Körperwahrnehmung und Bewegungsausdruck
- Fakultät
Institut für Theaterpädagogik
- Version
Version 19.0 vom 19.07.2017
- Modulkennung
73B0107
- Modulname (englisch)
Body awareness and expressions of movement
- Studiengänge mit diesem Modul
Theaterpädagogik (B.A.)
- Niveaustufe
1
- Kurzbeschreibung
Der erfahrbare Leib ist Quelle und Ressource für Gesundheit, künstlerischen Ausdruck und Persönlichkeitsentwicklung und geht weit über den „funktionierenden“ Körper hinaus. Im Mittelpunkt dieses Moduls steht deshalb zu Beginn des Moduls die selbstreflexive Wahrnehmung des eigenen Körpers für den individuellen Bewegungsausdruck. Die Unterrichtsarbeit dieses Moduls geht dabei von einem erweiterten Bewegungsbegriff aus und bezieht sich mit somatischen Methoden auf die menschliche Anatomie (stillstehend und in Bewegung). Darauf aufbauend lernen die Studierenden im zweiten Semester die Bewegungsanalyse Labans sowie unterschiedliche Bewegungsformen kennen und erlangen ein Basiswissen im Bereich des Bewegungstheaters.
- Lehrinhalte
- 1. Semester
- Beobachtung, Wahrnehmung und Empfindung der eigenen und fremden Körperreaktionen und Haltungen
- Stillstehen in Bewegungsabläufen
- Der Einfluss der Atmung auf Bewegungsabläufe
- Relation und Gleichgewicht von Gravitation und Aufwärtskraft
- Körperzentrum und Gewichtsproportionen
- Ökonomie des Körpers
- 2. Semester
- Bewegungsanalyse nach Laban
- Zeit und Dynamik in Bewegung
- Raumerfahrungen (Raumebenen/ Raumdimensionen)
- Konstruktion und Dekonstruktion von Bewegung
- Methoden und Techniken der Bewegungsimprovisation
- Lernergebnisse / Kompetenzziele
Wissensverbreiterung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, ermitteln durch Eigenprotokolle ihre körperliche Wahrnehmung. Sie analysieren und erleben den Körper in unterschiedlichen Haltungen, Attitüden und in Bewegungsabläufen. Sie sind sich des eigenen Körpers und seiner Sprache bewußt. Zudem kennen sie die Bewegungsanalyse Labans sowie Parameter grundlegender Bewegungsformen sowie Bewegungsimprovisationen und sind in der Lage, damit Bewegung zu reflektieren und zu gestalten.
Wissensvertiefung
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, erkennen den starken Einfluss von Bildern, Gedanken und Gefühlen auf die Gesamtkonstitution ihres Körpers.
Sie sind in der Lage, Bewegungsgrundlagen, wie sie von R.v.Laban systematisiert wurden, zu erkennen und zu extrahieren. Sie können Bewegungsformen räumlich wie zeitlich differenzieren und daraus neue Impulse für die alltägliche wie künstlerische Praxis gewinnen.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, wissen, dass ihr Körper und ihr Bewusstsein im Zentrum und Fokus des eigenen theaterpädagogischen Entwicklungsprozesses steht. Sie entwickeln und sammeln Qualitätsparameter ihres körperlichen und seelischen Handelns, um es auf ihre Umwelt stimulierend einwirken zu lassen.
Sie sind in der Lage, Bewegung differenziert zu betrachten und diese im Ensemble wie individuell experimentell zu explorieren.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, sind sich der eigenen Körpersprache und ihres Bewegungsrepertoirs bewusst. Sie sind befähigt, eigenes körperliches Handeln und Präsentieren zu verbalisieren und zu gestalten.
Durch den Wechsel von individueller und ensembleorientierter Körper- und Bewegungsarbeit erlernen die Studierenden zudem den Anderen nicht nur als Gegenüber sondern als Erweiterung der eigenen WAhrnehmung und des eigenen Bewegungsrepertoirs zu schätzen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden, die dieses Modul erfolgreich studiert haben, entwickeln Mut für eine Vielzahl von Bewegungsexperimenten. Durch das ständig neue Entdecken der eigenen Fähigkeiten verändert sich ihre körperliche Wahrnehmung, ihre Spontantität und ihre Flexibilität.
- Lehr-/Lernmethoden
- Bewegungstraining
- Gruppenarbeit
- Einzelarbeit
- Experimentelle Arbeit
- Empfohlene Vorkenntnisse
keine
- Modulpromotor
Giese, Nadine
- Lehrende
- Groot, Margot
- Giese, Nadine
- N.N.
- Leistungspunkte
5
- Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden Std. Workload Lehrtyp 78 Seminare 2 betreute Kleingruppen Workload Dozentenungebunden Std. Workload Lehrtyp 46 Veranstaltungsvor-/-nachbereitung 20 Hausarbeiten 4 Kleingruppen
- Literatur
Aschenbrenner, Anita: Fühlen lernen, fliessen lassen, leben, Bielefeld 1994Brook, Annie: Contact Improvisation & Body-Mind Centering; A Manual for Teaching & Learning Movements.Body-mind.net, 2000 Cohen, Bonnie Bainbridge: Sensing, Feeling, and Action, 3rd ed. The Experiential Anatomy of Body-Mind Centering. Contact Editions. 2013Contact Quarterly. Dance and improvisation journal. Northampton (fortlaufendes Magazin)Feldenkrais, Moshe: Feldenkrais. Bewußtheit durch Bewegung. Der aufrechte Gang. 13. Aufl. Berlin 1996 Groot, Margot: Stilstaan bij bewegen, Handboek Coaching & Begeleiding. Conferent Uitgeverij, Zeewolde 2013Groot: De mens is zichtbaar door zijn lichaam. Amsterdam 1998Groot: Wat is mijn diagnostische methode? Amsterdam 1997Hartley, Linda: Einführung in Body-Mind Centering. Die Weisheit des Körpers in Bewegung. Bern 2012Hutchinson, Marcia G.: Transforming body image: Learning to love the body you have. New York 1985Kaltenbrunner, Thomas: Contact Improvisation. 2. Aufl. Aachen 2001Kapit, Wynn/ Elson Lawrence: Anatomie Malatlas. 3. Aufl. München 2008Laban, Rudolf von: Der moderne Ausdruckstanz. Wilhelmshaven 1998Laban, Rudolf von: Die Kunst der Bewegung. 2. Auflage. Wilhelmshaven 2003Rahm und Co.: Einführung in die Integrative Therapie Paderborn, 1993Rolf, Ida: Rolfing: Strukturelle Integration. Wandel und Gleichgewicht der Körperstruktur. Haldenwang 1997Roland, John: Inside Motion an anatomical approach. Amsterdam 1984Sweigard, Lulu: Human Movement Potential: Its Ideokinetic Facilitation. New York 1974 Miranda Tufnell/Chris Crickmay Body Space Image. Notes Towards Improvisation and Performance. Binsted, Hampshire 2008
- Unbenotete Prüfungsleistung
- Hausarbeit
- Experimentelle Arbeit
- Bemerkung zur Prüfungsform
1. Sem. HA
2. Sem. EA
- Dauer
2 Semester
- Angebotsfrequenz
Nur Wintersemester
- Lehrsprache
Deutsch