Sprecherziehung

Fakultät

Institut für Musik

Version

Version 5.0 vom 06.09.2016

Modulkennung

66B1093

Modulname (englisch)

Speech training

Studiengänge mit diesem Modul

Musikerziehung (B.A.)

Niveaustufe

1

Kurzbeschreibung

Eine wohlklingende und belastbare Stimme, eine deutliche Artikulation, ein vielfältiges körpersprachliches Ausdrucksvermögen und Freude an der sprachlichen Äußerung sind Grundlage und Voraussetzung für gelingende Kommunikation im Studium und im sprechintensiven Beruf des Musikpädagogen/der Musikpädagogin. Die Beschäftigung mit den physiologischen Grundlagen des Sprechens, mit der Standardaussprache, den Mitteln der sprecherischen Gestaltung und Aspekten der sprechsprachlichen Kommunikation soll dazu beitragen, sich verständlich, präzise, überzeugend und normgerecht zu äußern, berufliche stimmliche und sprecherische Belastungen erfolgreich zu bewältigen und funktionelle Stimmstörungen zu vermeiden.

Lehrinhalte
  • Überblick über Ziele und Aufgaben der Sprecherziehung; Sprecherziehung als übungsintensives Fach
  • Übungen zum Körpergefühl und Selbstwahrnehmung, Sprachspiele
  • Physiologie des Sprechens, Funktionelle Störungen und Krankheitsbilder, Stimme als Ausdruck der Persönlichkeit
  • Entspannung und Körperhaltung, emotionale Übungen zur Entspannung mit Stimmeinsatz
  • der Atem als Grundlage der Sprechstimme, die natürliche Vollatmung, Atmung und Psyche, die Sprechatmung, Übungen zur Bauch- und Flankenatmung
  • die atemrhythmische, angepasste Phonation, Atemrhythmus und Atemmittellage, Übungen zur Erhöhung der Atemmittellage, Leseübung zum Üben einer atemrhythmisch angepassten Phonation
  • Übungen zur Lockerung und Weitung des Ansatzrohres, körpersprachliche Übungen mit Stimmimpulsen: Mimik und Stimme
  • Übungen zur Federung und Tiefstellung, Erarbeitung des Atemwurfs/Kombinationsübung/Sirenenübung
  • körpersprachliche Übungen mit Stimmimpulsen: Gestik, Gebärden und Stimme
  • Bestimmung der Sprechstimmlage, Stimmumfang und Sprechmelodie/Resonanzübungen/Lautstärkeübungen
  • körperspracliche Übungen mit Stimmimpulsen: Haltung, Fortbewegung und Stimme
  • der Stimmeinsatz: harter, weicher, verhauchter Stimmeinsatz, Übungen zum weichen Stimmeinsatz
  • Übungen zum Stimmabsatz, Übungen zum Abspannen
  • Erarbeitung eines Trainingsprogramms für das tägliche Sprechstimmtraining, Aspekte täglicher Stimmhygiene
  • Lautungsgrundlage der deutschen Sprache, Koartikulation, Ort, Bildung und Charakteristika von Vokalen und Konsonanten
  • besondere Schwierigkeiten bei der Lautbildung unter stimmhygienischen und klangästhethischen Gesichtspunkten
  • Übungsreihen zur Artikulation von Vokalen und Konsonanten, Lesen eines Textes mit anschließender Tonbandkontrolle
  • Übungen zur Schulung der Artikulationsmuskeln
  • Übungen zur Verbindung von Körperbewegung, Atmen und Sprechen (Sprechen mit "innerer Stimmigkeit")
  • vorbereitendes und gestaltendes Lesen: Mittel der Intonation: Akzentuierung, Gliederung, Pausierung, Melodieführung, Dynamik, Tempo; Sprechübungen zur Intonation mit Tonbandkontrolle
  • Gestaltung des sprecherischen Ausdrucks, Veränderung der Sprechspannung, Klangfärbung, Mimik und Gestik
  • Abhängigkeit des Einsatzes sprecherischer Mittel von der Kommunikationssituation
  • Lesevorbereitung von Texten durch Textnotierung, typische Lesefehler
  • Übungen zum Lesen vor Publikum, Auf- und Abgang, Haltung, Zuwendung zum Publikum, Lösen vom Blatt
  • sprecherische Erarbeitung von Sachtexten und literarischen Texten
  • unterschiedliche Arten der Rede, Übung, das Sprechdenken, Sprechdenken allein und in der Gruppe, Brainstorming
  • Moderation des Sprechdenkens, Übungen zum Sprechdenken
  • typische Fehlformen des freien Sprechens und Strategien dagegen, Umgang mit Lampenfieber
  • elementare Übungen zur Entwicklung des Sprechdenkens auf der Bühne
  • Übungen zur freien Rede
Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden haben ein Grundwissen über die Physiologie des Sprechprozesses und die Voraussetzungen, Bedingungen und Problemfelder gelungener sprachlicher und körpersprachlicher Kommunikation im privaten, beruflichen und künstlerischen Bereich.
Wissensvertiefung
Die Studierenden wissen um die Bedeutung einer überzeugenden mündlichen Kompetenz als einer Schlüsselqualifikation für sozialen und beruflichen Erfolg und kennen Methoden zur verbalen und nonverbalen Ausdrucksschulung und zur Gesunderhaltung der eigenen Stimme als wichtiges "Handwerkszeug".
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden sind in der Lage, ein Trainingsprogramm für Körper, Atem, Stimme und Artikulation durchzuführen und ihre Stimme und Sprechwerkzeuge ökonomisch und der Kommunikationssituation angemessen einzusetzen.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden sind in der Lage, sich differenziert, normgerecht und wirkungsvoll zu äußern und können sich dadurch den Kommunikationspartnern und -partnerinnen gegenüber überzeugend verständlich machen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden können ihren körpersprachlichen, stimmlichen und sprachlichen Ausdruck selbstständig weiterentwickeln und verfügen über die Fähigkeit, sich überzeugend zu präsentieren und in beruflichen Kontexten optimal darzustellen. Sie sind in der Lage, ihre Stimme und Sprechweise so zu steuern, dass sie auch größere stimmliche und sprecherische Belastungen situationsadäquat und funktionsgerecht bewältigen können.

