Ensemblebildung und chorische Spielformen
- Fakultät
Institut für Theaterpädagogik
- Version
Version 16.0 vom 19.07.2017
- Modulkennung
73B0100
- Modulname (englisch)
Ensemble work and choric playing formats in theatre
- Studiengänge mit diesem Modul
Theaterpädagogik (B.A.)
- Niveaustufe
1
- Kurzbeschreibung
Das Modul vermittelt den Studierenden theoretische wie praktische Grundlagen ensembleorientierter und chorischer Theaterarbeit. Im Mittelpunkt steht die eigene spielerische Erfahrung als Ensemble- sowie Chormitglied als Lehr- und Lernvoraussetzung für die eigene spätere Berufspraxis in künstlerischen wie gruppenpädagogischen Kontexten.
- Lehrinhalte
- Einführung in theoretische und praktische Grundlagen der Ensemblearbeit und der chorischen Gestaltung
- Historische und dramaturgische Betrachtung des Chores: Zwischen Individualisierung und Kollektivierung
- Rhythmisierungen, Rhythmustraining, Mehrstimmigkeit
- Schulung von körperlicher Präsenz, Durchlässigkeit und peripherer Wahrnehmung im Ensemble
- Impuls-/Ensembletraining (Impulse gestalten, setzen, aufnehmen, zu eigen machen sowie innehalten können)
- praktisches Kennenlernen von Methoden ensembleorientierter Bewegungsimprovisationen sowie chorischer Sprechformen und Textgestaltung.
- Erarbeitung, Präsentation und Reflexion eigener chorischer Szenen
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können das Chorische als theatrale Form identifizieren, beschreiben und seine verschiedenen Wirkungs- und Ausdrucksformen analysieren. Sie kennen Methoden und Aspekte der Ensemblearbeit und können diese in der Arbeit mit Gruppen in der theaterpädagogischen Praxis nutzen.
Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können Theorien zur Verwendung von chorischen Spielformen in theaterpädagogischen und künstlerischen Projekten auf der Basis von vorhandenen gesellschaftlichen Erkenntnissen und theaterpädagogischen Theorien entwickeln und diskutieren.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können in der Gruppe Bewegungs-, Stimm- und Sprechimpulse wahrnehmen, aufnehmen, setzen und verbinden. Sie können die Gruppe in der Bewegung wahrnehmen, sich in ihr und in ihrem Rhythmus bewegen und eigene Rhythmen kreieren. Sie sind in der Lage die chorischen Spielformen mit szenischen zu verbinden.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, sind in der Lage im gemeinsamen Spiel präsent und zugleich durchlässig zu agieren. Sie können ihre Wahrnehmung auf den Raum und die Gruppe erweitern und mitunter eigene Spielimpulse zu Gunsten der chorischen Aktion zurücknehmen. Sie können eigene, andere und gemeinsame Spielimpulse erkennen bzw. unterscheiden und mit Blick auf die Ausdrucksqualität der gemeinsamen Szene zwischen den Fokussierungen wechseln.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, können chorische Formen in Text und Bewegung mit der Gruppe gestalten. Sie können Szenen im dramaturgischen Spannungsfeld zwischen chorischen, dialogischen und solistischen Formen gestalten. Die Studierenden können chorische Spielweisen in andere Darstellungs- und Kulturformen einbinden.
- Lehr-/Lernmethoden
Die Veranstaltung wird seminaristisch durchgeführt. Die Studierenden arbeiten zu Beginn des Studiums eine Blockwoche praktisch und ensembleorientiert zusammen und lernen dabei ensembleoriente Theaterarbeit kennen. Zudem werden ihnen im darauffolgenden Seminar praktisch wie theoretisch anhand von ausgewählten Methoden und Beispielen künstlerischer Praxis Ansätze chorischer Spielweisen im Theater vermittelt. Zum Abschluss erarbeiten die Studierende eigene chorische Spielszenen.
- Empfohlene Vorkenntnisse
keine
- Modulpromotor
Giese, Nadine
- Lehrende
Giese, Nadine
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 60 Seminare 2 betreute Kleingruppen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 20 Hausarbeiten 29 Literaturstudium 35 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 4 Kleingruppen
- Literatur
Baur: Der Chor im Theater des 20. Jahrhunderts. Typologie des theatralen Mittels Chor. Niemeyer, Tübingen 1999.
Dreysse: Szene vor dem Palast - die Theatralisierung des Chors im Theater Einar Schleefs. Lang. Frankfurt/M. 1999.
Heeg: Chorzeit. Sechs Miniaturen zur Wiederkehr des Chors in der Gegenwart. In: Theater der Zeit. April 2006 S. 19-29
Kurzenberger: Der kollektive Prozess des Theaters. Chorkörper - Probengemeinschaften - theatrale Kreativität. Transcript. Bielefeld 2009.
Kurzenberger/ Ortheil/ Rebstock (Hrsg.): Kollektive in den Künsten. Olms. Hildesheim 2008.
Kurzenberger: Praktische Theaterwissenschaft. Spiel - Inszenierung - Text. Hildesheim, 1998
Kurzenberger (Hrsg.): Praktische Theaterwissenschaft. Spiel – Inszenierung – Text.MuTh. Bd. 7 Hildesheim 1998
Poppe: Zur Geschichte und szenischen Gestaltung des Sprechchores als theaterpädagogisches Spielverfahren. In: Streisand/ Giese/ Kraus/ Ruping: Talkin` `bout my Generation. Archäologie der Theaterpädagogik II. Berlin, Milow, Strasburg, 2007, S. 268ff.
Roesner: Theater als Musik. Verfahren der Musikalisierung in chorischen Theaterformen bei Christoph Marthaler, Einar Schleef, Robert Wilson. Narr. Tübingen 2003.
Schiller: Die Braut von Messina. Über den Gebrauch des Chors in der Tragödie. In: Schiller: Über Kunst und Wirklichkeit. Schriften und Briefe zur Ästhetik. Leipzig 1975
Sommer: Vom Gebrauch des Chors in der Theaterpädagogik. Theorie, Geschichte und Praxis des chorischen Prinzips. Saarbrücken 2011
Theaterheute: Der Chor-Körper. div. Beiträge. Juli 2009 S. 4 - 23
- Unbenotete Prüfungsleistung
- Experimentelle Arbeit
- Regelmäßige Teilnahme
- Hausarbeit
- Prüfungsanforderungen
Die regelmäßige Teilnahme bezieht sich auf zwei Lehrveranstaltungen.
- Dauer
2 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch