitionen und Begrifflichkeiten, wirtschaftliche Bedeutung von Proteinen
  2. Bioinformatische Grundlagen
  3. Grundlagen der Proteinexpression
  4. Zellkulturen
  5. Molecular Pharming
  6. Alternative Proteine
  7. Zelluläre Landwirtschaft
  8. Azelluläre Landwirtschaft
  9. Single Cell Proteins
  10. Proteinanalytik 
  • Praktikum (2 Wochen, Wintersemester):
  1. Heterologe Proteinexpression in E. coli
        ⁃    USP: Transformation, Kolony-PCR, Vorkultur(en)
        ⁃    Produktionskultur(en) in Schüttelkolben und im Fermenter
        ⁃    DSP: Ernte, Zellaufschluss, Proteinbestimmung, SDS-PAGE, Ausbeute über Enzymaktivität
  2. Homologe Proteinexpression in Aspergillus niger
        ⁃    Produktionskultur im Fermenter
        ⁃    DSP: Ernte, Proteinbestimmung, SDS-PAGE, Ausbeute über Densitometrie
  3. Auswertung und schriftlicher Bericht

Gesamtarbeitsaufwand

Der Arbeitsaufwand für das Modul umfasst insgesamt 150 Stunden (siehe auch "ECTS-Leistungspunkte und Benotung").

Lehr- und Lernformen
Dozentengebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30VorlesungPräsenz oder Online-
60Labor-AktivitätPräsenz-
Dozentenungebundenes Lernen
Std. WorkloadLehrtypMediale UmsetzungKonkretisierung
30Veranstaltungsvor- und -nachbereitung-
30Prüfungsvorbereitung-
Benotete Prüfungsleistung
  • Klausur und experimentelle Arbeit oder
  • mündliche Prüfung und experimentelle Arbeit
Bemerkung zur Prüfungsart

Die Standardprüfungsart ist eine 1-stündige Klausur und die experimentelle Arbeit mit einem schriftlichen Bericht. Die Prüfungsformen werden folgendermaßen gewertet: K1+EA (0,3+0,7).

Die mündliche Prüfung als alternative Prüfungsart zur Klausur ist ggf. von der Prüfenden auszuwählen und dann bei Veranstaltungsbeginn bekannt zu geben.

Prüfungsdauer und Prüfungsumfang

Klausur 1-stündig

Schriftlicher Bericht zur experimentellen Arbeit: 10 - 15 Seiten

Empfohlene Vorkenntnisse

In dem Modul wird das Wissen aus folgenden Modulen vorausgesetzt:

  • Biochemische Grundlagen
  • Biotechnologie und Enzymtechnik
  • Bioverfahrenstechnik und Downstreamprocessing

Hilfreich sind darüber hinaus die Inhalte und das erfolgreich absolvierte Praktikum des Moduls "Molekularbiologische Analyseverfahren".

Wissensverbreiterung

Beruhend auf dem bereits erworbenen Grundwissen in Proteinbiochemie, Biologie und Bioverfahrenstechnik lernen die Studierenden konkrete Anwendungsfelder, Methoden und Konzepte der Proteinproduktion kennen.

Wissensvertiefung

Die Studierenden können die wesentlichen industriellen Produktionsformen von Proteinen und deren zugrundeliegenden, methodischen und wissenschaftlichen Herausforderungen unterscheiden und verstehen.

Wissensverständnis

Die Studierenden sind in der Lage die Eigenschaften und die zu erzielende Anwendung eines Proteins mit den verschiedenen Produktionsmethoden und -organismen kritisch zu reflektieren.

Nutzung und Transfer

Die Studierenden können biotechnologische Methoden der Proteinproduktion im Labor anwenden, auswerten und wissenschaftlich beschreiben und diskutieren.

Wissenschaftliche Innovation

Die Studierenden überprüfen Forschungshypothesen im Laborpraktikum mithilfe geeigneter biotechnologischer Labormethoden und analysieren und interpretieren ihre erzielten Ergebnisse eigenständig im Kontext des erworbenen Wissens.

Kommunikation und Kooperation

Die Studierenden können ihre Arbeitsergebnisse mündlich und schriftlich in klar strukturierter und formal wissenschaftlich korrekter Form präsentieren.

Wissenschaftliches Selbstverständnis / Professionalität

Die Studierenden können praktische Erfahrung im Fermentieren von Proteinen sammeln und so wichtige Fähigkeiten für Bioverfahrenstechniker*innen entwickeln bzw. festigen.

Literatur

Eine aktuelle Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Zusammenhang mit anderen Modulen

Das Modul knüpft an Module, wie Biochemische Grundlagen, Biotechnologie und Enzymtechnik und Bioverfahrenstechnik an. Bereits erworbenes Wissen zur Molekularbiologie und Mikrobiologie kann sinnvoll angewandt werden. Thematisch stellen die Inhalte des Moduls eine Verknüpfung von Agrarwissenschaften und Lebensmittelwirtschaft her.

Verwendbarkeit nach Studiengängen

  • Bioverfahrenstechnik in Agrar- und Lebensmittelwirtschaft
    • Bioverfahrenstechnik in Agrar- und Lebensmittelwirtschaft B.Sc. (01.09.2018)

  • Bioverfahrenstechnik in der Lebensmittelindustrie
    • Bioverfahrenstechnik in der Lebensmittelindustrie B.Sc. (01.09.2025)

    Modulpromotor*in
    • Dirks-Hofmeister, Mareike
    Weitere Lehrende

    Dr. Christine Leufken