Lehr-/Lernmethoden

Übungen, Videotraining, Gruppenarbeit, Selbststudium, Präsentationen

Empfohlene Vorkenntnisse

keine

Modulpromotor

Wessel, Hauko

Lehrende

Genkie, Harald

Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
18Seminare
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
82Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
20Kleingruppen
30Prüfungsvorbereitung
Literatur

1) "Stimme. Mehr Ausdruck und Persönlichkeit" von Dr. Hamman, Gräfe und Unzer 2000 (Eine anschauliche Einführung zum Thema Stimme)
2) "Stimme und Sprache" von Günther Habermann, Thieme-Verlag 2010 (Allgemeinverständliche Einführung in die Stimmhygiene)
3) „Stimmtherapie mit Erwachsenen“ von Monika M.Thiel (Hg.), Springer 2012 ("Was Stimmtherapeuten wissen sollten")
4) "Atem und Stimme" von H. Coblenzer und F. Muhar, Wien 2006 (Grundsätze der Sprecherziehung und der Schulung von Stimme und Atem mit dem Ziel größtmöglicher Ökonomie)
5) "Grundlagen der Sprecherziehung" von Jörg Jörg, Göschen de Gruyter 1973 (Kurzgefasste Einführung zu Atemschulung, Stimmbildung, Lautbildung, Lesen und Freiem Sprechen)
6) "Grundlagen der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung" von M. Pabst-Weinschenk, (Hg.) , Reinhardt - UTB 2004 (Überblick über den heutigen Stand der Sprechwissenschaft und Sprecherziehung)
7) "Einführung in die Phonetik" B. Pompino-Marschall, WdeG 1995
8) "Sprechtechnisches Übungsbuch" von Vera Balser-Eberle, OBW -Verlag 1999 (Übungen zur Verbesserung der Aussprache)
9) "Die Kunst des Sprechens. Der kleine Hey" mit DVD. Nach dem Urtext von Julius Hey. ("Der kleine Hey"), neu bearbeitet und ergänzt von Fritz Reusch. Schott-Verlag 2004
10) "Erfolgreich sprechen. Fehler und wie man sie vermeidet" von H. Coblenzer, Wien 2008 (Übungsbuch zu den Themen Atem, Stimme, Artikulation und Ausdrucksgestaltung )
11) "So spreche ich richtig aus. Eine Hilfe für Redner, Chorleiter und Sänger" Klaus Heizmann, Schott Musik 2002 (Die richtige Aussprache für Redner, Chorleiter und Sänger)
12) "Sprechtechnik" (Mit Audio CD) Dr. Anna Martini, Orell Füssli 2008 (Aktuelle Stimm- , Sprech- und Atemübungen)
13) "Sprechen auf der Bühne" von Hans Martin Ritter, Henschel-Verlag 2009
14) "Das Aussprache-Wörterbuch" Meyers Lexikonverlag 2005 Duden 06 (Betonung und Aussprache von über 130000 Wörtern und Namen gemäß deutscher Standardaussprache)
15) Siebs "Deutsche Aussprache" DeGruyter, Wiesbaden 2000
16) „Sprechwissenschaft / Sprecherziehung. Ein Lehr- und Übungsbuch“ Sigrun Lemke (Hrsg.) Frankfurt 2006
17) "Sprechen im Beruf" B. M. Bernhard obv, Wien 2003
18) "Sprechen im Unterricht" M.Pabst-Weinschenk u.a. (Hg) Reinhard-Verlag München 1997

Unbenotete Prüfungsleistung

Künstlerische Prüfung

Bemerkung zur Prüfungsform

Die erfolgreiche Teilnahme beinhaltet einen durch die Lehrkraft gewährleisteten Kompetenzerwerb in Form einer künstlerischen Prüfung in der jeweiligen Niveaustufe.

Prüfungsanforderungen

Die Prüfungsanforderungen werden kursintern festgesetzt.

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Wintersemester und Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch