Musik in Historie und Form
- Fakultät
Institut für Musik
- Version
Version 16.0 vom 09.04.2021
- Modulkennung
66B6207
- Modulname (englisch)
Music in History and Form
- Studiengänge mit diesem Modul
Musikerziehung - Klassik (B.A.)
- Niveaustufe
1
- Kurzbeschreibung
Musikgeschichte:Zum Basiswissen eines jeden Musikers und Musikpädagogen gehört der Überblick über die europäische Musikgeschichte (einschließlich ästhetischer, soziologischer und rezeptionsgeschichtlicher Aspekte) sowie über Formen und Gattungen der Musik. Das Verstehen des Prozesscharakters der europäischen Musik bildet den notwendigen Hintergrund für eine adäquate Interpretation und Aufführung. Die stilistischen, ästhetischen und sozialgeschichtlichen Entwicklungslinien werden anhand von ausgewählten, z. T. epochalen Musikwerken dargestellt.
Instrumentenkunde:Dieses Fach gibt einen Überblick über die Instrumente des Orchesters, über die Tasteninstrumente, die Zupfinstrumente und das Schlagwerk. Dabei wird neben den bautechnischen Fragen auch die Entwicklung der Instrumente, ihre Spieltechniken und ihre Literatur betrachtet. Neben einigen Grundlagen der Akustik wird das Fach zudem um eine - zumindest basale - Partiturkunde ergänzt.
Formenlehre:Die Formenlehre bildet ein unverzichtbares Ergänzungsfach zur Musikwissenschaft und Musiktheorie. Sie befasst sich mit den wesentlichen barocken und klassischen Formen wie Invention, Fuge, Sonatensatz, Suite und sucht zugleich Wege, die besonderen Strukturen der Werke großer Meister sichtbar zu machen.
- Lehrinhalte
- Musikgeschichte:
- 1. Musikgeschichte vom Mittelalter bis ca. 1900
1.1 Gregorianischer Choral, frühe Mehrstimmigkeit, Notre-Dame-Schule
1.2 Ars Antiqua, Ars Nova
1.3 15. und 16. Jahrhundert
1.4 Stilwandel um 1600
1.5 Barockzeit
1.6 Stilwandel zwischen 1720 und 1780
1.7 Wiener Klassik
1.8 Oper im 18. und 19. Jahrhundert
1.9 Klaviermusik im 19. Jahrhundert
1.10 Sinfonie und Sinfonische Dichtung im 19. Jahrhundert
1.11 Nationalstile im 19. Jahrhundert
1.12 Musik um 1900
Instrumenten- und Partiturkunde: - 1. Akustische Grundlagen: Schwingungslehre, Schallanalyse, Ein- und Ausschwingvorgänge, Interferenzen, Schwebungen, Resonanz
- 2. Akustik der Musikinstrumente: Tonerzeugung, stehende Wellen, Partialtöne, transponierende Instrumente
- 3. Klassifikation der Musikinstrumente: die Systematik von Hornbostel und Sachs
- 4. Stimmungen und Tonsysteme: pythagoräische, didymische, mitteltönige und temperierte Stimmung, Kommata, Intonationsprobleme in Ensembles
- 5. Entwicklung der Instrumente in der Musikgeschichte: Vor- und Frühgeschichte der wichtigsten Musikinstrumente, Epochen und ihre Musikinstrumente sowie ihre Partituren
- 6. Die wichtigsten Musikinstrumente in Einzeldarstellungen: Streichinstrumente, Laute und Gitarre, Blasinstrumente, Schlaginstrumente, Tasteninstrumente
Formenlehre: - 1. Formelemente, Liedformen
- 2. Kunstlied, Rezitativ, Arie
- 3. Motette, Madrigal, Messe, Kantate
- 4. Fuge
- 5. Suitensatz, Konzertsatz, Rondo
- 6. Sonatenhauptsatzform
- 7. Variationsformen
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Musikgeschichte:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absoviert haben, verfügen über einen fundierten Überblick über die Musikgeschichte, kennen die wichtigsten Komponist*innen, ihre stilgeschichtliche Bedeutung und ihre Zeit, kennen die wichtigsten Formen und Gattungen der abendländischen Musik.
Formenlehre und Instrumentenkunde:
Die Studierenden verfügen über die anwenderbezogenen Grundkenntnisse musikalischer Formen der Barockzeit bis zur Romantik. Sie kennen die Baugeschichte, Spieltechnik und wichtige Literatur der zentralen Instrumente (Orchesterinstrumente, Tasten-, Zupf- und Schlaginstrumente).
Wissensvertiefung
Musikgeschichte:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, beschreiben die Problematik der Epochengliederung auf der Basis musikhistorische Forschung.
Formenlehre und Instrumentenkunde:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, beschreiben musikalische Formen sowie Musikinstrumente in fachgerechter Nomenklatur.
Können - instrumentale Kompetenz
Musikgeschichte:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, ordnen Musikwerke stilgeschichtlich ein.
Formenlehre und Instrumentenkunde:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, verstehen musikalische Strukturen in Notentext und Höranalyse.
Können - kommunikative Kompetenz
Musikgeschichte:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, präsentieren überschaubare Themen der Musikgeschichte sprachlich angemessen und zielgruppengerecht.
Formenlehre und Instrumentenkunde:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, können Schülern einen Zugang zum Aufbau sowie zum Klang der von ihnen gespielten Musik vermitteln.
Können - systemische Kompetenz
Musikgeschichte:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, reflektieren musikgeschichtliche Entwicklungen vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Musikkultur. Dazu gehört auch der kritische Blick auf kulturgeschichtliche Probleme in patriarchalen und eurozentrischen Sozialsystemen.
Formenlehre und Instrumentenkunde:
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich absolviert haben, reflektieren kritisch die Anwendung der Fachterminologie auf die konkreten Musikwerke.
- Lehr-/Lernmethoden
Musikgeschichte, Instrumentenkunde und Formenlehre: Der Stoff wird erarbeitet durch Vorlesungen, Analyseübungen, Kleingruppendiskussionen und studentische Präsentationen.
- Empfohlene Vorkenntnisse
Die Grundlagen der allgemeinen Musiklehre sowie Grundkenntnisse über die europäische Musikgeschichte werden vorausgesetzt.
- Modulpromotor
Gramann, Heinz
- Lehrende
Gramann, Heinz
- Leistungspunkte
10
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 72 Vorlesungen 18 Seminare 18 Seminare Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 100 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 70 Referate
- Literatur
- Musikgeschichte:
- Handschin, Jaques: Musikgeschichte im Überblick. Wilhelmshaven 5/1985.
- Blume, Friedrich (Hg.): Epochen der Musikgeschichte. München/Kassel 6/1985.
- Schnaus, Peter (Hg.): Europäische Musik in Schlaglichtern. Mannheim u.a. 1990.
- Eggebrecht, Hans Heinrich: Musik im Abendland. Prozesse und Stationen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. München 1998.
- Neues Handbuch der Musikwissenschaft, hrg. von Carl Dahlhaus, fortgeführt von Hermann Danuser, 12 Bd. Laaber 1989-1995.
- Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG 2).
- Budde, Elmar (Hg.): Geschichte der Musik im 20. Jahrhundert, 13 Bde. Laaber 2000-2007.
Formenlehre und Instrumentenkunde: - Erpf, Hermann: Form und Struktur in der Musik. Mainz 1967.
- Erwin Ratz: Einführung in die musikalische Formenlehre. Über Formprinzipien in den Inventionen und Fugen J.S.Bachs und ihre Bedeutung für die Kompositionstechnik Beethovens. Wien 2/1968.
- Stockmeier, Wolfgang: Musikalische Formprinzipien. Köln 4/1980.
- Leichtentritt, Hugo: Musikalische Formenlehre. Wiesbaden 12/1987.
- Kühn, Clemens: Formenlehre der Musik. Kassel 4/1994.
- Altmann, Günter: Musikalische Formenlehre. Überarb. Neuaufl. Darmstadt 2001.
- Baines, Anthony: Lexikon der Musikinstrumente. Stuttgart 1996.
- Sachs, Curt: Reallexikon der Musikinstrumente. Berlin 1913.
- Reclams Musikinstrumentenführer. Die Instrumente und ihre Akustik - von Ermanno Briner. Stuttgart 1988.
- Die Physik der Musikinstrumente - mit einer Einführung von Klaus Winkler. Heidelberg: Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft 1988.
- Bathel, Günther. Handbuch der Tasteninstrumente und ihrer Musik. Braunschweig 1986.
- Geiringer, Karl: Instrumente in der Musik des Abendlandes. München 1982.
- Brüderlin, René: Akustik für Musiker. Regensburg 1978.
- Valentin, Erich: Handbuch der Musikinstrumentenkunde. Regensburg 1980.
- Burghauser J. und Spelda A.: Akustische Grundlagen des Orchestrierens. Regensburg 1971.
- Unbenotete Prüfungsleistung
- Präsentation
- Referat
- Hausarbeit
- Mündliche Prüfung
- Lerntagebuch
- Arbeitsprobe, schriftlich
- Prüfungsanforderungen
Musikgeschichte: sprachlich angemessene Darstellung eines begrenzten historischen Themas (z.B. Abschnitt aus einer Stilepoche, Stilwandel, Gattung, Komponist*innenpersönlichkeit im Kontext ihrer Zeit)Formenlehre: sprachlich angemessene Darstellung eines Werkausschnittes oder eines FormtypusInstrumentenkunde: sprachlich angemessene Darstellung eines Instrumentes und seiner Geschichte oder eines Themas aus der Akustik
- Dauer
2 Semester
- Angebotsfrequenz
Wintersemester und Sommersemester
- Lehrsprache
Deutsch